Nach offenem Brief - Berliner Senat und Claudia Roth verteidigen Berlinale-Einladungen für AfD-Abgeordnete

Mo 05.02.24 | 16:50 Uhr
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Archivbild: Kulturstaatsministerin Claudia Roth am 1.12.23. ( dpa / Hannes P Albert)
Video: rbb24 Abendschau | 05.02.2024 | J. Kubowitcs | Bild: dpa / Hannes P Albert

Die viel kritisierten Einladungen für AfD-Politiker zur Berlinale-Eröffnung folgen offenbar einer geübten Praxis. Kulturstaatsministerin Claudia Roth und der Berliner Senat stärken der Festival-Leitung den Rücken und erklären Gründe für die Einladungen.

  • Berlinale wurde für Einladungen zur Eröffnungsfeier AfD-Abgeordnete kritisiert
  • Senat bezeichnet Einladungen an alle Fraktionen des Abgeordnetenhauses als jahrelang geübte Praxis
  • Auch auf Bundesebene seien Einladung an Mitglieder des Kulturausschusses üblich, erklärt Kulturstaatsministerin Roth

In der Diskussion um Einladungen für Politiker der AfD zur Berlinale-Eröffnung hat der Berliner Senat seine übliche Einladungspraxis erklärt. Die Vergabe von Plätzen an alle Fraktionen sei eine "protokollarische Gepflogenheit", so eine Sprecherin. Auch Kulturstaatsministerin Claudia Roth(Grüne) hat das Vorgehen der Festspielleitung verteidigt.

Die Kritik an den Einladungen geht zurück auf einen offenen Brief im Internet vom 2. Februar, der mittlerweile nicht mehr online zu finden ist. In dem unter anderem von mehr als 200 Kulturschaffenden getragenen Statement wurde die Einladung der Berliner AfD-Vorsitzenden Kristin Brinker und des Parlamentarischen Geschäftsführers der AfD Ronald Gläser kritisiert. Jene werden als Beispiel genannt für "das feindselige und heuchlerische Umfeld, mit dem Kunst und Kultur in Deutschland konfrontiert sind". Das Bundesamt für Verfassungsschutz behandelt die AfD als rechtsextremistischen Verdachtsfall.

Berliner Senat vergibt Einladungen an alle Fraktionen des Abgeordnetenhauses

Die beiden Berliner AfD-Politiker Kristin Brinker und Ronald Gläser sind aufgrund ihrer Funktionen innerhalb ihrer Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus zur Berlinale eingeladen worden. Die Leiterin der Berlinale, Mariëtte Rissenbeek, hatte bereits am Wochenende erklärt, dass vom Veranstalter unter anderem Einladungen an den Berliner Senat verteilt würden, der sie an alle Fraktionen im Abgeordnetenhaus weiter gebe. So seien die Einladungen für Brinker und Gläser zustande gekommen.

Eine Sprecherin der Berliner Senatskanzlei bestätigte das auf rbb-Anfrage am Montag und sagte, die Einladungspraxis entspräche "protokollarischen Gepflogenheiten". In diesem Jahr konnten 100 Plätze für die Eröffnungsfeier über das Landeskontingent belegt werden, dabei sei der Gleichbehandlungsgrundsatz eine jahrelang geübte Praxis, so die Sprecherin. Aus dem Abgeordnetenhaus würden üblicherweise die Präsidentin und die Vizepräsidenten, die Fraktionsvorsitzenden (Brinker im Falle der AfD) und die kultur- und medienpolitischen Sprecher der Fraktionen (Gläser im Falle der AfD) eingeladen. Die Namensliste für das Gästekontingent des Landes Berlin erstellt das Protokoll der Senatskanzlei, die Berlinale versendet anschließend nur die Einladungen.

AfD-Abgeordnete müssten mit Gegenwind rechnen

Auch die Kulturstaatsministerin Roth stärkte der Festivalleitung den Rücken und begründete, warum neben den beiden Berliner AfD-Politikern weitere AfD-Abgeordnete zur Berlinale eingeladen würden: "Für die Eröffnung der auch mit erheblichen Bundesmitteln ermöglichten Berlinale wurden auf unseren Vorschlag hin auch die Mitglieder des fachpolitisch zuständigen Kulturausschusses des Deutschen Bundestages eingeladen", sagte ein Sprecher Roths am Montag in einer Reaktion. "Das entspricht der demokratischen Praxis und dem Respekt der Bundesregierung vor dem Parlament und seinen gewählten Abgeordneten." Im Kulturausschuss des Bundestags sitzen zwei ordentliche AfD Mitglieder.

