Commerzbank, Deutsche Bank, Sparkasse - Zahlreiche Bankangestellte in Berlin und Brandenburg legen Arbeit nieder

Mo 01.07.24 | 13:22 Uhr
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Symbolbild: Bei einem Warnstreik stehen Streikende vor einem Gebäude der Deutschen Bank am 13.06.2024.(Quelle: picture alliance/dpa/Bodo Marks)
Video: rbb24 Abendschau | 01.07.2024 | Julia Kubowicz | Bild: picture alliance/dpa/Bodo Marks

Für rund 200.000 Mitarbeiter bei Banken - zum einen bei öffentlichen, zum anderen bei privaten Banken - laufen derzeit Tarifverhandlungen. Mit einer Arbeitsniederlegung in Berlin wird jetzt der Druck auf die Arbeitgeber erhöht.

Beschäftigte öffentlicher und privater Banken in Berlin und Brandenburg haben am Montag gestreikt. Die Gewerkschaft Verdi hatte die Mitarbeitenden im Zuge der laufenden Tarifverhandlungen für Bankangestellte aufgerufen ihre Arbeit niederzulegen.

Betroffen waren aus dem privaten Bankensektor die Commerzbank AG Betrieb Berlin/Brandenburg, Deutsche Bank AG Betrieb Berlin und Filialen Brandenburg.
Bei den öffentlichen Banken waren die Berliner Sparkasse, die Niederlassung der Landesbank Berlin AG, die Investitionsbank Berlin, die S-Servicepartner Berlin GmbH und die Investitionsbank Brandenburg von den Protesten betroffen.

Rund 250 Menschen versammelten sich 10 Uhr nach rbb-Informationen zu einer Streikkundgebung auf dem "Deutsche Bank Campus" in der Otto-Suhr-Allee in Berlin-Charlottenburg.

Drei Bankfilialen wegen Streiks geschlossen

Nach Angaben einer Verdi-Sprecherin blieben aufgrund der Proteste am Montag drei Berliner Bankfilialen geschlossen, darunter je eine Filiale der Deutschen Bank, der Sparkasse und der Commerzbank. In Brandenburg ist nach rbb-Informationen keine Bank bestreikt worden.

Kundinnen und Kunden können sich im Notfall telefonisch an die Kundenservice-Center wenden. Allerdings werde auch hier gestreikt und die Erreichbarkeit des Servicecenters sei eingeschränkt. Geld- und SB-Automaten, das Online-Banking sowie die Online-Services und der Chatbot könnten hingegen uneingeschränkt genutzt werden. Die Berliner Sparkasse listet online [berliner-sparkasse.de] auf, welche Standorte am Montag geöffnet haben.

Gewerkschaft fordert mehr Geld für rund 200.000 Beschäftigte

Hintergrund des Ausstands sind zwei getrennt laufende Tarifverhandlungen zwischen Verdi und den Arbeitgeberverbänden der Banken für die etwa 140.000 Beschäftigten der privaten Banken sowie Verhandlungen für die rund 60.000 Beschäftigten der öffentlichen Banken.

In den Tarifverhandlungen für die öffentlichen Banken war die erste Runde ohne Ergebnis geblieben. Verdi fordert 12,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro mehr pro Monat, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten, außerdem soll die monatlichen Vergütungen der Nachwuchskräfte um 250 Euro pro Monat angehoben werden.

Die Arbeitgeberseite bot eine Lohnerhöhung von 9,5 Prozent in drei Stufen, bei einer Laufzeit von 43 Monaten - also bis Ende 2027. Damit würde "ein weiterer Reallohnverlust für die Beschäftigten in diesem Jahrzehnt festgeschrieben", erklärte Verdi-Verhandlungsführer Jan Duschek am Freitag. "Das ist mit uns nicht zu machen."

Auch für die Beschäftigten der privaten Banken fordert Verdi 12,5 Prozent mehr bei einer Laufzeit von einem Jahr.

Sendung: rbb24 Abendschau, 01.07.2024, 19:30 Uhr

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27 Kommentare

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  1. 27.

    Also ich bin schon seit Jahren Online-Kunde, klappt prima mit dem Financial Home habe ich immer den Überblick. Beratung erfolgt online und wenn ich mal Bargeld brauche, dann bekomme ich es im Supermarkt. Also wofür noch teure Mieten für Bankfilialen bezahlen?

  2. 26.

    Vielleicht ein guter Anlass, die betroffenen Bankfilialen endgültig zu schließen. Scheinen ja nicht wirklich benötigt zu werden.

  3. 25.

    Es sind ja nicht alle Mitarbeiter einer Bank im Bereich der Geldanlage tätig... passt also nicht ganz ihr Hinweis

  4. 24.

    Ja klar, 500 Euro mehr, weil das die Miete stemmt! Es ist unverschämt. Die Gewerkschaften machen alles kaputt.

  5. 23.

