Verein aus Lankwitz - Bei B.A.S.S. Berlin boomt der Mädchenbasketball

Seit sieben Jahren gibt es bei B.A.S.S. Berlin eine Abteilung für Mädchenbasketball. Heute gilt der Lankwitzer Verein als eine der wichtigsten Anlaufstellen in der Hauptstadt für Nachwuchs-Spielerinnen und kann auch sportlich ganz oben mithalten.
Mit fuchtelnden Armen und lautstarker Stimme feuert Lisa Gewald ihr Team beim Training in der Sporthalle der Bröndby-Oberschule in Berlin-Lankwitz an. "Das wird ja immer besser, vor einem Jahr sah das noch nicht so gut aus", ruft sie den 13- bis 16-jährigen Mädchen lachend zu. Wobei, so schlecht kann es auch damals schon nicht ausgesehen haben, schließlich schaffte es das Team der Basketball Allianz Süd Südwest (kurz: B.A.S.S.) unter Gewalds Leitung bis ins Finale der deutschen Meisterschaft.
Eine der ersten Anlaufstellen für Mädchenbasketball
Wer in Berlin an Frauen-Basketball denkt, dem fällt oft nur Alba mit der erfolgreichen Bundesliga-Mannschaft ein. Das hat auch U16-Spielerin Luca Alena Schomerus erlebt: "Wenn ich sage, dass ich Basketball spiele, fragen alle immer gleich, ob ich bei Alba spiele. Das ist so der große Verein. Aber ich finde, wir haben uns da richtig gut hochgekämpft und sind auf dem gleichen Niveau."
Tatsächlich muss sich der Verein aus dem Berliner Süden, was den Nachwuchs angeht, nicht hinter Alba verstecken: Seit sieben Jahren gibt es die Mädchenabteilung erst, doch sie ist in dieser Zeit schnell gewachsen. Mittlerweile zählen die Lankwitzer 16 Teams, 180 Spielerinnen und zwölf Trainerinnen und Trainer. B.A.S.S. ist für Mädchen, die mit dem Basketballspielen anfangen wollen, zu einer der ersten Anlaufstellen in der Hauptstadt geworden.
Gewald spielte in ihrer Jugend selbst erfolgreich Basketball und schaffte es in einem Sommer sogar zur Nationalmannschaft. Seit vier Jahren ist sie nun Trainerin in Lankwitz und schätzt den Verein sehr. "Das ist hier einfach eine super familiäre Atmosphäre. Alle kennen jeden, arbeiten zusammen und leben den Traum, Mädchenbasketball groß zu machen und ihn zu professionalisieren", erklärt sie.
Früher kaum reine Mädchen-Teams
Der starke Zuwachs zeigt, wie groß die Nachfrage junger Mädchen ist, Basketball zu spielen. Von der Mini-Mannschaft ab 6 Jahren bis zum Oberliga-Team in der U18 bietet B.A.S.S. ein adäquates Angebot für alle Altersklassen. Ein solches Angebot fehlte im Süden Berlins zuvor gänzlich. "Als ich kleiner war, habe ich noch gegen Jungs- und Mixed-Mannschaften gespielt. Es gab gar keine reinen Mädchenvereine. Jetzt gibt es bei B.A.S.S. sogar schon Minis. Der Frauen-Basketball ist also viel weiter", erzählt Spielerin Schomerus.
Ihr großer Traum ist es, eines Tages für die deutsche Nationalmannschaft zu spielen. Zuvor liegen aber noch einige andere Stationen auf ihrem Weg - zum Beispiel der Gewinn der deutschen Meisterschaft im Nachwuchsbereich. Das U14-Finale im vergangenen Sommer hat gezeigt, dass der Verein aus Lankwitz auch sportlich ganz oben mithalten kann. Auch wenn es für den Nachwuchs aus Berlin gegen Würzburg am Ende nicht für den Titel reichte, war es für alle eine besondere Erfahrung.
"Ob wir am Ende gewinnen oder verlieren, war aber zweitrangig. Jeder hat etwas gelernt", erklärt Trainerin Gewald. "Als 13-jähriges Mädchen vor 500 Zuschauern in einer Halle im Finale zu stehen, das macht was mit den Kindern. Deswegen hat mir das so viel bedeutet, weil ich gesehen habe, wie sie ohne Angst aufs Feld gegangen sind und ihr Ding gemacht haben. Eines meiner Ziele ist auch die Persönlichkeitsentwicklung der Mädchen und das sie lernen, für sich einzustehen. Und das tun sie beim Sport", sagt sie.
Der Titel ist das Ziel
Trotzdem ist sportlicher Erfolg natürlich auch eine Anerkennung der starken Bemühungen des Klubs im Mädchenbasketball und bei den Spielerinnen ist der Wunsch nach einem Titel groß. Viele von ihnen spielen schon seit klein auf gemeinsam bei B.A.S.S. und wollen diese Zeit nun krönen.
"Wir kennen uns eigentlich schon ewig und spielen gut als Team zusammen. Man hat eine enge Bindung und kann fast die Gedanken der Mitspielerinnen auf dem Spielfeld lesen", erklärt U16-Spielerin Nele Schelling. "Wir haben schon so viele gemeinsame Erinnerungen geschaffen und Momente erlebt, das ist das Schönste. Aber es ist auf jeden Fall ein großes Ziel, dass wir das Finale beim nächsten Mal gewinnen", ergänzt ihre Teamkollegin Schomerus.
Und wenn man den Anfeuerungsrufen von Coach Gewald im Training in der Halle der Bröndby-Schule glauben mag, dann sind sie auf dem besten Weg, dieses Ziel in dieser Saison zu erreichen.
Sendung: rbb24, 04.12.2023, 18 Uhr
Mit Material von Dennis Wiese
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