ICE ab Mitte Dezember - In acht Stunden von Berlin nach Paris: Deutsche Bahn startet Direktverbindung

Di 24.09.24 | 08:04 Uhr
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Mehrere Schnellzüge, darunter ein ICE der Deutschen Bahn, stehen am Pariser Gare de l'Est, 16.02.2022 (Quelle: dpa / Peter Schatz).
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Audio: radioeins vom rbb | 24.09.2024 | Michael Mellinger | Bild: picture alliance

Schon vor mehr als 100 Jahren konnte man in Berlin tagsüber in einen Fernzug einsteigen und ohne umzusteigen in Paris wieder raus - doch nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Direktverbindung eingestellt. Die Deutsche Bahn will das ab Dezember wieder ändern.

Ab Mitte Dezember können Bahnreisende auch tagsüber mit einer Direktverbindung von Berlin in die französische Hauptstadt Paris fahren. Die Fahrt auf der 878 Kilometer langen Strecke soll planmäßig rund acht Stunden dauern, teilte die Deutsche Bahn der Deutschen Presse-Agentur mit. "Damit werden die beiden Hauptstädte erstmals über Tag im Hochgeschwindigkeitsverkehr miteinander verbunden", hieß es. Angeboten wird die Direktverbindung demnach von der Deutschen Bahn und der französischen SNCF. Details zur Streckenführung wollen die beiden Unternehmen am Dienstagnachmittag auf der Fachmesse "Innotrans" in Berlin vorstellen.

DB und SNCF kooperieren auf weiteren Strecken

DB und SNCF betreiben seit Juni 2007 in Kooperation den deutsch-französischen Hochgeschwindigkeitsverkehr. Seitdem fahren ICE und TGV auf den Linien Frankfurt am Main - Paris (3:40 Stunden) sowie Stuttgart - Paris (3:21 Stunden). Ende 2007 wurde eine tägliche Verbindung über Stuttgart hinaus nach beziehungsweise von München erweitert. Im März 2012 wurde eine tägliche Direktverbindung von Frankfurt am Main nach Marseille (knapp 8 Stunden) aufgenommen. Seit 2023 gibt es außerdem an Samstagen im Sommer durchgehende Züge zwischen Frankfurt am Main und Bordeaux (7:40 Stunden).

Seit Dezember 2023 gibt es zudem einen Nachtzug zwischen Berlin und Paris, betrieben von den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB). Dieser verkehrt über Straßburg zunächst dreimal wöchentlich und soll ab Ende 2024 täglich fahren. Ende Juni zog die ÖBB ein positives Zwischenfazit: Der Zug werde bislang gut angenommen. Wegen Bauarbeiten musste die ÖBB das Angebot allerdings vom 12. August bis voraussichtlich 25. Oktober einschränken.

Erste Direktverbindung bereits Ende des 19. Jahrhunderts

Direktverbindungen zwischen Berlin und Paris gab es schon vor mehr als 125 Jahren: Der berühmte Nord-Express verband ab 1896 Paris mit St. Petersburg und fuhr dabei auch über Berlin. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Verbindung zunächst eingestellt, aber in den 1920er Jahren wieder aufgenommen: Ab 1921 gab es direkte Schlafwagen von Paris nach Warschau, die auch Berlin bedienten. 1926 wurde der Nord-Express als Luxuszug zwischen Paris und Berlin wiedereingeführt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war der Nord-Express der erste internationale Fernzug, der wieder über deutsches Gebiet verkehrte. Er fuhr zunächst von Paris über Köln und Helmstedt nach Berlin. Allerdings wurde die Route bald verlegt, und mit der Direktverbindung am Tag war es vorbei. Das soll sich nun wieder ändern.

Sendung: Radioeins, 24.09.2024, 7:30 Uhr

Kommentar

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49 Kommentare

  1. 49.

    8 Stunden Zug, zu welchem Preis?

  2. 48.

    Nur als kleine Randbemerkung; auch zu Mauerzeiten gab es Direktverbindungen von Berlin nach Paris. Zwar fuhren jeweils nur ein oder zwei Wagen dieser Züge bis Paris, aber offizielles Endziel der Züge war Paris. Zweimal täglich waren am Bahnof Zoo Züge der SNCF zu sehen.

  3. 47.

    Das ist einerseits schön. Andererseits nutzt es nur den Freizeitmenschen."