Roths Sprecher betonte zudem das "große Bedauern" der Grünen-Politikerin, dass die AfD im Bundestag vertreten sei. "Antidemokratische, rechtsstaatsfeindliche und rassistische politische Kräfte haben aus Sicht von Claudia Roth nichts im Deutschen Bundestag verloren." Roth werde sich weiterhin "mit großer Entschiedenheit gegen Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus und jede Form von Menschenfeindlichkeit sowie für ein vielfältiges, offenes und demokratisches Gesellschaftsmodell einsetzen".

Die Berlinale und ihr Programm zeigten ein weltoffenes und von Vielfalt geprägtes Deutschland, so der Sprecher. "Die Berlinale steht für die Freiheit der Kunst sowie für den Einsatz gegen Rassismus, Ausgrenzung und Diskriminierung." Das werde Roth auch immer unterstützen, schützen und verteidigen. "Dafür sollten sich und dafür werden sich auch bestimmt die überwältigende Mehrheit der eingeladenen Gäste einsetzen und werden alle zusammen genau dafür stehen."

Sollten AfD-Abgeordnete den Einladungen zur Berlinale-Eröffnung folgen, müssten sie es aushalten, "dass sie bei der Berlinale genau damit in aller Deutlichkeit konfrontiert werden. Ansonsten sollen sie wegbleiben", so Roths Sprecher.

Berlinale gegen Ausgrenzung und Diskriminierung

Das Filmfestival selbst äußerte sich in seinem Statement ähnlich: "Wir setzen uns gegen jede Form von Ausgrenzung und Diskriminierung ein und treten konsequent für die Werte einer weltoffenen und liberalen Demokratie ein." Weiter hieß es: "Menschen - auch Mandatsträger - die diesen grundlegenden Werten zuwiderhandeln, sind auf der Berlinale nicht willkommen." Dies werde man deutlich und nachdrücklich in persönlichen Schreiben an die AfD-Vertreter und auch bei anderen Gelegenheiten zum Ausdruck bringen.

Die Berlinale zählt neben Cannes und Venedig zu den großen Filmfestivals der Welt. Die nächste Ausgabe läuft vom 15. bis zum 25. Februar.

Sendung: rbb24 Abendschau, 05.02.2024, 19:30 Uhr

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69 Kommentare

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  1. 69.

    die afd disqualifiziet sich jede Minute selbst, fährt mit einem Programm auf für Deutschlands Totalschaden, will uns um 89 Jahre zurück werfen.

  2. 68.

    "wenn die AfD ein Recht hat dort eingeladen zu werden, dann ist es so." Diese Frage ist ungeklärt, aber die Berlinale hat Handlungsprivileg über das Hausrecht auszuladen wen sie will.

  3. 67.

    "... In einem Facebook-Post werden zahlreiche Zitate aufgelistet, die AfD-Politikern oder deren Mitarbeitern zugeschrieben werden. Die meisten von ihnen sind richtig, aber für einige fehlen eindeutige Belege, oder sie wurden leicht verändert. ..."
    aus correctiv-Faktencheck vom 18. Februar 2020

    Diesem Faktencheck ist zu entnehmen, dass zwei Ihrer Zitate richtig sind, eins teilweise falsch und eins unbelegt ist.

  4. 66.

    "Wer Homosexualität auslebt, dem droht dafür eine Gefängnisstrafe … Das sollten wir in Deutschland auch machen!“ – Andreas Gehlmann, AfD

    "Das große Problem ist, dass man Hitler als das absolut Böse darstellt.“ – Björn Höcke, AfD

    "Das Pack erschießen oder zurück nach Afrika prügeln.“ – Dieter Görnert, AfD

    "Von der NPD unterscheiden wir uns vornehmlich durch unser bürgerliches Unterstützerumfeld, nicht so sehr durch Inhalte." - Dubravko Mandic, AfD

    Wollen sie noch mehr Beweise?

  5. 65.

