Protest bei Grünheide (Oder-Spree) - Besetzung nahe der Tesla-Fabrik beendet - Bagger mit "Notdurft" verdreckt

Di 22.10.24 | 15:45 Uhr
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Tesla Gegner besetzen Bagger bei Grünheide. (Quelle: rbb/Martin Krauß)
rbb/Martin Krauß
Audio: Antenne Brandenburg | 22.10.2024 | Polizei-Sprecher Marcel Patzwahl | Bild: rbb/Martin Krauß

Die Polizei hat die Besetzung zweier Bagger in unmittelbarer Nähe der Tesla-Autofabrik in Grünheide (Oder-Spree) beendet. Beamte holten mit Hilfe eines Bergekorbes vier junge Männer von den Fahrzeugen und nahmen sie in Gewahrsam, um ihre Personalien festzustellen. Das berichten Reporter des rbb. Verletzt wurde niemand.

Besetzer verrichten Notdurft auf Bagger

Dem Augenschein nach haben die Besetzer die Bagger aber verunreinigt. Wie ein Sprecher der Polizei wortwörtlich sagte, "haben sie dort auch ihre Notdurft verrichtet". Geprüft werde auch, ob die Besetzer Straftaten begingen. "Daher gilt es zu prüfen, ob die Personen, die hier heute beteiligt waren, bereits mit einem Aufenthaltsverbot belegt sind", so der Sprecher weiter.

Protest gegen Tesla und US-Wahlkampf?

Zuvor haben die vier schwarz Vermummten am frühen Morgen die Baufahrzeuge bestiegen und Banner mit antikapitalistischen Botschaften sowie für den Erhalt von Bäumen aufgehangen. In einer Mail, die dem rbb vorliegt, richtet sich der Protest auch gegen den US-Wahlkampf, den Tesla-Eigner Elon Musk gerade für den republikanischen Kandidaten Donald Trump führt. So heißt es in der Mail: "Was macht Elon Musk mit den Milliarden, die ihm die Fabrik in Grünheide einbringt? Eines von vielen Beispielen der letzten Wochen sind derzeit die täglichen Millionenspenden zur Unterstützung und Manipulation von Trumps Wahlkampf für seine rechtsextreme Agenda." Der Protest jetzt sei erst der Anfang und Antwort auf die Zerstörung durch Tesla, heißt es weiter.

Aktivisten behindern Bauarbeiten

Die Baufahrzeuge werden nach Angaben der Polizei für Arbeiten im Wald am neuen Bahnhof Fangschleuse in der Nähe der Tesla-Fabrik genutzt. Aktuell werden dort vorbereitende Baumaßnahmen umgesetzt. "Die Personen sind auf die Bagger gestiegen, um wahrscheinlich die Bauarbeiten zu behindern", sagte der Polizei-Sprecher zum möglichen Motiv. "Die Maschinen konnten über mehrere Stunden nicht mehr eingesetzt werden."

Laut dem Brandenburger Verkehrsministerium handelt es sich um die Errichtung einer Schneise. Dort soll eine Baustraße der Deutschen Bahn zwischen der Landesstraße L23 und der Autobahn entstehen. Sie soll zur Vorbereitung von Baumaßnahmen dienen. Dies betrifft unter anderem den Neubau der Verkehrsstation Fangschleuse. Zudem will Tesla sein Gelände in der 9.200-Einwohner-Gemeinde erweitern, um einen Güterbahnhof und Lagerflächen zu bauen.

Bereits vor einigen Wochen hatten Aktivisten einen Bagger und später einen senkrecht auf der Schneise aufgestellten Baum besetzt. Sie wollen eine Erweiterung der Fabrik des E-Autobauers verhindern.

Sendung: Antenne Brandenburg, 22.10.2024, 11:30 Uhr

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17 Kommentare

  1. 17.

