Mutter Meng Meng - Panda-Zwillinge im Berliner Zoo geboren

Fr 23.08.24 | 12:30 Uhr
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Zwillingsgeburt im Panda Garden im Zoologischen Garten Berlin, am 22.08.2024. (Quelle: Zoologischer Garten Berlin 2024)
Video: rbb24 Abendschau | 23.08.2024 | Thomas Rostek | Bild: Zoologischer Garten Berlin 2024

Erst vor elf Tagen stellte sich heraus: Die Panda-Dame Meng Meng erwartet Nachwuchs. Am Donnerstag war er dann da. Die winzigen Panda-Zwillinge und ihre Mutter sind wohlauf - welches Geschlecht sie haben, lässt sich noch nicht sagen.

Im Berliner Zoo sind am Donnerstagnachmittag zwei Pandas geboren worden. Das teilte die Leitung des Zoos am Freitag mit.

Die Zwillinge kamen demnach gesund auf die Welt, sie und ihre Mutter Meng Meng seien wohlauf. Sie würden von ihrer Mutter und dem erfahrenen Panda-Team "rund um die Uhr liebevoll versorgt", hieß es. Es ist der zweite Zwillings-Nachwuchs der elfjährigen Panda-Bärin Meng Meng.

Erst am 11. August hatte eine Ultraschalluntersuchung ihre die Trächtigkeit nachgewiesen, bereits elf Tage später kamen die Zwillinge zur Welt. Die Jungtiere wiegen 169 Gramm und 136 Gramm und sind etwa 14 Zentimeter lang. Sie wurden durch künstliche Befruchtung gezeugt.

Zwillingsgeburt im Panda Garden im Zoologischen Garten Berlin, am 22.08.2024. (Quelle: Zoologischer Garten Berlin 2024)
Noch im Brutkasten: Die erste Lebensphase ist für die kleinen Pandas am kritischsten | Bild: Zoologischer Garten Berlin 2024

Wegner gratuliert postwendend

Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) zeigte sich von der Geburt der Panda-Zwillinge begeistert und gratulierte dem Berliner Zoo zu "diesem großartigen Erfolg". Die Bärchen seien zwei neue "waschechte Berliner".

Diese Geburt zeige zudem, dass sich Pandas in Berlin richtig wohl fühlen, so Wegner. Dazu habe das erfahrene Team des Zoos einen großen Beitrag geleistet. Den Betreuerinnen und Betreuern sowie Zoodirektor Andreas Knieriem wünscht Wegner in seiner Mitteilung, dass die beiden Pandas gesund bleiben und sie bald der Öffentlichkeit vorgestellt würden.

Wieder etwas mehr Pandas in freier Wildbahn

Wie andere Großbären auch kommen Große Pandas nahezu nackt, taub, blind und rosa auf die Welt. Die typische schwarz-weiße Pandazeichnung entwickelt sich erst später. Die Geschlechter konnten bisher noch nicht mit Sicherheit bestimmt werden. Die ersten Tage seien besonders kritisch, hieß es in der Mitteilung. Bis auf Weiteres werden Meng Meng und die Kleinen im Panda-Stall residieren, sie sind erstmal nicht für Zoo-Besucher zu sehen. Panda-Vater Jiao Qing ist nicht an der Aufzucht beteiligt.

Der Zoo- und Tierparkdirektor Andreas Knieriem erklärte, es gebe noch weniger als 2.000 ausgewachsene Große Pandas im natürlichen Lebensraum. Da sei jedes einzelne Jungtier ein wichtiger Beitrag, um die gefährdete Tierart zu erhalten. Diese Zahl deckt sich mit Erhebungen des WWF. Die Zahl der hauptsächlich in den Bergen der chinesischen Landesteils Sichuan lebenden freien Tiere ist laut der chinesischen Forstbehörde wieder gestiegen. In den 1980ern Jahren lebten in chinesischen Wäldern etwa 1.100 Große Pandas. In Zoos rund um die Welt leben laut BBC etwa 600 Pandas [discoverwildlife.com].

