Grünheide (Oder-Spree) - Tesla erhält erste Teilgenehmigung für Gelände-Erweiterung

Di 15.10.24 | 20:28 Uhr
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Archivbild: Baustelle zum Neubau der Tesla Gigafactory 4 am Schlehenweg - Eichenstraße im Ortsteil Freienbrink in Grünheide (Mark) im Bundesland Brandenburg. (Quelle: dpa/aerofoto)
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Audio: rbb24 Inforadio | 15.10.2024 | Anke Arndt | Bild: dpa/aerofoto

Tesla hat vom Landesumweltamt grünes Licht für einen ersten Schritt zum Ausbau seiner E-Auto-Fabrik in Grünheide bekommen. Dadurch kann eine bestehende Produktionshalle erweitert werden. Wald muss dafür nicht erneut gerodet werden.

Das Brandenburger Landesamt für Umwelt hat Tesla die erste Teilgenehmigung für die Erweiterung der Automobilfabrik in Gründe (Oder-Spree) erteilt. Das gab das Umweltministerium am Dienstag bekannt.

Demnach plant der US-Elektroautohersteller die Erweiterung der Produktion in seinem Automobilwerk in mehreren Teilgenehmigungsabschnitten. So soll die Produktion schrittweise von derzeit 500.000 auf zukünftig eine Million Fahrzeuge pro Jahr erweitert werden. Mit der Erweiterung soll auch eine Erhöhung der Produktionskapazität der Batteriezellfertigung von derzeit 50 auf zukünftig 100 Gigawattstunden pro Jahr erfolgen.

Tesla teilte mit, mit dem ersten Teil der Genehmigung stelle die Behörde auch fest, dass ein möglicher weiterer Ausbau mit einer Verdoppelung der Produktionskapazität und der Batteriespeicherkapazität mit den dargestellten Umweltauswirkungen grundsätzlich genehmigungsfähig sei.

Dafür muss kein weiterer Wald gerodet werden. Es geht um einen Ausbau auf dem bisherigen Gelände der einzigen E-Auto-Fabrik von Elon Musk in Europa.

Antrag im März 2023 beim Landesumwelt eingereicht

Tesla hat nach Angaben des Landesumweltamtes am 15. März 2023 den erforderlichen Änderungsgenehmigungsantrag bei der Behörde eingereicht. Beantragt wurde zugleich die Unterteilung des gesamten Änderungsvorhabens in mehrere Teilgenehmigungsabschnitte. Die erste dieser beantragten Teilgenehmigungen konnte nun nach Abschluss des immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens erteilt werden, heißt es.

Für die Produktionserweiterung soll unter anderem eine weitere große Halle zur Unterbringung der zusätzlichen Produktionseinheiten errichtet werden. Zudem sind auch Änderungen und die Optimierung an den bereits errichteten Produktionsanlagen geplant.

Für Errichtung von Produktionsanlagen braucht es weitere Teilgenehmigungen

Die am Dienstag ausgestellte Teilgenehmigung umfasst mehrere Punkte: So darf Tesla unter anderem Produktionsgebäude erweitern, Nebenanlagen wie eine Abfallanlage umplanen oder verlegen. Für die weiteren Ausbauschritte kann der US-Autohersteller auch bereits die Infrastruktur wie Lagerflächen, Versorgungsgebäude oder Parkplätze errichten - nun auch offiziell. Bereits Anfang Juli durfte Tesla bereits vorzeitig mit dem Bau beginnen.

Die erste Teilgenehmigung sieht keine neuen Produktionsanlagen vor. Der Ausbau der Produktion und die Errichtung weiterer Produktionsanlagen sind Gegenstand eines zweiten und dritten Genehmigungsprozess. Um eine Produktionskapazität von eine Million E-Autos stemmen zu können, soll dann unter anderem eine weitere große Halle errichtet werden. Das Gesamtvorhaben - also alle drei Teilgenehmigungen - sind auf dem bisherigen Werksgelände vorgesehen.

Weitere Waldrodungen sind laut Landesumweltamt dafür nicht erforderlich. So werden den Angaben zufolge auch keine Flächen im angrenzenden Waldstück des Bebauungsplan 60 in Anspruch dafür genommen, indem sich derzeit auch das Protestcamp der Initiative "Tesla stoppen" befindet.

Sendung: rbb24 Inforadio, 15.10.2024, 17:40 Uhr

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8 Kommentare

  1. 8.

    Endlich siegt mal die Vernunft und die bisherigen Hersteller, die uns mit dem Abgasskandal betrogen haben, zum nachdenken gezwungen. Weiter so, die Umwelt wir es uns eines Tages danken.

  2. 7.

    "So soll die Produktion schrittweise von derzeit 500.000 auf zukünftig eine Million Fahrzeuge pro Jahr erweitert werden." Schon heute karren Autotransporter im Minutentakt diese kaum verkäuflichen "Fahrzeuge" zu tausenden auf Abstellflächen Richtung Nordosten. Würde diese riesige Fabrik doch bloß etwas Sinnvolles produzieren was die Menschheit begehrt!

  3. 5.

    Der Ausbau des Werks ist gut und richtig, denn es sichert auf einem Baumplantagengelände, was keine sinnvolle Sauerstoffproduktion zum Ziel hatte, eine Menge neuer Arbeitsplätze zum Zwecke des Umweltschutzes.
    Auch die verwöhnten Deutschen werden irgendwann erkennen, dass es keine Alternative zum E-Auto geben kann. Andere europäische Länder sind da glücklicherweise weiter im Verständnis. Wenn es ein anderer Autobauer gewesen wäre, hätte vermutlich kein Hahn danach gekräht. Gut das es Tesla ist.

  4. 4.

    Da frage ich mich doch, ob Ihre mit Sicherheit nicht unvoreingenommene Wahrnehmung von "billig, entspannt und komfortabel" die Vernichtung hunderter Hektar Waldflächen inmitten eines Landschaftsschutzgebietes rechtfertigt.

  5. 3.

    Diesel Dieter und Benzin Bernd lassen sich eben gern von Bild, Welt, CxU, VW und Co verarschen. Mal sehen ob die gelebte Petro-Maskulinitaet den Preis der Dinoploerre in Zukunft wert ist. An anderen Orten Europas ist man da schon weiter.

    Ich bin noch nie so billig, entspannt und komfortabel Auto gefahren wie die letzten Monate. Knapp 13000km in nicht ganz 5 Monaten und das als Laternenparker.

  6. 2.

    Hier wird Stück für Stück aus Gier immer mehr Land versaut und am Ende bleibt eine vergiftete Einöde da stehen. Und wozu? Damit Deutsche und Arbeitnehmer besser ausgebeutet werden können. Und das zum Billigpreis.

    Na ja, das traurige dabei ist, das die Politik schon von Anfang an wusste, das immer mehr Land verbaut wird. Denn keiner ist so dumm, das er behaupten könnte nichts davon gewusst oder geahnt zu haben.

  7. 1.

    Gut. Weiter so.

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