    Genau. Und die Menschen in den Dörfern haben auch nichts davon.
    Und die, die nicht nach Paris wollen auch nicht.
    Alo: Was ist mit den Menschen aus der Uckermark, die jeden Tag nach Rom pendeln wollen?
    An die hat wieder keiner gedacht!
    Typisch!

  4. 46.

    Ich denke die Angabe zur Strecke ist etwas irreführend. Hierbei handelt es sich eher um die Luftlinie. Zum Vergleich: Auto sind laut Google Maps ungefähr 1050 Kilometer, die Bahnstrecke dürfte eher noch etwas länger sein. Ist aber etwas komplizierter zu ermitteln. Bei 1050 Kilometern sind es immerhin schon 131km/h. Bei angenommen 1150 Kilometern 143km/h. Das nur zur Info.

  5. 45.

    Grundsätzlich gut, aber vonn Paris bis Straßburg mit 300km/h ist die Welt in Ordnung, kaum kommt man in Kehl über den Rhein ist Schluss mit lustig. Erst mal Stop am roten Signal ehe es auf die Hauptstrecke geht, dann maximal 160 mit einigen langsameren Abschnitten. Erfurt - Halle wird es wieder schneller, dann wieder 160 bis Bitterfeld. Das letzte Stück dann immerhin mit bis zu 200 km/h bis Berlin. Sehr attraktiv das ganze. Alles selbst „erfahren“. Es könnte auch ohne Halt bis FfM über die Nordstrecke gehen, aber bitte ohne Halt Frankfurt-Hbf, dem Verspätungsmoloch sondern Frankfurt Süd ohne Richtungswechsel.

  6. 44.

    Bis Paris sind es knapp 1200 Kilometer. In Frankreich gibt es eine Geschwindigkeitsbegrenzung, sie schaffen das niemals in acht Stunden. Des Weiteren ist ihr Einwand, 100 Stundenkilometer nicht ernst gemeint, oder doch? Die Ost-West-Strecke ist bis Dezember so weit saniert, dass durchaus Höchstgeschwindigkeiten möglich sind.

  7. 42.

    Ich würde definitiv den Zug nehmen. 1. Flugangst, 2. Die Zeit, die ich allein nur an den Flughäfen verbasel, kann ich mit dem Zug schon in gefahrene Streckenkilometer verwandeln. Deshalb eine gute Sache.

  8. 41.

    In 4 Std. ... ähm, nein, mit dem Auto schaffen Sie das nur, wenn Sie durchschnittlich über 250 fahren. In Frankreich gibt es übrigens eine Geschwindigkeitsbegrenzung. Bis Paris sind es knapp 1200 Kilometer. Das hat dann nichts mit entspanntem Autofahren zu tun. So ist ihr Einwand nicht ganz ernst zu nehmen ...

  9. 39.

    Das Wort "Hochgeschwindigkeit" ist bei einer durchschnittl. Geschwindigkeit von wenig über 100 km/h schon ein Witz. Wobei er bis zur Grenze garantiert 6 Stunden braucht und den Rest nach Paris durchdonnert. Paris - Marseille ist nicht viel kürzer und der TGV macht das in etwas über 3 Stunden. So jedenfalls ist das definitiv keine Alternative zu einem Flug. Selbst mit Wartezeit am Gate und Reise zum Flughafen. Wobei die Bahn obendrein teurer und unzuverlässiger ist - darauf wette ich.

  10. 37.

    "Ich finde die DB sehr gut und meistens pünktlich und das ist schnell mit 110 km/h das Auto schafft das auf dauer nicht!!!!!!"

    Ich finde die DB nicht gut und meistens unpünktlich und habe überdies nie behauptet, dass man es mit dem Auto schneller schafft. Mir ging es um Bahn-typische prahlerische Attribute, die ich nicht nachvollziehen kann.

  11. 36.

    Die Strecke könnte man in 4 Stunden schaffen, wenn die Schienen mal ausgebaut werden würden und die Züge tatsächlich "hochgeschwindigkeit" fahren könnten. 8 Stunden ist mir persönlich zu lange und daher keine Alternative.

  12. 35.

    Meckern und nörgeln, bloß nicht konstruktiv eine Nachricht konsumieren, schlechtreden von allem und jeden um ja in der wohlgefälligen Situation irgendeine Ahnung haben können, im negativen Sinne. Wenn ich solche Leute höre, laufe ich immer meilenweit, weil absolute Negativsten und Energieräuber, das hat nix mit Meinung und Fachwissen zu tun, das ist nur Unwissenheit und Querulantentum. Ich meine nicht Sie.

    Kennen Sie auch solche Leute?

