Grünheide (Oder-Spree) - Geänderter Bebauungsplan zu Tesla-Erweiterung liegt öffentlich aus

Do 21.03.24 | 15:18 Uhr
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Archivbild:Blick am frühen Morgen auf die Tesla-Autofabrik am 19.03.2024.(Quelle:picture alliance/dpa/J.Carstensen)
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Für die Erweiterungspläne des Elektroautobauers Tesla liegt seit Donnerstag im Gemeindeamt Grünheide (Oder-Spree) der abgeänderte Bebauungsplan als Entwurf öffentlich aus. Nach Worten von Bürgermeister Arne Christiani (parteilos) beinhaltet er nun die Hinweise aus der Bevölkerung, die bei einer Einwohnerbefragung mehrheitlich gegen eine Waldrodung von über 100 Hektar für die Erweiterung der Tesla-Fabrik gestimmt hatten.

Die Unterlagen sind auch auf der Internetseite der Gemeinde [gruenheide-mark.de] veröffentlicht worden. Die Erweiterungspläne können bis 4. April eingesehen werden.

Neuer Bebauungsplan von Tesla in Grünheide (Quelle: rbb)
| Bild: rbb

Etwa 50 statt 100 Hektar Waldfläche werden gerodet

"Ich hoffe auf fristgemäße Stellungnahmen und Hinweise zum B-Plan, auch unter besonderer Berücksichtigung wichtiger Infrastrukturprojekte wie der Landesstraße 386 und dem Bahnhofsvorplatz mit Parkhaus", sagte Bürgermeister Christiani der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag. Alle diese Infrastrukturmaßnahmen müssten bis Mitte Dezember 2026 umgesetzt sein.

Im Februar hatte eine Mehrheit der Anwohner Ausbaupläne von Tesla abgelehnt. Das Votum ist rechtlich nicht bindend - gilt aber als wichtiger Fingerzeig. Angesichts des Widerstands, der sich auch in einem Protestcamp nahe dem Tesla-Werk manifestiert, hatte Grünheide neue Vorschläge unterbreitet. Diese sind im abgeänderten Bebauungsplan enthalten. Demnach sollen unter anderem statt der mehr als 100 Hektar, die ursprünglich zur Rodung für die Erweiterung des Geländes vorgesehen waren, nur etwa 50 Hektar Wald gerodet werden.

Hinzu kommt, dass auch auf Flächen, die für die geplante Erweiterung vorgesehen sind, den ausliegenden Unterlagen zufolge nicht automatisch Baumbestände gefällt werden sollen. Das gilt zum Beispiel für einen Waldstreifen entlang der Landstraße 38. Dieser ist zwar auf Übersichtsplänen als Industriegebiet vermerkt. Laut B-Plan sollen dort die Bäume als "Flächen mit Pflanzenbindung" aber ebenfalls erhalten bleiben. Dort ist zum Teil auch ein sogenannter Ersatzlebensraum für Reptilien vorgesehen.

Der neue Bebauungsplan für das Tesla-Gelände in Grünheide (Bild: rbb/Sabine Tzitschke)
Der neue Bebauungsplan für das Tesla-Gelände in Grünheide.. Bild: rbb/Sabine Tzitschke | Bild: rbb/Sabine Tzitschke

Tesla will Güterbahnhof errichten

Tesla will in Grünheide neben dem 300 Hektar großen bestehenden Werksgelände einen Güterbahnhof und Lagerhallen errichten. Der Autokonzern sieht Vorteile für die Region, wenn der Bebauungsplan schließlich durchkäme. Der Güterverkehr könnte nach Ansicht des Unternehmens mit dem Werksbahnhof entlastet werden. Es geht auch um mehr Liefersicherheit mit Lagerflächen.

Der E-Autobauer ermöglichte die Änderung im Bebauungsplan, indem das Unternehmen nach eigenen Angaben Flächenbedarfe zurückgestellt hat. Tesla wird sich nun auf die für eine klimaneutrale Logistik des Werks notwendigen Lager- und Logistikflächen sowie produktionsnahe Nebeneinrichtungen fokussieren. Service-Einrichtungen sowie mitarbeiterrelevante Einrichtungen wie ein Kindergarten würden mit der Priorisierung nicht mehr realisiert werden können, hieß es vor einer Woche.

