Bürgermeisterwahl am Sonntag - Fünf Kandidaten wollen ins Rathaus von Wildau

So 28.08.22 | 08:37 Uhr | Von Philip Barnstorf
Luftaufnahme der Stadt Wildau im Landkreis Dahme-Spreewald. (Foto: Soeren Stache/dpa)
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 28.08.2022 | Diana Azzam | Bild: Soeren Stache/dpa

Die letzte Bürgermeisterin war nach Vorwürfen wegen Vetternwirtschaft abgewählt worden. Jetzt müssen die Wildauer am Sonntag einen neuen Bürgermeister wählen. Zur Wahl stehen fünf Männer, die alle als Einzelkandidaten antreten. Von Philip Barnstorf

Am Sonntag sind 8.500 Wildauer zur Bürgermeisterwahl aufgerufen. Die fünf Kandidaten warben in den letzten Wochen zwar mit Plakaten, auf denen tauchten aber keine Partei auf.

Gut möglich, dass sich die fünf Männer als Einzelkandidaten bessere Chancen bei den Wählern ausrechnen, waren doch die letzten Monate von hitzigen Debatten in der Stadtverordnetenversammlung (SVV) rund um die inzwischen abgewählte SPD-Bürgermeisterin Angela Homuth geprägt. Allerdings werden vier der fünf Kandidaten schon durch Parteien oder Fraktionen in der SVV unterstützt.

Martin Stock sitzt für die CDU/FDP-Fraktion im Stadtparlament und war Sprecher der CDU in Dahme-Spreewald. Allerdings kam er dann als FDP-Mitglied in die Wildauer SVV. Inzwischen ist er wieder Mitglied der CDU und sieht sich als Hauptverwaltungsbeamten für alle Bürger von Wildau.

Auch Axel Corte ist kein Neuling in der Wildauer Kommunalpolitik. Er wird von der Linken unterstützt und wäre wohl schon bei den vergangenen Wahlen gerne angetreten. Programmatisch setzt er vor allem auf mehr bezahlbare Wohnungen, die die Stadt und nicht private Investoren bauen soll.

Frank Nerlich hatte in der Vergangenheit ebenfalls schon Ambitionen aufs Bürgermeisteramt. Derzeit gehört er zwar keiner Partei an, sitzt aber in der SVV als Mitglied der Fraktion Bürger für Wildau/Grüne. Er verspricht den Wählern vor allem mehr schulische Infrastruktur in Wildau.

Enno von Essen setzt auf mehr Wohnraum und will außerdem die Energiewende vorantreiben. Er wird von der SPD unterstützt, die auch schon die abgewählte Bürgermeisterin stellte. Er sei nicht an das Parteiprogramm gebunden. "Aber es gibt große Übereinstimmungen vor allem in der Sozialpolitik", sagte von Essen gegenüber der "Märkischen Allgemeinen Zeitung".

László Ungvári muss nicht befürchten, dass Wählermissgunst gegen die abgewählte Angela Homuth auf ihn abfärbt. Er genießt den Rückhalt der Bürgerinitiative Demokratie & Transparenz in Wildau, die das Abwahlverfahren auf den Weg gebracht hat. Als längjähriger Präsident der Technischen Hochschule Wildau betont er vor allem seine Vernetzung in der Region.

Beobachter halten es für wahrscheinlich, dass am Sonntag kein Kandidat mehr als die Hälfte aller Stimmen erhält. Sollte das so kommen, gehen die zwei meistgewählten Aspiranten aufs Bürgermeisteramt in eine Stichwahl. Die wäre dann am 18. September.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 28.08.2022, 19:30 Uhr

Beitrag von Philip Barnstorf

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