    "Wer Homosexualität auslebt, dem droht dafür eine Gefängnisstrafe … Das sollten wir in Deutschland auch machen!“ – Andreas Gehlmann, AfD

    "Das große Problem ist, dass man Hitler als das absolut Böse darstellt.“ – Björn Höcke, AfD

    "Das Pack erschießen oder zurück nach Afrika prügeln.“ – Dieter Görnert, AfD

    "Von der NPD unterscheiden wir uns vornehmlich durch unser bürgerliches Unterstützerumfeld, nicht so sehr durch Inhalte." - Dubravko Mandic, AfD

    Wollen sie noch mehr Beweise?

  6. 64.

    Wen diskriminiert die Berlinale und grenzt ihn aus? Die AFDler haben doch ihre Tickets bekommen.
    Ihr Kommentar ist leider Unfug.

  7. 63.

    Haha, eine Partei, deren Jugendorganisation als rechtsextrmistisch bekannt ist, ist im Gegensatz zu denen natürlich hochdemokratisch. rofl
    Wie wäre es mal mit paar Argumenten von Ihnen, mit denen Sie Ihre abstruse Behauptung beweisen können?
    "Gericht: Verfassungsschutz darf AfD-Jugend als rechtsextremistisch einstufen"

  8. 61.

    Viel Gelaber, wenig Inhalt. Und noch falsch obendrein. Alle Parteien außer der rechtsextremen AfD eint das GG. Alle demokratischen Parteien achten die Menschwürde.

    Die rechtsextreme AfD will beides abschaffen, bzw. einschränken.

  9. 60.

    In diesem Fall ist Frau Roth in meiner Achtung gewaltig gestiegen, denn das zeugt von wahrer Größe!

  10. 59.

    Genau das ist es. Alles muss man Ihnen "erklären". Auch was Demokratie ist, möchten Sie erklärt bekommen.
    Gehen Sie zum Fenster. Die Straße erklärt es Ihnen gerade.

  11. 58.

    Zur Spaltung gehören zum einen immer mindestens 2. Die, die ihre Schäfchen nicht hergeben möchten wegen Geld und Macht und die, die überzeugendere Argumente haben. Zum Anderen ist Spaltung ein normaler politischer Prozess zwischen allen Parteien. Die Linken spalten für sich, die Grünen für sich, die SPD für sich und die FDP genauso wie die CDU/CSU für sich, denn sie wollen alle zur Wahl die Menschen auf ihre Seite ziehen um zu gewinnen. Geld und Macht. Jede Partei rattert überall ihre Ansichten und Ziele runter aber wenn das die AfD tut dann ist es schlecht, wenn es alle anderen tun ist es was ??? Demokratie? Dagegen ist ja zweierlei Maß gar nichts.

  12. 57.

    Dit soll demokratisch sein? Ich würde ja gerne mal erklärt haben, was an der AfD undemokratisch ist. Alle behaupten es einfach aber niemand hat Argumente. Und wenn, dann treffen sie auf alle anderen Parteien ebenso zu. Sind es Volksentscheide die NUR die AfD möchte, die undemokratisch sind? Oder soll es die Migrationspolitik sein bei der Scholz (SPD) Abschiebungen im großen Stil fordert oder Frau Faser für Sippenhaft plädiert? Es geht um die Einhaltung bestehender Gesetze welche die Ampel nicht umsetzt. Wer ist denn noch für die Einhaltung der Europäischen Verträge außer der AfD? Wer prangert den 2. verfassungswidrigen Haushalt der Ampel an und wer lässt diesen verfassungswidrigen Haushalt gewähren? Es gibt auch farbige Politiker bei der AfD, ausländische und viele sind mit Ausländern verhiratet, Schwule, Lesbische... ist das überzeugend, dass die bei Regierungseintritt ihre Mitglieder, Kollegen und Partner ausweisen? Wo sind die Argumente auf Faktenbasis?

  13. 56.

    Dann ist es wohl an der Zeit, "protokollarische Gepflogenheiten" der Realität in diesem Land anzupassen, anstatt eine jahrelang gelebten Praxis ohne Nachdenken umzusetzen. Und ja, es gehört zu den Grundrechten der Demokratie, sich gegen diejenigen zu verteidigen, die an den demokratischen Grundfesten sägen. Ich erwarte ein Bekenntnis gegen die AfD und eine aktive Ausladung von der Berlinale!

  14. 55.

    "Wer die AfD ausschließen will trägt zur Spaltung unserer Gesellschaft bei!"

    Okay, wer also die Spalter unserer Gesellschaft ausschließen will... bis dahin konnte ich ihnen folgen...

