Großdemo am Sonntag - Tausende Teilnehmer bei Radfahrer-Demo gegen Berliner Verkehrspolitik
Gegen den Stopp weiterer Radwege in Berlin hat sich am Sonntag eine weitere Radfahrer-Demo gerichtet. Bei der Abschlusskundgebung vor dem Roten Rathaus forderten die Teilnehmer sichere Straßen für alle.
Am Sonntag haben Fahrrad- und Umweltorganisationen in Berlin gegen die Verkehrspolitik des schwarz-roten Senats protestiert. Die Fahrraddemo richtete sich "gegen den Stopp aller neuen Radwege in Berlin durch die Verkehrssenatorin und ihre Verwaltung", wie es in einer Mitteilung des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club (ADFC) heißt. Die Organisation hatte gemeinsam mit den Gruppen Fridays for Future und Changing Cities zum Protest aufgerufen.
Die Rad-Demonstration startete am Nachmittag in der Nähe der Max-Schmeling-Halle am Mauerpark in Prenzlauer Berg. Veranstalter sprachen von mindestens 15.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, von Seiten der Polizei wurden mehr als 8.000 geschätzt.
Die Route führt durch Lichtenberg, Friedrichshain bis nach Mitte zum Roten Rathaus. Bei der Abschlusskundgebung sagte die Fridays-for-Future-Aktivistin Luisa Neubauer: "Wir tragen diese Politik nicht mit." Fahrradfahren sei keine Frage von Parteipolitik oder Ideologie. "Es ist eine Frage von Freiheit, Mobilität und einem freien Leben in gesunden und gerechten Städten."
Von Seiten der Initiatoren hieß es, statt die bereits geplanten Radwege einfach umzusetzen, verfalle der neue Senat in eine ideologische Anti-Fahrrad und Pro-Auto-Rhetorik. Die Stadt brauche sichere Straßen für alle Verkehrsteilnehmer. Der Ansatz der Senatorin, Radprojekte zu stoppen, stoße auf Unverständnis.
Kinderdemo am Samstag
Bereits am Samstag hat es zwei weitere Fahrraddemos in Friedrichshain und Reinickendorf gegeben. Am Frankfurter Tor sollte um 13 Uhr eine familienfreundliche Demonstration starten, die Teilnehmenden wollten für mehr Sicherheit für Radfahrer und gegen den Ausbau der Autobahn A100 protestieren. Um 14.30 Uhr war am S-Bahnhof Waidmannslust zudem eine Fahrraddemo unter dem Motto "Mehr Sicherheit für Radfahrende im 'Bermuda-Dreieck’" geplant.
Im Juni hatte die Berliner Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) angekündigt, die bisherigen Radwege-Planungen des früheren rot-grün-roten Senats zu überprüfen.
Bis auf Weiteres wurden die Bezirke aufgefordert, den Ausbau von Projekten auszusetzen, die den Wegfall eines Fahrstreifens oder von Parkplätzen zur Folge haben, oder den Lieferverkehr einschränken.
Sendung: rbb24 Abendschau, 02.07.2023, 19:30 Uhr
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