Mehr Laubbäume - Brandenburger Wald soll bis 2050 komplett umgebaut sein
Für mehr Klimaschutz und Widerstandsfähigkeit der Wälder ist ein Umdenken nötig: Brandenburg möchte den landeseigenen Wald daher in den nächsten 27 Jahren vollständig umbauen. Brandschutz wird dabei genauso mitgedacht wie Baumarten.
Brandenburg plant, den landeseigenen Wald bis zum Jahr 2050 komplett umzubauen. Ziel ist, dass die Wälder mehr zum Klimaschutz beitragen und auch widerstandsfähiger gegen Brände werden, wie das Umweltministerium Brandenburg am Mittwoch mitteilte. Mischwald mit mehr Laubbäumen und mehr Wege und Löschbrunnen für die Feuerwehr würden dafür angestrebt.
Mehr Laubbäume und Totholz
Um die Ziele zu erreichen, werden neue Bewirtschaftungsregeln in Kraft treten, sagte Umwelt- und Forstminister Axel Vogel (Bündnis 90/Die Grünen) am Mittwoch in Potsdam, wo er das Programm "Waldvision 2050" vorstellte. Die Wälder sollen demnach zu Mischwäldern umgewandelt werden mit einem höheren Anteil an Laubbäumen. Daneben soll Vogel zufolge bis 2050 doppelt so viel Totholz im Wald verbleiben wie bisher, um CO2 zu speichern und als Lebensraum zu dienen.
Die Laubbäume sollen ihm zufolge einerseits für mehr Grundwasserbildung sorgen. Andererseits soll ihr Laub möglichst dichte Kronendächer bilden und so für dauerhaft kühlere Temperaturen sorgen. Kahlschläge sollen laut Umweltminister vermieden werden, um die Kronendächer zu erhalten.
500 Löschbrunnen geplant
Die Landeswälder würden so auch besser gegen Feuer geschützt sein. Um im Brandfall schneller eingreifen zu können, wird das Wegenetz für die Feuerwehr um 60 Prozent vergrößert - auf gut 3.000 Kilometer im Jahr 2050, so Vogel. Zudem soll ihm zufolge die Zahl der Löschwasserbrunnen um 30 Prozent - auf 500 Brunnen - steigen.
In Brandenburg ist ein Viertel der Waldfläche in Landesbesitz, gut 270.000 Hektar.
Sendung: rbb24 Inforadio, 06.09.2023, 15:01 Uhr