Meinung - Deine Boombox nervt

So 11.08.24 | 12:16 Uhr | Von Anna Severinenko
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Symbolbild:Eine Person sitzt auf einer Bank und drückt einen Knopf auf der Boombox.(Quelle:imago images/Pond5 Images)
Bild: imago images/Pond5 Images

Großstädte wie Berlin sind laut, das weiß man. Anna Severinenko stört sich nicht am Verkehrslärm. Sie führt aber einen inneren Kampf gegen Menschen, die an vollgepackten Orten die Boombox aufdrehen oder in der U-Bahn laut Reels gucken.

Ich sitze in der U3 auf dem Heimweg nach der Arbeit, es ist warm, es ist voll, es ist laut. Ich habe den ganzen Tag geredet, zugehört, abgesprochen, reingequatscht, Lärm ausgeblendet. Kurz: Ich will Ruhe. Neben mich setzt sich ein Fahrgast und schaut auf sein Handy, plötzlich, ohne jede Vorwarnung: "IT'S MURDER ON THE DANCEFLOOR, BUT YOU STILL – DADARADA DADA DADARADA – *heftiges Schlagzeug* – Computerstimme: THIS IS HOW YOU CAN BUY A HOUSE IN ITALY FOR ONE – FEEL THE RAIN ON YOUR SKIN". Alles in einem drei-Sekunden-Takt.

Die Person, die keine zwei Zentimeter neben mir sitzt, schaut sich Reels in den sozialen Medien an und lässt mindestens sechs weitere Fahrgäste daran teilhaben. Ungefragt natürlich. Der Haken: Die Geräuschbrocken machen keinen Spaß, wenn man das Reel nicht sehen kann. Versteht die Person das nicht? Ist es ihr komplett egal, dass alle mithören können und müssen? Raste nur ich dabei innerlich aus? Ich fühle mich, wie passend, an Pessoas "Buch der Unruhe" erinnert: "Wer leidet, leidet allein."

In diesem Text versuche ich den akustischen Exhibitionismus Berlins zu verstehen. Menschen, die sich etwas anhören – Musik, Reels, Sprachnachrichten, Telefonate – und Außenstehende ungefragt daran teilhaben lassen. Eine Typologie der auditiven Flasher, also der Menschen, die unnötig Lärm verbreiten.

Die Typologie der akustischen Exhibitionisten

Erster Typ: Laute Handy-Nutzer:innen (ohne Kopfhörer). Zurück in die U3, neben mir das beschriebene Exemplar dieser Gattung. Mein Ohr stechend, meine Stirn zusammengezogen, meine Augen rollend, mein Mund stumm. Aufstehen und weggehen kommt nicht in Frage. Die U-Bahn ist voll - der andere soll sich anpassen und das Ding leise machen, nicht ich. Wenn man so nah an Fremden ist, dass man nicht laut seine Geheimnisse erzählen würde, sollte man auch nicht seinen Musikgeschmack oder Reel-Algorithmus verraten. Nach dem gefühlt sechsten Reel schreie ich innerlich, traue mich aber nicht, etwas zu sagen. Berliner öffentliche Verkehrsmittel, ich bin doch nicht lebensmüde.

Also versuche ich die zweite Strategie: Blickkontakt zu anderen suchen, um Bestätigung für die Ruhestörung zu finden und stark in der Gruppe dagegen vorzugehen. Ab und zu blitzen auch andere Augen den Störenfried an, aber direkt wenden sich alle ihren Handys zu oder sind durch eigene Kopfhörer protektiert. Keine Unterstützung zu erwarten. Ich gehe in die Offensive, seufze genervt, schaue demonstrativ aufs Handy meines Sitznachbarn. Er schlägt nur die Beine übereinander und swipet zum nächsten Reel. Keine Chance.

Am Handy so laut reden, als ob man per Festnetz im Schneesturm anruft

Eine weitere Unterkategorie des lauten Handynutzers sind die Schrei-Telefonierer:innen in unmittelbarer Nähe. Also wieder in der akustischen Folterkammer der Öffis oder in Cafés und Restaurants. Telefone sind mobil geworden, damit man überall erreichbar ist, auch in der Außenwelt. Ich bin dankbar für diese Evolution. Aber einige Leute telefonieren in einer Lautstärke, als wären sie in einer Telefonzelle mitten im Schneesturm. Und dabei sind sie auf denselben zwei Quadratmetern wie ich.