  13. 34.

    Lieber Wolfgang,
    eine Wegstrecke wird in einer bestimmten Zeit zurückgelegt. Daraus ergibt sich eine Durchschnittsgeschwindigkeit für diese Strecke, so schwer ist das eigentlich nicht.
    Und noch etwas, bleiben Sie bitte höflich, auch, wenn Ihnen eine andere Meinung nicht passt.
    Ich habe lediglich geäußert, dass ich die Darstellung der Bahn etwas unpassend finde.

  14. 33.

    Eine sehr attraktive, komfortable Verbindung und gute Alternative zum Flug.

    Was mich nämlich an (längeren) Bahnfahrten am meisten nervt, sind Umsteigeverbindungen, da der Gesamterfolg wesentlich von der Zuverlässigkeit und der Pünktlichkeit bzw. dem Zusammenspiel der Züge auf den einzelnen Streckenabschnitten abhängt.

    Hier steigt man indes nur einmal ein und erst am Ziel in Paris wieder aus - tolle Sache!

  15. 31.

    Meine Erfahrung Berlin Amsterdam,2 Stunden Verspätung.Warschau Berlin,da fängt das Grauen in Frankfurt Oder an. Alles sehr peinlich.
    Berlin Paris,habe ich etwas von 10 Stunden gelesen,mag mir nicht ausmalen wie lange die Fahrt wirklich dauert.Wenn alles klappt ist es eine gute Idee.

  16. 30.

    Sie sprechen mir aus der Seele, für 58 € durch ganz Deutschland zu fahren ist nicht zu teuer, aber gemeckert wird halt immer, leider.

  17. 29.

    Aha, im Strassenverkehr gibt es natürlich keine Hindernisse, Stau, Baustellen. Die Infrastruktur ist alles ok. Na das muss doch einem mal gesagt werden. Es lebe die Strasse

  18. 28.

    Die Bedeutung Durchschnittsgeschwindigkeit anscheinend nicht so ganz klar. Der Zug fährt ja nicht bis Paris ohne Halt durch. Anfahrt, Bremsen Haltezeit an den Bahnhöfen... Wenn ein ICE mit 200 km/h oder mehr zum bremsen ansetzt dauert es nun mal seine Zeit, bis die Tonnen an Masse zum stehen kommen. Aber gut, Hauptsache erst mal geblubbert.

  19. 26.

    Nein, das sehe ich nicht so. Nicht allein der Preis und die Reisezeit sind entscheidend. Zumindest, wenn es sich um eine Reise in der Freizeit handelt. Bei Dienstreisen ist es sicherlich etwas anderes.

    Wenn alles gut klappt, finde ich die Fahrt mit der Bahn von hier bis nach Paris, äußerst (ent)spannend. Hoffentlich gibt es im Zug auch noch vernünftige Verpflegung. Zum Hauptbahnhof komme ich von meiner Wohnung deutlich besser, als zum BER, der Zug kommt mitten in Paris an. Und man kann sich diesen ganzen Affentanz auf dem Flughafen mit Sicherheitskontrolle, Check in… ersparen. Und auch das fliegen läuft wirklich nicht immer störungsfrei! Vom Umweltaspekt mal ganz zu schweigen

  20. 25.

    Wieder ein Paradebeispiel. Noch ist nicht ein einziger Zug gefahren, aber die prophylaktisch alles schlechtredenden Internetexperten wissen natürlich schon jetzt, dass es ein Fiasko wird und man es nicht hätte tun sollen. Sehr unterhaltsam!

  21. 23.

    Und gleich wieder die Mauler....

    Rein auf dem Papier geht es mir gar nicht gut, dennoch gibt es das Europaspezial der Deutschen Bahn und das Deutschland-Ticket ist auch mit 58euro mehr als günstig, Sie haben bis vor kurzem noch 72euro für Berlin AB bezahlt und das wurde als annehmbarer Preis allgemein akzeptiert, was soll also dieses Genöhle?

  22. 22.

    Wenn der Preis unter dem eines Fluges liegt mag das Angebot passen. Da es aber ganz sicher nicht so sein wird, wird lieber geflogen. Der niedrigere Preis und die Reisedauer sind entscheidend.

  23. 20.

    Ist ja gaaaanz toll. Wenn das bei der DB klappen sollte wäre es ein Wunder. Ich frage mich nur, ob dieser Zug wirklich ein +/- Geschäft (von Gewinn will ich gar nicht reden) ist (fahren so viele Leute unter der Woche nach Paris???).
    Vor diesem Schritt hätte lieber unsere Infrastruktur verbessert werden sollen. Wieder mehr Schein als Sein. Aber bei eigener Überschätzung waren wir schon immer ganz vorne!!!

