2:5 bei Schalke 04 - Hertha rutscht auf letzten Tabellenplatz ab
Hertha BSC hat zum Auftakt des 28. Spieltags der Fußball-Bundesliga bei Schalke 04 verloren und damit den letzten Tabellenplatz übernommen. Vor allem defensiv zeigte die Mannschaft dabei keine gute Leistung.
Hertha BSC hat das Kellerduell der Fußball-Bundesliga bei Schalke 04 mit 2:5 (1:2) verloren. Die Treffer erzielten Tim Skarke (3.), Marius Bülter (13. und 78.), Simon Terodde (48.) und Marcin Kaminski (90.+2) für Schalke sowie Steven Jovetic (45.+4) und Marco Richter (84.) für Hertha BSC. Durch die Niederlage rutscht das Team von Sandro Schwarz auf den 18. und letzten Tabellenplatz ab.
Der Spielverlauf
Keine drei Minuten waren gespielt, da Schalkes Tim Skarke über den halben Platz laufen durfte mit dem Ball am Fuß, sich am Strafraumrand einmal recht ungestört um sich selbst drehen konnte und den Ball anschließend unhaltbar in den Winkel schoss. In der Folge drängte Hertha auf den zügigen Ausgleich, konnte sich aber keine klaren Abschluss-Chancen erspielen. Stattdessen setzte es nach 13 Minuten das 0:2. Nach einem Schalker Einwurf auf Höhe der Mittellinie brauchten die Gastgeber lediglich zwei Kontakte und keinen Zweikampf zu führen, um über eine Skarke-Flanke von der rechten Seite den Kopf des im Strafraum völlig ungedeckten Marius Bülter zu finden, der keine Mühe hatte, einzuköpfen.
In der 22. Minute hatte dann auch die Hertha ihre erste, richtige Tormöglichkeit. Nach einem schönen Schlenzer vom Strafraumrand musste Schalke-Torhüter Ralf Fährmann schon eine Glanzparade auspacken, um den Ball noch eben an den Pfosten zu lenken. In der Folge zeigten beide Mannschaften viele Zweikämpfe, viele Fouls, wenig Fußball. Umso überraschender der Anschlusstreffer der Berliner in der vierten Minute der Nachspielzeit. Wieder war es ein schöner Schlenzer von Jovetic, wieder vom Strafraumrand, dieses Mal jedoch unhaltbar für den inzwischen für den verletzten Fährmann zwischen die Schalker Pfosten gekommenen Ex-Herthaner Alexander Schwolow.
Duplizität der Ereignisse
Die zweite Halbzeit begann wie die erste. Nach erneut nicht einmal drei Spielminuten rollte ein Konter auf Hertha-Torhüter Oliver Christensen zu, den Marton Dardai durch ein hanebüchenes Zweikampfverhalten auf der linken Außenbahn erst so richtig gefährlich machte. Die anschließende Hereingabe von Kenan Karaman verwandelte Schalke-Torjäger Simon Terodde aus fünf Metern mit Leichtigkeit.
Hertha-Coach Sandro Schwarz reagierte, brachte nach und nach Stürmer für Stürmer. An der Durchschlagskraft der Berliner Angriffsbemühungen änderte das jedoch wenig. Vielmehr verkam die Partie nun zu einer Art Fußball-Flipper mit wenig kontrollierten Aktionen und vielen Fouls. Dazu passend verließ Hertha-Torhüter Christensen in der 78. Minute nach einem Schalker Steilpass vollkommen übermotiviert sein Tor, erreichte dabei nicht den Ball und wurde somit von Bülter zum 4:1 überlupft. Das 2:4 durch Marco Richter nach schönem Konter in Folge einer Schalker Ecke blieb Ergebnis-Kosmetik. Zumal dem Schalker Marcin Kaminski in der zweiten Minute der Nachspielzeit per direkt verwandeltem Freistoß noch das 5:2 gelang.
Die Kurzanalyse
Hertha-Coach Sandro Schwarz setzte auf das übliche 3-5-2, änderte im Vergleich zur Heimniederlage gegen Leipzig lediglich auf zwei Positionen. Jovetic begann für Wilfried Kanga und Richter für Jonjoe Kenny. Dass die Partie von Beginn an gegen die Berliner lief, lag jedoch kaum an den beiden Neuen. Vielmehr waren sowohl das Mittelfeldzentrum als auch die Innenverteidigung in katastrophaler Verfassung. Zwar reagierte Schwarz früh, wechselte den an den ersten beiden Gegentoren beteiligten Tolga Cigerci bereits nach 26 Minuten gegen Suat Serdar, an den Problemen änderte das jedoch nur bedingt etwas. Viel zu ungestüm gingen die Herthaner in den entscheidenden Situationen zu Werke. Es fehlte an den Grundlagen für eine seriöse Bundesliga-Verteidigung.
Offensiv mühte sich die Mannschaft zwar bis zum Schluss und wurde durch die individuelle Klasse von Jovetic und Dodi Lukebakio auch immer mal wieder zumindest im Ansatz gefährlich. 65 Prozent Passquote fügten sich jedoch auch statistisch in das Bild der letzten Wochen — ein unterirdischer Wert. Abgesehen vom schönen Konter zum 2:4 durch Richter war Hertha von zielstrebig und sauber herausgespielten Angriffen an diesem Abend einmal mehr so weit entfernt wie Gelsenkirchen von Berlin.
Das Spiel im Liveticker
Sendung: rbb24, 14.04.2023, 22 Uhr