Berlin-Marathon - Assefa läuft Weltrekord - Kipchoge siegt erneut

So 24.09.23 | 12:45 Uhr
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24.09.2023, Berlin-Marathon: Siegerin Tigst Assefa (l) aus Äthiopien steht lachend neben dem Sieger Eliud Kipchoge aus Kenia bei der Siegerehrung (Quelle: dpa/Andreas Gora).
Video: rbb24 Abendschau | 24.09.2023 | Uri Zahavi | Bild: dpa

Tigist Assefa hat in Berlin den Marathon-Weltrekord pulverisiert. Die Äthiopierin lief die Strecke am Sonntag in einer Zeit von 02:11:53 Stunden, mehr als zwei Minuten schneller als jede Frau zuvor. Bei den Männern gewann Topfavorit Eliud Kipchoge.

Die Äthiopierin Tigist Assefa hat in Berlin einen neuen Marathon-Weltrekord aufgestellt. Am Sonntag lief sie die gut 42 Kilometer in einer Zeit von 02:11:53 Stunden, damit verbesserte sie den 2019 aufgestellten Rekord von Brigid Kosgei in Chicago um mehr als zwei Minuten.

Bei den Männern gewann Topfavorit Eliud Kipchoge. Der Kenianer lief am Sonntagvormittag mit einer Zeit von 2:02:42 Stunden ins Ziel. Damit gewann der Weltrekordhalter den Marathon in der deutschen Hauptstadt bereits zum fünften Mal. Seine im Vorjahr aufgestellte Weltrekordzeit von 02:01:09 Stunden verpasste der 38-Jährige.

Der deutsche Rekordhalter Amanal Petros unterbot als Neunter in 2:04:58 Stunden seine eigene deutsche Bestmarke. Der 28-Jährige war die 42,195 Kilometer am 5. Dezember 2021 in Valencia in 2:06:27 gelaufen.

Weltrekord, Serien-Sieger und gescheiterte Blockierer

Ideale Voraussetzungen

Bei Temperaturen um die 14 Grad Celsius, bei bewölktem Himmel und wenig Wind herrschten beim Berliner Marathon einmal mehr ideale Bedingungen, um Bestzeiten zu erreichen.

Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) gab auf der Straße des 17. Juni im Tiergarten das Startsignal für den größten deutschen Stadtlauf. Diesmal war es kein Schuss, sondern ein Buzzer. Es hatte sich die Rekordzahl von knapp 48.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus mehr als 150 Ländern angemeldet.

Auf den ersten Kilometern setzte sich Favorit Eliud Kipchoge schnell bereits mit seinen Tempomachern vom restlichen Feld ab, begleitet nur vom 24-jährigen Konkurrenten Derseh Kindie aus Äthiopien, dessen führende Rolle beim Marathon wenige auf der Rechnung hatten.

Im Video: Assefa holt Weltrekord - Kipchoge holt fünten Sieg

Die Äthiopierin Tigist Assefa hat in Berlin einen neuen Marathon-Weltrekord aufgestellt. (Quelle: dpa/Markus Schreiber)
dpa/Markus Schreiber



Schneller Start

Eine Durchschnittsgeschwindigkeit von rund 2:50 Minuten pro Kilometer wäre nötig gewesen, um am Ende unter zwei Stunden zu landen – einer unter Wettkampfbedingungen nie zuvor erreichten Marathon-Schallmauer. Und tatsächlich waren die beiden Führenden nach zehn Kilometern auf diesem Rekordkurs, bei einer Zeit von 28:27 Minuten. Der Abstand zur Verfolgergruppe um Amos Kipruto pendelte sich in dieser Phase bei rund 300 Metern ein.

Zur Hälfte der Gesamtstrecke kamen die Führenden der Männer, Kipchoge und Kindie, auf eine Zeit von 1:00:23 Stunden, bei nachlassendem Tempo. Bei Kilometer 31 setzte sich Kipchoge schließlich vom Überraschungsverfolger ab – der musste kurze Zeit später abbrechen, ob wegen einer Verletzung oder aus Überlastung blieb zunächst unklar. Obwohl sich eine Verfolgergruppe auf den letzten Kilometern näherte, war Kipchoge der Sieg nicht mehr zu nehmen.