    "Aber genau die wollen die anständigen Demokraten sein?"

    Ja. Die Rechtsextremen treffen auf die Mitte der Gesellschaft, sie haben es erfasst. Es sind nicht die Demonstrationen die Mut und Hoffnung machen...

    Das Thema ist endlich in der "Mitte der Gesellschaft" angekommen.

  15. 54.
    Antwort auf [Bernd] vom 05.02.2024 um 21:12

    Und?

  16. 52.

    Wer die AfD ausschließen will trägt zur Spaltung unserer Gesellschaft bei!
    Aber genau die wollen die anständigen Demokraten sein?

  17. 51.
    Antwort auf [Steinhart] vom 05.02.2024 um 20:09

    Sie befinden sich im Irrtum.
    Nicht ich unterstelle "jedem ein Faschist zu sein"
    Es haben sich die Leute auseinanderzusetzen, die empfänglich sind für Parolen und Praxis, die offenbar ohne tiefere Reflexion die Wortbildmarke, die Funktion "Der Jude ist unser Unglück"
    durch die Parole ersetzt haben "Der Einwanderer, der Ausländer, der Geflüchtete, der Ausreisepflichtige, der irgendwie Kulturfremde ist unser Unglück" und mit dieser Parole und Haltung praktisch jedem gesellschaftlichen, sozialen, ökonomischen Problem oder Konflikt im Land begegnen.
    Das habe ja nicht ich erfunden und ich zwinge auch niemanden diese Modernisierung einer alten Parole und Haltung auf.
    Das ist ganz allein das Problem der Leute die das tun. Und der Leute die sich in solche Gesellschaft begeben.

  18. 50.
    Antwort auf [Bernd] vom 05.02.2024 um 19:16

    Na, mit Ihrem 1933-Vergleich haben Sie den Nationalsozialismus verharmlost. Gerade damit sich Geschichte nicht wiederholt, gehen Menschen gegen Rechtsextremismus und auch gegen die afd auf die Straße. Dass die afd rechtsextrem ist, steht doch eigentlich gar nicht mehr zur Debatte. Und dass Rechtsextreme häufig abstreiten rechtsextrem zu sein, ist auch nichts neues. Haben Sie Leuten wie Weidel, Höcke, Krah, Curio eigentlich mal zugehört?

  19. 49.

    Was sollen die vielen Berichte über diese Nichtmeldung. Null Inhalt. Abgeordnete bzw. Mitglieder des Kulturausschusses werden nach demokratischen Regeln eingeladen.

    Die ganze Berichte haben weder besonderen Inhalt noch Skandal. Da wird so getan, als für AfD-Mitglieder der Eintritt kostenlos.

    Einen einzigen Effekt haben diese vielen Berichte: Werbung für die verfassungsfeindliche Partei. Umsonst und gratis und in Bestplatzierung. Nochmal - was soll das?

  20. 48.

    So so: Die Berlinale setzt sich also "gegen Ausgrenzung und Diskriminierung" ein, Und wie machen sie das? Mit Ausgrenzung und Diskriminierung.
    Erkenne nur ich hier einen Widerspruch?

  21. 47.

    Ich betrachte mit wachsender Sorge, in welche Richtung eine Gesellschaft marschiert, die sich einerseits ultraliberal gibt, dabei ständig Toleranz und Vielfalt fordert – andererseits aber den angeblich ach so freien Individuen das eigenständige kritische Denken verbietet. Der Dreiklang »Hirn ausschalten, Steuern zahlen, Klappe halten« scheint für manche Kreise die einzig genehme staatsbürgerliche Verhaltensweise zu sein. Kein kritischer Diskurs, kein Abwägen aller unterschiedlichen Aspekte, aller Fürs und Widers mehr, kein Einbeziehen unterschiedlicher Standpunkte von Menschen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten. Das ist letztendlich Gleichschaltung und somit die Auflösung unserer bisherigen Solidargemeinschaft.

  22. 46.
    Antwort auf [Bernd] vom 05.02.2024 um 19:16

    "(...)zeigen sie mir mal lieber Beweise, daß die afd rechtsextrem ist, diese suchen sie nämlich vergebens (...)"