Sendung: rbb24, 21.03.2024, 16:00 Uhr

55 Kommentare

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  1. 55.

    Dann haben Sie leider noch keine Terpenoide von Kiefern geschnuppert.

    Tun Sie es einfach, es wird Ihnen gut tun.

  2. 54.

    Man bietet Ungeeignetes gar nicht erst an. Dann kann man sich nicht für etwas Falsches entscheiden. Die Warnungen waren da. Das Wasserproblem bleibt und ist in der Lösung so teuer, soviel Steuern kann Tesla gar nicht zahlen. Und die Rationierungen bleiben trotzdem. Nicht genug, ab 2025 wird verschärft.

  3. 53.

    ich würde das Pferd mal von der anderen Seite aufzäumen: Tesla wurden hier 300 ha zur Verfügung gestellt, also mögen sie doch bitte ihre Planungen daran anpassen und nicht ständig mit irgendwelchen Nachforderungen kommen - hier noch 50 ha für einen neuen Bahnhof, da noch 100 ha für einen Güterbahnhof, hier noch weitere ha für einen neuen Straßenanschluss usw. usw. usw. Es gab eine fertige ursprüngliche Planung mit Güterbahnhof auf den 300 ha.
    Ich kann mir auch nicht irgendwo ein Grundstück kaufen, ein Riesenhaus drauf bauen wollen und dann beim Nachbarn ankommen: Gib mir mal noch 50 qm ab, ich muss noch eine Garage bauen, und beim Nachbarn auf der anderen Seite: ich brauche noch 80 qm von Dir für meinen Swimmingpool.
    So läuft das hier nicht, die Bürgerbefragung hat das klar zum Ausdruck gebracht, und das sollte mit oder ohne Waldbesetzung auch so akzeptiert werden !

  4. 51.

    Es geht doch um Musk mit Tesla und nur zweitrangig um den Wald.
    Wäre dieser Hype bei anderen Autobauern ähnlich? Ich zweifle.

  5. 50.

    Das Wasserproblem gelöst? Liegt das an Lauterbach oder was halluzinieren hier einige zusammen!
    Gelöst ist real überhaupt nichts. Imaginär mag Elon Musk vieles gelöst haben.

  6. 49.

    Ich kann diese sinnlose und überflüssige Standortdiskussion nicht mehr hören!
    Der Wirtschaftsminister hatte dem Investor mindestens 4 Alternativstandorte, verteilt über ganz Brandenburg angeboten. Der Investor hat sich für Grünheide entschieden, weil hier bereits ein B-Plan für ein Autowerk vorhanden war und er sofort loslegen konnte. Außerdem ist das Werk mit Gleis- und Autobahnanschluss verkehrsgünstig gelegen, sowie Berlin bietet ausreichend Arbeitskräftepotential.
    Tesla selbst hat direkt in die Infrastruktur vor Ort investiert und auch das Wasserproblem gelöst. Würde die Firma ordentlich kommunizieren, was sie für die Region leistet, hätten wir diesen Hass nicht.
    Auch das was im aktuellen B-Plan zur Diskussion steht, ist im Interesse der Menschen vor Ort.

  7. 48.

    Welches Industriegebiet mit Bebauungsplan meinen Sie genau als Alternative zu dieser Kiefernmonokultur?

  8. 47.

    Weder bin ich ein Experte noch aus „Prinzip dagegen“. War ich nie. Wie oft muss ich noch schreiben, dass mir die Gründe für letzte Plätze, im Vergleich zu anderen, bekannt sind und es nach über 30 Jahren Zeit wird, dass sich das ändert, für die Brandenburger.
    In einem großen wasserreichen Flächenland gibt es Viele, die zu gerne für eine solche Ansiedlung „den roten Teppich ausgerollt hätten“, ein Gewerbegebiet in Teslageschwindigkeit ausgewiesen hätten: Von Luckenwalde bis in die Prignitz, die Region um das Autobahndreieck Wittstock/Dosse um mal als völliger Laie Beispiele zu nennen. Was wird erst den Fachleuten einfallen, wenn man sie fragt?

