Auslegungsfrist endet - Erweiterungsplan des Tesla-Werks liegt noch am Donnerstag aus

Do 04.04.24 | 06:35 Uhr
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Archivbild:Ein Besucher schaut sich die Radwegekonzeption der Tesla Fabrik «Gigafactory Berlin-Brandenburg» am 14.01.2024 an.(Quelle:picture alliance/C.Gateau)
Audio: rbb24 Inforadio | 04.04.2024 | Michael Lietz | Bild: picture alliance/C.Gateau

In Grünheide (Mark) liegt nur noch am Donnerstag der geänderte Bebauungsplan für eine Erweiterung des Tesla-Werks aus.

In den vergangenen zwei Wochen hatten Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, ihn einzusehen. Tesla will unter anderem einen werkseigenen Güterbahnhof bauen, allerdings auf große Lagerhallen und eine Betriebs-Kita verzichten. Dadurch muss deutlich weniger Wald gerodet werden als ursprünglich geplant.

Deutliche Mehrheit gegen den ursprünglichen Plan

Bei einer Einwohnerbefragung hatte sich eine deutliche Mehrheit gegen den ursprünglichen Plan ausgesprochen.

Auch der Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) lehnt selbst die veränderten Pläne einer Erweiterung des Tesla-Werks in Grünheide ab. Der WSE könne dem Plan "nicht zustimmen", hieß es in einem Schreiben des Verbandes im Rahmen der aktuellen öffentlichen Beteiligung zu den Plänen.

Die Pläne seien unter anderem nicht mit dem festgesetzten Wasserschutzgebiet in Einklang zu bringen. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Verband aus diesen Gründen eine Erweiterung abgelehnt. Zudem sei der WSE nicht mehr in der Lage, weitere Baugebiete mit Trinkwasser zu versorgen, hieß es in dem Schreiben. Denn die genehmigten Wasserentnahmemengen seien durch das Land Brandenburg begrenzt und bereits ausgeschöpft.

Sendung: rbb24 Inforadio, 04.04.2024, 06:00 Uhr

69 Kommentare

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  1. 69.

    Erkner hatte einen Güterbahnhof für die damalige Industrie. Der Platz ist weg. Daher ist der Güterbahnhof Tesla zwingend. Tesla selbst hat mitgeteilt, dass der Tesla-Güterbahnhof täglich 1000 LKW-Fahrten ersetzt. Warum der Widerstand gegen den Bahnhof besteht, ist rational nicht nachvollziehbar. Da die Kapazitäten der Frankfurter Bahn begrenzt sind, wird man auf den nahen Spree-Oder-Kanal ausweichen müssen. Über die Oderhäfen Stettin und Swinemünde besteht Anschluss an die Welt. Tesla lässt jetzt schon Container im Hafen von Königs Wusterhausen umschlagen und mit Lkw über die nahe A10 zum Werk transportieren. Die Container im neuen Hafen Spree-Oder-Kanal umschlagen, ist für die Region besser. Auch kann das Edeka-Großlager Grünheide mit dem neuen Hafen bedient werden, in dem Kühlcontainer dort umgeschlagen werden. Die infrastrukturellen Voraussetzungen der Region waren und sind gut für vielfältige Arbeitsplätze.

  2. 68.

    In mehreren Beiträgen hier im Forum habe ich immer davon geschrieben, dass BB um Berlin herum wieder zur industriellen Region wird. Sehen Sie selbst in einschlägige Archive, wie viel Industrie es um Berlin herum gab. Grünheide mit Erkner-Rüdersdorf war einer der Hotspots von Industrie. Wer jetzt so tut als sei die Region eher Natur gewesen, ignoriert die Tatsachen. Berlin hat nun nicht mehr den Platz für Industrie. Die Fehler der letzten 35 Jahre diesbezüglich werden nun ausgemerzt. Eine Großstadt kann ohne Industrie nicht leben. Das war mit Beginn der Industrialisierung und dem rasanten Anwachsen der Stadt auf 2 Millionen Einwohner und weiteren Zuzügen trotz zweier Weltkriege und Mauerteilung bis zum Mauerfall so gewesen. Dann wurden in der Stadt und um diese herum viele Hotspots abgewickelt. Die Gründe weiß jeder, der sich dafür interessiert. Es waren nicht Natur- oder Klimagründe. Davon redete damals keiner. Außer von blühenden Landschaften. Meinte damit das Industrie plattmachen.

