Kreuzfahrt-Stopp in Warnemünde - Bei Kreuzfahrt vermisster 14-jähriger US-Gamer in Kloster Lehnin gefunden

So 07.07.24 | 15:48 Uhr
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Das Kreuzfahrtschiff "Caribbean Princess" (Quelle: imago images)
Bild: imago images

Ein autistischer Teenager war mit seiner Oma auf Kreuzfahrt und wurde nach einem Stopp in Warnemünde vermisst. Nun wurde er wohlbehalten wiedergefunden - im brandenburgischen Kloster Lehnin, in Begleitung eines Kontakts aus der Gamer-Szene.

Der jugendliche US-Amerikaner, der nach einem Stopp mit einem Kreuzfahrtschiff in Warnemünde vermisst wurde, ist wohlbehalten wieder aufgetaucht. Einsatzkräfte fanden den 14-Jährigen am Samstagabend in Kloster Lehnin (Potsdam-Mittelmark), wie die Polizei mitteilte.

Die Rostocker Kriminalpolizei war durch die Auswertung technischer Daten auf die Spur des Vermissten geraten. Die brandenburgische Polizei sprach von einer Handy-Ortung. "Wir sind alle froh, dass der Junge wieder wohlbehalten da ist", sagte ein Sprecher der Polizeiinspektion in Brandenburg an der Havel.

Der autistische Jugendliche war mit seiner Großmutter auf dem Kreuzfahrtschiff "Caribbean Princess" unterwegs. Am Donnerstagmorgen hatte er das Schiff in Warnemünde verlassen und galt seitdem als vermisst. Als er am Abend nicht zurückkehrte, legte das Schiff laut Norddeutschen Rundfunk (NDR) ohne ihn ab, seine Großmutter blieb an Land [ndr.de].

Die Polizei suchte drei Tage lang nach ihm. Dabei kamen auch Mantrailer-Hunde zum Einsatz. Ersten Erkenntnissen zufolge war der Jugendliche in Begleitung eines 19-Jährigen, der ebenfalls Autist sein soll. Die beiden seien in Rostock verabredet gewesen.

Der 19-Jährige habe ihn dann in Rostock abgeholt und mit zu sich nach Hause genommen, hieß es von der Brandenburger Polizei. Mutmaßlich hatte der 14-jährige Tourist durch die Gamer-Szene Kontakte in Deutschland, weshalb die Polizei es für möglich hält, dass dadurch auch der Austausch mit dem 19-Jährigen entstand.

Auch das FBI half mit

Nach der Auswertung der Handy-Daten fanden Beamte den Jungen schließlich am Samstagabend gegen 22 Uhr in Kloster Lehnin, 250 Kilometer entfernt von Warnemünde. "Hinweise auf eine Straftat liegen nach derzeitigem Ermittlungsstand nicht vor", hieß es in der Mitteilung der Polizei.

Noch in der Nacht wurde der Junge nach laut NDR zurück nach Rostock gebracht, wo inzwischen auch seine Mutter aus den USA eingetroffen war. In die Suche war auch das US-amerikanische FBI eingebunden.

Sendung: Antenne Brandenburg, 07.07.2024, 10 Uhr

31 Kommentare

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  1. 31.

    Die Security vom Schiff bekommt sicher auch noch was ab, weil Kreuzfahrtschiffe fast so gesichert sind wie Flughäfen und man ohne Scan und Ausweis garnicht raus kann und rein noch schwerer. Das ist quasi die Grenzkontrolle, denn an Bord ist Ausland (je nach Flagge des Schiffes) Der Junge scheint also recht pfiffig zu sein, aber eben verantwortungslos gegenüber seiner Oma und Familie und Polizei und FBI und wer das noch alles dran beteiligt war…

  2. 30.

    Was soll daran "spooky" sein, dass das FBI in den Fall eines in Deutschland vermissten minderjährigen US-Bürgers eingebunden war, Micha? Soweit bekannt, ist die deutsche Polizei dem Jungen nach Auswertung der Handydaten auf die Spur gekommen. Gut, dass alles glimpflich ausgegangen ist.