Das Problem: Wenn ich die gesprochene Sprache verstehe, ist es ziemlich unmöglich, wegzuhören. Meist ist es jedoch leider nicht interessant genug, um zuzuhören. Aber diesem Typus sei verziehen, da spielen andere Parameter mit rein, wie die womöglich zeitliche Dringlichkeit für das Gespräch oder wichtiger Gossip.

Gebrochene DJ-Herzen oder ungebrochenes Ego

Eine weit verbreitete Spezies in Berlin ist der gemeine Bluetooth-Boombox-Träger. Das Leben sollte einen Soundtrack haben, das denke auch ich. Viele Momente und auch der graue Alltag sind viel schöner, intensiver und lebendiger, wenn Musik drunter liegt. Aber hat nicht jeder seinen eigenen Soundtrack? Warum dann, wenn ich im Freibad liege, einem Ort der Entspannung, legt sich zwei Meter entfernt von mir jemand hin, der allein – ALLEIN – ist und auf seiner JBL Schranz-Techno anmacht? Ich beschalle dich doch auch nicht auf 80 dB mit meiner Jessica-Pratt-Playlist, die ich grade höre.

Die Technologie-Industrie hat uns Kopfhörer in allen Ausführungen geschenkt, in-ear, on-ear, mit geringeltem Kabel, kabellos, klein, groß, für ASMR, mit Noise Cancelling, im 1970er Style oder futuristisch. Warum möchten Menschen, dass alle ihre Musik hören, die nicht darum gebeten haben? Gescheiterte DJ-Träume? Geltungsdrang? (Lauter) Schrei nach Aufmerksamkeit? Ich weiß es nicht, Jessica kommt jedoch nicht gegen die Techno-Bässe an, ich suche kühle Stille und tauche in den Pool.

Lärmbelästigung auf Rädern

Ein typischer Archetyp für Berlin und eine weitere Vergrößerung der Beschallungsgeräte ist meist auf Fahrrädern unterwegs. Der Ich-fahre-eine-Riesenanlage-mit-meinem-Rad-rum-Typ. Eine mobile Party, um es euphemistisch zu sagen. Lärmbelästigung auf Rädern, laut den Partypoopern. Ich gehöre zu Letzteren, und nein, ich bin noch nicht alt. Die große Musikbox, die locker eine Halle beschallen könnte, sitzt und plärrt im Cargo-Bike oder ist irgendwie anders ans Rad gezwungen. Abgesehen von der möglichen Gefahr für die Verkehrssicherheit fährt die Box auch meist zu schnell an einem vorbei, als dass man dazu tanzen oder singen könnte. Man erfährt auch nicht, wohin sie fährt, um wenigstens der Party zu folgen.

Der oder die Fahrerin kann zudem auch gar nicht absteigen und zwischendurch im Café was trinken, aus Angst, die Box könnte geklaut werden. Um ehrlich zu sein, verstehe ich vor allem nicht, warum man ungebeten ein Konzert geben muss. Fühlt ihr euch dadurch cool? Uncool anderen gegenüber.

Dann zieh doch aufs Dorf!

Der Lärm Berlins beschert nicht nur mir Aufreger-Momente, sondern liegt auch auf dem Tisch der Berliner Verwaltung. Nach zahlreichen Beschwerden von Anwohner:innen hat der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg einen "Lärmomat" aufgestellt. Das Gerät hat die Lautstärke an der Admiralsbrücke gemessen und wenn diese einen Richtwert überschritt, leuchtete es rot und rief die Umgebung zur Ruhe auf – also schonmal mutiger als ich. Gebracht hat es aber nicht viel.

Und jetzt kommt mir nicht mit "Dann zieh doch aufs Dorf, wenn‘s dir zu viel ist in der Stadt". Das Totschlagargument für jede Beschwerde über Berlin. Natürlich gehören zu einer Großstadt auch Lärm und Dreck und Hektik – und ich mag's, ja, ich lieb's. Ich liebe es, in Berlin zu leben, ich liebe die Freiheit hier. Aber achtet bitte ein bisschen auf die der anderen, wenn ihr euch eure nehmt.