  3. 67.

    Wenn Sie mit "Zukünftiger Industriehotspot" die Region Berlin+Umland meinen und nicht nur die Gemeinde Grünheide, die sich mit ihren 8000 Einwohnern jetzt schon einen Industriekomplex (im wahrsten Sinne) mit 12.000 Mitarbeitern eingehandelt hat, hat sicher kaum jemand was dagegen.
    Einer kleinen Gemeinde aber einen 40.000-Beschäftigten-Industriekomplex überhelfen zu wollen, ohne das vorher mal in vernünftiger Weise zu diskutieren (Stichwort Raumordnungsverfahren)ist einfach nur noch unseriös und die Leute hier haben es mittlerweile gemerkt, wohin der Hase läuft.
    Die Leute sind förmlich überrumpelt worden, angefangen mit einem 20 Jahre alten Bebauungsplan, einer Abholzung des Geländes ohne Bürgerbeteiligung, "vorläufigen Zulassungen" anstelle einer Genehmigung, nachträglichen Genehmigungen ungenehmigter Baumaßnahmen(Pfähle), einer als Lagerhalle verkauften Batteriefabrik im Wasserschutzgebiet - was erwarten Sie?
    Was macht Sie so sicher, dass hier ein Güterbahnhof gebaut werden soll?

  4. 66.

    Frachtschiffe gab es zu genüge. Die Kanäle wie Spree-Oder sind nicht einfach so gegraben worden. Rüdersdorf hat viele Ziegel mit Frachtschiffen nach Berlin über die Müggelspree und den Gosener Kanal transportieren lassen. Je nachdem wohin die Ziegel sollten. Prenzlauer Berg in Berlin ist mit Ziegeln aus Rüdersdorf und Zehdenick gebaut worden. Genauso kam viel Fracht im Hafen von Königs Wusterhausen an und wurde auf Frachtschiffe verladen.

  5. 65.

    Ihre Worte ins Ohr der Gemeindevertreter und Bürgerschaft!
    Grünheide - ein Industrie-Hotspot !!!
    Frachtschiffe auf der Müggelspree...

  6. 64.

    Sie wissen selbst, dass die Natur stärker ist als wir Menschen. Sehen Sie sich die Hinterlasenschaften früherer Kasernen an, bspw. Man muss schon ein Insider sein, um zu wissen wo die Truppenübungsplätze begannen und aufhörten, wo die ganzen Kasernen in den Wäldern lagen. Selbst wenn die Lost Places abgeräumt wurden, blieben erst Brachen zurück und diese sind heute weg. Nehmen Sie die ursprüngliche alte Löcknitz, nicht die, welche die Seen verbindet. Seitdem man die alte Löcknitz in Ruhe lässt, ist diese ein Naturparadies. Wenige Kilometer von Tesla entfernt. Diese will auch niemand beseitigen. Eben, weil es ein Gleichgewicht zwischen Natur und Wirtschaft geben muss. Die Region wird immer mehr an Urbanität gewinnen. Auch wenn es Manche nicht wollen. Es gibt genug Menschen in der Region, die mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren wollen. Nicht mit dem Auto nach Berlin pendeln müssen, weil vor Ort Arbeitsplätze fehlen.

  7. 63.

    Tesla benötigt nichtmals ein Promille des Wasseraufkommens von Berlin/Brandenburg.

  8. 62.

