Kaufhaus in der Friedrichstraße - Galeries Lafayette in Berlin schließt bereits Ende Juli

Fr 05.04.24 | 13:01 Uhr
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Archivbild vom 27.09.2023: Das Kaufhaus Galeries Lafayette an der Ecke Friedrichstraße/Französische Straße in Berlin (Quelle: dpa / Sören Stache).
Audio: rbb24 Inforadio | 05.04.2024 | Ernst Michael | Bild: dpa

Seit 28 Jahren können Kundinnen und Kunden in den Galeries Lafayette im Luxus schwelgen - zuletzt taten es aber immer weniger und deshalb schließt der Glaspalast in der Friedrichstraße. Nun wurde bekannt: Noch früher als geplant.

  • Galeries Lafayette schließt den Standort Friedrichstraße bereits Ende Juli, statt Ende 2024
  • Gründe für das frühere Aus nannte das Unternehmen nicht
  • Französische Warenhauskette konzentriert sich inzwischen vor allem auf Asien

Das Luxus-Kaufhaus Galeries Lafayette schließt seinen Standort in der Berliner Friedrichstraße früher als geplant. Eine Konzernsprecherin hat am Donnerstagabend bestätigt, dass das Geschäft schon im Sommer endgültig zumacht. Stichtag ist demnach der 31. Juli.

Ursprünglich war das Ende der Galeries Lafayette erst für Ende des Jahres angekündigt. Bis dahin werde man das Gebäude auch wie geplant an den Eigentümer übergeben, sagte die Sprecherin. Eine Begründung für das deutlich frühere Aus gab sie nicht.

Die "B.Z." hatte zuvor berichtet, dass die rund 190 Beschäftigten erst am Donnerstagvormittag auf einer Mitarbeiterversammlung über die Schließung informiert wurden. Das Unternehmen Groupe Galeries Lafayette äußerte sich auf Anfrage dazu nicht.

Es besitzt laut eigenen Angaben 19 Filialen in Frankreich und ist dort an 38 weiteren beteiligt. Im Ausland existieren aktuell zehn Kaufhäuser unter diesem Namen, der zukünftige Fokus liegt in Asien. Nach Neueröffnungen unter anderem in Doha, Shenzen und Shanghai sind weitere Standorte in Neu-Delhi und Mumbai geplant.

"Nicht mehr davon überzeugt, (...) auf diesem Markt weiter tätig zu sein"

1996 war der auffällige, fünfstöckige Glaspalast an der Friedrichstraße eröffnet worden. Neben dem KaDeWe waren die Galeries Lafayette jahrelang das wohl berühmteste Luxus-Kaufhaus der Hauptstadt, die einzige Filiale in Deutschland und damals auch der einzige Standort außerhalb Frankreichs. Das Stammhaus der Warenhauskette steht in Paris.

Doch in den vergangenen Jahren kauften in Berlin immer weniger Kundinnen und Kunden ein. Das KaDeWe und die nahe Mall of Berlin machten dem Haus Konkurrenz, in der Friedrichstraße gab es zunehmend Leerstand. Das Unternehmen begründete die Schließung mit den veränderten Konsumverhalten der Kundschaft, die sich vom Einzelhandel abwende. Man sei "nicht mehr davon überzeugt, dass 'Galeries Lafayette' gut geeignet ist, auf diesem Markt weiter tätig zu sein."

Solche Entscheidungen trifft der französische Konzern nicht zum ersten Mal: Auch die Auslands-Standorte in New York City, London, Istanbul, Singapur und Casablanca wurden mangels Erfolg geschlossen.

Möglicher neuer Standort der ZLB

Die Berliner Immobilie wurde 2022 an den US-Konzern Tishman Speyer verkauft. Im Oktober vergangenen Jahres gab der französische Konzern dann bekannt, dass der Mietvertrag des Kaufhauses Ende 2024 ausläuft und nicht verlängert wird. Eigenen Angaben zufolge habe man noch lange versucht, mit dem Eigentümer über eine Verlängerung des Vertrags zu verhandeln.

Tishman Speyer plant nun eine Modernisierung des Gebäudes. Seit der Bekanntgabe der Schließung ist das Gebäude auch als neuer Standort für die Berliner Zentral- und Landesbibliothek, die ZLB, im Gespräch. Über einen möglichen Kaufpreis wird noch verhandelt.

Sendung: rbb24 Inforadio, 05.04.2024, 6 Uhr

48 Kommentare

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  1. 48.

    Lustig ihr Kommentar, aber statistisch gesehen waren es eindeutig die Autofahrer, die den Umsatz gebracht haben. Radfahrersollen im Laffayette eingekauft haben, ich lache noch.

