Vorwürfe gegen Till Lindemann - Rammstein darf keine After-Show-Party im Berliner Olympiastadion machen

Mi 07.06.23 | 17:20 Uhr
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Archivbild: Die Band Rammstein tritt am 04.06.2022 im Olympiastadion Berlin auf. (Quelle: dpa/Jens Koch)
Video: rbb|24 Abendschau | 07.06.2023 | T. Rostek/D. Bednarek | Bild: dpa/Jens Koch

Wegen der Vorwürfe gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann zieht Berlins Sportsenatorin Spranger Konsequenzen: Bei den drei Konzerten der Band im Juli in Berlin sind After-Show-Partys im Olympiastadion verboten.

Die Rockband Rammstein darf bei ihren Konzerten in Berlin Mitte Juli keine After-Show-Party im Olympiastadion veranstalten. Das teilte Innen- und Sportsenatorin Iris Spranger (SPD) am Mittwoch auf dem Kurznachrichtendienst Twitter mit. In Liegenschaften, die sie verantworte, werde es keine solche Party geben, so Spranger.

Sie reagierte damit auf Vorwürfe gegen Rammstein-Frontmann Till Lindemann. Mehrere Frauen werfen ihm sexuelle Gewalt vor, auf Konzerten sollen junge Frauen gezielt für sexuelle Handlungen mit ihm rekrutiert worden sein. "Es gilt, die Ermittlungen abzuwarten", so Spranger, "aber die Vorwürfe wiegen so schwer, dass Schutz und Sicherheit der Frauen hier absoluten Vorrang haben".

Rammstein treten am 15., 16. und 18. Juli im Olympiastadion auf. Laut Medienberichten soll es dabei keine "Row Zero" geben. In diesen abgetrennten Bereich unmittelbar vor der Konzertbühne wurden nach Recherchen von NDR, WDR sowie der Süddeutschen Zeitung auf Rammstein-Konzerten systematisch junge Frauen geschleust und bei anschließenden After-Show-Partys als Sexpartnerinnen rekrutiert.

Seit die Vorwürfe gegen Lindemann bekannt wurden gab es Forderungen, dass die Politik reagieren müsse. Für ein Verbot der Konzerte gibt es nach Ansicht von Berlins Kultursenator Joe Chialo (CDU) derzeit allerdings keine rechtssicheren Mittel. "Wir dürfen uns an dieser Stelle nicht dazu verleiten lassen, jemanden vorzuverurteilen", sagte er dem rbb. Chialo betonte, er nehme die Vorwürfe der Frauen sehr ernst.

Sendung: rbb24 Abendschau, 07.06.2023, 19:30 Uhr

113 Kommentare

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  1. 113.

    "Ob die Frauen nun „lediglich“ betrunken waren / gemacht wurden, oder ob ihnen auch noch was ins Getränk getan wurde, spielt nur noch eine eher untergeordnete Rolle, [...]."

    Mit Verlaub, das spielt eine ganz wesentliche Rolle.

  2. 112.

    „Das, was darüber hinausgehen würde, nämlich das sogenannte Spiken von Frauen, ist bisher in keinster Weise bewiesen.“

    Richtig, es ist nichts bewiesen – aber eben auch noch längst nicht das Gegenteil! Und genau deshalb habe ich auch nicht geschrieben, dass man den Vorwürfen der Frauen uneingeschränkt GLAUBEN schenken sollte; aber zumindest erst mal GEHÖR – anstatt das, was sie sagen, einfach mal direkt als frei erfunden abzutun. Sollte an ihren Vorwürfen namlich tatsächlich etwas dran sein – was ich nicht für gänzlich ausgeschlossen halten KANN – würde man ihnen damit gleich noch ein zweites Mal unrecht tun. Darüber, WIE bitter das für die Betroffenen wäre, scheinen sich viele hier leider nicht mal ansatzweise im Klaren zu sein.