    Die Natur hilft sich eben nicht selber. Sonst würde der anthropogene Klimawandel mit seinen bereits messbaren Folgen nicht ständig das politische Handeln bestimmen.
    Und so ist es auch mit der anthropogenen Ressourcenplünderung, speziell hier Süßwasser.
    Dieses Mengenproblem müssen wir Menschen schon in der einen oder anderen Form langsam selbst lösen.
    Von alleine stellt sich der Ausgangszustand ganz sicher nicht ein. Die Natur ist nicht irgendein (lineares) LTI-System.

  9. 61.

    Für mich sind die 300ha nur ein Anfang. Mit Tesla allein wird es nicht bleiben. Dazu ist die Gegend zu sehr geeignet für weitere Industrieansiedlungen, rein vom passenden Infrastrukturangebot mit Autobahnen und Eisenbahnstrecken. Grünheide hat das Potential ein Industriehotspot zu werden. Durch die vorhandenen Wasserwege in der Region kann viel Fracht über die Wasserwege heran und abgeführt werden in andere Regionen von Brandenburg, Berlin, Deutschland bis zu den Seehäfen, ins europäische Ausland über Elbe, Oder und Rhein

  10. 60.

    Warum schräg? Es ist jedem selbst überlassen inwieweit er sich informiert und welche Quellen er nutzt, welchen er vertraut. Die dafür waren, sehen die Möglichkeiten, die sich mit der Erweiterung ergeben. Diese hatten andere Informationen. Ich bin bspw. für die Erweiterung, in der ursprünglichen Variante. Das was Tesla nun vorgelegt hat, sehe ich als Kompromiss-Angebot. Ich finde es schade. Die ursprüngliche Variante war besser für die Region.

  11. 59.

    Wie Sie selbst schon an anderer Stelle festgestellt haben, reicht der Platz hier nicht um Belege zu liefern. Muss auch nicht sein. Jeder der sich tiefergehende damit beschäftigen will, kann Recherchen im Internet anstellen. Mir persönlich ist Ihre Argumentation zu einseitig. Sie beleuchten eine Seite, nicht alle Seiten. Provozieren damit den Widerspruch. Ich versuche es zu machen und sehe, die Möglichkeiten, die sich in Grünheide ergeben in vielerlei Hinsicht. Wasser ist ein Teil von den Dingen rund um Tesla. Es geht eine Menge auch mit wenig Wasser. Die Natur hilft sich beispielsweise selbst, lässt man diese machen. Trotz der Industrieansiedlungen. Bisher habe ich von Ihnen nicht gelesen, welche Vorteile industrielle Ansiedlungen in der Region Grünheide, Erkner, Rüdersdorf bringen.

  12. 58.

    Habe ich das jetzt richtig verstanden?
    Der Teil der Grünheider Einwohner, der gegen den B-Plan 60 gestimmt hat, ist uninformiert und die Bürger, die dafür gestimmt haben, sind die Informierten?
    Schräger geht es wohl kaum.
    Es sind vor allem die Kritiker und Gegner, die sich schon wegen des Schreibens fundierter Einwendungen mit den Unterlagen zum aktuellen B-Plan befassen (mussten).

  13. 57.

    Lieber bbler, dass hier in der Gemeinde Grünheide bereits 300ha Wald für eine Industrieansiedlung plattgemacht wurden, sollte als Ausdruck der Kompromisswilligkeit der Grünheider Bürgerschaft doch bitte für die nächsten 20Jahre ausreichend sein, oder?

  14. 56.

    Im Gegensatz zu ihnen referenziere ich ständig meine Argumente, höre wirklichen Experten zu und stelle ihre Meinung nicht grundlos in Frage, nehme demokratische Mehrheiten zu Kenntnis und behaupte nur das, was ich auch belegen kann.
    Und was kommentieren sie?

  15. 55.

    Man kann sich viel wünschen, nur muss es sich betriebswirtschaftlich rechnen. Das leistet die bisherige Stückzahl nicht. Ebenso wird der Umsatz mit sinkenden Stückpreisen auch wieder steigen, siehe China und Norwegen.

  16. 54.