Wer nicht aus der Stadt flüchten will, aber trotzdem kurz die eigenen Gedanken hören möchte: Es gibt auch Orte der Stille in dieser ruhelosen Stadt. Im "Raum der Stille" am Brandenburger Tor kann man seit 1994 allein oder mit anderen nichts hören. Der Raum ist 30 Quadratmeter groß, hat zehn Stühle und einen Wandteppich. Man kann so kurz oder lange bleiben, wie man will.

Wer still sein, aber trotzdem die Sinne beschallen möchte, kann hoffentlich bald wieder im Museum der Stille abtauchen. Momentan ist es vorübergehend geschlossen, bietet aber einen sensorischen Stillstand. In einem der Räume hängen nur zwei Bilder des russischen Künstlers Nikolai Makarov, nebelhafte Wolken- und Landschaftsfragmente zeigend, die Wände sind knallrot, aber die Ohren können Pause machen.

Danach kann man sich wieder in den Lärm stürzen. Wahrscheinlich sollte ich auch einfach mal froh sein, dass zwischen Autohupen, Schienenschrillen und ständig auftauchendem Martinshorn, Musik durchkommt. Die Kakofonie der Stadt macht doch auch die Symphonie Berlins aus.

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Beitrag von Anna Severinenko

94 Kommentare

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  1. 94.

    Tanja, tut mir leid, aber ich würde gern Mütter und Väter, die mit ihren Kindern im ÖPNV zur Überbrückung längerer Fahrten spielen oder gar vorlesen, treffen. Ich sehe fast nur Eltern, die sich auf ihr Handy konzentrieren und ihre Kinder sich selbst überlassen. Beim Vorlesen können Sie doch zuhören oder beim Spielen zuschauen, besser kann man eine S-Bahn-Fahrt nicht verbringen.

  2. 93.

    Ich habe mal einen schönen Spruch irgendwo gelesen: Wer Nivea mit Niveau verwechselt, der geht auch zum Telefonieren in die S-Bahn. Diese mentalen Störgeräusche haben damit wohl etwas mit Mangelbildung zu tun. Und nicht verwechseln, ich meine nicht die intellektuelle, sondern die sozial-empathische Bildung. Das ist doch die Hauptursache, dass immer mehr Kopfhörer-Autisten, Handymachos und Lautsprecheregomanen rumlaufen.

  3. 92.

    Sicher. Wenn Autos falsch geführt werden oder andere Verkehrsteilnehmer unaufmerksam sind, kommt das leider vor. Ein tödlicherSchallpegel ist mir da weniger bekannt.
    Übrigens: Der Berliner Rundfunk (Radio) bietet seit einiger Zeit die Möglichkeit, Konzertgutscheine zu gewinnen. Dafür muß man einen Interpreten benennen, dessen Titel lautstark durch ein offenes Autofenster über die Strasse schallt. Wenn selbst die Medien derart eher rücksichtsloses Verhalten als gut und schön darstellen - was soll man dann erwarten ...?

  4. 91.

    Sie können sicher sein, das wird nichts…
    Es ist doch gerade bei der Cannabis Diskussion ….. jetzt ist es erlaubt an diversen öffentlichen Orten zu kiffen. Und schon geht es darum…. Also wenn ich da gerade sitze, dann können die auch mal Rücksicht nehmen….
    Es gibt bei einigen kein „leben und leben lassen“… man tut hier immer gleich so als würde die Beschallung durch Autos (Musik bei offenem Fenster) oder Musik im Park usw. 24/7 stattfinden.

  5. 90.

    Aber nicht nur der Lärm vielerorts umgebender Bundesstraßen oder Autobahnen ist für ländliche Gemeinden ein bundesweites Problem. Wir hören hier am Bodensee nicht viel von Lärmschutz oder nur geringste Bemühungen für kleine Gemeinden oder Millionen Touristen einen vernünftigen Hitzeschutz aufzubauen. Der scheint den Städten vorbehalten zu sein, obwohl zahllose Tiere sich die Pfoten rösten bei über 60 Grad Gehwegtemperatur. Dazu kommen vollkommen überdimensionierte Mauern oder überhohe Hecken, die querlüftung oder jeglichen Blick in Gärten unmöglichmachen. Das beste Saisongeschäft machen inzwischen Bestatter bei der Vielzahl von Hitzetoten und von Lärm belasteten Gästen.

