4:3 in Kaiserslautern - Hertha BSC gewinnt Sieben-Tore-Spektakel

Sa 31.08.24 | 23:21 Uhr
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Hertha-Schuler-Freude (picture alliance/dpa | Uwe Anspach)
Audio: rbb24 Inforadio | 31.08.2024 | Daniel Günther | Bild: picture alliance/dpa | Uwe Anspach

Hertha BSC ist der zweite Saisonsieg gelungen. In Kaiserslautern setzten sich die Berliner in der 2. Fußball-Bundesliga mit 4:3 (1:2) durch. Offensiv bot das Team von Cristian Fiél großes Spektakel - hinten war der Hauptstadt-Klub sehr oft sehr offen.

  • Hertha BSC springt mit dem zweiten Saisonsieg vorerst auf den sechsten Platz
  • Stürmer Luca Schuler trifft doppelt - beide Male bereitet Jonjoe Kenny vor
  • Die Berliner kommen auf 17 Torschüsse, Kaiserslautern sogar auf 25
  • Michael Cuisance entscheidet die turbulente Partie

Sieben Tore und viele spektakuläre Wendungen: Hertha BSC hat sich in einem nervenaufreibenden Topspiel beim 1. FC Kaiserslautern in die obere Tabellenhälfte der 2. Fußball-Bundesliga vorgearbeitet. Die Berliner gewannen am Samstagabend mit 4:3 (1:2) und haben nach dem zweiten Saisonsieg nun wie die Pfälzer sieben Punkte gesammelt.

Für Hertha waren zweimal Luca Schuler (28./64. Minute), Derry Scherhant (51.) und Michael Cuisance erfolgreich, dem in der 79. Minute der Siegtreffer gelang. Auf Seiten des FCK trafen Philipp Klement (32. Minute), Aaron Opoku (45.) und Boris Tomiak (68.).

Lautern startet selbstbewusst

Hertha war direkt gefordert - und zwar vorrangig in der Defensive. Das lag zuvorderst an Kaiserslautern. Sieben Punkte aus den ersten drei Spielen gaben den Pfälzern einen spürbaren Push, das Heimpublikum auf dem Betzenberg tat sein Übriges. Das erste Ausrufezeichen: Nach acht Minuten köpfte Daniel Hanslik den Ball nach einer Ecke an die Querlatte.

Die Berliner, bei denen in der Abwehr Marton Dardai für den gewechselten Marc Oliver Kempf startete, wackelten - aber fielen (zunächst) nicht. Im Gegenteil, das Team berappelte sich eindrucksvoll. Nach einer Viertelstunde übernahm Hertha in einer intensiven Partie zusehends die Kontrolle und erarbeitete sich Chancen. Dabei zeigte sich bereits das spielbestimmende Muster: So unsicher das Team von Cristian Fiél das ein ums andere Mal hinten wirkte, so zielsicher spielte es nach vorne.

Offensiv zielstrebig, defensiv durcheinander

Nach 18 Minuten hätte Derry Scherhant - nachdem er den Ball selbst Richtung Strafraum getrieben hatte - nach Flanke von Michal Karbownik per Kopf das 1:0 erzielen können, eigentlich sogar müssen. Passte in diesem Fall schon die Kombination, Scherhants Timing im letzten Moment aber nicht, so stimmte nach einer knappen halben Stunde alles: Da beendete Jonjoe Kenny einen Flankenlauf mit einem perfekten Chipball auf Luca Schuler, der vom Elfmeterpunkt zur Führung für Hertha einköpfte.

Was folgte, war jedoch defensives Durcheinander bei den Berlinern. Und das in doppelter Ausführung. Nach 32 Minuten war noch Pech im Spiel - zumindest ein wenig. Eine Ecke flog in den Hertha-Strafraum und es begann eine unkontrollierte Kopfball-Flipperei. An deren Ende lag der Ball vor den Füßen von Philipp Klement und so halbherzig die Klärungsaktionen vorher waren, so entschlossen traf er zum 1:1.

Kurz vor dem Pausenpfiff nahm sich Hertha dann aber völlig selbstverschuldet den Lohn für eine ordentliche erste Hälfte. Linus Gechter spielte im Aufbau einen Ball, für den das Wort Katastrophenpass erfunden wurde. Statt bei Diego Demme landete er genau in den Füßen von Hanslik, der Aaron Opoku losschickte. Der Stürmer schloss von der Strafraumgrenze ab - und vom Innenpfosten klatschte der Ball zum 1:2 aus Berliner Sicht ins Tor.

