Periode - Häufiger kostenlose Tampons und Binden für Berlinerinnen in öffentlichen Gebäuden

Di 28.05.24 | 12:17 Uhr
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Tampons liegen in einem Tampon-Spender
Audio: rbb|24 Fritz | 28.05.2024 | Timo Mascheski | Bild: dpa

An Schulen, Jugendtreffs und Universitäten liegen sie mittlerweile öfter kostenlos auf den Toiletten: Tampons und Binden. In den Gebäuden der Berliner Verwaltung sind sie dagegen noch nicht überall zu finden.

Menstruationsartikel wie Tampons und Binden sind in Berlin zunehmend kostenlos in den Toiletten von öffentlichen Gebäuden zu finden. "In Schulen der Bezirke Mitte, Reinickendorf, Spandau, Steglitz-Zehlendorf, Tempelhof-Schöneberg und Treptow-Köpenick werden bereits Menstruationsartikel zur Verfügung gestellt. In Friedrichshain-Kreuzberg und Marzahn-Hellersdorf laufen derzeit Pilotprojekte", berichtete Finanzstaatssekretär Wolfgang Schyrocki (CDU) in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage von Bahar Haghanipour (Grüne).

Verwaltungsgebäude häufig noch ohne Hygieneprodukte

Auch in verschiedenen Jugendzentren und Mädchentreffs seien Menstruationsartikel vorhanden. Hochschulen kümmern sich ebenfalls stärker um die Bedürfnisse von Frauen: Hygieneprodukte werden demnach unter anderem an der Alice Salomon Hochschule Berlin, der Charité - Universitätsmedizin Berlin, der Freien Universität Berlin, der Kunsthochschule in Berlin-Weißensee, der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin und der Universität der Künste Berlin bereitgestellt. An einigen anderen Hochschulen werden den Angaben zufolge Pilotprojekte zur Bereitstellung kostenloser Menstruationsartikel geprüft und geplant.

In den Gebäuden der Berliner Verwaltung suchen Frauen oft noch vergeblich: Laut Schyrocki finden sie in fünf Bezirksämtern und der Senatsverwaltung für Kultur Menstruationsartikel. In letzterer stehen diese allerdings nur Mitarbeiterinnen zur Verfügung. In weiteren Gebäuden sollen Frauen künftig bei Bedarf auf Binden und Tampons zurückgreifen können: im Landesverwaltungsamt ab 2025 und in der Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz ab Herbst 2024.

Die Kosten für den zusätzlichen Service belaufen sich demnach auf weniger als 300 Euro pro Jahr. Lediglich das Bezirksamt Treptow-Köpenick habe Kosten von 1150,00 Euro pro Jahr gemeldet, hieß es.

Sendung: Fritz, 28.05.2024, 11:30 Uhr

17 Kommentare

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  1. 17.

    In diesem Bereich könnte man Geld sparen. In meiner Generation hatte man immer etwas für den Fall der Fälle in der Handtasche, so dass man jederzeit versorgt war. Schülerinnen konnten mit ihrem Problem zur Schulsekretärin gehen oder zu der Lehrerin, die die "Schulapotheke" betreute.

  2. 16.

    Wo an der FU Berlin soll es bitteschön Tampons und Binden geben? Weder in Rost-Holz und Silberlaube noch in den Instituten in der Umgebung gibt es sowas. Das hört sich eher nach einem PR-Coup an.

  3. 15.

    Also die ursprüngliche Idee für verschiedene Gender Toiletten war dem höheren Hygienebedürfnis von Menstruierenden, Gebärendhabenden und kleinen Kindern entgegenzukommen, in dem sie eine eigene Toilette bekamen.

  4. 14.

    "Gibt's auch bei mehreren Arbeitgebern/Gewerbe /Einzelhandel" - Ja, finde ich auch sehr gut.

    Kleiner, aber feiner Unterschied:
    Nicht der Steuerzahler bezahlt, sondern Arbeitgeber, Händler, Gewerbe ect. = ,Kundenfreundlichkeit + Werbung' fürs Unternehmen/Laden/Kneipe

  5. 13.

    SWR--20.10.2022--"Projekt für Gleichbehandlung--Stuttgart: Tampon-Automat auf Rathaustoilette sorgt für Wirbel-OB verärgert"

    Zitat: Im Stuttgarter Rathaus sind auf Damen-und Herrentoiletten Tampon-Automaten aufgehängt worden....

    SWR: "Transmann findet Diskussion um Tampon-Automat "lächerlich"

    Warum denkt man ausgerechnet in Berli,Menstruierende seien ausschließlich Frauen?


    Für das Pilotprojekt wurden 10.000 Euro bereitgestellt.
    Warum es ausgerechnet in Berlin so preiswert sein soll--hoffentlich kommt da nicht ein Lauterbachscher Verrechnungs-Skandal zutage.

  6. 12.

    Gibt's auch bei mehreren Arbeitgebern/Gewerbe /Einzelhandel

  7. 11.

    Für Berlinerinnen? Denkt niemand an die Berliner:Innen?

