Umplanungen nach Warnstreik-Absage - Regionalverkehr laut Bahn am Montag planmäßig - Ausfälle bei Fernzügen
Nach der Absage des 50-Stunden-Warnstreiks musste die Deutsche Bahn in kurzer Zeit umplanen, um den Verkehr hochzufahren. In Berlin und Brandenburg klappte das am Montag weitgehend reibungslos, im Fernverkehr gibt es aber Ausfälle.
- Nach der Warnstreik-Absage musste die Deutsche Bahn den planmäßigen Betrieb neu organisieren
- Im Fernverkehr fällt deshalb etwa jede zehnte Verbindung aus
- Regionalverkehr in Berlin und Brandenburg laut "weitgehend reibungslos angelaufen"
- Trotz Streikabsage bleibt die Zugbindung bei Tickets bis Dienstag aufgehoben
Nach der Absage des zweitägigen Warnstreiks bei der Deutschen Bahn ist der Bahnverkehr in Berlin und Brandenburg weitgehend reibungslos angelaufen. S- und Regionalbahnen fuhren am Montag mit dem regulären Angebot, teilte die Bahn mit.
Lediglich im Berufsverkehr fielen einige Verstärkerfahrten auf den Linien S1, S3 und S5 aus. Im über Berlin laufenden Fernverkehr fuhren am Montag bereits wieder fast alle Züge, am Dienstag sollen es dann der Bahn zufolge 100 Prozent sein.
Im Fernverkehr würden am Montag rund 90 Prozent der regulär geplanten Züge fahren, teilte die Bahn mit. Sie bittet Fahrgäste, sich über ihre Verbindungen auf bahn.de oder in der App DB Navigator zu informieren. Noch am Sonntag hatte es geheißen, am Montag werde rund ein Drittel der geplanten Fernzüge nicht fahren.
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hatte vergangene Woche für Montag und Dienstag zu einem 50-stündigen Warnstreik im gesamten deutschen Bahnverkehr aufgerufen. Nachdem am Samstag unter Vermittlung des Frankfurter Arbeitsgerichts ein Vergleich zwischen der Deutschen Bahn und der Gewerkschaft zum Knackpunktthema Mindestlohn zustande gekommen war, sagte die EVG den Arbeitskampf beim bundeseigenen Konzern ab.
Anschließend musste der Bahnbetrieb innerhalb von 24 Stunden von Runterfahren auf Hochfahren umorganisiert werden, wie es von der Deutschen Bahn hieß. Dazu seien seit Samstag bundesweit rund 50.000 Zugfahrten allein im Fern- und Nahverkehr sowie die dazugehörigen Schicht- und Einsatzpläne wieder neu geplant worden. "Fahrzeuge müssen neu disponiert und teilweise an neue Abfahrtsorte verbracht werden", hieß es am Sonntagmittag.
Züge der Odeg etwa sollten planmäßig fahren, wie eine Sprecherin des Unternehmens rbb|24 am Sonntag sagte. Allerdings könne es am Montag zu Verspätungen und Zugausfällen kommen. Auch die Niederbarnimer Eisenbahn kündigte an, dass die Züge nach Plan verkehren sollen. Über mögliche Einschränkungen informieren die Anbieter auf ihren Webseiten [odeg.de; neb.de; bahn.de; vbb.de].
Da der Warnstreik nur bei der Deutschen Bahn abgesagt wurde, werden voraussichtlich auch einige Verbindungen privater Bahn-Unternehmen am Montag und Dienstag ausfallen. Die EVG verhandelt derzeit deutschlandweit mit Dutzenden Bahn-Unternehmen parallel neue Tarifverträge.
Trotz der Absage des Warnstreiks bei der Deutschen Bahn soll es für Kunden eine Kulanzregelung geben, wie das Unternehmen [deutschebahn.com] mitteilte. Für Fahrten zwischen Sonntag (14. Mai) und Dienstag (16. Mai) hat die Bahn nach eigenen Angaben die Zugbindung aufgehoben. "Wir ermöglichen in diesem Zeitraum die flexible Nutzung der Tickets. Alternativ können bis 11.5 gebuchte Fahrkarten des Fernverkehrs für die Reisetage 14.5. bis 16.5 kostenfrei erstattet werden", wie das Unternehmen am Sonntag mitteilte.
Von einer Verschiebung der Reise auf das Himmelfahrtswoche rät die Bahn ab. Dieses zählt in jedem Jahr zu den reisestärksten Wochen des Jahres, wie die Bahn betonte. "Wir empfehlen weiterhin dringend, am Mittwoch oder Donnerstag nur Zugfahrten anzutreten, für die noch Sitzplatzreservierungen verfügbar sind", hieß es von der Bahn.
Sendung: Antenne Brandenburg, 14.05.2023, 14:30 Uhr