  3. 29.

    Danke für´s Klarstellen, Mark. Für mich erschloss sich auch nicht ganz, wieso ein Jugendlicher, der es auf einem Schiff mit gefühlt 1000 Leuten auf engstem Raum aushält, hier als hilflos agierender Mensch dargestellt wird. Ja, ich verstehe die "Versunkenheit im Spiel", das Ausblenden der Welt, aber ansonsten.... Man kann Menschen mit einer Autismus Spektrum Veranlagung eben nicht über einen Kamm scheren und schon gar nicht sind sie alle Rainman-artig komplett hilflos. Da ist noch viel Aufklärung notwendig.

    Jedenfalls wünsche ich dem jungen Mann eine liebevolle Umgebung, und viel Verständnis für seine "Alleingänge". Auch, wenn man sich natürlich IMMER, schon gar in dem jungen Alter, als Mutti und Oma sehr große Sorgen macht.

  4. 27.

    Krass ist doch eigentlich, dass das FBI - also die Bundespolizei der USA - hier zur Aufklärung beigetragen hat.
    Fuhrwerken hier also - vermutlich aus dem Home Office - rum und lösen Fälle. Irgendwie spooky und snowdenesk…

  5. 26.

    Ich würde mich sehr freuen, wenn das Thema Autismus in den öffentlich rechtlichen eine größere Aufmerksamkeit erfährt. Insbesondere die sehr einseitige Betrachtung des sehr großen "Spektrums" und insbesondere die automatische implizite Inkludierung des allein nicht lebensfähigen Hilfslosen würde ich gern einmal konterkariert sehen. Autisten gibt es viele, die meisten davon würden die allermeisten Menschen wohl nicht als solche erkennen - auch wenn es denen wiederum oft schwerfällt, nicht aufzufallen aus unterschiedlichsten Gründen. Das Thema ist extrem vielschichtig mit tausenden Fassaden. Bitte nutzen Sie "autistisch" nicht, wenn Sie nur beschreiben wollen, dass die Person vielleicht regelmäßig auf Hilfe angewiesen ist.

    Gruß Mark
    - Autist mit zwei Uniabschlüssen, normalem Job und Hobbys innerhalb der Gesellschaft

  6. 25.

    Nur mal so in den Raum geworfen. Gemeint war von "Muschebubu" vermutlich "widernatürlich" (also gegen das Natürliche) nicht "wiedernatürlich". Da nehme ich gerne den Satz auf: Was stimmt eigentlich mit den Menschen nicht, zumindest mit einzelnen der Gattung. ;)

  7. 24.

    Sorry, aber mir erschließt sich diese "Szene" auch nicht. Bin ich da jetzt gleich aus Ihrer Sicht pervers oder nicht ganz dicht? Merkwürdiges Weltbild haben Sie da.

  8. 23.

    Erst einmal ein Lob an die Polizeien in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern für die professionelle Arbeit auch in Zusammenarbeit mit den US Behörden.
    Das es sich hier um zwei Jugendliche mit Problemen handelt hat die Sache kompliziert gemacht und alle sollten für den guten Ausgang der Angelegenheit dankbar sein. So etwas kann immer mal passieren wenn auch nicht immer mit solch gutem Ausgang.

  9. 22.

    Weil er die Begleitung in Rostock gewechselt hat, also ursprünglich in Rostock mit jemandem anderen verabredet war (Bilder sind online wegen Zeugenaussage) ging ich davon aus, dass es sich die erste Begleitung handelt. Beim nochmaligen Lesen erschließt sich das aber, dass die letzte Begleitung auch autistisch veranlagt ist. Und ja, in meinem Freundeskreis gibt es eine jugendliche Person, welche neben Autismus auch ein paar weitere Baustellen hat. Kein einfaches Leben....

  10. 21.

