Internationale Konferenz -
Vertreter mehrerer europäischer Minderheiten treffen sich seit Dienstag in Lübbenau (Oberspreewald-Lausitz). Darunter sind Angehörige der Lausitzer Sorben und Wenden, aber auch der Ladiner aus Italien, der Jenischen aus der Schweiz oder der Bretonen in Frankreich. Alle Minderheiten haben gemeinsam, dass sie keinen eigenen Mutterstaat und keinen Nachbarstaat haben, in denen ihre Volksgruppe die Mehrheit bildet.
Seit 2017 treffen sich die Vertreter der sogenannten "Non-Kin"-Staaten regelmäßig. Sie bilden eine Arbeitsgemeinschaft in der Föderalistischen Union Europäischer Nationalitäten (FUEN).
Tourismus und Strukturwandel als Themen
Obwohl die Minderheitenvertreter aus ganz Europa kommen stehen viele von ihnen vor ähnlichen Herausforderungen. Sie alle haben das Ziel, ihre Identität, Sprache und Kultur zu erhalten.
In Lübbenau berichten die Sorben und Wenden beispielsweise in Vorträgen von ihren Erfahrungen im Lausitzer Strukturwandel. Außerdem soll das Thema "Tourismus als Chance für Minderheiten" besprochen werden. Bis Freitag finden zudem verschiedene Diskussionsrunden statt. Etwa 30 Teilnehmer aus zehn Ländern werden erwartet.
Im Voraus erklärte der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft und FUEN-Vizepräsident Bahne Bahnsen, dass er sich freue, die Tagung bei einer "anerkannten und gut organisierten Minderheit, den Sorben" abhalten zu können.
Eingeladen sind Vertreter der Pomaken aus Bulgarien, die Jenischen aus der Schweiz, der Westfriesen aus den Niederlanden, der Nord- und Saterfriesen aus Deutschland, der Ladiner aus Italien, der Turk-Mescheten aus Russland und Aserbaidschan, der Bretonen aus Frankreich, die Aromunen aus Albanien und der Ruthenen aus Ungarn.
Sendung: Antenne Brandenburg, 23.04.2024, 10:30 Uhr