  2. 47.

    Sie wissen schon wann die Altstadt und die Wilmersdorfer als Fußgängerzonen eingerichtet wurden?

    Das sind vollkommen überholte Konzepte und man findet dort fast nur nur noch Ramschläden. Zum Verweilen (flanieren) lädt da auch nichts ein.

    In den 70ern toll, weil mal was anderes, heute komplett überholt.

    "Der billige Parkplatz in der Innenstadt ist nicht geeignet, um die Menschen vom Mausklick auf den Button „kaufen“ abzuhalten."

    https://www.fr.de/politik/weniger-autos-mehr-umsatz-92389286.html

    "Demnach hat die Fachhochschule Erfurt im Forschungsprojekt „Mit dem Rad zum Einkauf in die Innenstadt“ nachgewiesen, dass Radfahrer:innen, Fußgänger:innen und Nutzer:innen des öffentlichen Nahverkehrs im Jahr mehr Geld in Geschäften in der Innenstadt lassen als Autofahrer:innen."

    https://www.fr.de/frankfurt/radfahrende-sind-gute-kunden-90252762.html

  3. 46.

    Gibts in der Friedrichstrasse noch keinen Gemüse-Kebap oder Smashed Burger?

  4. 45.

    Wenn flanierende Fußgänger und Radfahrer Umsatzwunder bewirken könnten, müssten in der Wilmersdorfer Straße und der Spandauer Altstadt - mit ihrer guten Anbindung an den ÖPNV - ja die Umsätze durch die Decke gehen!

    Tun sie aber nicht - liegt wohl doch nicht nur am "störenden" Autoverkehr ...

    Auf der "grünen Wiese" errichtete Einkaufszentren mit ausreichend Parkplätzen für mit dem Kfz anreisende Käufer scheinen da erfolgreicher.

  5. 44.

    "Ein Radfahrer geht wohl kaum ins Lafayette......"

    Immer die dummen Vorurteile aus den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts. Sehen sie sich die Tourismusbranche inzwischen an. Da hat man in den 60ern und 70ern auch so gedacht, inzwischen sind Fahrradtouristen jeder Preisklasse fester Bestandteil der Tourismusbranche. Von Camping bis First Class Wellness Hotel, inkl. Gepäcktransport.

    Außerdem schrieb ich wissenschaftlich bewiesen, aber es ist ja nicht das erste Mal dass Autofanatiker wie sie Wissenschaft leugnen. Deshalb erspare ich es mir die Studien zu verlinken.

  6. 43.

    Wat soll det Jeduze ohne Bildung und Benimm? Um mich zu provozieren, reicht Ihr subterrestrisches Niveau glücklicherweise nicht aus.
    Passen Sie lieber auf, dass IHRE Blase nicht platzt! Sonst geht's nicht nur mit Ihrer Lebensqualität in die Hose. Und der Wind kann auch ganz schnell wieder die Richtung ändern, wenn die die Generationwählen darf, die Ihre Umweltsünden ausbaden muss.

  7. 42.

    Kleine Anmerkung zum Artikel: schon am 4.10.2023 wurde über das Ende der Geschäftsaktivität zu Ende Juli gesprochen, mit dann die Abwocklung der Rechtsform zum Jahresende. Es war nie die Rede, dass der Laden bis Ende Dezember auf haben soll.

  8. 41.

    Ach ja,wieder mal das sinnentleerte Berlin-Bashin - die größte Provinzstadt Europas?
    Wer es braucht,…

    Berlin wurde neulich wieder zur drittbeliebteststen Großstadt weltweit gewählt.
    Das scheint dem User „selbstunstaendig“ wohl entgangen zu sein.
    Vorurteile und Klischees sind eben unschlagbar.

  9. 40.

    Flair?
    Passt irgendwie nicht zu Berlin, der größten Provinzstadt Europas.
    Na ja. Zalando passt besser.

  10. 39.

    Antwort auf "Randberliner " vom Freitag, 05.04.2024 | 14:57 Uhr
    "...dass die 190 Mitarbeiter es jetzt erfahren haben und statt bis Ende 2024 nun sehr schnell nen neuen Job finden müssen... " Ja, furchtbar! In vier Monaten eine Anstellung im Einzelhandel zu finden, ist nahezu unmöglich...

  11. 38.

    Das ist doch nun wirklich kein „GrünInnenhass“. Entweder man will den Niedergang oder eben nicht. Das darf man hier sogar wählen. In der Potsdamer Dortusstr. hieß es ganz einfältig: Wenn jetzt dadurch (ein Jahres Versuch) die Händler aufgeben, wäre das blöd... Das sagt alles über das Vorgehen und Denkstrukturen. Die Friedrichstraße mit dem schließendem Lafayette ist ganz in der Nähe...

