Fischsterben -
Ein Jahr nach der Umweltkatastrophe an der Oder fordert der Umweltverband BUND weitere Schutzmaßnahmen für den Fluss. Das teilte der Geschäftsführer des brandenburgischen Landesverbands Axel Kruschat am Sonntag mit. Außerdem müsse das deutsch-polnische Abkommen zum Oder-Ausbau gekündigt werden.
Zudem solle der Bewirtschaftungsplan am Fluss in Sachsen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern geändert werden, so Kruschat weiter. Dabei gehe es auch um die Zuflüsse zur Oder. Laut dem Landesgeschäftsführer könnte der Schadstoffeintrag unter anderem mit Gewässerrandstreifen verringert werden. Im brandenburgischen Wassergesetz müsse dafür nur ein Abschnitt geändert werden.
Doch das größte Problem seien weiterhin die Salz-Einleitungen auf polnischer Seite, so Kruschat weiter. Er forderte einen klaren Zeitplan zur Beseitigung dieser Einleitungsstellen.
Polnisches Sondergesetz berücksichtigt Forderung nicht
Mitte Juli hat das polnische Parlament mit der Regierungsmehrheit ein Sondergesetz zur Oder beschlossen. Unter anderem neue Rückhaltebecken sollen dazu führen, dass weniger Abwässer in den Fluss gelangen. Zudem darf die Oder nach dem Gesetz weiterhin ausgebaut werden.
Laut Bundesumweltministerium ministerium verendete bei der Umweltkatastrophe 2022 rund die Hälfte der Fische in der Oder. Ursache war unter anderem ein hoher Salzgehalt, für den vor allem der Bergbau in Polen verantwortlich gemacht wird.
Sendung: Antenne Brandenburg, 07.08.2023, 8:30