Hormonanalysen alle vier Stunden

Wildtier-Endokrinologin Jella Wauters von der Abteilung für Reproduktionsbiologie am Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung bezog wegen der anstehenden Geburt bereits am 18. August mitsamt ihres mobilen Labors ihr Quartier im Zoo. Sie hat bereits mehrere Geburten bei Großen Pandas begleitet und führte alle vier Stunden Hormonanalysen anhand von Urinproben durch. Dadurch sagte sie das Zeitfenster der Geburt sehr zuverlässig voraus, wie der Zoo mitteilte. "Frau Wauters hat wieder einmal recht behalten mit dem Geburtstermin", teilte Knieriem mit. Selbst ihn überrasche es immer wieder, auf was für einem hohen Stand die Forschung in solchen Hormonanalysen inzwischen sei.

Zwei Kolleginnen aus der chinesischen Chengdu Panda Base stehen dem Zoo bei der Versorgung der Jungtiere zur Seite. Die Kolleginnen hätten bei etwa 20 Geburten im Jahr viel mehr Erfahrung, so der Zoo. Gemeinsam mit dem Team des Zoos überwachen die beiden den Inkubator und die Temperatur der Babys, sie messen und wiegen sie - "wie man es von einer Babystation in einem Berliner Krankenhaus kennt". Der Inkubator sei eine Spende der DRK Kliniken gewesen.

Zoologischer Garten Berlin 2024)

China betreibt "Panda-Diplomatie": Beispiel Pit und Paule

Die kommunistische Staatsführung in China verleiht Pandas gegen Gebühr auch an andere Länder. Auch der Berliner Zoo hat Pandas aus China - als einziger in Deutschland. Die Tiere und ihr Nachwuchs bleiben aber in der Regel im Besitz der Volksrepublik. So wurden im Dezember zwei Pandas, die in Berlin geboren wurden, nach Chengdu ausgeflogen. Die Zwillinge Pit und Paule, die auf Chinesisch Mengxiang und Mengyuan heißen, sind inzwischen in China.

Die Praxis, Pandas in andere Länder zu schicken, als Zeichen der Freundschaft und Annäherung, wird auch als Panda-Diplomatie bezeichnet. Seit beispielsweise die Beziehungen zwischen den USA und China abgekühlt sind, mussten mehrere US-amerikanische Zoos ihre Pandas nach China zurückschicken.

Sendung: rbb24 Abendschau, 23.08.2024, 19:30 Uhr

26 Kommentare

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  1. 25.

    Als absoluter Bärenfan freue ich mich über 2 neue "Wappentiere" :-) und die Zucht der Pandas ist einfach extrem wichtig, damit spätere Generationen sie live ansehen können, mindestens in den Zoos der Welt, besser noch in Reservaten oder bestenfalls in der Freiheit.

  2. 24.

    Herzlichen Glückwunsch!
    Dank an alle die live vor Ort dies ermöglicht haben.
    Ein Tip für die Namen: Waldorf und Sattler. ;0)

    Berlin hat wieder Bären! Freue mich.

  3. 23.

    RICHTIG! Das war auch mein erster Gedanke. Sind ja auch die laufenden Kosten, die die Panda(zucht) nach sich zieht. Es ist zwar schön das es die beiden auf die Welt geschafft haben, aber das drumherum sollte man bei allem Tier- und Umweltschutzdebatten dann auch nicht aus den Augen lassen.

  4. 22.

    "Da kommt ja wieder ordentlich Geld in die Kasse..." Na hoffentlich, denn Berlins Pandas sind laut Vertrag Eigentum Chinas. Der Zoo zahlt pro Jahr als Leihgebühr rund eine Million US–Dollar, die nach chinesischen Angaben in die Panda–Zucht fließen. Auch die Jungtiere gehören China und werden wahrscheinlich wie Pit und Paule auch nach ein paar Jahren nach China umziehen müssen.
    Noch Fragen? Dann besuchen Sie den Zoo und den Panda-Nachwuchs, wenn sie der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
    https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2024/03/panda-berlin-experte-zoo-fortpflanzung-china-nachwuchs-zucht.html

  5. 21.

    Da kommt ja wieder ordentlich Geld in die Kasse...