  12. 37.

    Nicht beim Einatmen der Abgase, sondern der Cannabisdüfte, aber das ist ein anderes Thema. Aber die sind ja wesentlich gesünder hahaha

  13. 34.

    Ja, vor allem wenn halb Paris streikt, ist die Lebensqualität unvergleichlich. ;-)

  14. 32.

    ...Aber beeindrucken ist die Innenarchitektur schon und ich freu mich riesig, wenn da endlich die neue Stadtbibliothek reinkommt! Auch wenn ich nicht lese)))

  15. 31.

    Absolut nichts dagegen - nur Rollstuhlfahrer und Rollatorschieberinnen müssen dürfen können. :-)

  16. 30.

    "Jetzt haben wir in Berlin endlich eine Regierung, die dieses grüne bullabü nicht den Vorrang gibt" - Na dann viel Vergnügen beim tiefen Einatmen de Abgase, das ist ja sooo wichtig.

  17. 29.

    Ich kann mich noch gut an das kritische Medienecho zur Eröffnung erinnern: "exotisches" Konzept, französisches KaDeWe in einer falschen Lage, so oder so ähnlich. So kam es auch. Lafayette war eigentlich schon zur Jahrtausendwende tot. Viel los war da nie, irgendwie auch ein Fremdkörper.

  18. 28.

    Ich gebe Ihnen gerne Recht.....aber dann auch bitte ohne Radfahrer. Die haben dort auch nichts zu suchen. Flanieren ist das " Zauberwort"

  19. 26.

    Ja, und erst die Lebensqualität in Paris. Da ist Berlin Lichtjahre von entfernt. Und der Stil der Pariser, toll. Berlin hat da ganz wenig zu bieten. Berlin ist und bleibt zweitklassig.

  20. 25.

    Echt jetzt? Die ganze Friedrichstraße autofrei? Hätte zu mehr Käufen geführt? Zu welchen Jahres- und Tageszeiten denn, haben Sie da mehr Informationen als andere??

  21. 24.

    Und dieses Kaufhaus könnte noch heute Umsätze machen wenn man nicht nur ein paar lächerliche Hundert Meter autofrei gestaltet hätte, sondern die ganze Friedrichstraße.

    Aber die paar Autofanatiker, die unbedingt bis zur Haustür, bzw. Tiefgarage fahren müssen bringen eben keinen ausreichender Umsatz.

    Flanierende Fußgänger und Radfahrer schon. Wissenschaftlich bewiesen, fragen sie mal das WZB. Und nicht Grünenhasser.

  22. 23.

    Waren es nich 28 Jahre??

  23. 22.

    Ach Lieschen, bleib in deiner grünen Blase. Jetzt haben wir in Berlin endlich eine Regierung, die dieses grüne bullabü nicht den Vorrang gibt. Hauptstadt ist nicht grüne Wiese, wie Kreuzberg und friedrichshain es gerne hätten. Dieses Kaufhaus war nicht so besonders teuer, man konnte auch mal französisches Flair genießen. Schade, sehr schade.

  24. 21.

    Trauriger finde ich, dass die 190 Mitarbeiter es jetzt erfahren haben und statt bis Ende 2024 nun sehr schnell nen neuen Job finden müssen... Oder aber Sozialleistungen empfangen müssen

  25. 20.

    Leider stimmt ihr Cliché nicht. Der Laden ist gar nicht sooo teuer. Lebensmittel waren sogar teilweise günstiger als im Supermarkt in Frankreich. Der Punkt ist eher, was wir Luxus nennen, ist in anderen Ländern eher normal. Steht halt nicht jeder auf Lidl-Klamotten

  26. 19.

    War letztens im französischen Pau und da stand die geschlossene Filiale leer. Trostloser Anblick. Es wäre toll, wenn die ZLB dort reinkommt! Dort bin ich öfter und im Gegensatz zur strengen Stabi oder dem hippen Grimm-Zentrums ich mich da auch immer gern zum studieren aufgehalten.

  27. 18.

    Soweit ich weiß quälen dich seit einigen Monaten wieder die Autos durch die Friedrichstraße durch.... Vielleicht ist ja auch gerade das der Sargnagel gewesen... in anderen Städten ohne Autoverkehr wie z.B. in Bern gibt es keine Läden die leer stehen... das sollte man sich vielleicht mal genauer ansehen....
    Ansonsten wird es mit diesem ständigen Grünen-Hass auch langsam langweilig....