    Was "schändliche Arbeitsaufträge" sind, das sollte ein Hausmeister wissen. Beauftragte Verbrechen jeglicher Art gehören z.B. dazu. In Freienbrink werden gegenwärtig seit 2020 im großen Stil Verbrechen wider der Natur durchgeführt. Tesla hat damit begonnen und die DB mischt jetzt ebenfalls mit. Die Drecksarbeit lassen DB durch Fremdfirmen erledigen. Oft sind es Söldner, die damit beauftragt werde. Besonders pervers ist, dass auf der rbb24-Plattform viele Kommentatoren dazu Beifall klatschen.
    Besonders verwerflich ist, dass die DB-Aktivitäten in Vorbereitung weiterer Gesetzesverstöße durchgeführt werden. Der geplante DB-Übergabebahnhof dient der Vorbereitung eines Verladebahnhofs für und durch Tesla, der im Wasserschutzgebiet errichtet werden soll, was total verboten ist. Dafür gibt es keine gesetzlichen Ausnahmeregelungen. Hier wird auf Treiben von Tesla und mit Billigung durch Behörden und Politik eine Straftat vorbereitet.

  2. 14.

    Die Antwort können Sie sich selbst geben. Es gibt Dinge, die darf man wissenstechnisch bei Nutzung moderner Medien vorausgesetzt, selbst erarbeiten.

  3. 11.

    Wovon leben diese sog. Aktivisten eigentlich, wenn die am Tage Zeit haben, Arbeiter an ihrer Arbeit zu hindern. Weiß das jemand?

    BTW: was sind eigentlich "schändliche Arbeitsaufträge"?

  4. 10.

    Die Gleisanlagen sind mitnichten Eigentum der "DB" sondern einem Konsortiums innerhalb dieses Dschungels aus Teilsparten. Dass Sie den Irrsinn des Musk ausblenden ist klar. Irre sind nicht die Besetzer, die irren, das ist möglich ob anderer Protestformen.

  5. 7.

    Josti sie sollen nicht falsche Behauptungen aufstellen. Das wissen sie auch. Die Blockade richtet sich nicht gegen die DB. Widerstand wird gegen die Umwandlung der Region östlich von Berlin in ein stinkendes Industriegebiet geübt. Mittlerweile wird schon nicht mal mehr verheimlicht, dass die Regierung danach strebt die Industrie bis nach Frankfurt zu erweitern. Die DB sollte sich statt mit großräumiger Umweltzerstörung mit ihren eigentlichen Kernaufgaben beschäftigen und als Dienstleiter für die Bürger und die vorhandenen gewerblichen Nutzer agieren. Stattdessen wird die DB immer unzuverlässiger.

  6. 6.

    Früher hätten die Bauarbeiter den Bagger selbst befreit, und das bestimmt sehr schnell.

  7. 5.

    Falsch, die DB hat daran keine Aktie, dass ist nur der Gier eines Irren Trumpisten zu verdanken.

  8. 4.

    Ja soweit denken die ja nicht, dass dies eigentlich ein kleiner Baustein der Bahninfrastruktur zur "Verkehrswende" ist. Ich sehe das eher so als Happening. Wer nix anderes zu tun hat, setzt sich halt aufn Bagger.

  9. 3.

    Wahnsinn, da blockieren Umweltaktivisten den Bahnausbau. Diese Aktion richtet sich gegen die DB, sowie die gesamte Region und nicht gegen Tesla!
    Der Bahnhof würde auch näher an Grünheide heranreichen, er wäre eine Überholstelle für den ICE und es entstehen Gleise für den Güterverkehr. Über die Straße von der Autobahnabfahrt Freienbrink Nord zur L23 würde auch Grünheide vom Durchgangsverkehr entlastet werden und eine Brücke für die L23 über die Gleise wäre doch auch nicht schlecht.
    Hier wird aus Hass auf Elon Musk eine Ganze Region behindert.

    Die Polizeikosten der BI Grünheide und den Aktivisten in Rechnung stellen!

  10. 1.

    An Standortfehlern reißen die schlechten Nachrichten niemals ab… Und teurer wird alles immer.

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