Stellwerkstörung - Verspätungen und Ausfälle auf der ICE-Strecke München-Berlin

Fr 09.08.24 | 17:24 Uhr
  37
Ein ICE 3 fährt auf der Strecke Berlin-München südwestlich von Halle (Saale) in Richtung Norden. (Quelle: dpa/Jan Woitas)
Bild: dpa/Jan Woitas

Bahnreisende auf der Strecke München-Berlin müssen wohl noch bis zum Freitagabend mit Einschränkungen rechnen. Seit den Morgenstunden sei ein Stellwerk an der Route zwischen Nürnberg und Bamberg gestört, sagte eine Bahn-Sprecherin. Deshalb könnten dort keine Züge fahren, was wiederum Verspätungen von bis zu zwei Stunden und Fahrtausfälle zur Folge habe.

"Die Kollegen setzen alle Hebel in Bewegung, um die Störung so schnell wie möglich zu beheben", sagte die Bahn-Sprecherin. Man gehe aber davon aus, dass die Einschränkungen noch bis in die Abendstunden andauern. Die Ursache für die Störung blieb zunächst unklar. Durch die Probleme waren Signale entlang der Strecke beeinträchtigt.

Betroffen waren im Fernverkehr ICEs auf der Strecke München-Berlin via Erfurt-Halle beziehungsweise Erfurt-Leipzig-Bitterfeld sowie Intercity-Züge auf der Route Karlsruhe-Leipzig, die in Nürnberg starteten und endeten.

Sendung: rbb24 Inforadio, 09.08.2024, 18 Uhr

37 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 37.

    In der Schweiz fährt im Vergleich zu Deutschland jeder Einwohner mehr als doppelt so viel Bahn (Quelle: Wikipedia). In der Regel ist zudem auf jeder Strecke in jeder Richtung alle halbe Stunde ein Zug unterwegs. Kommt im Transitland Schweiz noch der Güterverkehr hinzu. In den Niederlanden ist das Streckennetz noch dichter belegt. Trotzdem funktioniert alles reibungslos.

    Im Vergleich zu Deutschland dürften in Relation zur Einwohnerzahl in der Schweiz also deutlich mehr als die genannten 3,4 Mrd. Passagiere unterwegs sein. Kommt hinzu, dass in der Schweiz und den Niederlanden die Bahnanlagen durchweg in einem topgepflegten Zustand sind, weshalb man sich dort als Fahrgast stets sehr willkommen fühlt. Ganz im Gegensatz zu den Bahnhöfen in Deutschland.

  2. 36.

    Es sind essenzielle Erlebnisse, die die Bahn uns jeden Tag beschert. Es ist klar, dass man mit Termindruck die Bahn nicht mehr nutzen kann. Aber Abenteuer gibt's ohne Ende.

  3. 35.

    Doppelwumms und Zeitenwende, schon jetzt die Wörter der letzten beiden Jahre....

  4. 34.

    In diesem Jahr hatte ich noch keine Bahnfahrt ohne Probleme. Ständige Streiks, dann Unfälle, Stellwerkstörungen, fehlende Wagen, Probleme mit der Navigator-App, Personalmangel...
    Dass es überhaupt zu solchen Störungen kommt und dass diese noch nicht einmal an einem Tag behoben werden können, ist schon ein Skandal. Das Chaos dauert am Sonnabend immer noch an!

  5. 33.

    Ich habe von meinen Erlebnissen als Bahnreisender berichtet als reine Empfindung. Wie viele Reisende wurden denn von der damaligen Bundesbahn befördert und wie wurde das Schienennetz seinerzeit in Westdeutschland genutzt? Danke für die Info....

  6. 32.

    "Beamte sind nicht gleichwertig zu ersetzen."

    Auch die Beamten, die heute noch bei der Bahn tätig sind oder die ganzen Jahre es noch waren, haben die Entwicklung nicht verhindern können. Es ist etwas komplizierter...

  7. 31.

    Die Schweiz transportiert aber nicht 3,4 Milliarden Fahrgäste im Jahr, außerdem wird das Schienennetz auch anders genutzt. Sie sollten das dann schon in das richtige Verhältnis setzen. Ich arbeite bei der Deutschen Bahn. Geändert hat sich auch die Berichterstattung in den Medien darüber.

  8. 30.

    Anstatt Kleinteilig immer wieder darüber zu diskutieren, warum dieses oder jenes Problem, in der Summe sind es tausende, existiert, stelle ich mir die Frage: Warum stehen nicht Tausende Menschen jeden Tag am Potsdamer Platz, dem Hauptsitz der DB, um den Verantwortlichen zu zeigen, was wir von Ihnen halten? Dauerdemonstration? Wobei, die Politiker, die d.Privatisierung vorangetrieben haben, werden auch nicht belangt. Fehlentscheidungen haben keine Konsequenzen. Wie blöd sind wir?

  9. 29.

    Der durchschnittliche, normale, steuerzahlende Autofahrer steht lt. statista 62 h/a im Stau - super zuverlässig und pünktlich.

