Großdemo am Sonntag - Tausende Teilnehmer bei Radfahrer-Demo gegen Berliner Verkehrspolitik

So 02.07.23 | 18:01 Uhr
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Teilnehmer einer Demonstration gegen Einschränkungen beim Radwegeausbau in Berlin versammeln sich bei einer Abschlusskundgebung vor dem Roten Rathaus. (Quelle: dpa/Christophe Gateau)
Video: rbb24 Abendschau | 02.07.2023 | Philipp Höppner | Bild: dpa/Christophe Gateau

Gegen den Stopp weiterer Radwege in Berlin hat sich am Sonntag eine weitere Radfahrer-Demo gerichtet. Bei der Abschlusskundgebung vor dem Roten Rathaus forderten die Teilnehmer sichere Straßen für alle.

Am Sonntag haben Fahrrad- und Umweltorganisationen in Berlin gegen die Verkehrspolitik des schwarz-roten Senats protestiert. Die Fahrraddemo richtete sich "gegen den Stopp aller neuen Radwege in Berlin durch die Verkehrssenatorin und ihre Verwaltung", wie es in einer Mitteilung des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club (ADFC) heißt. Die Organisation hatte gemeinsam mit den Gruppen Fridays for Future und Changing Cities zum Protest aufgerufen.

Die Rad-Demonstration startete am Nachmittag in der Nähe der Max-Schmeling-Halle am Mauerpark in Prenzlauer Berg. Veranstalter sprachen von mindestens 15.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, von Seiten der Polizei wurden mehr als 8.000 geschätzt.

Die Route führt durch Lichtenberg, Friedrichshain bis nach Mitte zum Roten Rathaus. Bei der Abschlusskundgebung sagte die Fridays-for-Future-Aktivistin Luisa Neubauer: "Wir tragen diese Politik nicht mit." Fahrradfahren sei keine Frage von Parteipolitik oder Ideologie. "Es ist eine Frage von Freiheit, Mobilität und einem freien Leben in gesunden und gerechten Städten."

Von Seiten der Initiatoren hieß es, statt die bereits geplanten Radwege einfach umzusetzen, verfalle der neue Senat in eine ideologische Anti-Fahrrad und Pro-Auto-Rhetorik. Die Stadt brauche sichere Straßen für alle Verkehrsteilnehmer. Der Ansatz der Senatorin, Radprojekte zu stoppen, stoße auf Unverständnis.

Kinderdemo am Samstag

Bereits am Samstag hat es zwei weitere Fahrraddemos in Friedrichshain und Reinickendorf gegeben. Am Frankfurter Tor sollte um 13 Uhr eine familienfreundliche Demonstration starten, die Teilnehmenden wollten für mehr Sicherheit für Radfahrer und gegen den Ausbau der Autobahn A100 protestieren. Um 14.30 Uhr war am S-Bahnhof Waidmannslust zudem eine Fahrraddemo unter dem Motto "Mehr Sicherheit für Radfahrende im 'Bermuda-Dreieck’" geplant.

Im Juni hatte die Berliner Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) angekündigt, die bisherigen Radwege-Planungen des früheren rot-grün-roten Senats zu überprüfen.

Bis auf Weiteres wurden die Bezirke aufgefordert, den Ausbau von Projekten auszusetzen, die den Wegfall eines Fahrstreifens oder von Parkplätzen zur Folge haben, oder den Lieferverkehr einschränken.

Sendung: rbb24 Abendschau, 02.07.2023, 19:30 Uhr

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114 Kommentare

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  1. 114.

    Dann müsste der Staus Quo sich ja zufrieden stellen, denn eine Straße ist nicht exklusiv für Autos. Ein Radweg aber für Fahrräder schon.

  2. 113.

    Antwort: Schon mal Fahrräder gesehen? keine Schutzbleche, viele Schnellverschlüsse, wenig Befestigungsmöglichkeiten, usw usw. ! Es gibt nicht nur Lasten- oder Hollandräder.......

  3. 112.

    Die Kosten für Radwege, dürften den für MIV kaum etwas nachstehen. Was hier als Kosten für "neune" Radwege genannt wird sind meisten ja nur die Kosten für die Umwidmung. Die Kosten der eigentlichen Straße ist da außen vor. Da Radwege mit 2,5m geplant werden, unterscheiden sich dies auch nicht weit von einer Autospur. Und wenn wir mal alles richtig Zuende denken, dann reicht eine Spur pro Fahrtrichtung nicht aus. Denn das Problem ist die unterschiedliche Geschwindigkeit, welche von Radfahrer gefahren wird. Autos erreichen alle die maximal erlaubte Geschwindigkeit und können so mühelos hintereinander Fahren. Radfahrer werden aber das Bedürfnis haben sich zu überholen. Und wenn wirklich alle Radfahren, dann sehe ich da Kapazitätsprobleme. Zumal es bei den gewöhnlichen Fahrrädern nicht bleibt. Es gibt jetzt schon "Pedelecs" mit "Fahrgastzelle". Da wird man nicht nass und kann bequem sitzen bzw. auch zu zweit fahren. Das ähnelt dann aber wieder stark einem Auto.

  4. 111.

