Tierseuche - West-Nil-Virus erstmals in diesem Jahr in Berlin nachgewiesen

Mi 24.07.24 | 15:16 Uhr
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Symbolbild: Mitarbeiter des Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie IZI forschen am 02.03.2023 in einem S3-Sicherheitslabor an hochansteckenden Viren wie dem Sars Cov 2-Virus oder dem des Westnilfiebers. (Quelle: Picture Alliance/Jan Woitas)
Audio: rbb 88,8 | 24.07.2024 | Steve Neuwirth | Bild: Picture Alliance/Jan Woitas

Ein Habicht in Berlin hat sich mit dem West-Nil-Virus infiziert. Deutschlandweit ist es dieses Jahr der zweite bekannte Fall. Jährliche Ausbrüche bei Vögeln sind nichts Ungewöhnliches mehr. Übertragungen auf Menschen sind möglich.

Das West-Nil-Virus ist erstmals in diesem Jahr in Berlin nachgewiesen worden. Bei einem Habicht wurde am Dienstag das Virus im Landeslabor Berlin-Brandenburg amtlich festgestellt, wie die Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz am Mittwoch mitteilte. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) habe letztlich den Befund bestätigt.

Vor allem Fälle in Ostdeutschland

In dieser Mückensaison handele es sich um den bundesweit erst zweiten Nachweis in diesem Jahr, hieß es in der Mitteilung weiter. In Berlin werden demnach seit 2018 jährlich Ausbrüche bei Vögeln registriert. "Es ist davon auszugehen, dass das Virus in ganz Berlin endemisch vorkommt", teilte die Senatsverwaltung mit.

Der erste registrierte Fall dieses Jahres in Deutschland war nach Angaben einer FLI-Sprecherin ein bereits im Januar entdeckter Greifvogel in Brandenburg. Deutschlandweit gab es vergangenes Jahr nach FLI-Angaben mindestens 18 bestätigte West-Nil-Virus-Infektionen bei Pferden und 24 bei Wild- und Zoovögeln. Die Mehrzahl der Infektionen sei in Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen sowie einige in Thüringen nachgewiesen worden.

Vereinzelt Übertragungen auch auf Menschen

Das West-Nil-Virus stammt aus Afrika und wurde Ende August 2018 erstmals in Deutschland nachgewiesen. Es wird von blutsaugenden Stechmücken übertragen. Hauptwirte sind Vögel, bei denen einzelne Arten besonders empfänglich sind. In selteneren Fällen kann auch eine Übertragung auf Pferde und Menschen stattfinden. Diese und andere Säugetiere können das Virus nicht weitergeben, sie sind sogenannte Fehlwirte.

Die Infektion mit dem West-Nil-Virus bleibt laut Robert Koch-Institut (RKI) meist symptomlos. Bestimmte Vogelarten erkranken und verenden eher als andere. In einzelnen Fällen kann es auch bei Pferden und Menschen zu Symptomen kommen, die einem grippalen Infekt ähneln. Selten kann es zu Gehirnhautentzündungen und neurologischen Symptomen kommen.

Bei Pferden hingegen sind insbesondere die neurologischen Beeinträchtigungen häufig nicht mehr umkehrbar und führen dazu, dass die Tiere eingeschläfert werden müssen, wie die Senatsverwaltung weiter mitteilte. Für Pferde stehen demnach zugelassene Impfstoffe bereit. Eine Impfung für Menschen gibt es bisher nicht.

Sendung: rbb 88,8, 24.07.2024, 14 Uhr

4 Kommentare

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  1. 4.

    Nun übertreibt mal nicht mit den Kommentaren. Es ist ein Hinweis, dass die Saison für WNV eröffnet ist. WNV ist seit einigen Jahren hier in der Population angekommen.

  2. 3.

    Wat wir hier mittlerweile allet für een Zeuch haben. Furchtbar!

  3. 2.

    Sollen wir jetzt wieder Angst bekommen so wie vor vier Jahren?
    Frage für einen Freund.

  4. 1.

    Ich glaube - es geht schon wieder los....

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