    Ihnen muss üniemand "Beweise zeigen". Wer glauben Sie sind Sie, dass Sie mit derartigem Unsinn eine seriöse, sachliche und rationale Analyse der Praxis und Vernetzung des parlamentarischen Arms des Rechtsextremismus AfD anfordern können, die bereits tiefgehend und weitverzweigt vorliegt?
    Dass Sie offenbar in pubertären Denk-Haltungsmustern feststecken, ist allein Ihr Problem. Pubertierende sind aber ob ihres vorübergehenden biologischen Entwicklungsstandes entschuldigt. Das Gehirn befindet sich im Umbau und hat zur Beurteilung von Sachverhalten keinen Zugriff auf Rationalität, Verantwortung, Verantwortlichkeit. Es vermutet überall eine Einschränkung der eigenen Autonomie. Weiss noch nichts von Eigenverantwortung, verweigert die Folgen des eigenen Handelns zu begreifen. Kann sich nur schlecht im Kontext eines sozialen, eines Gruppenzusammenhangs, seinen Regeln begreifen.

  23. 45.

    Kann das sein, dass die Menschen die Kommentarspalte nutzen, um sich gegenseitig abzuwerten? Ping und Pong, aber wenig von dem, was uns alle angeht. Gegen Ausgrenzung und Diskriminierung, für eine weltoffene und liberale Demokratie. Dafür gehen wir auf die Straße, dafür stehen wir alle ein. Dafür steht auch die Berlinale.

  24. 44.

    Na ja, die Dokumenta war der Anfang.Was kommt noch?

  25. 43.

    Wer die Abschiebung ausreisepflichtiger Ausländer fordert und für den Stopp von Einwanderung aus Arabischen oder Schwarzafrikanischen Staaten ist, ist noch lange kein rassistischer Extremist. Ich würde Leute mit dieser Grundeinstellung nicht unbedingt wählen. Gott sei Dank muss ich das in einer Demokratie auch nicht.

  26. 42.

    Na Sie sind ja ein aufwändiger Bildungskandidat.
    "Remigration" beschreibt zunächst in der Migrationswissenschaft /forschung den wertneutralen Vorgang, dass in Migrationsbewegungen sowohl Hin- als auch Rückwanderungsbewegungen zu beobachten sind. Es handelt sich also nicht um den Begriff für eine (Zwangs)Massnahme.
    Wollen aber Faschisten, ethnisch-völkische Bevölkerungs-Homogenisierungs-Politiker eine "Remigration" erzwingen, weil sie damit Ziele einer kruden Bevölkerungshygiene, Homogenisierung und Assimilierung erzwingen wollen, so steht die Verwendung des Begriffs in der Tradition der ethnischen Säuberung, der Deportation, der Vertreibung unliebsamer Bevölkerungsteile durch Ideologen und Terroristen.
    Sie müssen also wie immer den Kontext beachten, in dem ein Begriff von wem, zu welchem Zweck verwendet wird.

  27. 41.

    Die jüdische Verbände und der Zentralrat der Juden sind für sie keine "aufrechten Demokraten"?

    Nichts anderes habe ich geschrieben.

    Sie schreiben sich gerade um Kopf und Kragen...

  28. 40.

    Der war gut, es waren insbesondere jüdische Verbände und der Zentralrat der Juden die das Banner kritisiert haben und darauf wurde es erst verhüllt und dann abgenommen, Menschen wie ihnen ist das Banner wahrscheinlich nicht mal aufgefallen.

  29. 39.

    Ich bin immer wieder begeistert wie die AfD immer wieder in die Schlagzeilen gebracht wird. Hätten diese 200 „Wahlhelfer“ nicht schweigen können über die Einladungspraxis. Wenn interessierst!
    Bei anderen Filmfestivals auf der Welt werden keine Politiker eingeladen bzw. lassen sich auf der Bühne feiern.
    Keine Einladungen mehr an Politiker und Parteien!! Das wäre richtig.

  30. 38.

    Beachtlich! Auch im Herbst 89 gab es noch solche patriotischen Beiträge.

  31. 37.

    Die "aufrechten Demokraten", wie sie das absichtlich verächtlich nennen, haben dafür gesorgt das Bild zu entfernen.

  32. 36.

