Pergamonmuseum, Studienkredit, WhatsApp - Das ändert sich im Oktober

Sa 30.09.23 | 08:13 Uhr
  9
Collage: Innanansicht Pergamonmuseum; Studentinnen und Studenten sitzen während einer Vorlesung in einem Hörsaal; Dachdecker bei der Arbeit. (Quelle: dpa/Contini/Vennenbernd/Utrecht)
Bild: dpa/Contini/Vennenbernd/Utrecht

Das Pergamonmuseum auf der Berliner Museumsinsel schließt, Studierende müssen mit höheren Zinsen rechnen, Dachdecker und Gerüstbauer bekommen mehr Geld. Darüber hinaus bringt der Oktober verschiedene weitere Neuerungen.

Besitzer älterer Handymodelle bald ohne WhatsApp

Besitzer älterer Handymodelle können ab Oktober WhatsApp nicht mehr nutzen. Um den Messenger weiterhin nutzen zu können, wird mindestens die Android-Version 5.0 benötigt. Wird diese vom Gerät nicht unterstützt, funktioniert auch WhatsApp nicht mehr. Meta, das Unternehmen hinter dem Messenger, wird alle betroffenen Nutzer rechtzeitig informieren, bevor der Dienst für sie eingestellt wird.

Steuererklärung noch immer nicht abgegeben?

Für Privatpersonen bzw. Selbstausfüller wird es bei der Steuererklärung 2022 jetzt höchste Zeit: Spätester Abgabetermin ist eigentlich der 30. September 2023. Da dies aber ein Samstag war, wurde die Frist auf Montag, den 2. Oktober 2023, verschoben. Übrigens: Beratene Steuerzahler haben noch bis zum 31. Juli 2024 Zeit mit der Abgabe.

Grundinstandsetzung: Pergamonmuseum schließt

Das Pergamonmuseum auf der Berliner Museumsinsel wird ab dem 23. Oktober 2023 komplett für Besucherinnen und Besucher geschlossen. Dieser Schritt ist erforderlich, um die Grundinstandsetzung im Rahmen des "Masterplans Museumsinsel" wie geplant fortsetzen zu können. Im Frühjahr 2027 sollen der Nordflügel des Museums sowie der Saal mit dem Pergamonaltar wiedereröffnet werden.

Pflegebedürftigkeit: Antragsverfahren ändert sich

Ab Oktober wird sich das Antragsverfahren zur Feststellung der Pflegebedürftigkeit ändern. Die gesetzlichen Pflegekassen müssen demnach innerhalb bestimmter gesetzlicher Fristen über einen Antrag auf Feststellung des Pflegegrades entscheiden. Wird die Frist überschritten, müssen sie dem Versicherten 70 Euro pro verzögerter Woche zahlen. Die Zahlungspflicht fällt aber weg, wenn die Pflegekasse die Verzögerung nicht zu vertreten hat. Das ist zum Beispiel der Fall bei einem durch Krankenhausaufenthalt ausgefallenen Begutachtungstermin.

Höhere Zinsen für Studierende

Studierende, die ihr Studium über einen Studienkredit finanzieren, stellt diese Änderung vor finanzielle Herausforderungen, denn sie müssen ab Oktober 2023 mit höheren Zinsen rechnen. Bereits im April sind die Zinsen auf 7,55 Prozent gestiegen, ab Oktober werden es mehr als 8,0 Prozent sein.

Gas wird günstiger

Ab Oktober 2023 sinken die Gaskosten, da zwei Gasumlagen auf null Euro gesenkt werden. Dieser vom Trading Hub Europe (THE) angekündigte Schritt bedeutet für einen durchschnittlichen Einfamilienhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh eine Entlastung von rund fünf Prozent oder 130 Euro pro Jahr. Singlehaushalte mit einem Verbrauch von 5.000 kWh sparen rund 33 Euro, Paarhaushalte mit einem Verbrauch von 12.000 kWh rund 78 Euro.

Insbesondere die im Vorjahr stark gestiegene Regelenergieumlage wird von 0,57 Cent/kWh (netto) auf Null gesenkt. Auch die Konvertierungsumlage, mit der die Umstellung von H- auf L-Gas finanziert wird, entfällt aufgrund der ausreichenden Versorgung mit L-Gas. Allerdings wird der neue, niedrigere Gaspreis nicht automatisch an Kunden weitergeleitet. Vor allem Neukunden könnten von der Änderung profitieren. Für Bestandskunden kann sich ein Vergleich und ein Wechsel des Anbieters lohnen.

