Umzug in Berlin-Schöneberg - Jugendkollektive "Drugstore" und "Potse" sollen bald Räume beziehen

Di 04.07.23 | 21:34 Uhr
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Archivbild: Teilnehmer einer Kundgebung von Unterstützern des Jugendklubs Potse und Drugstore trauern anlässlich des Auszugs des Jugendklubs aus den Räumlichkeiten in der Potsdamer Straße. (Quelle: dpa/C. Soeder)
Bild: dpa/C. Soeder

Nach fünf Jahre langen Renovierungs- und Bauarbeiten sollen die Jugendkollektive "Drugstore" und "Potse" zeitnah ihre Räumlichkeiten in Berlin-Schöneberg beziehen können.

Bezirksstadtrat Oliver Schworck sagte dem rbb am Dienstag, es sei sehr schade, dass es so lange gedauert habe. Es habe unter anderem Probleme beim Innenausbau gegeben. Der Ort in der Potsdamer Straße 134-136 sei den Jugendkollektiven nun aber sicher - zumindest für die nächsten fünf, respektive zehn Jahre.

Schon Ende 2018 hatte Schworck einen Mietvertrag mit der Gewobag für die Räumlichkeiten abgeschlossen. Der Mietvertrag wäre in diesem Jahr ausgelaufen, allerdings besitzt der Bezirk laut Schworck zweimal die Option, den Vertrag um je fünf Jahre zu verlängern.

Die erste Option sei nun gezogen worden. Damit könnten "Drugstore" und "Potse" bis mindestens 2028 planen. Die Bestätigung des Vermieters stehe zwar noch aus. Aber: "Wir müssen nicht besorgt sein, dass uns ein Vermieter vor die Tür setzt", so Schworck.

Bezirksstadtrat würde gern eigenes Haus bauen

Die Fraktion der Linken in der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg fordert trotzdem "einen sicheren Platz in unserem Bezirk" für die Jugendeinrichtungen. Die langen Bauarbeiten kritisiert die Fraktion als "zermürbendes Hinhalten der Jugendlichen".

Bezirkstadtrat Schworck sieht die Forderung nach einer sicheren Nutzung durch die zehnjährige Mietperspektive in der Potsdamer Straße als gesichert. Zugleich bekräftigt er den Wunsch nach einer Eigentumslösung: "Was ich gerne hätte, ist ein eigenes Haus zu bauen, damit wir kein Ärger mehr haben. Das sogenannte Haus der Jugend. Da suchen wir händeringend nach einem bezirkseigenen Grundstück. Da hängen wir leider schon wieder ein paar Jahre, aber es ich schwierig, ein Grundstück zu finden und eine Finanzierung zu realisieren."

Sendung: rbb24 Inforadio, 04.07.2023, 22:00 Uhr

3 Kommentare

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  1. 3.

    Bis wann ist man "Jugendlicher"? Das Thema ist fünf bis 10 Jahre alt. Gibt es ausser in Schöneberg auch in den anderen Bezirken solche opulenten Bespaßungskosten Ich vermisse Zahlenangaben, was die neuen "Drugstore" und "Potse" den Steuerzahler kosten. Immerhin haben wir in Berlin wegen Geldmangel ganz andere Probleme, wo nach Meldungen rechtstaatliche Grundsätze beim Berliner Maßregelvollzug nicht mehr eingehalten werden, die Schulen und Universitäten vergammeln und das Personal des Kindernotdienstens wegen unzureichender Personalsituation verursacht durch Geldmangel zu 60 % in die Krankmeldung flüchtet, weil die Zustände nicht mehr erträglich sind.

  2. 2.

    Erfreulich, dass der Bezirk so in Geld schwimmt, dass die Linke Eigentum schaffen kann. Dann war der Warnruf von Bezirksbürgermeister Jörn Oltmann nur heiße Luft.

  3. 1.
    Antwort auf [ZT] vom 04.07.2023 um 22:18

    ich arbeite seit einer weile im drugstore. niemand dort bezieht sich in irgendeiner weise positiv auf DDR und sowjetunion. uns allen ist klar, daß es unabhängige jugendzentren in diktaturen nicht gibt.

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