    Äh, ja sorry der ist mir entgangen. Kommt davon wenn nan Kommentare liest und Artikel nur überfliegt. Sonst hätte ich das ganz anders formuliert und was die Jungs können oder nicht können wir eh nicht einschätzen und in wie weit die Oma versagt hat auch nicht. Kannst ja Kinder nicht rund um die Uhr beaufsichtigen. Würde unter solchen Artikeln die Kommentarfunktion eher weglassen.

  11. 20.

    Es ist schon erstaunlich, was Außensteher alles zur Sprache bringen.
    Ich bin voll bei der Mutter und bei der Großmutter. Was müssen sie für ein schreckliches Gefühl gehabt haben, als sie merkten das der Junge verschwunden war.
    Weiteres würde ich mir in diesen Fall beim diesen Thema nicht erlauben - zur Diskussion.

  12. 19.

    Auszug aus dem Artikel:

    „Ersten Erkenntnissen zufolge war der Jugendliche in Begleitung eines 19-Jährigen, der ebenfalls autistisch veranlagt sein soll. Die beiden seien in Rostock verabredet gewesen.“

    Es steht klar und deutlich drin, wer wie was. Warum liest man nur Überschriften und interpretiert dann und echauffiert sich über Dinge, die gar nicht gewesen sind.

  13. 18.

    "Ersten Erkenntnissen zufolge war der Jugendliche in Begleitung eines 19-Jährigen, der ebenfalls autistisch veranlagt sein soll." Wenn zwei Auties eine Reise tun ... da machste nix(und bevor wieder einer schreit: Ja, der Begriff ist unter Autisten positiv besetzt, einer meiner Söhne ist auch im Spektrum, und ich hab 17 Jahre lang Aspis unterrichtet). Wie das unter Aufsicht der Oma bei Landgang im Ausland passieren konnte, ist mir aber trotzdem ein Rätsel. Die Jungs können wenig für ihr Handeln, aber zumindest der Jüngere stand ja wohl mal sowas von unter Aufsichtspflicht.

  14. 16.

    Angesichts der vielen "fachkundigen" Kommentare ist man doch erstaunt, wieviele Menschen sich mit Autismus und seinen möglichen Auswirkungen auszukennen glauben. Das auf die Gamerszene zu projizieren, ist sowas von absurd, dass einem übel wird beim Lesen.

  15. 15.

    Nirgends, hab ich auch nicht behauptet. Nur ,wenn einer nicht in der Lage ist über sein Handeln nachzudenken sollte es der andere tun.Ging ja auch nur um den Fakt des Hirneinschaltens. Wären der Oma viele Sorgen erspart geblieben. Oder möchten Sie anderen erklären müssen, daß das Kind was Ihnen in Obhut gegeben wurde verschwunden ist? In der Haut von der Oma möchte ich nicht stecken müssen. Ist ja zum Glück alles glimpflich abgelaufen.

  16. 13.

    Was hat seine Veranlagung damit zu tun, dass ZWEI Jugendliche sich keinen Kopp machen? Ein 19 jähriger Gamer sollte das überreißen.

    Handy wurde geortet. Da wäre Kommunikation möglich gewesen.

  17. 12.

    Der Teenager ist wohlbehalten gefunden. Gut. Scheint alles geplant gewesen zu sein. Gottseidank nichts passiert.. Die Großmutter tut mir leid.
    Ansonsten nix gegen Gamer. Allerdings sollte darauf geachtet werden in welchem Alter und ob unbegrenzt unkontrolliert. Nicht umsonst achten viele Eltern drauf.

  18. 10.

    Wo bitte schön hat denn Micha geschrieben, dass der andere Junge auch Autist ist?
    Machmal verstehe ich die Kommentare nicht. Anscheinend wird manchmal gelesen, was man gerne lesen möchte.

  19. 9.

