Tagelanger Netz-Ausfall - Cyber-Attacken verursachten IT-Probleme der Uni Potsdam

Di 03.12.24 | 15:58 Uhr
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Universität Potsdam, aufgenommen am 13.08.2024 in Brandenburg. (Quelle: Picture Alliance/ Schoening)
Picture Alliance/ Schoening
Audio: radioeins | 03.12.2024 | Ingo Janssen | Bild: Picture Alliance/ Schoening

Durch IT-Probleme war das Netz der Universität Potsdam tagelang weitgehend lahmgelegt. Nun ist bekannt, was dahintersteckt. Und eine Bewerbungsfrist wurde verlängert.

Cyber-Angriffe auf die IT haben zu den massiven Netz-Problemen an der Universität Potsdam geführt. "Hauptursache war eine ungewöhnlich hohe Zahl von sogenannten DoS-Attacken, die von der Firewall erfolgreich geblockt wurden", teilte die Uni am Dienstag mit.

Um ein Eindringen der Angriffe in das Netzwerk der Hochschule zu verhindern, war die Verbindung nach außen gekappt worden, heißt es in der Mitteilung. Demnach liegen "bislang keine Hinweise auf eine Kompromittierung der Anwendungssysteme oder Verluste von Daten" vor.

In der vergangenen Woche war die Hochschule deshalb teilweise von außen nicht mehr erreichbar. Internetverbindung und Telefonanschlüsse waren gekappt. Mittlerweile laufen die meisten Anwendungen und das Netz wieder.

Bombardement an Zugriffen auf Server

Bei den DoS-Attacken wird laut Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik ein Server gezielt mit so vielen Anfragen bombardiert, dass er die Menge der Anfragen nicht mehr bewältigen kann und im schlimmsten Fall zusammenbricht.

Woher genau die Angriffe auf die Uni Potsdam gekommen seien, sei bislang nicht bekannt und werde noch untersucht, sagte eine Sprecherin der Universität.

Neuer Bewerbungsschluss für Masterstudiengänge

Infolge der Abschaltung waren auch das auf der Website der Hochschule eingebundene Studienplatzbewerbungsportal sowie die Informationsseiten zur Studienbewerbung nicht erreichbar. Deshalb würden die Bewerbungsfristen für zulassungsbeschränkte Masterstudiengänge um sieben Tage – den Zeitraum, den die Universität online nicht erreichbar war – verlängert, wie es in der Mitteilung heißt.

Damit sei der neue Bewerbungsschluss für zulassungsbeschränkte Masterstudiengänge zum Sommersemester 2025 nun der 9. Dezember 2024.

Sendung: radioeins, 03.12.2024, 16:00 Uhr

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2 Kommentare

  1. 2.

    die DoS- (vielleicht auch DDoS-)Attacken wurden von der Firewall erfolgreich abgewehrt!
    Dies ist doch das Wichtigste an der Meldung!
    Dass die Verbindungen nach außen gekappt wurden und damit die hinter der Firewall liegenden Systeme nicht mehr erreichbar waren, mag ja richtig gewesen sein.
    Das zeigt für mich aber erneut die Gefahr unserer digitalisierten Welt: Backup-Lösungen bei einer Nicht-Verfügbarkeit des Internets gibt es nicht (Supermärkte, Banken, Tankstellen usw. bleiben geschlossen), Notrufe per VoIP zur Feuerwehr, Polizei, Hausnotrufe sind nicht möglich.
    Und bitte nicht gleich wieder spekulieren: es ist bekannt, WAS dahintersteckt - aber (noch) nicht WER ...

  2. 1.

    Ich musste mir bereits vor 20 Jahren sowas anhören wie: "Muss ich ja nicht können, macht ja der Rechner (heute eben die KI)"

    Dumm durchs Studium, Technikgläubigkeit bis zum Get-No, und wenns das kleinste Problem gibt, dann bricht das Chaos aus.

    Ich kann nur davor warnen, analoge Skills gänzlich verkümmern zu lassen. Da verrotten heutzutage, gar nicht mal so selten, Tonnen von Frischware bei Discountern, weil Kassensysteme gehackt wurden (die Läden bleiben dann idr geschlossen), anstatt per Kopf zumindest zu überschlagen und den Betrieb aufrechtzuerhalten.

    Ich plädiere daher zumindest für eine "Verwaltungs-/Gesundheitsreserve", welche ein (analog) geordnetes Leben auch dann sichert, wenn IT-Ausfälle mal einen ganzen Monat andauern. Die muss ja nichtmal was kosten.

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