rbb exklusiv - Ehemaliger Linken-Politiker Schlüsselburg wechselt zur SPD

Di 14.01.25 | 16:44 Uhr
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Sebastian Schlüsselburg (Die Linke) (Quelle: dpa/Soeren Stache)
dpa/Soeren Stache
Audio: rbb24 Inforadio | 14.01.2025 | Josefine Grützmacher / Thorsten Gabriel | Bild: dpa/Soeren Stache

Der ehemalige Linke-Politiker Sebastian Schlüsselburg wechselt zur SPD. Er war zuletzt noch Teil der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus. Schlüsselburg soll nicht der einzige Linken-Politiker sein, der zur SPD wechselt.

Der Berliner Politiker Sebastian Schlüsselburg wechselt in die SPD. Nach rbb-Informationen wird die SPD-Parteispitze das am Mittwoch gemeinsam mit SPD-Fraktionschef Raed Saleh bekannt geben. Bislang saß Schlüsselburg für die Fraktion der Linken im Abgeordnetenhaus.

Mit Schlüsselburg werden noch mehrere ehemalige Politiker der Linkspartei in die SPD wechseln. Das erfuhr der rbb aus SPD-Kreisen. Die Deutsche Presse-Agentur berichtet, nach ihren Informationen sei darunter der stellvertretende Bezirksbürgermeister von Friedrichshain-Kreuzberg, Oliver Nöll.

Linke bestätigt Schlüsselburgs Fraktionsaustritt

Schlüsselburg war bereits vor knapp drei Monaten aus der Partei die Linke ausgetreten, blieb anschließend aber zunächst Mitglied der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus. Inzwischen hat der 41 Jahre alte Jurist auch seinen Austritt aus der Fraktion erklärt, wie die Linksfraktion am Dienstag mitteilte.

Zuvor habe der Fraktionsvorstand seinen Ausschluss aus der Fraktion beantragt. Der Vorstand habe ihn außerdem einstimmig aufgefordert, sein Abgeordnetenmandat zurückzugeben.

Lederer wechselt nicht mit zur SPD

Mit Sebastian Schlüsselburg hatten die Ex-Senatoren Klaus Lederer, Elke Breitenbach und Sebastian Scheel die Linke verlassen, außerdem der frühere Fraktionschef der Linken im Berliner Abgeordnetenhaus Carsten Schatz. Diese vier werden aber alle nicht zur SPD wechseln. Das bestätigten sie auf rbb-Nachfrage.

Austritte nach Streit um Umgang mit Antisemitismus

Ihren gemeinsamen Partei-Austritt hatten die fünf Mitglieder im Spätherbst vergangenen Jahres damit begründet, dass sie insbesondere bei den Themen Antisemitismus und in der Frage der Solidarität mit der Ukraine immer seltener ihre Positionen im Landesverband einbringen konnten.

Zuvor war es beim Parteitag Mitte Oktober zu einer heftigen Auseinandersetzung über einen Antrag zur Ablehnung von Antisemitismus gekommen. Darin war Judenhass aus dem linken Spektrum thematisiert worden. Nachdem es keine Einigung gegeben hatte, verließen etliche Delegierte, darunter Lederer und die Bundestagsabgeordnete Petra Pau, die Versammlung.

 

Sendung: rbb24 Inforadio, 14.01.2025, 16:40 Uhr

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12 Kommentare

  1. 12.

    Wo man links hinsieht

  2. 9.

    Hatte mich verlesen und an ihren eigentlichen Argumenten vorbeiargumentiert.
    Das Verhalten finden sie doch in allen zur Bedeutungslosigkeit verurteilten Parteien. Wieviele sind von den Piraten zu Grün oder SPD gewechselt? Wieviele haben die Grünen als Sprungbrett für eine spätere Karriere in der SPD genutzt.
    Das ist jetzt kein linkes Phänomen.

  3. 8.

    Neben der Linken und ihrem Ableger BSW droht keiner anderen im Bundestag vertretenen Partei das parlamentarische Aus. Und was soll die SPD mit Personen anfangen, die die Parteiangehörigkeit nach Karrieregesichtspunkten auswählen? Bekommen diese von der SPD keinen aussichtsreichen Listenplatz oder Wahlkreis, wechseln sie die Partei möglicherweise erneut.

  4. 7.

    Ob Knallrot oder rot, wo ist da noch ein Unterschied alles eine Soße/Farbe.

  5. 6.

    Hm, da kann man nicht wirklich Substantielles sagen, zumal der Artikel auch zu viele Fragen offen lässt! Wenn ich mich richtig erinnere, könnte die doch sehr zögerliche Haltung in der Positionierung zum heutigen Russland, was zu einer totalen Spaltung führte in ein Lager SW und in ein vorgegebenes Denken eine Rolle spielen. Dann haben also die 5 Personen noch eine andere, also wohl dann doch kritischere Haltung angenommen? Nun gut, nichts ist von Dauer, nichts ist als ewige Wahrheit in Stein gemeißelt. Die Rumpf-Linke muss halt sehen, dass sie damit zurecht kommt. Denn u.a. auch Seb. Scheel im Fach Stadtentwicklung hat ja realistischerweise etw. versucht, kam aber damit gar nicht durch. Und K. Lederer hat ja eine gute Politik zugunsten der Stadtkultur gemacht. Tja, mMn., alles keine Schreihälse. Aber das ist eigentl. unwichtig. -- Lang, lang ist's her! --Arme Silberlocken-Initiative! Die Alten!

  6. 4.

    Nicht verwunderlich, das sich diese "Linken" eine neue politische Heimat suchen, so bald das Schiff zu kentern droht.

  7. 3.

    What???? Der war für mich, regional gesehen, immer das Aushängeschild!

  8. 2.

    Dazu müsste dieses Verhalten eine Alleinstellungsmerkmal der Linken sein. Ist es aber nicht. Und warum soll sich die SPD damit keinen Gefallen tun?

  9. 1.

    Das Ende der Linkspartei kommt rasch näher. Am 23.02. wird sie aus dem Bundestag fliegen, nächstes Jahr aus dem Abgeordnetenhaus. Vor diesem Hintergrund ist es klar, dass karrierebewusste Politiker eine andere Partei suchen, mit der sie weiterhin ein parlamentarisches Mandat erhalten können. Ob sich allerdings die SPD einen Gefallen damit tut, diese Leute aufzunehmen?

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