    >“ Die Geschichte ist für alle Beteiligten gut zu Ende gegangen.“
    Aber wirklich. Da sind Oma und die Eltern noch mal mit dem Schrecken davon gekommen. Da hat die Handyortung, wie es so amtlich verklausoliert ausgedrückt wird „ durch die Auswertung technischer Daten auf die Spur des Vermissten geraten“ wohl auch geholfen. Gut, dass Jugendliche heute ohne Smartphone nicht mehr überlebensfähig sind.
    Was mich an dieser Geschichte aber ein wenig erstaunt: An den Binnengrenzen überwachen wir, wer wann wie hier rein kommt. Mit nem Kreuzfahrtschiff rein ins Land und die EU ohne Passkontrolle ist kein Thema. Ist die Seegrenze Ostsee nicht auch EU-Außengrenze und Deutschland dafür verantwortlich?

  20. 8.

    Sie verstehen "Gamer" nicht nur "nicht ganz", sondern überhaupt nicht. Gaming ist längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen, und zwar nicht erst seit gestern. Das Klischee vom düsteren Gamer-"Kinderzimmer" ist genauso unsinnig wie die Annahme, dass da ja irgendwelche sexuelle Hintergedanken zugrunde liegen müssen. Und um ihrem restlichen Beitrag noch komplett die Faktenlage zu entziehen: Ca. 50% der spielenden Bevölkerung ist weiblich, so viel also zu "vornehmlich Jungs". Ist schon schade, wenn man sich sein Weltbild nur aufgrund des eigenen begrenzten Horizonts zusammenbastelt und das dann auch noch öffentlich kundtut.

  21. 7.

    Lieber hier stranden als in Berlin. Hier ist die Welt noch in Ordnung!

  22. 6.

    Die Geschichte ist für alle Beteiligten gut zu Ende gegangen. Das kleine autischtische Kind aus Niedersachsen hatte leider, trotz intensiver Suche
    nicht so viel Glück.

  23. 5.

    Respekt! Laut Polizei liegen Hinweise für eine Straftat nicht vor, aber schön, selbst dann findet sich ein selbsternannter Experte, der den 19-jährigen gleich zu einem Sexualstraftäter machen will. Und toll auch noch der mitschwingende Tenor (unabhängig vom Alter), dass eine Beziehung zwischen Männern „wiedernatürlich“ sei. Was stimmt eigentlich mit den Menschen nicht, zumindest mit einzelnen der Gattung.

  24. 4.

    Ein Kind mit 14 Jahren kommt alleine eigentlich nicht vom Schiff runter, Landgang nur mit einem Erwachsenen.

  25. 3.

    Der andere Junge ist auch so veranlagt? Davon stand nix im Artikel. Wer eine Reise macht kann was erleben und wer Kinder hat hat halt Spass. Früher oder später machen Sie Blödsinn. Die Frage ist was für einen über die Frage was man der Oma damit antut hätte der andere Junge nachdenken können. Davon das der andere Junge auch behindert ist stand da nix .Nur was von Ganerszene. Vertrauen in seine Kinder ist gut, Kontrolle offensichtlich besser. Wie auch immer manche Eltern die Chatverläufe der Kinder mitlesen.

  26. 2.

    "Der autistisch veranlagte Jugendliche..."

    Wieder einer der sich (diesen sehr kurzen) Artikel nicht durchliest...

  27. 1.

    Jungs, echt... Vermutlich haben sie sich null Kopp gemacht, was sie bei Omma, Familie, Öffentlichkeit und Kripo ausgelöst haben. Sitzen da in ihrer Bubble bei uns auf'm Land, in nem dunklen, Serverraum ähnlichen "Kinderzimmer" und vergessen alles um sich herum. Ich werde Gamer nie ganz verstehen. Und auch die daraus resultierenden Alters- und gesetzliche Grenzen überschreitenden "Beziehungen" unter vornehmlich Jungs finde ich äußerst suspekt...

    Meinem damals 23jährigen Kumpel musste ich das mit "14 ist unter 18" und was der andere eigentlich noch so von ihm wollte erstmal verdeutlichen. Das kann durchaus ein Straftatbestand sein.... *augenroll*

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