Assefa läuft von vorne

Auch bei den Frauen sorgte die Favoritin schnell für klare Verhältnisse gegenüber den Verfolgerinnen. Vorjahressiegerin Tigist Assefa übernahm gemeinsam mit Workenesch Edesa aus Äthiopien die Führung, wobei sich Assefa zunehmend absetzte und im letzten Drittel der Strecke alleine mit einem Schrittmacher in Richtung Ziel rannte, längst auf Weltrekordkurs.

Am Ende sollte sie die Weltbestzeit klar unterbieten. Die 29-Jährige gewann am Sonntag in inoffiziell 2:11:53 Stunden. Die Kenianerin Brigid Kosgei war 2019 in Chicago 2:14:04 gelaufen.

"Nicht erwartet, so schnell zu laufen"

"Ich habe nicht erwartet, so schnell zu laufen, also 2:12 Stunden zu unterbieten, aber es ist das Ergebnis harter Arbeit", sagte Assefa danach.

Kipchoge sagte nach dem Rennen: "Sicher, ich habe erwartet, dass ich wieder einen Weltrekord aufstellen kann, aber ich kann damit leben, dass es nicht geklappt hat." Das könne man "nicht jeden Tag machen". Er hoffe, dass er seinen Sieg bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris wiederholen kann, "aber ich wäre auch mit dem Podium zufrieden".

Störaktion verhindert

Kurz vor dem Start war eine Störungsaktion von Klima-Aktivisten verhindert worden. Nach Angaben der Polizei hatten mehrere Menschen versucht, sich auf der Straße des 17. Juni festzukleben. Sie seien von Polizei und Sicherheitskräften weggezogen worden.

Sendung: rbb, 24.09.2023, 12 Uhr

29 Kommentare

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  1. 29.

    Echt schade. Es waren schöne Zeiten, als z.B. Anne Will, Cherno Jobatay oder Patricia Pantel live berichtet haben…

  2. 28.

    Stimmt. Eurosport hat auch nicht den Anspruch, die Stimmung der Stadt wiederzugeben, sondern Sport zu übertragen und das haben sie kompetent gemacht. Wer die Stimmung der Stadt erleben will, sollte vielleicht einen Fuß vor die Tür setzen und sich an die Strecke stellen. Hilft den Läufern umso mehr.

  3. 27.

    Lieber Nutzer, die Live-Rechte dafür lagen in diesem Jahr nicht beim rbb.

  4. 26.

    Auf den Seiten des Betreibers ließt sich das " Impressum
    Seitenbetreiber i.S.d. § 5 TMG..." entsprechend. Also eine private Veranstaltung im öffentlichen Raum, auf öffentlichen Wegen und Grundstücke. Die Umsatzerlöse generieren sich aus den Produkten...
    Nun das ist Teil der Vereinbarung zwischen der Kommune Berlin und dem Unternehmen.Jetzt auch zu fordern die Berichterstattung solle frei sein, verstehe ich nicht.
    Es ist eine private Veranstaltung im öffentlichen Raum, mit einem bescheid der Stadt Berlin. Hier in Mitteleuropa gilt immer noch die vertragsfreiheit.

  5. 25.

    Tigist Assefa hat in Berlin den Marathon-Weltrekord pulverisiert. Die Äthiopierin lief die Strecke am Sonntag in einer Zeit von 02:11:53 Stunden, mehr als zwei Minuten schneller als jede Frau zuvor. Bei den Männern gewann Topfavorit Eliud Kipchoge.
    So die ersten Worte des beitrages. Herzliche Glückwünsche zu dieser Leistung! zu diesem Erfolg! Wenn ich die Strecke mit Fahrrad gefahren bin, weis ich was ich tat, und Sie laufen die Strecke soeben. Soeben, beschreit die ganze Vorbereitung, das die Kräfte der Physik, der Chemie, der Biochemie, der Biologie zu dieser Leistung den menschlichen Körper befähigt. Die mentale Stärke das dann auch umzusetzen wird der zweite Ansatz zu denken und vorzustellen. Herzliche Glückwunsch.

  6. 24.

    Nein ist es nicht. Die Kommentatoren von Eurosport haben es nicht drauf gehabt, die Stimmung der Stadt, der Teilnehmer und der Begeisterung der rbb -Kommentatoren wiederzugeben. Für uns ist ab 8.45 einmal im Jahr Frühstück vorm TV angesagt zum Marathon, dieses Mal leider nicht mit dieser Begeisterung wie in den letzten Jahren. Hoffentlich ist im nächsten Jahr wieder der rbb mit seinen Reportern live dabei und wir bekommen eine gescheite Übertragung vom Marathon

  7. 23.