    Fr Roth hatte 2022 die Leitung der Documenta in Kassel,
    Die Welt titelte damals," Documenta ein antisemitische Bild und keiner stört sich daran. "
    Wo wart ihr aufrechten Demokraten und seit gegen dieses schändliche Bild auf die Straße gegangen ,oder nach dem neuerlichen antisemitischen Vorfall in Berlin?
    Ist Fr Roth zurück getreten, nein im Gegenteil es wurde versucht die ganze Sache zu verharmlosen, so nach dem Motto ist von der Kunstfreiheit gedeckt.
    Wie heißt es so schön was ich selber denk und tu, traue ich auch jedem anderen zu.
    Entweder die Partei wird verboten, dann brauch man sich darüber nicht den Kopf zerbrechen ob die Einladung nun gerechtfertigt ist oder nicht. Ist sie nicht verboten und man ladet AfD Abgeordnete wieder aus ,nennt man das Ausgrenzung und gegen solche siehen Sie doch hier ständig zu Felde.

  33. 35.

    Aber das Migrationsamt der Stadt Rostock hatte bis letzte Woche eine Stelle als Sachbearbeiter oder -bearbeiterin für "Remigration" ausgeschrieben, die Stellenbezeichnung gab es also dort schon länger. Es scheint also die Remigration und die andere Remigration zu geben. Wenn es also einen neutralen Begriff Remigration gibt, warum läßt man sich den von Extremisten "wegnehmen" durch Umdeutung? Wenn das Schule macht, kann man bald alle eingeführten Begriffe ersetzen, weil sie auch anders mißbraucht werden/umgedeutet werden können.

  34. 34.

    Wieder einmal eine kostenlose Werbung für die AfD. Genau das nützt dieser Partei enorm. Man grenzt sie aus und stellt sie in die Opferecke. Das ist genau das was den Sympathisanten der AfD bestärkt und sie zusammen schweißt. Was wäre so schlimm gewesen, es bei der Einladung zu lassen. Sind wir zu schwach das zu ertragen. Ich denke nicht und wir sollten damit aufhören.

  35. 33.
    Antwort auf [Bernd] vom 05.02.2024 um 17:12

    "Herzlich willkommen im Jahre 1933, unfassbar was hier langsam abgeht, wo soll das denn enden?"

    Ich sagte doch, Rechtsextreme und Humor passen einfach nicht zusammen.

    "AFD Politiker mit einem Blauen Stern kennzeichnen?" Also bislang habt ihr das mit einer Blauen Kornblume gemacht, hat sich da was geändert?

  36. 32.
    Antwort auf [Steinhart] vom 05.02.2024 um 17:44

    Und erntet dafür Gegenwind. Mal davon abgesehen was die Rechtsextremisten der AfD darunter verstehen.

  37. 31.

    »2016 wurde von nahezu allen offiziellen Stellen in Deutschland von der Europäischen Kulturhauptstadt Breslau gesprochen. Das faschistische Deutschland hat den Zweiten Weltkrieg zu unser aller Glück verloren und deshalb heißt es Wroclaw! Wann geht das endlich in die Köpfe dieser AfD-Wahlhelfer?«

    Ein polnischer Freund von mir aus Breslau nennt die Stadt beim deutschen Namen, und nun?

    Übrigens gibt es auch polnische Namen für deutsche Städte und ich glaube, dass niemand in Deutschland damit ein Problem hat.

    Warum auch?

  38. 30.

    Protokollarische Gepflogenheiten hin, protokollarische Gepflogenheiten her. Eine Brandmauer sieht anders aus.
    Manchmal müssen Kanäle zum inhaltlichen Austausch offen gehalten werden, selbst mit sehr unangenehmen Zeitgenossen. Hier ist das nicht notwendig.

  39. 29.

    Ja, Faschismus ächten und bekämpfen - absolut richtig! Vor dem Bundestag bauen wir eine Brandmauer gegen Rechts und im Bundestag wird seit über 70 Jahren an einem Gesetz festgehalten, nachdem der deutsche Steuerzahler bis heute (und auch morgen und übermorgen) großzügige "Opfer"-Renten an SS-Verbrecher im In- und Ausland zahlen muss. Von diesem Geld könnte man Kulturprojekte gegen wieder aufkeimenden Faschismus finanzieren, aber die bereits zweite Rot-Grüne-Regierung fasst dieses Gesetz nicht einmal an!
    2016 wurde von nahezu allen offiziellen Stellen in Deutschland von der Europäischen Kulturhauptstadt Breslau gesprochen. Das faschistische Deutschland hat den Zweiten Weltkrieg zu unser aller Glück verloren und deshalb heißt es Wroclaw! Wann geht das endlich in die Köpfe dieser AfD-Wahlhelfer?