  9. 46.

    In Brandenburg würde es schon genügend Alternative Standorte gegeben haben, wenn sich der Wirtschaftsminister und die Brandenburger Landesregierung mal vorher, Gedanken gemacht hätten.
    Wir bauen erst Tausende und Abertausende Hektar Monokulturen an Autobahnen und Bundesstraßen mit Windparks und Solarfeldern zu und müssen danach, Wälder für Industrie und Gewerbe abholzen.
    Brandenburg hätte vorher ausreichend große und geeignete Industrie- und Gewerbegebiete ausweisen müssen und das ist verschlafen worden.
    Brandenburg pflastert geeignete riesige Flächen für die Wind Lobby zu und zerstört danach unsere Wälder.
    Nutzt für solche Ansiedlungen, die vorhandenen Monokulturen und zerstört dafür keine Waldgebiete !!!

  10. 45.

    Schade, aber nicht zu ändern. Mir tut es um die Kinder leid, die nun nicht in der Nähe der arbeitenden Eltern den Tag verbringen können. Hätte auch CO2 gespart, fahren Eltern und Kindern gemeinsam vom Gelände. So fahren nun die Eltern erst zur entfernten Kita, verbrauchen sinnlos Benzin oder Strom vom E-Auto und dann nach Hause.

    Was machen die PCamper ist der bleibende Wald morsch und fällt von alleine um? Verhindern diese dann den Abtransport und die Wiederaufforstung, um weitere 20 Jahre zu warten bis wieder nennenswert CO2 gebunden werden kann? Oder darf dann Tesla erweitert werden?

  11. 44.

    Falls Sie den Europaradweg R1 meinen, der verläuft hier ein gutes Stück weiter nördlich.

  12. 43.

    Scheinbar sind Sie kein Anwohner oder haben mal auf oder neben den dortigen Hauptradwanderwg H1 eine Pause oder sonstwas gemacht, oder?

  13. 42.

    Diese ganzen Diskussionen zum Wasserschutzgebiet führen wir hier nun seit bald 5 Jahren. Durch das Gebiet führt die Autobahn, die RE1-Linie und das bisherige Gewerbegebiet Freienbrink mit LKW-Verkehr und Tankstellen. Jetzt ist mit dem Teslawerk u.A. die Abwasseraufbereitung, das Tanklager, der Personenbahnhof... hinzugekommen.
    Der Güterbahnhof wird da gewiss mit Auflagen genehmigt werden.

  14. 40.

    Wenn ich den "Fachbeitrag Verkehr B-Plan S.67" richtig lese, fädelt die Strecke am jetzigen Bahnsteig Ri Frankfurt aus, verläuft parallel zur Straße Ri Kreisverkehr, am Umspannwerk vorbei und dann parallel zur L38 westwärts Ri Werk soll der Güterbahnhof entstehen.

  15. 38.

    So wird die Diskussion immer schärfer. Was bei einem richtigen Standort anders verläuft... sagen nicht nur die Experten. Die gab es. Die haben es gesagt. Es geht nicht, dass Ungeeignetes gemacht wird, weil eine ordentliche professionelle Entwicklung eines Gewerbestandortes, passend zur Größe der Ansiedlung, vermieden werden soll. Logisch das das schief geht. Auch nicht zum ersten Mal. Leider zum x-ten Mal.

  16. 37.

    In der B-Plan-Begründung, zu finden unter www.gruenheide.de/bauleitplanung
    heißt es auf S. 57: "...Güterbahnhof mit insgesamt 18 Gleisen. Nach aktuellem Planungsstand
    sind hiervon zwölf Gleise mit einer Länge von 740 m für Ganzzüge vorgesehen."
    Das passt definitiv auch nicht dorthin.
    Der §3 der WSG-VO Erkner gilt auch für Zone IIIB.
    Bleibt die Frage: Wo soll der Güterbahnhof gebaut werden?

  17. 36.

    Sie mögen vom Verfassungsschutz beobachte Extremisten, oder? Anders ergeben Ihre Verharmlosungen keinen Sinn.

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