    Immer wird über Autofahrer gemeckert aber die Radfahrer und auch die R-Roller Fahrer halten sich nicht an die Verkehrsregeln. Radfahrer fahren Kreuz und quer auch über rote Ampeln auch die E-Roller fahren über rote Ampeln und wenn wieder ein Radfahrer oder auch E-Roller angefahren werden heißt es der Böse Autofahrer ist Schuld. Wenn sich alle an die Regeln halten würden wäre es kein Problem. Radwege braucht man kann ich verstehen, aber man Parkplätze oder Fahrstrecke wegnehmen ist auch nicht in Ordnung, es gibt auch Leute die auf ihr Auto angewiesen sind gerade aus gesundheitlichen Gründen und auch einen Parkplatz vor der Tür brauchen,damit der Weg nicht zu weit ist.
    Man kann jede Seite verstehen, aber es muss gerecht sein.und nicht das nur die Autofahrer zurückstecken müssen.

  5. 110.

    Vergleichen Sie mal die Einwohnerzahlen von Kopenhagen und Berlin! Berlin hat 4 mal so viele Einwohner…….

  6. 109.

    Doch würde es. Wenn dem nicht so ist, dann bitte Kennzeichen von Autos abschaffen. Ihrer Meinung nach ändert sich das Verhalten ja nicht.

  7. 108.

    Diese Studien gehören der Umwelt zuliebe in die blaue Tonne. In diesen Studien wird versucht jegliches noch so kleine Detail auf das Verkehrsmittels umgelegt. Dabei handelt es sich aber um Prognosen und keine echten Beweise. Dazu das Bespiel Feinstaub. Feinstaub entsteht nicht nur durch MIV. Dennoch wird versucht anhand von IST-Werten die Lebenserwartung auf den Feinstaub runterzubrechen, um dann einen Volkswirtschaftlichen schaden herzuleiten. Achtung, den jetzt wird es etwas unethisch. Wenn man jetzt bedenkt, dass die Menschen durch Feinstaub eine niedrigere Lebenserwartung haben in einem Alter sind, wo passiv Bezüge bezogen werden, dann stehen lediglich die Behandlungskosten gegen eingesparten kosten von z.B. Rentenbezügen gegenüber. Sowas werden sie aber in der Studie nicht finden, weil unethisch.
    Ist nur ein Beispiel, wo pro Studie bzw. Auftraggeber gerechnet wurde.

  8. 107.

    Zählt mal bitte die Kommentare aus, die sich nur mit dem gegenseitigen Zwist zwischen Rad- und Autofahrenden befassen.
    Worum ging es in dem Beitrag:
    Richtig, eine Fahhraddemo gegen die Verkehrpolitik des schwarz-roten Senats!

    Merkt Ihr was???

  9. 106.

    Schon einmal ein Motorrad oder Mofa gesehen? Dann einfach mal anschauen und alle ihre Fragen sind beantwortet.

  10. 105.

    "....sollte doch fairerweise auch das Vorhaben A100 gestoppt und nochmals überprüft werden."
    Radwege unterstehen Berlin, die A100 dem Bund!

  11. 104.

    Autofahrer haben alle ein Kennzeichen und verhalten sind trotzdem nicht immer richtig.

  12. 103.

    Immer dieses Gejammer, sobald die Worte Umweltfreundlicher, Nachhaltiger, Radwege oder Tempolimit auftauchen. Es ist schon nicht mehr zum aushalten, wie egomanisch hier manche ihre festgefahrene Meinung über alles andere stellen müssen. Der Verkehrsraum ist für alle da! Also GLEICHBERECHTIGT! Aber mit der Gleichberechtigung haben in Deutschland ja auch viele Menschen ein Problem! Also es bleibt wie es ist - solange wie sich die Einstellung der Menschen untereinander nicht ändert, werden einige immer Angst haben, dass man ihnen etwas wegnehmen will, nur weil man anderen etwas geben möchte. Komische Logik!

  13. 102.

    „ Fahrräder sind das barrierefreiste Mobilitätsmittel überhaupt.“ Ganz großer Lacher.

  14. 101.

    Maßlos übertrieben. Ich geh jeden Tag zu Fuß und riskiere mein Leben nicht. Was soll diese Übertreibung? Meinen Sie, damit kommen wir zu etwas?

  15. 100.

    Immer diese Forderungen nach einer Kennzeichenpflicht für Fahrräder. Wann kommt der Erste der so etwas auch für Fußgänger fordert ?

  16. 99.

    Dann müssen sie mit dem Bus fahren.

    Übrigens, Motorrad-, Roller-, Mofafahrer auf zwei Rädern sind auch gefährdet, jammern aber nie. Es sind immer nur Radfahrer, die sich einbilden im Verkehr besonders "schutzbedürftig" zu sein. Sind sie aber nicht. Auch Radfahrer sind Verkehrsteilnehmer, wie alle anderen auch.

  17. 98.

    Die Hetze findet nur im Internet statt. Da draussen im richtigen Leben, abseits des Monitors, ist das Leben wesentlich entspannter. Das richtige Leben findet offline statt.

  18. 97.

    Ja, ich bin vor 2 Wochen auch schwer gestürzt als Radfahrer, weil ein Rüpelradfahrer mich beim Überholvorgang abgedrängt hat.

  19. 96.

    Hallo an alle Kommentatoren,
    es passiert schon wieder, das wir alle aufeinander losgehen. Man sollte erstmal tief durchatmen und die gesamte Thematik objektiv betrachten. Fakt ist, das die letzte Regierung abgewählt wurde und dementsprechend eine andere Politik betrieben wird. Nun gilt es einen Kompromiss zu finden, mit dem alle leben können.

  20. 95.

    Bei e-Bikes muss dringend eine Versicherungs- und Führerscheinpflicht eingeführt werden. Denn die Räder sind sehr schnell und die Besitzer oft ahnungslos hinsichtlich der Verkehrsregeln.

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