  10. 28.

    214 Minuten Verspätung aktuell, soviel zu:" bis zu 2 Stunden".
    In Erfurt umgestiegen, weil sonst noch eine Stunde später, in beiden ICE's Bordbistro geschlossen.
    Wegen Bauarbeiten in Wannsee kommen bestimmt noch 20-30 Minuten dazu.
    Als Bahncard 100 Kunde gibt es ganze 10€ zurück :-(

  11. 27.

    >“ richtig erkannt, Beamte sind einfach nicht gleichwertig zu ersetzen.“
    Beamte müssens ja nicht unbedingt sein. Motivierte und engagierte Angestellte machens auch sehr gut. Das hat bei der Deutschen Reichsbahn so super funktioniert. Die Kreativität der Betriebseisenbahner übergreifend über alle Tellerränder der unterschiedlichen Infrastrukturen war so enorm, dass die Reichsbahn trotz Mangel an allen Ecken immer rollte zu DDR Zeiten und bis 1994. Diese Kreativität mit Blick auf Nebengewerke wurde mit der Zerstückelung seinerzeit begraben.

  12. 26.

    >“ Es strategisch sehr anfälliges System gegenüber dem alten System mit den vielen verteilten Stellwerken dichter vor Ort.“
    Jepp! Elekronische Zentralstellwerke sorgen für Personaleinsparung, heute Personalmangel und auch schnellere Reaktionen auf Betriebszustände statt erst über paar Fahrdienstleiter und Stellwerker die Betriebsfehle runterzustellen. Dafür eben diese technischen Abhängigkeiten bei diesen Anlagen. Hat alles seine Vor- und Nachteile. Die Technik muss eben nur mal resistenter gegen Wetter und Beschädigungen werden, also allgemein robuster. Hat auch wieder was mit Kosten zu tun. Kabelkanäle aus Plaste kosten weniger als aus stabilem Metall - als Beispiel.

  13. 24.

    "sondern die Kabelverbindungen irgendwo im Haus oder entlang der vielen tausend Kilometer Bahnstrecken. " Die gibt es aber erst, seitdem man versucht alles auf wenige große elektronische Stellwerke zu zentralisieren. Es strategisch sehr anfälliges System gegenüber dem alten System mit den vielen verteilten Stellwerken dichter vor Ort.

  14. 23.

    "Bei anderen lernen machen deutsche Politiker aber nicht. Lieber das Fahrrad noch mal erfinden mit denselben Rückschlägen." Leider ein immer wiederkehrendes Thema. Im Moment ist man da ganz u.a. bei der Digitalisierung in Schulen und Kitas dabei alle Fehler, die schon im Ausland bekannt sind, nochmal zu machen.

  15. 22.

    >“ Den Begriff "Stellwerksstörung" bei der Bahn höre, lese ich gefühlt jede Woche.“
    Weil es wesentlich mehr Stellwerke als Flugtowers gibt, weil die Flugsicherung und Fluglenkung über Funk / Radar und nicht über kilomezerlange Kabel geschieht, weil die Systeme der Fliegerei aus Sicherheitsgründen bis zu 3 Redundatssysteme haben müssen. Die Bahn kann nicht abstürzen, daher sind die Systeme auch nicht so redundant ausgelegt. Und eigentlich machen bei der Bahn die Stellwerke an sich nicht so den Ärger, sondern die Kabelverbindungen irgendwo im Haus oder entlang der vielen tausend Kilometer Bahnstrecken.

  16. 21.

    >“ Richtig ist, dass damals wie heute das System (die Bahn) abgewirtschaftet hat.“
    Und eigentlich hätte man aus dem Bahndesaster in Großbritannien nach der kompletten Privatisierung und Zerpflückung der systemabhängigen Zusammenarbeiten der einzelnen Infrastrukturen schon in den 1980er Jahren lernen können. Bei anderen lernen machen deutsche Politiker aber nicht. Lieber das Fahrrad noch mal erfinden mit denselben Rückschlägen.

  17. 20.

    Ich bin weit davon entfernt, ein Fachmann zu sein. Vielleicht kann das jemand erklären.

    Warum höre, lese ich nie "Im Tower des Flughafens xy gibt es eine Computerpanne, z.Zt. Können keine Flugzeuge starten und landen".

    Den Begriff "Stellwerksstörung" bei der Bahn höre, lese ich gefühlt jede Woche.

  18. 19.

    Auch heute wie damals liegt es nicht am fehlenden Einsatz der Eisenbahnerinnen und Eisenbahner. Richtig ist, dass damals wie heute das System (die Bahn) abgewirtschaftet hat. Es geht einfach nicht mehr....

  19. 18.

    "Mit Dürr &Mehdorn setzte anschließend das Kapitel abwirtschaften ohne Ende ein." Das können Sie aber nicht Dürr und Mehdorn zur Last legen, die haben genau das getan, was vom Eigentümer verlangt wurde - die Bahn börsenreif machen (ging aber niemals an die Börse und ist immer noch im Staatsbesitz).

Nächster Artikel