  6. 89.

    Danke! Nahezu jede Zeile könnte so von mir kommen!
    Und ich dachte immer, ich sei der einzige, der noch ein Gespür für die Grenzen anderer hat und selbiges erwartet. Tut für einen Moment gut, zu wissen, dass es nicht so ist:)

  7. 88.

    Danke für den Text. Ich leide auch sehr an dieser Rücksichtslosigkeit und dem aggressivem Unverständnis, wenn man die Verursacher:innen darauf anspricht.

  8. 87.

    Als ob "aufs Dorf ziehen" eine Lösung wäre - schon mal bei schönem Wetter in Lübars - im Tegeler Fließ - gewesen?

    Zu uns kommen gestresste Innenstädte, gerne mit Familie, um der Stadt zu entfliehen - und um mit ihren Boomboxen dröhnend über die Wanderwege und, zum Schrecken der flüchtetenden Biber, Graureiher und Enten, über die Naturlehrpfade und abseits der (von anderen Horden zuvor "erschlossenen" Trampelwege mitten durchs Schutzgebiet zu cruisen.

    Auch toll: der Typus "guckt mal, ich hab Netz und bin wichtig"-Telefonierer, der so laut in sein (ihr) Handy bellt, dass man es dank des fehlenden Straßenlärms 400 Meter über die Wiese hört und der Konversation folgen kann.

    Von der querfeldeinlatschenden Selfie-Spezies, die alles niedertrampelt um DAS Selfie zu machen (ickke inne Natur, sind die Kornblumen, die ich gerade abgerissen habe, nicht toll?), will ich erst gerade anfangen....

  9. 86.

    Dann können Sie mir bestimmt etwas erklären: Was löst in einem erwachsenen Menschen mit einem offenbar mindestens halbwegs erfüllten Leben einen derart starken Mitteilungsdrang aus, dass er mit Stolz andere Menschen und Tiere mit nachgewiesen gesundheitsschädlichem Lärm quält und ängstigt? Ich hab noch einige Jahre bis zur Rente und bin derzeit nicht allzu zufrieden - aber es liegt mir fern, andere absichtlich massiv zu stören.

  10. 85.
    Antwort auf [Maxi] vom 11.08.2024 um 21:44

    Dazu müssen aber Vorerkrankungen vorhanden sein. Anders beim Blutdruck. Hardrock lässt den Blutdruck sinken. Bei lauten Rennsemmeln steigt meiner dagegen.

  11. 84.

    Ich arbeite in der Pflege und brauche ein schnelles, effizientes Fahrzeug, dass wenig kostet und auf das ich mich verlassen kann. Und da ich Dacia Duster und andere SUVs ablehne, elektropanzer mir zu teuer sind, bleibt halt nur das Motorrad. Normales Fahrzeug. Kein Grund da unhöflich zu werden.

  12. 83.

    PS Das mit dem Lärm-O-Mat an der Admiralsbrücke habe ich überlesen.

    Tatsächlich beschweren sich schwäbische Anwohner seit ca 25 Jahren darüber, das Menschen die Admiralsbrücke zum verweilen benutzen. Zum einen weil es ein Ort ist, der Aufgrund der Wasserschneise zum genießen des Sonnenuntergangs einlädt, zum anderen weil da nur wenige Autos drüberfahren!

    In Charlottenburg ist Nachts tote Hose, nur Tagsüber habe ich Dauerbeschallung (Jeden Tag Laubbläser, vom Restaurant gegenüber, jeden Tag BSR, jeden Tag Autofahrer die sich gegenseitig behupen… - ich würde 100% jederzeit mit jedweder Wohnung an der Admiralbrücke tauschen, und wünsche mir überall das Einbahnstraßensystem vom Schönleinkiez!

    Die Beschwerdeführer sollen mal 1 Monat in meiner Bude hocken, dann wissen sie, wie schön sie es da haben!

