Vorwürfe gegen Till Lindemann - Rammstein darf keine After-Show-Party im Berliner Olympiastadion machen
Wegen der Vorwürfe gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann zieht Berlins Sportsenatorin Spranger Konsequenzen: Bei den drei Konzerten der Band im Juli in Berlin sind After-Show-Partys im Olympiastadion verboten.
Die Rockband Rammstein darf bei ihren Konzerten in Berlin Mitte Juli keine After-Show-Party im Olympiastadion veranstalten. Das teilte Innen- und Sportsenatorin Iris Spranger (SPD) am Mittwoch auf dem Kurznachrichtendienst Twitter mit. In Liegenschaften, die sie verantworte, werde es keine solche Party geben, so Spranger.
Sie reagierte damit auf Vorwürfe gegen Rammstein-Frontmann Till Lindemann. Mehrere Frauen werfen ihm sexuelle Gewalt vor, auf Konzerten sollen junge Frauen gezielt für sexuelle Handlungen mit ihm rekrutiert worden sein. "Es gilt, die Ermittlungen abzuwarten", so Spranger, "aber die Vorwürfe wiegen so schwer, dass Schutz und Sicherheit der Frauen hier absoluten Vorrang haben".
Rammstein treten am 15., 16. und 18. Juli im Olympiastadion auf. Laut Medienberichten soll es dabei keine "Row Zero" geben. In diesen abgetrennten Bereich unmittelbar vor der Konzertbühne wurden nach Recherchen von NDR, WDR sowie der Süddeutschen Zeitung auf Rammstein-Konzerten systematisch junge Frauen geschleust und bei anschließenden After-Show-Partys als Sexpartnerinnen rekrutiert.
Seit die Vorwürfe gegen Lindemann bekannt wurden gab es Forderungen, dass die Politik reagieren müsse. Für ein Verbot der Konzerte gibt es nach Ansicht von Berlins Kultursenator Joe Chialo (CDU) derzeit allerdings keine rechtssicheren Mittel. "Wir dürfen uns an dieser Stelle nicht dazu verleiten lassen, jemanden vorzuverurteilen", sagte er dem rbb. Chialo betonte, er nehme die Vorwürfe der Frauen sehr ernst.
Sendung: rbb24 Abendschau, 07.06.2023, 19:30 Uhr