  6. 20.

    Antwort auf "Biene" vom Freitag, 23.08.2024 | 10:21 Uhr
    "Über Zoologische Gärten lässt sich sowieso trefflich diskutieren" In Fällen wie diesem nicht! Und wenn die Art auch "nur" für den Zoo erhalten bleibt, ist das schön und eine gute Nachricht zwischen all den schlechten!

  7. 19.

    Ja, ich bin auch gespannt - leider ist mein erster Kommentar verschluckt worden :-( aber ich freue mich auf Toni und die Pandas :-) wenn auch vermutlich noch ohne die Babys sehen zu können.

  8. 18.

    Ui ist das niedlich. Kann man sich gar nicht vorstellen, dass das mal so ordentliche Brummer werden. Herzlichen Glückwunsch und alles Gute für die beiden Racker.

  9. 17.

    Gute Replik. Ich bin doch immer wieder erschrocken, wie wenig sich Menschen mit der Funkion von Zoologischen Gärten auskennen. Und zum Panda-Nachwuchs kann man nur positives sagen, ich finde es großartig, wie es in den Zoologischen Gärten immer wieder funktioniert. Die Panda-Diplomatie der Chinesen kann man zwar kritisch sehen, aber sie kommt den Pandas zugute.

  10. 16.

    Herzlichen Glückwunsch, liebe Möngi :-)

    Ich freue mich auf Euch :-)

  11. 15.

    Ja,das ist wohl eine Eilmeldung wert, die nicht nur, wenn auch nicht so zügig, auch in anderen Ländern erscheinen wird. Offenbar haben Sie sich noch nie mit dem Problem der Grossen Pandas beschäftigt. Und die Aufgaben der Zoos -ausser dass man da Tiere "gucken" -kann, sind Ihnen offenbar auch nicht bekannt. Da tun Sie mir aufrichtig leid.

  12. 14.

    Ich denke mal, so früh werden Sie die Kleinen nicht zu sehen bekommen, aber einen schönen Tag im Zoo wünsche ich Ihnen trotzdem...außerdem haben wir ja noch unseren Hippo:-)

  13. 13.

    Herzlichen Glückwunsch, den kleinen Würmchen ein gesundes Wachstum, und allen an der Aufzucht Beteiligten goldene Hände.

  14. 12.

    ... toll und alles Gute den Kleinen !!!

    Nun und Ihnen wünsche ich ein positives Denken und nur gute Tage.

    Pessimismus hat die Welt schon genug .

  15. 11.

    Niedlich! Auch positive Nachrichten braucht die Stadt.
    Auch wenn das Eingangsbild aussieht wie ein Schniedel mit Maßband. Oder? ODER? ;)

  16. 10.

    OMG! Neulich noch die entzückende Nachricht, dass Nachwuchs kommt - schon da! Lothar, unser Termin bleibt, oder? Die kleinen können wir sicher nicht anschauen, aber Mutti <3 und natürlich <3 Toni <3 um 11 Uhr!

    Früher *lach* kannte man auch Wölfe vornehmlich aus dem Zoo, ebenso Füchse, Waschbären und Co, Heute sind einige Tiere hier heimisch, wieder heimisch. Ich hoffe, die vom Aussterben bedrohten Arten werden in ihrer Population stabilisiert, sodass unsere Kinder und Enkel sie noch außerhalb des Zoos sehen können. Einstweilen treffen wir uns im Zoo :-)

  17. 9.

    Gute Güte, ich habe mich gefreut, sowas Süßes. Alles Gute den schönen Tieren! – Wenn es Sie nicht interessiert, brauchen Sie es ja nicht zu lesen und noch weniger zu kommentieren.

  18. 8.

    Endlich mal wieder eine schöne positive Nachricht hier, man wurde ja schon depressiv, wenn man die Berichte und Kommentare hier gelesen hat.
    Ich drück Meng Meng und ihren Babys die Daumen!

  19. 7.

    Welch eine schöne Nachricht. Hoffentlich bekomme ich so früh schon die beiden kleinen zu sehen. Gehe am 01.09. nämlich in den Zoo. Mal schauen.

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