    Jede noch so gute Idee wird in dieser wachstumsorientierten Gesellschaft durch schieren Größenwahn in ihr Gegenteil verkehrt. Die jetzige Größe mit 12.000 Beschäftigten und 300.000 Fz. pro Jahr ist sowohl für diesen Standort als auch für die Nachfrage mehr als genug.
    Es gab ein Konzept, welches auf der jetzigen Fläche eine Güterverladestation vorsah, übrigens außerhalb des Wasserschutzgebietes.
    Dies kann gerne so umgesetzt werden.

  17. 53.

    Das Nein ist nicht bindend. Das Ergebnis ist ein Votum einer Gemeinde, die mit den Plänen nicht einverstanden ist, weil diese in Teilen den Eindruck haben, nicht alles zu wissen. Der geringere Teil der Befürworter hat auf Grund vorhandener nötiger Informationen nichts gegen die Pläne zur Erweiterung. Das Ergebnis ist nicht bindend. Es ist eine Aufforderung an Tesla, mehr Informationen bereit zu stellen. Das hat Tesla gemacht. Tesla ist auch zu Kompromissen bereit, verzichtet auf geplante Flächen. Die Gemeindevertreter müssen beide Lager in der neuen Entwicklung berücksichtigen. Grünheide steht nicht über der gesamten wirtschaftlichen Entwicklung in der Region. Alle Probleme lassen sich mit Kompromissen lösen. Fehlt die Bereitschaft dazu, muss man sehen, wie die Bereitschaft hergestellt werden kann. Ohne Kompromisse geht es nicht. Die Region braucht Arbeitsplätze. Die Landesregierung handelt dementsprechend.

  18. 52.

    Das kommt dabei heraus, wenn man sich nur Monologe von André Thierig anhört, anstatt sich wirklich mal mit dieser Region zu beschäftigen. Sonst wüssten sie, dass Bähler fast alle Bürgermeister direkt oder indirekt das Vertrauen ausgesprochen haben und sie hätten verstanden, dass unser Bürgermeister Pilz aufgrund von massiven Drohungen seitens Tesla den Hut genommen hat. Das ist sehr schade, weil wir einen sehr fähigen Bürgermeister haben, dem das Wohl seiner Gemeinde wichtiger als irgendwelche politischen Ränkespiele und übergeordenten "Religionen" sind.
    Die "kleinen" regionalen Politiker sind auch nur Menschen und ich kann gut verstehen, wenn jemand angesichts dieses "wirtschaftsgetriebenen" Gegenwinds lieber das Handtuch schmeißt.

    Nur lösen werden sie das physikalische Ausgangsproblem nicht durch den einfachen Austausch von unbequemen Personen durch stromlinienförmige Steigbügelhaltern. Bis 2038 sind es nur noch 14 Jahre.

  19. 51.

    Ihnen gehen die Argumente aus. Die Teslabefürworter mit Krieg und Pandemie gleichzusetzen ist ziemlich weit hergeholt. Finden Sie das originell, bereichernd für die Diskussion?

  20. 50.

    "Was ist Ihr Alternativevorschlag zum Güterbahnhof?"

    Sind das nicht Dinge die vor einer ersten Zulassung vorzeitigen Beginns hätten geklärt werden MÜSSEN!!!
    Anstatt der Tesla Manufacturing Brandenburg SE seitens der Politik mit 19 sogenannten ZvB zu überhäufen, wäre es durchaus mal eine Überlegung wert gewesen, wie man die Güter hin- bzw. "Was ist Ihr Alternativevorschlag zum Güterbahnhof?"

    Sind das nicht Dinge die vor einer ersten Zulassung vorzeitigen Beginns hätten geklärt werden MÜSSEN!!!
    Es wäre doch durchaus eine Überlegung wert gewesen, wie man die Güter hin- bzw. wieder abtransportiert, und zwar bevor man die Tesla Manufacturing Brandenburg SE mit 19 sogenannten vorzeitigen Zulassungen überhäuft.

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