    Das ist schön, dass die Cis-Frauen jetzt versorgt werden. Aber werden hier schon wieder die menstruierenden Männer und andere vergessen oder gar absichtlich ausgegrenzt?
    Geht es da nur um paar Euro? Oder steckt da wieder eine unterschwellige sexuelle Diskriminierung dahinter?
    Ich komme gerade aus dem UK zurück, dort gibt es kostenlose Hygieneprodukte auf vielen öffentlichen Toiletten und wenn dann nicht nur auf "Frauentoiletten" – sondern auf ALLEN – für ALLE.


  8. 10.

    Es ist gut, dass Sie Ihren Kommentar dazu geben.
    Wenn diese Debatte eins unbedingt benötigt, dann ist es mehr Meinung von Männern

  9. 9.

    Sorry, aber geht Frau jetzt ins Bürgeramt um sich ,einzudecken', da Geld für anderes gebraucht wird?
    Irgendwo ist auch einmal Schluss!

  10. 8.

    Der Pack mit 80 Stück in der Größe "normal" kostet im Fall diverser Eigenmarken unter 3 €. Sicher, das ist, v.a. bei starker Mens, für einige ein erheblicher Faktor, aber die Missbrauchsgefahr scheint mir doch überschaubar. Auf öffentlichen Toiletten werden schon genug andere Sachen offen zugänglich bereitgestellt, ohne dass es dabei (vielleicht abseits von den ersten Coronawochen) zu größeren Problemen mit Diebstahl kommt. Und ich würde denken, dass es für sehr viele ein großes Hindernis wäre, wenn man den Pförtner o.ä. persönlich fragen müsste. Sie möchten ja sicher auch nicht an der Pforte nach Klopapier fragen und dann noch erklären müssen, dass die Standardportion wegen akuten Dünnpfiffs aktuell nicht ausreichend ist ;)

    Die Beschaffungskosten der Verwaltung dürften übrigens geringer sein als die Ladenpreise, v.a. wenn das Angebot flächendeckend wird. Die im Artikel erwähnten Summen sind ja auch sehr überschaubar. Super, wenn für so wenig Geld so viel Gutes getan werden kann!

  11. 7.

    Dann geht Frau in den nächsten Discounter und kauft sich etwas ... wo ist das Problem?

    "Frauen haben immens mehr Ausgaben" und den "Kostenpunkt des Bezirksamtes Treptow-Köpenick immens hoch" passt m.E. nicht wirklich zusammen.

  12. 6.

    Dafür gibt es anderweitige Unterstützung. Wer kontrolliert, wer sich da was zieht? Dann bezahlen wieder alle doppelt, für sich selbst und über Steuern diese Produkte.

  13. 5.

    Es geht bei solchen Angeboten nicht nur um Leute, die aus Versehen nichts dabei haben (was jeder mal passieren kann), sondern auch um die Menschen für die es aus finanziellen oder anderen Gründen schwierig ist, sich mit derartigen Hygieneartikeln zu versorgen. Das sind leider mehr als man denken möchte. Wenn das auf Sie nicht zutrifft und Sie außerdem das Glück haben, im Bedarfsmoment immer was dabei zu haben, umso besser, denn das schont die Resourcen für die die das Angebot brauchen :)

  14. 4.

    ich finde die Idee super - ich meine Frauen haben immens mehr Ausgaben durch die Periode - dem gegenüber stehen nicht automatisch mehr Einnahmen.
    Ich finde lediglich den Kostenpunkt des Bezirksamtes Treptow-Köpenick immens hoch - was ist da los? Will man Fördermittel vom Senat abgreifen oder welchen Sinn hat die vermutlich hohe Kostenplanung?

    Ich finde es eben gerade deswegen gut, dass man niemand mehr fragen muss, ob jemand xy dabei hat und aushelfen kann? Ebenso wird man ja teilweise doch etwas schief angeguckt. Und was wenn niemand was dabei hat? Der letzte Tampon, gerade aufgebraucht, der Ausflug ging doch länger als gedacht oder man blutet heute einfach doch mehr als erwartet. Es gibt manchmal doch zuviele Faktoren die im ungünstigsten Moment alle zusammen eintreten und dann steht man da, ohne Schutz.

  15. 3.

    Ganz ehrlich? Ich würde mir keinen Tampon auf irgendeiner öffentlichen Toilette ziehen und benutzen. So etwas hat man(Frau) dabei.

  16. 2.

    Ich finds OK, wenn in jedem öffentlichen Gebäude sowas im Bedarfsfall ausgehändigt werden kann (Pforte/Sozialarbeiterbüro?), aber sowas wie nen kostenloser Spender ?

    son Pack kostet immerhin 7 Euro und bereits solche Beträge rufen Missbräuchler auf den Plan.

    Es wird vermutlich gar Psychologen geben, die den kostenfreien Zugriff auf Hygieneartikel als schädlich ansehen, weil die soziale Interaktion (eine Frau fragt die andere:"hätten sie vielleicht nen tampon") ausbleibt und somit die vereinsamung im Alter droht, Freundschaften werden mit Dosierspendern schliesslich recht selten geschlossen.

  17. 1.

    Man kümmert sich mehr um die Bedürfnisse der Frauen.
    Ob nun Hygieneartikel es unbedingt sein müssen mag dahin gestellt sein aber auf jeden Fall nicht verkehrt.

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