Beiersdorf-Freudenberg - Bunker des DDR-Innenministers öffnet zwei Tage für Besucher

Di 08.10.24 | 10:38 Uhr
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Ein beweglicher Stromgenerator im Führungsbunker des Ministers des Innern in der DDR bei Freudenberg im Oderland am 07.10.2024. (Quelle: dpa/Patrick Pleul)
Bild: dpa/Patrick Pleul

Der ehemalige Führungsbunker des DDR-Innenministeriums in der Nähe von Freudenberg (Märkisch-Oderland) ist am kommenden Wochenende für Besucher geöffnet. "Im Kriegsfall sollte von diesem Bunker aus das öffentliche Leben in der DDR aufrechterhalten werden", erklärte Hans-Jürgen Herget, einer der Organisatoren von Führungen durch den Bunker.

Zentrale für Kommunikation, aber ohne Schutz vor Atombomben

Aus der Anlage führten laut Herget etwa 400 Telefonleitungen zur Polizei, Nationalen Volksarmee, Staatssicherheit, aber auch zu Betrieben und Feuerwehren. Die Technikräume sowie die Belüftungs- und Kühlanlagen seien noch heute gut erhalten. Auch der Ministerraum könne besichtigt werden.

Der 1986 fertiggestellte Bunker besteht aus insgesamt drei Anlagen, die durch Tunnel miteinander verbunden sind. Zweimal sei der Bunker für Übungszwecke durch den damaligen Innenminister Friedrich Dickel (SED) genutzt worden, sagte Herget. Er sei für 200 Leute ausgelegt. Eine Besonderheit sei auch, dass der Bunker nur wenige Meter unter der Erde liege und damals den niedrigsten Sicherheitsstatus hatte. "Der Bunker war nicht atombombensicher", so Herget. Er sei heute ein Stück DDR-Geschichte zum Anfassen.

Taschenlampen und feste Schuhe empfohlen

Pro Jahr steht er Besuchern nur an zwei Wochenenden offen - einmal im Frühjahr und einmal im Herbst. Am 12. und 13. Oktober ist der Bunker jeweils zwischen 10.00 und 15.00 Uhr geöffnet. Vor den Führungen findet jeweils ein Kurzvortrag zur Geschichte und Technik des Bauwerks statt. Feste Zeiten für Führungen gibt es nicht.

Die Besucher sollten den Organisatoren zufolge feste Schuhe und warme Kleidung tragen. Auch Taschenlampen werden empfohlen, da im Bunker nur teilweise Licht vorhanden ist. Die Führung ist demnach auch für Kinder in Begleitung geeignet. Der Bunker hat keine eigene Adresse. Der Weg dorthin ist ab der Dorfkirche Freudenberg ausgeschildert.

Sendung: Antenne Brandenburg, 12.10.2024, 10:30 Uhr

8 Kommentare

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  1. 6.

    Na der Arbeiter- und Bauernstaat war doch offiziell ein klassenloser Staat. So wurde es doch immer suggeriert. Mit Oberklasse meinte ich ja auch die Parteibonzen. Was ist daran widersprüchlich?

  2. 5.

    So ganz stimmt das nicht. Die DDR bezeichnete sich als sozialistischen Staat, getragen von der K L A S S E der Arbeiter und Bauern. Die werktätige Intelligenz war keine Klasse. Die klassenlose Gesellschaft ist ein Merkmal des Kommunismus, den es als Ziel in der DDR-Programmatik nur theoretisch gab. Bis zuletzt wurde immer nur vom Aufbau des Sozialismus gesprochen. Das häufig verwendete Wort „Klassenfeind“ ist ebenfalls ein Indiz für die Existenz von Klassen.

  3. 4.

    In der DDR die ja nach Ihrer Aussage klassenlos war aber trotzdem eine Oberklasse existierte, ist irgendwie widersprüchlich.

  4. 3.

    "weshalb wird eigentlich immer über bunker im "osten" berichtet? " ===> Könnte in diesem Fall vielleicht daran liegen, dass der Bunker im Sendegebiet des RBB liegt, der Landesrundfunkanstalt für die ostdeutschen Länder Berlin und Brandenburg.

  5. 2.

    weshalb wird eigentlich immer über bunker im "osten" berichtet?
    es gibt auch einige im "westen" des landes und die sehen auch nicht anders aus und hatten ähnliche zwecke

  6. 1.

    Das Instumentarium der glücklicherweise zur Geschichte gehörenden Oberklasse der klassenlosen DDR interessiert mich so garnicht. Da sinbd sowieso fast ausschließlich, die DDR verklärende Ewiggestrige zu Besuch. "Damals war alles besser"-Gewäsch tu ich mir nicht an.

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