  24. 17.

    Stimme Ihnen zu. Finde es immer wieder faszinierend, dass diese Menschen morgens Nachrichtenseiten durchscrollen und ihr erster Impuls einfach immer zu sein scheint: Jetzt schreib ich erstmal, was daran alles schlecht ist und dass es eh nichts wird. Und dann nimmt man sich diese Minute seiner Lebenszeit (wie ich gerade) und tippt diese Negativität hier rein, einfach weil man etwas nicht stehenlassen kann ohne zu mosern. Kann mir das nur mit Unzufriedenheit mit dem eigenen Leben erklären, denn es ist ja egal bei welchem Thema so. Andererseits: Diese Leute gab es immer - wer alles erstmal schlechtmachen muss, hat wenig Freude am Leben. Und tut mir dann auch leid.

  25. 16.

    Es ist doch gut wenn der Zug zwei Stunden zu spät kommt. Weil diese zwei Stunden braucht man um in Berlin zum Bahnhof zu kommen.

  26. 15.

    Guten Morgen Grinsekatze,

    weitere Infos zur Streckenführung etc. will die Bahn erst am Nachmittag bekanntgeben - auf unsere Anfrage nach mehr Details heute Morgen kam leider nichts.

    Beste Grüße,

    Ihre Redaktion

  27. 14.

    Immer diese Negativkommentare. Einf ach mal freuen über etwas. Das ist vielen Kommentaren abhanden gekommen.

  28. 13.

    Wer bedient die Relation, SNCF oder DB? Welcher Laufweg wird gefahren? Welches Rollmaterial wird eingesetzt? Kommt dann etwa der TGV EuroDuplex bis Berlin? Tolle Sache.

  29. 12.

    Eine geplante Durchschnittsgeschwindigkeit von ca.110 km/h heißt bei der Bahn Hochgeschwindigkeitsverkehr. Aha

  30. 10.

    Geil die U7 hatte gerade wieder den 14 Minuten Takt in beide Richtungen . Komm ich über Paris schneller nach Tempelhof?

  31. 8.

    Mit dem Auto brauchen Sie - wenn es gut läuft - 12 Stunden. Das ist dann natürlich wahre Hochgeschwindigkeit. Mit dem Flugzeug brauchen Sie mit mindestens 1,5h vor Abflug da sein + reine Flugzeit 2h + Ausstieg + Transfer Charles de Gaulle - Pariser Innenstadt (wo der Bahnhof schon ist) 1h. Insgesamt also 4,5h. Sicherlich schneller als der Zug am Tag, aber auch nicht gerade der Blitz schlechthin. Rechnet man sich halt nur gerne im Vergleich immer schön und denkt nur an die Flugzeit. Und ja: Die 8 Stunden schafft auch die Bahn nur, wenn nichts schiefgeht. Aber das nehme ich lieber in Kauf, als Kerosin zu verblasen, wenn ich es nicht für nötig halte.

  32. 7.

    Ca. 8 Stunden für 878 km nennt sich Hochgeschwindigkeitsverkehr? Da hab ich wohl was missverstanden oder in Mathe nicht aufgepasst…

  33. 6.

    8h sind viel zu lange Tagsüber.
    Als Nachtzug ok, aber Tagsüber dann gleich den Flieger.

  34. 5.

    Die Bahn will daß schaffen, in 8 Stunden an der Deutsch/Französischen Grenze glaube ich eher

  35. 4.

    Das ist einerseits schön. Andererseits nutzt es nur den Freizeitmenschen.
    Für die Gesellschaft und die Menschen mit Kindern wäre ein günstiges Deutschlandticket sinnvoller, Damit sich im Alltag was ändert.
    Die AFD-politik ist schon voll da: Für die, die schon genug haben, wird das Leben in den nächsten Jahren sehr schön.

  36. 3.

    Nützt nichts wenn der Zug 2h zu spät kommt oder gar nicht fährt.

  37. 2.

    Das sind doch mal gute Nachrichten und hoffentlich geht die Strecke in Betrieb ohne Baustellen.

  38. 1.

    Es gab in den 2010 schon wieder eine Direktverbindung, sogar als Nachtzug. Betreiber war die RZD (Russische Stattsbahn).Mit Beginn der Sanktionen wurde diese wieder eingestellt

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