Cuisance mit dem umjubelten Schlusspunkt

Es war der Schlusspunkt einer wilden ersten Hälfte und die zweite sollte ihr in Nichts nachstehen. Zunächst glänzte da - hinein in eine Lauterer Druckphase - wieder die offensive Hertha. Scherhant traf aus spitzem Winkel zum 2:2 und die Berliner setzten nach. Kenny erzielte fast selbst die Führung, ehe er sie vorbereitete: Wie schon beim 1:1 servierte er ideal für Schuler, der dieses Mal aus fünf Metern mit dem Fuß zum 3:2 einschob (64.).

Doch wieder hielt die Führung nur für vier Minuten. Weil wieder die defensive Hertha das einriss, was sie offensiv aufgebaut hatte. Boris Tomiak wackelte Deyovaisio Zeefuik aus, bis der auf dem Boden saß. Keeper Tjark Ernst versuchte noch Schlimmeres zu verhindern, doch es war zu spät: Aus kurzer Distanz prallte der Schuss von seiner Hand an die Latte und zum 3:3 ins Tor (68.).

Das Spektakel ging danach ungebremst weiter. Tore? Auf beiden Seiten jederzeit möglich und das vielfach. Doch es fiel - ob der freien Räume kaum zu fassen - nur noch eins. Die finale Michael-Cuisance-Show ließ die 4.000 Hertha-Fans im Gästeblock jubeln. Er wackelte seine Gegenspieler aus und traf dann aus rund zehn Metern zum 4:3-Auswärtssieg.

Die Stimmen zum Spiel

Luca Schuler (Hertha BSC): "Es war ein absolutes Highlight. Ein geiler Fußball-Abend für den neutralen Zuschauer und für beide Fanlager. Was hier an Stimmung abgerissen wurde - auch ein riesiger Dank an alle mitgereisten Anhänger von uns. 20:30 Uhr? Ich weiß nicht, wann die nach Hause kommen. (...) Ich glaube, wir haben uns den Sieg am Ende des Tages verdient."

Derry Scherhant (Hertha BSC): "Ich bin super happy, dass wir das Spiel noch gedreht haben und hier als Sieger vom Platz gehen. Wegen solchen Momenten hat man den Traum, Fußball-Profi zu werden."

Christian Fiél (Hertha BSC): "Natürlich hätte ich mir gewünscht, dass wir vielleicht das ein oder andere Gegentor weniger bekommen. Aber wir haben schon viel von dem umgesetzt, was wir vor dem Spiel angesprochen hatten. Deshalb freue ich mich sehr für die Jungs."

Das Spiel im Liveticker

Sendung: rbb24 Inforadio, 31.08.2024, 20:30 Uhr

61 Kommentare

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  1. 61.

    Na ja, es würde schon reichen, die blau-weiße Brille abzusetzen, denn eben nicht alle lieben Hertha BSC und verfallen in den Jubel, der hier gerne mal verbreitet wird.
    Nur im klar zu stellen: Union spielt in der 1. und Hertha in der 2.Liga, einer Realität, die man sich stellen muss oder nicht.
    Da ist auch völlig egal, wie manche Mannschaften in den jeweiligen Ligen spielen.
    Wenn Sie die Realität nicht einsehen, einsehen können, dann würde ich mich mit Aussagen wie "gedanklicher Rohrkrepierer" soetwas von zurück halten.

  2. 60.

    Es war eine super Leistung von Kaiserslautern und Hertha war ein bisschen besser.

  3. 59.

    Ich finde die Trollerei einfach unerträglich. Hatte hier allerdings ausnahmsweise festgestellt, dass die Trolls zumindest mal nicht in der starken Mehrheit sind, wie es allzu oft schon war. Ist natürlich absolut ärgerlich, wenn die Kommentarfunktion wegen dieser Leute vorzeitig geschlossen wird und sachliche Kommentare nicht mehr durchkommen.

  4. 58.

    "Und ja, dass Artikel ... über Union schnell geschlossen ... werden, dient doch nur dafür, um Hertha BSC ... mehr Platz einzuräumen." >>>>> Danke, dass Sie uns allen die Augen öffnen!

  5. 56.

    Ich muss Ihnen echt geben, wohl zum ersten Mal, aber mit den ganzen Thommys, BSC-Fans aka ... die nur der Spott über diesen hervorragenden und beliebten Club Berlins verbreiten.
    Aber mal ehrlich, sie stechen hervorragend in das blauweiße Wespennest. Ich schmunzel gerne einmal über deren Kommentare, zumal die "wahren" Hertha-Fans so verbissen darauf reagieren.
    Und ja, dass Artikel (auch nicht in der Vielzahl)über Union schnell geschlossen und in den hintersten Teil verbannt werden, dient doch nur dafür, um Hertha BSC, "dem beliebtesten Fußballverein Berlins", mehr Platz einzuräumen.

  6. 55.