    Sie vertreten die Auffassung, dass Sie was leisten.
    Ihre Befähigung besteht einzig darin, für wenig Leistung vie zu verlangen.
    Vor allem die indirekte Aussage, dass andere weniger leisten würden, als Sie, empfinde ich als anmaßen und frech.
    Allein die geforderte Erhöhung von mindestens 500 Euro zeigt doch, dass diese Forderung im Vergleich zum bereits bezogenen Einkommen als nicht sehr hoch eingeschätzt wird.

    Sie sollten vielleicht mal ein paar Jahre Null-Runden machen.

  6. 22.

    "Verdi fordert 12,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro mehr pro Monat, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten"

    Dieselbe Verdi hat man auch auf den Zettel der Sozialwahl bei der Rentenversicherung geschrieben.
    Die Rentner bekamen lediglich 4,5% oder so zum gestrigen Tag, also bei mir etwa 50 Euro.

    Das stört aber bei Verdi, die die Rentenkürzungen seit 1996 übrigens mitgetragen hat, niemanden.

  7. 21.

    Die Forderung mag eventuell nachvollziehbar sein, Mitleid nein. Die Banken erwirtschaften mit Kunden Geldern genügend gelt und sollten ihre Mitarbeiter daher auch paar Prozent mehr zahlen lassen. Gerade Berliner Sparkasse und co zahlen null Zinsen auf Tagesgeld erhalten aber mindestens drei von der ezb. Also daher sorry die Mitarbeiter sollen streiken aber auf Kosten der Bank nicht der Kunden!!! Daher entweder die Banken können mit dem Geld wirtschaften oder der Kunde geht zur anderen Bank .

  8. 20.

    Muß der Bürger, der für Mindestlohn arbeiten darf auch. Zumal Sie ja eigentlich bestens Ahnung haben sollten, wie man Geld fürs Alter ( eventuell sogar an der Börse) amlegt und es auch umsetzen können.

  9. 19.

    Die Sparkasse kann das Geld aus ihren (unseren) Rücklagen zahlen, aber nicht von uns/Staat! Die pressen uns über diese gesamten Gebühren eh schon aus. E reicht.

  10. 18.

    Es ist doch inzwischen überall so: Angesichts des Arbeitskräftemangels (bei rund zehn Prozent Arbeitslosigkeit in Berlin, aber heben wir uns das auf für den nächsten Jammerbericht über das eskalierende soziale Elend) wissen die Beschäftigten, dass sie sich so ziemlich alles erlauben können. Kunden stören und haben dankbar zu sein, wenn sie überhaupt etwas bekommen. Der Sozialismus lässt grüßen.

    Das stellt die Gewerkschaft natürlich anders dar, aber die Klagen von Interessensverbänden und andere Lobbyisten braucht man nicht sonderlich ernst zu nehmen.

    (P.S.: In welcher Gewerkschaft sind eigentlich viele RBB-Mitarbeiter?)

  11. 17.

    Kennen Sie Strukturen in den Banken? Falls ja, wie kommen diese Aussagen zustande?
    Sinkende Einnahmen? 2023 war für die Banken in Deutschland ein Rekord-Jahr. Noch nie wurde so viel Geld verdient! Was sollen "Altverträge" sein? Bei diesen Tarifverhandlungen geht es um Tarifmitarbeiter nicht um den Sonderfall des überteuerten Investmentbanker bei einer deutschen Großbank. Der im Übrigen sein Gehalt frei verhandelt.
    Banker haben in den letzten Jahren fortwährend Reallohnverluste hinnehmen müssen. Die Maximal-Forderung von verdi würde diese Reallohnverluste nicht mal vollständig ausgleichen. Das Angebot der Banken würde diese Verluste nur noch drastischer ausfallen lassen. Für alle Neider: wer meint, dass man in Banken viel verdient, werdet doch einfach Banker! Die Trauben wachsen einem nicht in den Mund! Wer in den oberen Tarifguppen verdienen möchte, muss sehr viel leisten und eine sehr gute Ausbildung haben. Sie sind auch nicht durch AI oder Automaten zu ersetzen!

  12. 16.

    Theoretisch ist es richtig gedacht, nur schaffen es 75 % der Kunden nicht sich ein Passwort bzw. einen Pin für das Online-Banking zu merken und stehen also trotzdem wieder in den Filialen.

  13. 15.

    gleich mit Ai ersetzen! die arbeiten so hart in der bank.

  14. 14.

    Negativ kommentieren hier die vielen Rentner, die am Ultimo sämtliche Services innerhalb von wenigen Minuten erledigt haben wollen. Das wir Banker auch unsere Sachen/Mieten zu bezahlen haben, vergessen viele wohl.

  15. 13.

    Die Banken, Sparkassen und Genossenschaftsbanken haben ein großes Problem: Mitarbeiter mit Altverträgen bei sinkenden Erträgen. Keiner will fürs Konto bezahlen, aber die Bank muss hohe Altgehälzer zahlen. Das rechnet sich nicht mehr! Was macht die Gewerkschaft?

  16. 12.