  40. 28.

    Wer spricht denn "locker von Nazis" ?
    Offenbar ist Ihnen die Programmatik, die personelle, ideologische, publizistische Vernetzung und Grundierung des parlamentarischen Arms des Rechtsterrorismus AfD in völkisch-pseudosoziale, nationalistisch-autoritäre Netzwerke nicht geläufig, wollen es nicht wahrhaben, oder haben sogar aus Übereinstimmung ein Interesse daran, dass es nicht in der Kontinuität des deutschen Faschismus seit hundert Jahren begriffen wird.

    Das ist Ihr Problem. Damit müssen Sie leben. Daraus folgt für Sie eine Rechtfertigungsdruck.

    Keineswegs spricht irgendwer "locker" oder "leichtfertig" oder gar aus Spass über diesen sehr ernsten Zusammenhang.

  41. 27.

    Leider stehen wir schon wieder kurz vor "kauft nicht bei...". Plakate mit "AfDler töten" wurden bereits auf Demos gezeigt.

  42. 26.

    Herr Björn,
    will Ihnen das einmal Buchstabieren. Seien Sie nicht beleidigt, dass man Ihnen offenbar ein Zeichnung machen muss. Manche brauchen halt sehr viel Zuwendung in der Bildung.
    Das Treffen in Potsdam war /ist eines unter sehr vielen im "Remigrations"-Terror-Milieu. Es hat nur diesmal endlich zu einer öffentlichen Reaktion geführt. Der Terrorplan der "Remigration" wird bereits seit langem von zahlreichen rechtsterroristischen Publizisten propagiert, beworben und verbreitet. Sie werden sicher schon einmal die Namen Höcke, Kubitschek, Krah, Sellner, Elsässer gehört haben, die sich mit der ideologischen Untermauerung des "Remigrations"-Terrorismus beschäftigen. Möglicherweise kennen Sie aber auch Reden des parlamentarischen Arms des Rechtsterorismus in Parlamenten die den Begriff der "Remigration" in ihren Reden aufgreifen und an der Verbreitung dieses Terrorplans beteiligt sind.
    "correctiv!" kann also gar nichts "zurücknehmen" was nicht seiner Feder entstammt.

  43. 25.

    Ich stelle das gesamte System der kostenfreien Einladungen von Politikern in Frage. Und dann noch nach Proporz! Wir bezahlen die Politiker, wir bezahlen die Förderung solcher Festivals und müssen trotzdem Tickets kaufen. Wieso gut bezahlte Politiker nicht? Das ist geduldete Bestechung. Zeit, Dinge neu zu regeln.

  44. 24.

    Oh oh, in welche Ecke die Claudi jetzt wohl gestellt wird? ;)

  45. 23.

    Bevor sie hier locker von "Nazis" schwurbeln sollten Sie sich erst mal in seriösen Quellen informieren was "Nationalsozialismus" in der deutschen Geschichte tasächlich bedeutete. Hoffentlich verschlägt es Ihnen dann den Atem.

  46. 21.

    Ich bin ja so vergesslich, manchmal. Wofür, nochmal, wird die Berlinale ausgerichtet? Parteiengeplänkel? Und in den Pausen redet man über Filme Akteure etc.? Wieder was gelernt.

  47. 20.

    "Schon die Ausage sie müsse den "Druck aushalten", zeugt von undemokratischem Denken. Auch so kann man die Demokratie, die man ja eigentlich schützen möchte, kaputt machen"

    Solange die AfD sich nicht von ihren rechtsextremistischen Mitgliedern distanziert und trennt, ist sie für mich eine Partei, die undemokratisches Denken lebt.


    "Man kann und sollte in einer Demokratie disskutieren und streiten, aber immer mit Respekt vor der Meinung des anderen."

    Das sagen Sie doch bitte mal bestimmten Menschen der AfD.

  48. 19.

    Das Ausgrenzen war bisher ja schon ein großer Erfolg. Da sollte man dies immer weiter machen. Irgendwann ist die AfD wieder verschwunden.

  49. 18.

    Und ich hab schon gedacht, wir stehen kurz vor „kauft nicht bei AfD lern“.
    Aber das wäre ja faschistisch…

  50. 17.

    "Man kann und sollte in einer Demokratie disskutieren und streiten, aber immer mit Respekt vor der Meinung des anderen."