    Zitat: "Druckt Union dieses Jahr wieder prahleriische CL-Shirts?"

    Bitte beim Thema bleiben, Lupinho. Dieser angebl. "Thommy aus Köpenick" aka "BCC-Fan" etc. ist kein FCU Fan, sondern kann eben einfach Hertha nicht leiden.

    Im Übrigen finde ich es echt doof, dass die Kommentarfunktion zum Artikel über das Spiel FCU vs. St. Pauli nach nicht mal 24h geschlossen wurde, da dort wieder mal Trollerei fröhliche Urständ feierte.

  7. 54.

    "....Demut..... Und gerade das unterscheidet die Mannschaften, wie sonst ist es zu erklären, dass fast täglich, manchmal bis zu vier Artikel über HBC hier erscheinen." >>>>>
    Demzufolge ist Pseudo-Thommy der Meinung, die RBB-Beiträge werden von Herthas Mannschaft verfasst? Was für ein gedanklicher Rohrkrepierer. Im Übrigen: Glückwunsch an die Gewinner eines spannenden Spiels!

  8. 53.

    Davon weiß ich nichts.
    Im Gegensatz zu Hertha, die wie aufgeblasene Gockel im Glanz ihrer eigenen Arroganz herumstolzieren, beweist Union Berlin Demut, Demut auch vor der letzten Saison.
    Und gerade das unterscheidet die Mannschaften, wie sonst ist es zu erklären, dass fast täglich, manchmal bis zu vier Artikel über HBC hier erscheinen.

  9. 52.

    Ein klasse Spiel. Ja, die Abwehr beider Teams hat dazu beigetragen ;-) Und am Ende hat Hertha eben ein Tor mehr erzielt. Anders herum würden die Lauternfans feiern.

  10. 51.

    Verehrter Klausemann, lesen Sie hier eigentlich die Kommentare anderer User, auf die Sie sich beziehen?
    Ich würde mich mal über eine Liste aller Kommentare freuen, die die Leistung der Lauterer in irgendeiner Weise kleinreden. Ich denke, die Liste wird kurz.

  11. 50.

    Das beruht auf gegenseitigkeit.
    Hertha hat das Spiel in der zweiten Halbzeit ebenfalls durch Krasse Fehler der FCK Abwehr gedreht.
    Wir können uns drehen und wenden wie wir wollen. Lediglich der glücklichere hat gewonnen, ob es verdient ist lässt sich drüber streiten. Wenn es umgekehrt wäre, würden sie wahrscheinlich auch so denken.
    Nichts destotrotz, es war ein super Spiel, geile Stimmung, bis zum Rückrundenspiel in Berlin.

  12. 49.

    Gehen Sie bitte nicht auf diese unsinnigen Kommentare auch nich ein. Es geht hier um Fußball. Und es gibt schon genug negative Menschen, die anderen einfach nur die Freude am Fußball missgönnen. Das gestrige Spiel war einfach nur herrlich, weil es spannend war und am Ende die für Herthaner richtige Mannschaft gewonnen hat. Da kann man ach einfach mal feiern, gibt es ja nicht so oft bei Hertha.

  13. 46.

    Entschuldigung einen Nachtrag habe ich noch für Sie
    Momentum
    Substantiv, neutrum
    Richtiger Zeitpunkt, Augenblick, etwas erledigen, zu einer bestimmten Zeit erreichen.

  14. 45.

    Geschwindigkeit und Dynamik
    Die Analyse eines Augenblick
    Hertha BSC hat Demzufolge das Momentum auf seiner Seite gehabt...
    Aber trotzdem vielen Dank für ihre Ausführung.

  15. 44.

    Das Spiel wurde durch individuelle Fehler der Hertha gedreht. Spielerisch war es in dieser Phase ausgeglichen. Aber es war wie gesagt von beiden ein Klassespiel.
    HaHoHe

  16. 43.

    "...Es war ein echtes Spektakel, bei dem das Momentum am Ende aufseiten der Berliner lag."

    Das Momentum meint die Zeit der fruchtbaren Reife, der Moment bezeichnet den entscheidenden Augenblick, in dem sie zutage tritt.
    Das Momentum ist, aus dem Latein stammend, übers Englische mit falscher Bedeutung ins Neu-Deutsche geschlittert. Aber Klarheit der Gedanken braucht Klarheit in der Sprache. Und zwar überall im Leben.
    Sogar im Fußball!

  17. 42.

    Es fällt Dir nur schwer zu verstehen, dass Fans einer Mannschaft sich freuen, wenn diese gewinnt. Du bist eben neutral und daher emotionsloser als Fans. Beim Fußball zählt das Ergebnis, Haltungsnoten werden nicht vergeben.

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