Herthas neuer Trainer Cristian Fiél - "Durchs Reden ist man noch nie aufgestiegen"

Di 25.06.24 | 15:48 Uhr
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25.06.2024, Berlin: Pressekonferenz zum Saisonstart mit dem neuen Trainer Cristian Fiel. (Quelle: dpa/Soeren Stache)
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Video: rbb24 | 25.06.2024 | Nachrichten | Bild: dpa/Soeren Stache

Mit Cristian Fiél startet Hertha abermals die Mission "Bundesliga-Rückkehr" - auch wenn der neue Trainer es so deutlich nicht ausdrückt. Im exklusiven Interview spricht er über Vorfreude, die Personalie Reese und seine Vergangenheit bei Union Berlin.

rbb|24: Herr Fiél, als Hertha BSC Sie kontaktiert hat, was ist Ihnen da durch den Kopf gegangen?

Cristian Fiél: Für mich ist es eine große Möglichkeit, einen nächsten Schritt zu machen, von einem außergewöhnlichen Verein Trainer sein zu dürfen und eine Mannschaft, die viel Qualität hat, übernehmen zu dürfen. Und das war für mich der Moment, an dem ich gesagt habe, ich will das unbedingt machen.

Sie lernen den Verein gerade kennen, nun folgen die ersten Tage mit den Spielern auf dem Platz – wie ist das für Sie?

Es ist große Vorfreude. Es ist das eine, sich vorzubereiten, alleine in seinem Büro zu sein oder mit dem Co-Trainer. Und jetzt gehst du durch die Kabine und die Jungs sind bei der Vorbereitung und du kannst das ein oder andere Gespräch führen. Jetzt fehlt nur noch der Ball, der grüne Rasen. Das bekommen wir morgen und dann geht es schon los.

Wie ist es für Sie ganz persönlich, jetzt in einem komplett neuen Umfeld zu sein?

Das ist im Fußball so. Die Vorfreude ist riesengroß. Jetzt geht es darum, in der Vorbereitung gut zu arbeiten, Inhalte gut zu vermitteln, so dass die Jungs schnell wissen, wo wir hinwollen.

In der Vorsaison schloss Hertha als Neuntplatzierter ab, doch der Anspruch ist in Berlin ein anderer. Was ist in der kommenden Saison möglich, was ist das Ziel?

Das wird man dann sehen. Ich glaube aber, dass der Kader so zusammengestellt ist, dass du eine dieser Mannschaften sein kannst, die da oben mitspielt, ohne jetzt eine Platzierung zu nennen, das steht für mich außer Frage. Sonst wäre ich auch nicht hier. Darum wird es gehen. Aber durchs Reden ist man noch nie aufgestiegen. Es geht darum, hart zu arbeiten, fleißig zu sein und dann das Beste auf den Platz zu kriegen. Und dann muss man gucken, was rauskommt.

Fleiß, harte Arbeit, das hat in der abgelaufenen Saison Fabian Reese verkörpert. Wie wichtig wäre ein Spieler von seinen fußballerischen Möglichkeiten und natürlich auch seinem Charakter für ihre Mannschaft in der kommenden Saison?

Darüber brauchen wir nicht zu diskutieren, dass er unfassbar wichtig ist für das Ganze hier. Wir wissen, wie der Fußball ist. Jetzt ist er hier und darüber freue ich mich. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit auf dem Platz mit ihm ab morgen. Und alles andere, leider muss ich das so sagen, wird man dann sehen.

Dann nehmen wir die Mannschaft, die da ist, die auch in der vergangenen Saison gespielt hat. Was haben Sie bisher analysiert? Was sind die Baustellen?

Ich glaube, dass mir das nicht zusteht, eine Analyse darüber zu machen, was letzte Saison passiert ist. Es geht darum, meine Idee von Fußball den Jungs so schnell wie möglich nahe zu bringen, dass das in Fleisch und Blut übergeht. Und dann bin ich felsenfest davon überzeugt, dass es eine gute Saison wird.

Kurzer Rückblick in die Jahre 2001, 2002, als Sie Anfang zwanzig waren: Sie waren Spieler beim 1. FC Union. Was war das für Sie für eine Zeit, damals als ganz junger Mann?

Ich war das erste Mal von zu Hause weg. Und zwar nicht um die Ecke, sondern es war ziemlich weit von Stuttgart. Dann habe ich ein super erstes Jahr gespielt. Dann hatte ich die Möglichkeit, in die Bundesliga zu gehen. Wir haben international gespielt. Das ist eine Zeit in meinem Leben, die ich nie vergessen werde und auch nicht missen will.

Warum werden Sie auch diese Zeit bei Hertha nie vergessen, die jetzt vor Ihnen liegt?

Weil sie hoffentlich sehr erfolgreich sein wird.

Vielen Dank für das Gespräch!

Das Interview führte Dennis Wiese, rbb Sport.

Sendung: rbb24, 25.06.2024, 18:00 Uhr

6 Kommentare

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  1. 6.

    Als ich hörte, wem man sich als Trainer vorstellen kann u holen möchte, ist mir der Mund auf stehen geblieben. Ich bin weder vom Trainer überzeugt noch vom zu kauf. Kein Wunder das die jungen gehen wollen, hinten anstellen ist bei der Jugend heute nicht mehr gewollt, gleich ohne Demut in die vollen. Als Fan sage ich zwar viel Erfolg aber als Realist, wohl letztes Jahr.

  2. 5.

    Ich glaube, die Leistungsträger der letzten Saison werden sich noch neue Vereine suchen. Zwischen den Zeilen klingt das seit Wochen immer wieder durch. So wird es wieder eine Saison des Umbruchs und man muss aufpassen, nicht nach unten zu rutschen. Bei den Neuverpflichtungen sehe ich auch noch niemanden, der das alte Niveau anheben kann.

  3. 4.

    Guten Morgen.
    Wenn es Hertha BSC gelingt, die Leistungsträger im Verein zu halten und in der Innenverteidigung noch ein oder zwei echte Verstärkungen gefunden werden, hat er ein gutes Team zusammen. Damit sollte es möglich sein, den Anspruch, unter die ersten vier zu kommen, zu erfüllen. Wichtig ist, dass alle mitziehen. So ein Katastrophenstart wie letzte Saison wäre da natürlich nicht dienlich ...

  4. 3.

    Willkommen bei der alten Dame! Die Vergangenheit sagt nicht aus, wie die Zukunft wird. Wichtig ist nur, daraus zu lernen! Und das werden wir erst im Laufe der Saison sehen!
    Ich freue mich aber auch, dass es mal ein Mensch ist, der in seiner Funktion den dummen Hass nicht lebt, wie es manche FunktionärInnen bei Hertha z. B. auf den MV vormachen, um gewählt zu werden.
    Rivalität kann beleben, Hass lähmt! Nächste Saison in der alten Försterei als Herthatrainer?
    Eisern Berlin

  5. 2.

    Was hätte er, ihrer Meinung nach, denn sagen sollen, damit es ihrem Geschmack entspricht? Ich habe da jetzt keine großen Worte erkannt. Er hat das gesagt, was jeder neue Trainer hei einem neuen Verein sagen würde. Aber man kann natürlich in allen was Schlechtes sehen, wenn nan nur will.

  6. 1.

    Wieder einmal große Worte, HSV lässt grüßen.

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