Rekordversuch - Rollatoren-Kette setzt in Eberswalde Zeichen für Akzeptanz und Hilfe

Mo 24.06.24 | 18:07 Uhr
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Rollatorenkette im Juni 2024 in Eberswalde, Brandenburg. (Quelle: rbb)
Video: rbb|24 | 24.06.2024 | Material: rbb24 Brandenburg aktuell | Bild: rbb

In Eberswalde (Barnim) hat am Samstag eine besondere Aktion für Aufmerksamkeit gesorgt: Eine Initiative wollte die längste Rollatoren-Kette Brandenburgs organisieren - und hat das auch geschafft. Auf dem Markplatz kamen 47 Menschen mit ihren Gehhilfen zusammen, um nicht nur einen so noch nie dagewesenen Rekord aufzustellen, sondern auch um für gesellschaftliche Akzeptanz zu werben.

Gegen soziale Vereinsamung

Die Idee dazu kam Kathrin Görz von einem Sanitärhaus in Eberswalde. "Ich wollte einfach damit erreichen, dass die Aufmerksamkeit da ist", sagte sie am Samstag dem rbb. Insbesondere in der Zeit der Corona-Pandemie seien die regelmäßigen Treffen der kleinen Gruppen für Menschen mit Rollatoren in Eberswalde und Umgebung zum Erliegen gekommen. Und genau diesen Gruppen und den darin organisierten Menschen wolle Görz mit der Aktion helfen: "Die brauchen unsere Hilfe, die brauchen uns gegen soziale Vereinsamung, die brauchen uns einfach, dass wir uns um sie kümmern."

Das sehen auch mehrere Teilnehmer des Rekordversuchs so. Eine von ihnen ist Anna-Maria Eckart aus Finow (Barnim). Die 88-Jährige ist auch für die Teilnahme in Eberswalde auf Hilfe anderer angewiesen: "Ich komme nicht in den Bus rein, die machen nicht runter. Ich darf nur zwei Kilo heben. Und da muss ich immer jemand haben, der mal mit mir fährt", sagte sie.

Ähnliches berichtete auch Heidi Mattausch, die ebenfalls aus Finow angereist war. Es freue die 84-Jährige zwar, dass 47 Menschen mit Rollatoren am Rekord teilgenommen haben, aber: "Wir sind traurig, dass so wenig da sind. Wir haben in Finow so viele, aber mit dem Bus herfahren ist schlecht. Man hätte den Transport vielleicht organisieren können, damit mehr gekommen wären", sagte Mattausch.

Um Freiheiten wiederzuerlangen

Kathrin Görz wollte mit der Aktion die Werbetrommel rühren, um "auch Menschen mit ins Boot zu holen, die nichts mit Pflege zu tun haben." Immerhin könne jeder im Alter in die Situation kommen, auf einen Rollator angewiesen zu sein. Denn die Gehhilfe sei sehr beliebt, betont Görz: "Es ist das Hilfsmittel, was am meisten angewendet wird und am meisten Freiheit wieder verschafft." Doch am Ende brauche es auch die Unterstützung der Gesellschaft.

Sendung: Antenne Brandenburg, 24.06.2024, 14:40 Uhr

Mit Material von Robert Schwaß

2 Kommentare

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  1. 2.

    Schöne Aktion, die auf aktuelle Probleme hinweist, was die Mobilitätsprobleme in Dtl. betrifft, genauso wie die Vereinsamung.

  2. 1.

    Eine wie ich finde großartige Aktion. Diese besondere Kette könnte durchaus mehr hergeben, wenn dementsprechend auch gehandelt wird.

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