Frist für Heizkostenzuschuss läuft aus

Ende Oktober 2023 läuft der Heizkostenzuschuss für Heizungen mit Holz, Öl oder anderen nicht leitungsgebundenen Brennstoffen aus. Bis zum 20. Oktober 2023 kann ein Antrag dafür gestellt werden. Die Höhe der Härtefallbeihilfe beträgt 80 Prozent der Mehrkosten für den geförderten Energieträger. Pro Haushalt kann man eine Entlastung von maximal 2.000 Euro erhalten. Die Bagatellgrenze liegt bei 100 Euro pro Haushalt.

Regelaltersrente ohne Abschläge für bestimmte Jahrgänge

Der Oktober bringt auch Änderungen für Rentnerinnen und Rentner - besonders für inen bestimmten Geburtsjahrgang ist der Monat spannend: Wer zwischen dem 2. Oktober 1957 und dem 1. November 1957 geboren ist, kann ohne Abschläge erstmals zum 1. Oktober 2023 die Regelaltersrente bekommen. Wichtig ist dabei nur, dass Betroffene die Rentenanträge aktiv selber stellen müssen. Die Rente wird nämlich nicht automatisch gewährt.

Mehr Geld für Dachdecker und Gerüstbauer

Die rund 100.000 Beschäftigten im Dachdeckerhandwerk erhalten zum 1. Oktober 21,12 Euro Ecklohn pro Stunde – damit steigen die Bezüge um drei Prozent. Das sieht der aktuelle Tarifvertrag vor. Zuletzt war der Ecklohn im November 2022 um fünf Prozent gestiegen und lag damit bei 20,50 Euro.

Auch im Gerüstbauerhandwerk wird mehr Geld gezahlt: In den Verhandlungen um einen neuen Tarifvertrag konnten Arbeitgeber und Gewerkschaft zwei Teilerfolge erzielen. Demnach steigt der Branchenmindestlohn zum 1. Oktober auf 13,60 Euro (vorher 12,85 Euro). Auch die Ausbildungsvergütungen werden erhöht: Zum 1. Oktober gibt es 85 Euro monatlich mehr im ersten Ausbildungsjahr (1.050 Euro), 50 Euro mehr im zweiten (1.245 Euro) sowie 40 Euro mehr im dritten Ausbildungsjahr (1.515 Euro).

Sendung: rbb24 Abendschau, 30.09.2023, 19:30 Uhr

9 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 9.

    "Kommt die DM nicht zu uns, gehen wir zu ihr".
    War eine Parole der Wendezeit.
    Und die wurde im Osten skandiert.

  2. 8.

    Sehe ich auch so. In Zeiten des Fachkräftemangels wären andere Maßnahmen besser. Es gibt ja die sog. ewigen Studenten und eben auch solche, die ihr Studium durchziehen. ALLE sollten mit zinslosen Darlehen belohnt werden, nur wer die Regelstudienzeit überschreitet (Ausnahme: Geburt eines Kindes, schwere Erkrankung)zahlt danach Zinsen. Auch für angehende Meister sollte das gelten. Deutschland kann nicht immer über Fachkräftemangel jammern und jungen Menschen, die Tür vor der Nase zuknallen. Es sind Investitionen in die Zukunft und diese Zinsen sorgen keineswegs für die Chancengleichheit von der so gerne gepredigt wird. Vielleicht würde eine Ausweitung dualer Studiengänge schon helfen, die Lücke zwischen Theorie und Praxis zu schließen und die Fachkräfte dort zu halten, wo man sie braucht.

  3. 6.

    Das trifft die armen Menschen im Norden noch viel schlimmer. Und was sollen erst die Menschen im Süden denken… Wie kann die Zukunft nur so grausam sein. Freu Dich lieber über die Gegenwart, dann hast Du in der Vergangenheit wenigstens eine schöne Erinnerung.

  4. 5.

    Morgen ist ja wieder Museumssonntag. Letzten Sonntag ab 0:01 konnte man für wenige Minuten kostenlose Eintrittskarten fürs Pergamonmuseum buchen. Haben wir auch genutzt, halten die Vergabepraxis jedoch für fragwürdig. Besser wäre Registrierung mit anschließender Verlosung bei der hohen Nachfrage. Trifft bestimmt auch auf andere Museen zu.

  5. 3.

    8,0 Prozent Zinsen für Studienkredite? Das muss diese funktionierende Marktwirtschaft sein, die uns der Westen versprochen hat. Einwandfrei.

  6. 2.

    Ich denk 2035 ist realistischer

  7. 1.

    „ Im Frühjahr 2027 sollen der Nordflügel des Museums sowie der Saal mit dem Pergamonaltar wiedereröffnet werden.“
    Sehr optimistisch!

Nächster Artikel