    Nicht zu fassen, dass RBB nicht live übertragen hat. Was für ein Welt-Ereignis und Werbung für die oft gescholtene Stadt. Und die Landesanstalt sendet, wenn quasi alles gelaufen ist. Da sollte der Regiernde nicht nur den Start buzzern, sondern auch beim RBB intervenieren. Dafür dürfen wir wieder abends die besten 100 Hits der 80er-Jahre zum 35. Mal gucken. Schämt euch!

  8. 22.

    Die Aufregung entsteht, da Free Tv nicht 4free ist, sondern bezahlt werden muss.

  9. 21.

    Verstehe die Aufregung hier in einigen Kommentaren nicht. Der Marathon wurde doch im Free TV bei Eurosport 1 ab 9.00 Uhr live übertragen. Ist doch egal, ob bei RBB oder woanders.

  10. 20.

    Live live live? Wie wärs denn mal mit hingehen anstatt hier rumzunörgeln. Morgen wird dann wieder gemeckert, weil die GEZ zu teuer ist...

  11. 19.

    Das ist sehr enttäuschend und absolut nicht nachvollziehbar, wenn der Marathon nicht live übertragen wird - es ist DAS Event in der Stadt, da gehören Vorberichte, Startszenen usw unbedingt live dazu - für alle, die nicht dabei sein können und anfeuern, aber dennoch die Stimmung miterleben möchten.
    Man stelle sich mal vor, der WDR würde den Rosenmontagszug in Köln nicht live übertragen....

  12. 18.

    Ist mir völlig unverständlich, dass der RBB sich hier die Butter vom Brot nehmen lässt und dieses Super Event nicht live vom Start weg bringt.

  13. 17.

    @Ernst: Nun ja, die laufen zwar lange, schießen aber keine Tore.

    Glückwunsch und Respekt an alle Teilnehmer!

  14. 16.

    42 Km Marathon und dann noch so aussehen wie die beiden auf dem gemeinsamen Siegerfoto - das wär ein Träumchen. Hut ab für diese Leistung und beste Glückwünsche.

  15. 15.

    Beschämend, dass dieses Berliner Ereignis nicht ab Beginn im Berliner Fernsehen gezeigt wird, sondern erst, wenn das Interessanteste schon vorbei ist.

  16. 14.

    Was für ein fantastischer Weltrekord von Tigist Assefa von 2:11:53 Stunden, mal locker mehr als zwei Minuten unter dem alten Weltrekord. Und apropos locker: wie locker kann sie eigentlich nach dem Marathon noch aussehen und sah sie überhaupt während des ganzen Laufes aus, unfassbar. Mein Glückwunsch natürlich auch an Eliut Kipchoge. Gefreut habe ich mich auch sehr über den deutschen Rekord von Amanal Petros. Auch mal locker anderthalb Minuten schneller als vorher. Was war das denn für ein Marathon! Jedes Jahr denkt man, es geht nicht mehr besser und dann.....Stimmung genial, tolle Leistungen, hey, das ist eben BERLIN. Glückwunsch übrigens auch an alle, die den Marathon geschafft haben und an alle, die es nicht geschafft haben: es klappt bestimmt beim nächsten Mal, nicht aufgeben ;)

  17. 13.

    Hut ab, ich bin immer wieder beeindruckt über die Anzahl und die Leistungen der Teilnehmer, auch darüber, so ein Massenevent zu managen. War schon oft da zum zugucken an der Strecke.

  18. 12.

    Ich wüßte eine andere Möglichkeit, hingehen und anfeuern!
    Aber meckern ist ja einfacher!

  19. 11.

    Bin gespannt auf die strafen für die LG. Demonstrantionen waren ja aufgrund der Allgemeinverfügung verboten. Daher hoffe ich auf ein hohes Strafmaß.

  20. 10.

    Naja, Geld regiert die Welt und irgend ein Bezahlsender bit halt mehr fpr die Senderechte. Solange es genügend Menschen gibt, die die Kassen der überteuerten Bezahlsender füllen, damit Millionenhonorierte Sportler noch mehr bekommen, wird die Masse der Zuschauer davon ausgeschlossen bleiben. Dem Sport kommt dieses Geld nicht zu Gute. Daher bekommen diese Sender von mir kein Geld

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