Denkmalgeschütztes Haus - Kino International schließt wegen Generalsanierung für mehr als ein Jahr

Mo 06.11.23 | 14:23 Uhr
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Das Kino International in Berlin im Februar 2021. (Quelle: rbb|24/Winkler)
Audio: rbb24 Inforadio | 07.11.2023 | Nachrichten | Bild: rbb|24/Winkler

Das Kino International in Berlin schließt für mindestens 15 Monate. Das bestätigte eine Sprecherin dem rbb am Montag. Das denkmalgeschützte Haus auf der Karl-Marx-Allee müsse sich einer Generalsanierung unterziehen. Zuerst hatte darüber die "B.Z." berichtet.

Die Schließung wird demnach zwei Monate nach der kommenden Berlinale Anfang April 2024 vollzogen. Das Haus soll dann denkmalgerecht saniert werden, es gebe dann etwa eine neue Elektro- und Klimatechnik, so Pressesprecherin Katja Schubert gegenüber dem rbb. Die Veränderungen würden für die Besucherinnen und Besucher aber nicht wirklich sichtbar sein. Einzige Ausnahme: Der Parkettboden in der Panoramabar wird neu gemacht, auch die Polsterung der Bestuhlung dort könnte sich ändern.

Die Kosten für die Generalsanierung des Kino International belaufen sich laut Schubert auf einen "unteren achtstelligen Betrag", also mehr als 10 Millionen Euro.

Kino International feiert 60-jähriges Bestehen

Vor der Generalsanierung feiert das Kino International noch sein 60-jähriges Juiläum: Das Kino wurde am 15. November 1963 eröffnet und war zu DDR-Zeiten ein Veranstaltungsort sowie Premierenkino für Produktionen aus der DDR, aber auch aus nicht-sozialistischen Ländern. Bekannt ist es neben seiner Kino-Ausstattung auch für sein elegantes Innendesign sowie die Panoramabar mit dem Blick auf den Berliner Osten.

Geplant wurde das Kino von den Architekten Josef Kaiser und Heinz Aust, die außerdem das Café Moskau und das Kino Kosmos auf der Karl-Marx-Allee entwarfen. Laut Auskunft der Yorck Kinogruppe verfügt das Kino International neben repräsentativen Vorführungsräumen für die einstigen DDR-Eliten auch über einen Atomschutzbunker.

Zwischen November 2023 und Februar 2024 wird es im Rahmen des Jubiläums diverse Veranstaltungen geben. Am 19. November ist Tag der offenen Tür mit Führungen und Plakatbasar, dazu werden jeden Sonntag deutsche Kinoklassiker gezeigt.

Hoffnung auf Berlinale-Comeback 2026

Seit 1990 ist das Kino International auch fester Veranstaltungsort der Berlinale. Im kommenden Febraur finden die Filmfestspiele noch "definitiv auch im Kino International statt", so Sprecherin Schubert. 2025 müssen man dann umbaubedingt aussetzen. Für 2026 hoffe sie, dass das Haus wieder die Berlinale mitbeherbergt.

Sendung: rbb24 Abendschau, 06.11.2023, 19:30 Uhr

6 Kommentare

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  1. 6.

    Die Räume haben wohl die Gay und Lesbian Community jahrelang für ihre Feten genutzt;
    was jetzt da ist - keene Ahnung.

  2. 4.

    Nur ein Jahr? Normal dauern doch Sanierungen solcher Art mehrere Jahrzehnte. Wird wahrscheinlich nur der Flur mal frisch gewischt.

  3. 3.

    OKK kennt heute keine Sau - sorry: kein Schwein mehr.
    Gibts nich mal bei Wikipedia. Dort steht aber, dass der "Klub International" dort bis 1990 seine Heimstatt hatte...
    Der OKK ist ja irgendwann ins HdJT umgezogen.

  4. 2.

    Ein Klassebau. Was nicht erwähnt wird, sind die legendären Diskotheken im OKK, wie der Club hieß. Was ist aus den Räumen geworden?

  5. 1.

    Dass es im oder unter dem Kino einen Atomschutzbunker gegeben haben soll, ist mir als Kinogänger der ersten Stunde dort völlig unbekannt...
    Dafür weiß ich aber noch, dass es über dem Kino Clubräume gab, in denen in den 70ern Disco-Veranstaltungen stattgefunden haben. Selbst erlebt und mitgemacht.
    Die Discos waren mitunter so laut, dass sich Kinobesucher über die Lautstärke beschwert haben...
    Möge dieses architektonische Meisterwerk so erhalten bleiben, wie es ist und immer war!

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