    Rechtsextremismus und Faschismus sind K-E-I-N-E Meinungen! Da muß man nicht "aushalten", sondern ausgrenzen und ächten.

  51. 16.

    >""die Menschen deportieren wollen" Correctiv hat doch gar nicht von Deportationen gesprochen. Woher haben Sie das? Waren Sie dabei?"
    Stimmt Björn. Es wurde der Begriff Remigration verwendet. Klingt ja auch viel netter, weil se erstmal auf ihren eigenen Beinen aus dem Land getrieben werden und nicht deportiert im Sinne von in nen Güterwagen setzen und abtransportieren.

  52. 15.

    "die Menschen deportieren wollen" Correctiv hat doch gar nicht von Deportationen gesprochen. Woher haben Sie das? Waren Sie dabei?

  53. 14.

    Lieber einladen und dann vorort in aller Deutlichkeit konfrontieren als nicht einladen und die können wieder jammern...

  54. 13.

    Nazis lädt man nicht ein!

  55. 12.

    Mit den Vorzeichen an die AfD "Druck" aushalten zu müssen, ist's kein demokratisches Verhalten.
    Man kann und sollte in einer Demokratie disskutieren und streiten, aber immer mit Respekt vor der Meinung des anderen.
    Das was aber darunter von vielen Verstanden wird, hat nichts mit Demokratie zu tun.
    So lange die AfD nicht verboten ist, und das ist sie nicht, auch wenn das die anderen Parteien gerne hätten, ist sie genau so eine Meinung wie die Meinung aller anderen Parteien.
    Schon die Ausage sie müsse den "Druck aushalten", zeugt von undemokratischem Denken. Auch so kann man die Demokratie, die man ja eigentlich schützen möchte, kaputt machen.

  56. 11.

    "Wir setzen uns gegen jede Form der Ausgrenzung und Diskriminierung ein..." . Noch Fragen?

  57. 10.

    Ob die AfD im Bundestag sitzt oder nicht bestimmt nicht ht Frau Roth sondern die Wähler und wenn die AfD ein Recht hat dort eingeladen zu werden, dann ist es so. Wir können uns auch nicht Frau Roth wegdenken, obwohl ihre Reden zum Weglaufen sind. Was für verdrehte, selbst interpretierte und lügnerische Debatten über die AfD geführt werden. Das sieht man in den Diskussionen über das Wort Deportation. Jeder streitet ab es genannt zu haben und schiebt es der AfD in die Schuhe.

  58. 9.

    Und es ist ebenso gelebte Demokratie wenn diese beiden AfD Mitglieder es sich vermutlich anders überlegen u.gar nicht erst zur Eröffnung der Berlinale erscheinen. Denn der Gegenwind wird dann doch recht heftig werden.

  59. 8.

    Rechtsbraun vergisst dass es die rechtsbraunen Hetzer sind die auch Fr. Roth beschimpfen, bedrohen und mit Hetzgeschrei überziehen.

  60. 7.

    Irgendwo schon verständlich, auf eine formale Handlung verbat sich quasi die Festivalleitung eine Teilnahme.
    Denn eine Einladung dient ja wohl noch nicht dazu, sich den Eintritt "erzwingen zu wollen" ?
    Vorschlag: Verbal auf dem Teppich zu bleiben. Eher ist das in menen Augen ein ganz normaler Vorgang.

  61. 6.

    Den Feinden der Freiheit darf man nicht die Freiheit lassen, die Freiheit abzuschaffen. Das ist das sog. Toleranz-Paradoxon. Daher finde ich es falsch, den Feinden der Demokratie eine Bühne zu bieten, die ankündigen aufräumen zu wollen, die Menschen deportieren wollen, die sich offen rassistisch äußern, etc..

  62. 4.

    Und nun?....

  63. 3.

    Ist halt gelebte Demokratie.

  64. 2.

    Klasse ! Ich mag diese Frau nicht, ABER ! Hut ab für diese mutige Entscheidung, DAS ist Demokratie, auch wenn von linksgrün wieder Hetzgeschrei kommt ! Klasse !

  65. 1.

    Wenn die beiden Genannten keine Mitglieder des Kulturausschusses sind, wieso werden sie dann eingeladen und wieso verteidigt C. Roth die Einladung? Hat sie aus der Documenta 15 nichts gelernt?

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