Neuer Nahverkehrsplan - Märkisch-Oderland bekommt neue Buslinien und vier Rufbusse

Do 11.04.24 | 12:19 Uhr
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Bushaltestelle in Strausberg Nord 2022.(Quelle: picture alliance/Andreas Gora)
Audio: Antenne Brandenburg | 11.04.2024 | Philipp Gerstner | Bild: picture alliance/Andreas Gora

Der Kreistag in Märkisch-Oderland hat am Mittwochabend seinen neuen Nahverkehrsplan beschlossen. Er gilt ab dem kommenden Jahr und schreibt die Ziele für den Ausbau des kommunalen öffentlichen Nahverkehrs bis 2029 fest. Beschlossen wurden unter anderem neue Buslinien und Rufbusse.

Ab 2027 soll es von Müncheberg aus zwei neue Buslinien geben, wie Ralf Günzel, Geschäftsführer des zuständigen Planungsbüros, bei einer Präsentation im Kreistag sagte. Die erste soll nach Fürstenwalde (Oder-Spree) führen. Die zweite Buslinie soll Müncheberg über Buckow, Strausberg und Werneuchen mit Bernau (Barnim) verbinden. Die Buslinie 940 in Neuenhagen wird verlängert und ein Gewerbegebiet angeschlossen.

Rufbusse kosten zusätzlich einen Euro pro Fahrt

Außerdem möchte der Landkreis ab 2027 vier Rufbusse einsetzen, die insgesamt zwei Drittel des Landkreises abdecken sollen. Jeder soll einen bestimmten Bereich des Landkreises bedienen und vor allem im dünnbesiedelten ländlichen Raum zum Einsatz kommen und an Orten, die nicht mit dem bereits vorhandenen Linienverkehr zu erreichen sind.

Wer einen Rufbus nutzen möchte, muss die Fahrt 90 Minuten vorher anmelden. Für die Fahrt soll neben dem üblichen Preis im VBB-Tarif zusätzlich noch einen Euro Komfortzuschlag fällig werden.

Kreisschulbeirat mit neuem Plan unzufrieden

Bei der Erstellung des Nahverkehrsplans wurden zum ersten Mal im Landkreis auch Kinder und Jugendliche an der kommunalen Planung beteiligt. Der Kreisschulbeirat kritisiert jedoch, dass die Bedürfnisse der Schulkinder im neuen Plan zu wenig berücksichtigt wurden.

"Wir sind enttäuscht darüber, dass das so nun durchgegangen ist und es aus unserer Sicht für Schüler keine Verbesserung gibt", sagte Stefanie Fäder, stellvertretende Vorsitzende des Kreisschulbeirats, dem rbb. So seien die Taktung und die Fahrzeiten der Busse nicht an die Schulzeiten angepasst worden. Doch das sei laut Landkreis aus finanziellen und personellen Gründen nicht möglich: Die Kosten für den Landkreis am ÖPNV werden bis 2029 voraussichtlich um sieben Millionen Euro steigen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 11.04.2024, 8:30Uhr

Mit Material von Philipp Gerstner

3 Kommentare

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  1. 3.

    Dann sollten Sie zufrieden sein, das Sie pro Tag nur 2 Euro bezahlen und nicht mit dem Auto oder Fahrrad zum Bahnhof fahren müssen. Zudem vielleicht auch mal hinterfragen, warum es nur 2 Euro sind und woher der Rest für diesen Service kommt! Es ist anzunehmen, das der von allen Steuerzahler!n bezahlt wird, aber das ist sicherlich egal!

  2. 2.

    Mit der zentralen Lage von Müncheberg zwischen Berlin und der Oder sind diese Entscheidungen nur folgerichtig und notwendig, schließen sie doch damit weiter vorhandene Lücken im ÖPNV von Ostbrandenburg und Berlin nahem Raum.

  3. 1.

    Grundsätzlich der erste Schritt in die richtige Richtung.
    Aber 1 Euro extra für den Rufbus, der meine einzige Chance ist, zur Bahn hin und zurück zu kommen? Bei 20 Arbeitstagen sind das zusätzlich 40 Euro und aufs Jahr gerechnet über 400!!!

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