  28. 17.

    Im Grunde ist es schade, dass dieser Laden hier nicht mehr sein wird. Es war eine willkommene Abwechslung zu den paar altbekannten Läden, die alle das Gleiche präsentiert haben. Neben dem KdW war das noch etwas Besonderes.

  29. 16.

    "Na die Grünen mit ihrer Autofreinummer hatten das ja perfekt eingeleitet."

    Das ist nachweislich Quatsch. Galeries Lafayette befindet sich mehrheitlich in Familienbesitz, die nicht immer ein glückliches Händchen hatte, um es mal höflich auszudrücken.

    Man hat 1990 das dicke Geschäft gewittert und sich verkalkuliert. Ursächlich sind alos, wie so oft Managementfehler.

  30. 15.

    >"Adieu. Berlin ist halt nicht Paris."
    Berlin soll aber auch kein Abklatsch einer Weltstadt sein. Wenn Berlin wie Paris sein sollte, müssten Sie auch die Bevölkerung samt ihrer Mentalität austauschen. Dit is nu mal Berlin... Wobei sich viele Metropolen mittlerweile ja gleichen in der Neubauarchitektur und den Markenketten von Luxus bis preiswert.

  31. 14.

    " Das war ein sehr teurer Laden. Das der überhaupt so lange gehalten hat wundert mich. "

    Mich auch !!!! Berlin ist nicht Paris & wird es in absehbarer Zeit auch nicht sein !!!

  32. 13.

    Blödsinn - DIE Berliner haben nicht "neu" gewählt, nur ein Teil musste wiederholen! Und die, die anders gewählt haben, begreifen einfach nicht, dass es mit der verkorksten Verkehrspolitik der "Christlichen" so nicht weitergehen kann.
    Ein Boulevard wird die Friedrich erst wieder, wenn Spaziergänger den Vorrang haben. Gibt genügend Städte als Beispiele wo Fußgängerzonen belebte/beliegte Einkaufspassagen sind.

  33. 12.

    Mit Schließung der Galeries Lafayette und dem Niedergang des KaDeWe überkommt Berlin ein riesiges Luxus-Defizit. Hoffentlich halten wir das aus ;-)

  34. 11.

    das ist doch Quatsch und jenseits von der Realität. ich arbeite seit 10 Jahren auf dem Eck und vor der autofreien Zeit war das Haus und generell die Gegend nicht belebter. Die autofreie Zeit hat zumindest für etwas Laufkundschaft gesorgt. Seit die Autos da wieder durchrauschen ist das konstant weniger geworden.

  35. 10.

    Darum hat ja auch die Ehrenbürgerin von Berlin, Marlene Dietrich, seit Ende der 70er Jahre bis zu ihrem Tode 1992, in Paris gelebt. Mit der Begründung :" Paris ist eine Stadt, in der man ruhig leben kann."

  36. 9.

    Na die Grünen mit ihrer Autofreinummer hatten das ja perfekt eingeleitet. Jetzt kommt das Ergebniss
    Dem Tempelhofer Damm ereilt gerade das gleiche mit dem Fahrradstreifen der alles einleitet.

  37. 8.

    „Teure Kfz. allein vor teurer Kulisse abzulichten, bringt´s auch nicht. ;-“
    Stimmt, nur ohne wird es sehr fade... auch deshalb haben die Berliner neu gewählt.

  38. 7.

    Einfach nur traurig, dass weder in der Friedrichstr., noch in der Leipziger Str., auch nur annähernd eine Geschäftstätigkeit wie vor dem 2.WK erreicht werden konnte.

  39. 4.

    Darum nennt man es ein Luxuskaufhaus. Billigläden ala Kik und c&a haben wir nun wirklich genügend in der Stadt. Ich finde es sehr schade, dass das Kaufhaus verschwindet. Es wird nämlich sehr sehr lange gar nichts damit passieren und die Friedrichstraße verkommt immer weiter zu Einöde.

  40. 3.

    "Die Friedrichstraße: Eine baumlose Doppelzeile, auf der Jungmänner verzweifelt und erfolglos versuchen, sich das Smartphone vom Kopf zu reißen" mag den Charakter dieser Straße immer noch gut beschreiben. Wo soll da Zeit für etwas anderes herkommen? Teure Kfz. allein vor teurer Kulisse abzulichten, bringt´s auch nicht. ;-

  41. 2.

    Das war ein sehr teurer Laden. Das der überhaupt so lange gehalten hat wundert mich.

  42. 1.

    Adieu. Berlin ist halt nicht Paris.

    Bis dahin ist es noch ein weiter Weg.

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