  13. 82.

    2. Versuch liebe rbb24-Menschen!
    Warnung!. Hier auf dem Dorf gibts keine Idylle. Es gibt nur Lärm. Bin aus Berlin geflüchtet, in der Meinung hier wäre es ruhiger, aber denkste! Mähwahnsinnige, Traktoren, Kettensägen, Mopeds und Motorräder und durchfahrene Autos (Touris, Berliner)! Dazu noch die soziale Kontrolle. Ich als Flüchtling von Berlin, habs nicht einfach gegen die Vorurteile der Dorfbewohner gegen Berliner anzukämpfen! Also laßt es lieber sein. Vom Regen in die Traufe!

  14. 81.
    Antwort auf [Maxi] vom 11.08.2024 um 21:44

    Nö, die Autos töten nur sehr oft, nicht nur Rehe, Wölfe und Füchse, auch Menschen!

  15. 80.

    Klasse geschrieben, noch dabei vergessen die Mütter zu erwähnen die ihren Sprösslinge in der U Bahn Geschichten vorlesen oder die Väter die mit ihnen engelchen flieg spielen. Sprich sich mit dem Kind um die eigene Achse drehen aber mit beiden Händen festhalten.Ohne Rücksicht auf Verluste.Oder die Personen, die sich in der UBahn einfach nur so lautstark miteinander unterhalten und meistens geht es bei den Gesprächen nur darum wie unmöglich andere sind.Woher das nur wohl kommt?Wenn man ansonten ungefragt Gruppen oder Paaren bei ihren Gesprächen zuhören darf.Ebenfals komplett ungefragt Was Sie mitzuhöhren habe lege ich fest, denn ich lebe mein Leben. Da kannst nur sagen prima wäre schön, wenn andere ihr Leben auch leben könnten. In dem Fall kannst nicht mehr leben wie Sie möchten. Aber die Öffis waren noch nie ein Ort der Ruhe.

  16. 79.

    Eigentlich kann ich mich all den Kommentatoren, die sich von den diversen rücksichtslosen Geräuschkulissen genervt fühlen, nur anschließen. Und ja - es sind überwiegend die Jüngeren. Die heute älteren hatten viele Möglichkeiten in ihrer Jugend nicht und sie hatten noch eine Erziehung, die Rücksicht und Respekt verlangte. Zeiten ändern sich - diesbezüglich leider.
    Übrigens: Bis vor einigen Jahren habe ich sehr gern Strassenmusikanten (in den Öffis, auf Bahnhöfen oder sonstigem öffentlichen Raum) zugehört. Man hörte die Stimme, man erkannte ob die Interpreten ihre Imstrumente beherrschten und gab meist den ein oder anderen Euro. Heute gebe ich nichts mehr, denn das Umfeld mit Tönen aus den mitgeführten Boxen zu beschallen - das kann jeder. Eigenes Können der Darsteller ist auf Grund der Lautstärke nichtmehr erkennbar.

  17. 78.

    Ich lebe das täglich in der U6, Videotelefonie,wenn man die Person anspricht,wie es Mal mit Kopfhörer wäre, bekommt man freche Antworten.Also setze ich mich weiter weg soweit ein Sitzplatz frei ist.In der heißen UBahn fahren ,muss eine halbe Stunde am Stück fahren,ist sowieso täglich eine Tortur und dann noch diesen akustischen Restmüll mit anhören!!!!

  18. 77.

    „Dann zieh doch aufs Dorf!“ - großartig geschrieben. Gerne mehr davon!

  19. 76.

    Nur dass die Lärmbelästigung nicht nur von jüngeren Leuten ausgeht. Aus der ganze Bandbreite von Silent Generation bis Alpha nehmen viele keine Rücksicht und denken, sie wären the one, only and important human!
    Ich trage schalldichte Ohrenschützer und wenn nicht, quatsch ick denen einfach ins Telefonat dazwischen - ganz einfach.

  20. 75.

    Ich bin für Ruhewagen auch in S-Bahnen, so wie bei der DB. Und Ruhezonen in Parks, wie auch Grillzonen. Wenn es keinen Benimm mehr gibt, dann eben Zoni.

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