    Ob die Frauen nun „lediglich“ betrunken waren / gemacht wurden, oder ob ihnen auch noch was ins Getränk getan wurde, spielt nur noch eine eher untergeordnete Rolle, wenn unterm Strich etwas mit ihnen gemacht worden ist, was sie eigentlich nicht wollten.

  3. 111.

    Der Mob regt sich über bisher unbewiesene Dinge auf. Das regt mich nicht nur auf, es kotzt mich an.

  4. 110.

    Trösten sie sich. Ich bin kein Ramstein-Fan und schrieb lediglich von Angeboten.

  5. 108.

    @ Heidekind, meinen Sie wirklich, Aftershow-Party ist ein Synonym für Aftershow-Fick? Und jede (junge) Frau muss das doch wissen?
    Zum Glück gibt es genügend Künstler, die das anders sehen.
    Dort wird mit den Fans zusammen an der Bar noch gefeiert.
    Ich glaube, bei manchem Rammstein Fan bricht gerade ein fataler Schutzreflex durch. Genauso wie man die Unschuld bei Herrn Lindemann für möglich hält, sollte man aber auch die Möglichkeit gedanklich zulassen, dass Herr Lindemann eben nicht nur über Vergewaltigungen singt.


  6. 107.

    Sie scheinen mehr Ahnung von meinen Erfahrungen zu haben, als ich. Toll!
    Sie haben ja offenbar auch mehr Ahnung davon, wie missbrauchte Frauen sich fühlen. Das tut mir eher leid für Sie.
    Wer so viel weiß, der lernt auch nix mehr dazu. Außer dieses vielleicht: Beschuss schreibt man mit doppel-s. Kurzer Vokal vorher. Oh...nee. In der Welt von gestern natürlich mit ß...

  7. 106.

    Ich wollte Sie nicht treffen. Dazu sind sie leider nicht…naja. Sie wissen schon.
    Lesen Sie lieber bei Jaspers nach. Metaphysische Schuld. Bevor Ottos Mops Ihnen zu Kopf steigt.

  8. 105.

    Ich sage nur: Der Besitzer einer Liegenschaft darf sagen, was auf dem Grund und Boden einer Liegenschaft passiert - und was nicht. Und das Land Berlin als alleiniger Gesellschafter der Betriebsgesellschaft darf sagen, was auf dem Grund und Boden des Olympiastadions passiert - und was nicht. In diesem Fall gibt es den Verdacht, dass junge Frauen gefügig gemacht und missbraucht werden könnten. Könnten! Und um dem vorzubeugen, kommt das Land seiner Verantwortung nach. Das hat mit Ideologie oder Parteipolitik gar nichts zu tun, auch, wenn Sie das suggerieren möchten. Es hat was mit Verantwortung zu tun. Das Konzept kennen Sie nicht?
    Am Ende ist nicht wichtig, ob Ihnen (als nicht so richtig frauenfreundlich) das gut finden oder nicht. Es ist nur wichtig, dass der Eigentümer hier seiner Verantwortung nachkommt. Wenn Sie möchten, können Sie Ihre Tochter, Nichte, Frau...ja hinter die Bühne schicken...

  9. 104.

    Interessante Analogie! Ein Verbot eines privaten Tankstellenbesitzers auf seinem Privat- oder Pachtgrundstück mit einem offiziellen Erlass einer staatlich agierenden und medienaffinen (das war übrigens mein eigentlicher Vorwurf!) Innensenatorin zu vergleichen, hat schon was. Viel Spaß bei der weiteren "Stöckchensuche". Ich hoffe, Frau Spranger ist in Zukunft bei jedem Vorwurf der sexuellen Nötigung auch Nichtpromis gegenüber so verbotsfreudig!

  10. 103.

