In Berlin-Mitte ist am Donnerstagvormittag ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes angegriffen und mit Faustschlägen verletzt worden. Gegen 10.30 Uhr hätten der 49-Jährige und ein Kollege in der Max-Beer-Straße einen Parkverstoß festgestellt und einen Strafzettel hinterlassen, heißt es in der Polizeimeldung vom Freitag.

Kurze Zeit später erschien ein 54-jähriger Mann aus einem nahegelegen Café und es kam zu einem verbalen Streit mit dem 49-jährigen Mitarbeiter des Ordnungsamtes. Letztlich kam noch der 21-jährige Sohn des 54-Jährigen hinzu und die Auseinandersetzung eskalierte - der Sohn schlug den Ordnungsmitarbeiter mit der Faust ins Gesicht und auf den Hinterkopf, Der angegriffene Mitarbeiter verzichtete auf eine medizinische Versorgung. Sein Mobildatenerfassungsgerät wurde beschädigt.

Der 21-Jährige wurde festgenommen, bei ihm wurde auch ein Schlagring gefunden. Die Ermittlungen laufen.

Eine rbb|24-Anfrage bei den Berliner Bezirken hat kürzlich ergeben, dass es 2023 in der ganzen Stadt solche Angriffe auf Ordnungsamtsbeschäftigte gab. In Neukölln gab es laut Bezirk 13 Vorfälle, die angezeigt wurden - darunter eine Körperverletzung, neun Beleidigungen, eine Nötigung und zwei Bedrohungen. In Lichtenberg hätten Unbekannte in zwei Fällen Mitarbeitende bespuckt, geschlagen und getreten. 55 Beleidigungen, 30 Bedrohungen und 13 körperliche Übergriffe gab es in Mitte. Tempelhof-Schöneberg verzeichnet 30 gemeldete Angriffe. Dabei sei "eine Steigerung der Aggressivität in den vergangenen Jahren grundsätzlich zu verzeichnen", so der Bezirk.

Wegen der Gewalt sind die Ordnungsämter bereits vielfach mit Gummi-Knüppeln und Pfefferspray ausgestattet. Das Bezirksamt Mitte hat zuletzt die Beschaffung von weiterem Pfefferspray (amtsdeutsch: Reizstoffsprühgeräte) für seine Ordnungsamt-Mitarbeitenden ausgeschrieben.

Sendung: rbb 88.8. 05.01.2024, 12:30 Uhr