    Nicht nur schneller und günstiger auch ist das Onlinebanking schneller. Geld bekommt man bei Bedarf an fast jeder Supermarkt-Kasse oder am Geldautomaten. Man braucht keine teuren Bankfilialen mehr, SB-Areas reichen aus.

  17. 11.

    Und schau dir bitte mal die Gehälter der Vorstände von Gewerkschaften an…..
    Und noch viel wichtiger: den Umgang der Gewerkschaften mit ihren eigenen Angestellten!

  18. 10.

    "Schau dir den steigenden Aktienkurs der Deutschen an, schau dir die steigenden Vorstandsgehälter an."

    Warum beherzigen sie ihre klugen Tipps nicht einmal selbst? Commerzbank&Deutsche Bank dümpeln seit 2008 bei um die 10€-15€ herum, ganz weit entfernt von den damaligen zwei- und dreistelligen Kursen vor der Finanzkrise. Bei den deutschen Banken steigt überhaupt nichts.

  19. 9.

    „ Geld- und SB-Automaten, das Online-Banking sowie die Online-Services und der Chatbot könnten hingegen uneingeschränkt genutzt werden.“
    Was anderes brauch ich nicht, mache alles online! Ist viel billiger und schneller!

  20. 8.

    Ich habe früher in einer Bank gearbeitet, da ist kaum einer in der Gewerkschaft, hat kaum einer gestreikt. Wir hatten einen guten Personalrat.

  21. 7.

    Kann mal jemand die Grammatik der Titelzeile fixen?

  22. 6.

    Was hat denn diese die Aussage mit den Leistungen einer Bank mit der Bezahlung der Mitarbeiter in den Filialen zu tun? Die treffen nicht die Entscheidungen was und wie viel die Leistungen der Bank kosten! Die hatten in den letzten Jahren ebenfalls unter der extremen Inflation zu leiden!
    Die Banken verdienen durch die Zinspolitik der EZB jede ordentlich Geld! Die Gewinne zahlen sich dann lieber die Manager aus und die „normalen“ Mitarbeiter gehen dabei leer aus. Und wenn sie eine Gehaltserhöhung fordern, die einem Inflationsausgleich entspricht, wird ihnen auch noch das Handeln ihrer Unternehmensleitung vorgeworfen? Wirklich ein ungerechter Umgang mit den normalen Menschen die ihr Geld jeden Tag erarbeiten müssen.

  23. 5.

    Schau dir den steigenden Aktienkurs der Deutschen an, schau dir die steigenden Vorstandsgehälter an. Dass hier nix übrig bleibt für die Belegschaft, ist typisch für die seit Jahren wieder größer werdende Schere zwischen Reich und Arm, wobei letztere dann Rechtsextrem wählen, weil die wenigstens ein etabliertes Feindbild und Sündenbock haben: grün. Tatsächlich habe ich kein Verständnis, dass nach allen kriminellen Machenschaften, Deutsche überhaupt noch existiert.

  24. 4.

    Mehr Geld für Arbeitnehmer*innen ist IMMER besser.
    Das Geld fließt sofort in die Wirtschaft. Die Sparquoten sind gering.
    Nur weil man vielleicht selbst nicht mehr bekommt, sollte nicht mit dem Finger auf andere gezeigt werden. Alle Arbeitnehmer*innen sitzen im selben Boot. Es muss auf die oberen gezeigt werden. Milliardäre braucht niemand, Millionen von Arbeitnehmer*innen schon, denn sonst geht gar nichts mehr. Hört auf gegeneinander zu kämpfen und vereinigt euch endlich. Steht auf und steht zusammen Arbeitnehmer*innen!

  25. 3.

    Die von den Gewerkschaften geforderte Erhöhung ist schon eine Unverschämtheit. 12,5%, mindestens 500,- €. Da frage ich mich wirklich wofür??? Der Service wird immer weniger und nahezu jeder Leistung der Geldinstitute muss gesondert bezahlt werden. Dabei rede ich nicht von der „gigantischen“ Rentenerhöhung die uns Herr Heil auch als „gute Nachricht“ verkauft hat. Ich merke immer mehr, dass es viele Menschen gibt, die jeden Bezug zur Realität verloren haben.

  26. 2.

    Die bei meiner CB-Filiale haben es aber auch schwer - wenn sie krank werden alle drei - Filiale geschlossen. Wenn, an 6 Arb.tagen an 3 Tagen 2,5 Tage sitzen zwei stark mit dem Monitor beschäftigt im abgesperten Bereich während sich 10 Kunden in einem kleinen Bereich (Corona o. anderes o. Knoblauch egal) die Füsse wund stehen u. böse gucken u. dann im Gespräch vom MA al patzig hingestellt werden - nö - genervt - so was an meiner Seite? tsss - ist ja wie zu Hause ;-) wo ich als Kunde ja eigentlich alles selber zu erledigen habe - statt zu stören

  27. 1.

    Als Rentner hätte ich auch einmal eine derartige Erhöhung und nicht immer nur Peanuts.

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