    „ Falsch! Heute kann man Straftaten leichter aufdecken, als früher. Das ist kein Hype, das ist sinnvoll.“
    In der Ingenieurswissenschaft gibt‘s dafür einen besseren Begriff: Rauschen.
    Und genau, dass ist rein technisch mit der geistlosen Nutzung des Internets passiert.
    Es ist nicht notwendigerweise eine höhere Informationsdichte oder gar Informationsgüte durch die Socialmedia-Plattformen entstanden, sondern sehr viel Rauschen.
    Physiker würden sagen, es wird mit kostbarer Energie sehr viel Abwärme produziert. Aber auch mit Wärme lässt sich bekanntlich viel Geld machen.

  11. 102.

    Ich bin irritiert, dass ausgerechnet Sie auf den Zug der Vorverurteilung aufspringen, die Sie sonst meistens sehr sachlich und reflektiert kommentieren. Bisher stehen Vorwürfe im Raum. Das, wovon man bisher recht sicher ausgehen kann, ist seit jeher nicht unüblich und gab es schon u.a. bei den Stones und auch bei den Boygroups der 90er Jahre. Das, was darüber hinausgehen würde, nämlich das sogenannte Spiken von Frauen, ist bisher in keinster Weise bewiesen.

  12. 101.

    ... "Aber ich wollte eben auch nicht sagen, dass es wehtut, weil es war eben Till Lindemann." ...

    " ... sind nach ihren Erlebnissen mit Till Lindemann noch einmal auf ein Konzert von ihm gegangen und auch noch einmal auf eine Aftershowparty. ..."

    aus https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr/till-lindemann-rammstein-100.html

    Aussagen einer 21- und einer 22jährigen ... ich kann's einfach nicht verstehen ...

  13. 100.

    Ihre Ferndiagnose trifft mich wirklich schwer!!
    Deshalb eine sehr große Herausforderung in Form einer literarischen Selbstreflektionsübung für Sie: Der österreichische Schriftsteller und "Frontmann" der Konkreten Sprachpoesie, Ernst Jandl, hat schon vor über 50 Jahren das (und damit ihr) Grundproblem der/des niemals Irrenden und vermeintlich Allwissenden auf den Punkt gebracht: "Manche meinen lechts und rinks kann man nicht velwechsern!
    Werch ein Illtum!"

  14. 99.

    Eine Aftershow-Party ohne eindeutige Angebote ist in etwa wie eine Mail in der nach ihren Bankdaten gefragt wird, weil sie den Jackpot gewonnen haben.
    Das muss nichtmal ein Rammstein-Konzert sein.

  15. 98.

    Schreck in der Pause. Puhh ... meine Plattensammlung ist noch vollständig. :-)

  16. 97.

    Sie scheinen ja wirklich von Allem Ahnung zu haben. Sogar von "Aftershow-Partys", auch nur von Hörensagen.
    Wenigstens verhallt der mediale Dauerbeschuß nicht in Ihrer Leere.

  17. 96.

    Genau. Der Mob regt sich darüber auf, dass Frauen gegen ihren Willen zu sexuellen Handlungen gedrängt werden. Und? Das gefällt Ihnen nicht? Sollte es aber!

    Der Lindemann und andere können sich hinter der Bühne (oder auf der Bühne i. S. d. Kunstfreiheit) das Resthirn rausvögeln - solange das einvernehmlich geschieht. Ansonsten regt sich der Mob zu recht auf. Und hey, hallo Unschuldsvermutung: Dass es eine Solidarität mit den mutmaßlichen (!) Opfern gibt, ist richtig. Stellen Sie sich dann hinterher hin und sagen: Soooorryyyy, ich wusste ja nicht, dass ihr nicht freiwillig missbraucht wurdet...wenn ich das gewusst hätte, hätte ich euch vergewaltigte Mädchen natürlich nicht so als Lügnerinnen hingestellt?! Konnte doch keiner ahnen, dass Prominente ihre Machtposition ausnutzen!!! Viel wahrscheinlicher ist, dass dutzende Frauen öffentlich so tun, als wären sie sexuell missbraucht worden! Hey, hallo, Empathie!

  18. 94.

    "[...] Wach auf, Schlafschaf!"

    Was stimmt denn mit Ihnen nicht...?!?

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