Ehemaliges Flughafengelände - Bildungsverwaltung plant Schule für geflüchtete Kinder auf Tempelhofer Feld
Der Unterricht soll in Schulcontainern stattfinden: Auf dem ehemaligen Gelände des Tempelhofer Flughafens ist eine sogenannte Willkommensklasse für geflüchtete Kinder geplant.
- Schulcontainer sollen bis August fertiggestellt sein
- Erste sogenannte Willkommensschule wurde im ehemaligen Flughafen Tegel eröffnet
- Bildungssenatorin Günther-Wünsch (CDU) sieht Willkommensschulen als Übergangslösung
Die Berliner Bildungsverwaltung plant auf dem ehemaligen Flughafengelände in Tempelhof eine sogenannte Willkommensschule für geflüchtete Kinder und Jugendliche. Das geht aus einer bisher unveröffentlichten Antwort der Bildungsverwaltung auf eine schriftliche Anfrage der Linken-Abgeordneten Franziska Brychcy hervor, die dem rbb exklusiv vorliegt.
Unterricht in Schulcontainern
Der Unterricht auf dem Areal des ehemaligen Flughafens Tempelhof soll demnach in Schulcontainern stattfinden. Mit deren Fertigstellung rechnet die Bildungsverwaltung im August dieses Jahres. Die neue Willkommensschule wird ihr zufolge Teil der Nelson-Mandela-Schule sein. Auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof sind momentan 87 geflüchtete Kinder und Jugendliche im schulpflichtigen Alter untergebracht, zudem 16 Jugendliche im Alter von 17 bis 18 Jahren. Derzeit existiert laut der Bildungsverwaltung im Bezirk Tempelhof-Schöneberg keine Warteliste für Schulplätze in Willkommensklassen. Sie geht deshalb davon aus, dass dort alle Kinder im schulpflichtigen Alter beschult werden.
Unterschiedliche Situation in den Bezirken
Ebenso stehen laut Bildungsverwaltung in Mitte und Reinickendorf keine Kinder auf Wartelisten für Willkommensklassen. Die Situation in den Bezirken ist unterschiedlich. Am längsten ist die Warteliste in Marzahn-Hellersdorf mit 218 Kindern, in Pankow mit 170 Kindern und in Spandau mit 121 Kindern. 341 Jugendliche warten auf Willkommensklassenplätze an beruflichen Schulen.
Senat soll die Bereitstellung von Schulplätzen stärker steuern
Die bildungspolitische Sprecherin der Linken im Berliner Abgeordnetenhaus, Franziska Brychcy, fordert, dass der Senat die Bereitstellung von Schulplätzen stärker steuern müsse. Es dürfe "nicht vom guten Willen von Schulleitungen abhängen, ob in Schulen Räumlichkeiten für Willkommensklassen bereitgestellt werden oder nicht". Aus ihrer Sicht sollten die geflüchteten Kinder und Jugendlichen dezentral, also an bestehenden Schulen unterrichtet werden, gemeinsam mit anderen Schülerinnen und Schülern.
Eine erste neue Willkommensschule mit zunächst rund 130 Plätzen war vergangene Woche in der Nähe des Ukraine-Ankunftszentrums im ehemaligen Flughafen Tegel gestartet. Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) sieht die Klassen in Willkommensschulen als Übergangslösung. Sie seien eine vorübergehende, aber notwendige Maßnahme, damit "geflüchtete Kinder und Jugendliche überhaupt Zugang zu schulischer Bildung erhalten".
Sendung: rbb24, 22.02.2024, 13:00 Uhr
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