Interview | Heimleiter Seniorenresidenz - "Wir sehen uns gezwungen, keine Sozialhilfeempfänger einziehen zu lassen"

Mo 28.10.24 | 06:12 Uhr
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Symbolbild: Drei Heimbewohnerinnen vor einem Pflegeheim am 27.06.2023. (Quelle: dpa/Oliver Berg)
Audio: rbb24 Inforadio | 28.10.2024 | Jenny Barke | Bild: dpa/Oliver Berg

Wegen steigender Kosten melden einige Pflegeheime in Berlin Insolvenz an. Andere heben die Preise an, wie die Seniorenresidenz von Matthias Küßner. Er muss noch einen drastischeren Schritt gehen, sagt er im Interview.

Deutschlandweit steigen die Zuzahlungen für Pflege in Heimen. Waren es 2017 noch rund 1.750 Euro, sind es mittlerweile weit mehr als 3.000 Euro. Grund sind laut Heimbetreibern steigende Löhne, teurere Lebensmittelpreise und Anschaffungen durch die Inflation sowie steigende Kosten für Instandsetzungen und Investitionen.

Auch in Berlin müssen viele Heime die Preise erhöhen. Im Seniorenheim Bölschestraße in Friedrichshagen sind es ab kommenden Jahr 400 Euro - im Schnitt erhöhen die Heime um bis zu 1.000 Euro. Der Heimleiter Matthias Küßner erklärt im Interview, was das im Alltag der Bewohner für Folgen hat - und was sich aus seiner Sicht an dem System ändern müsste.

rbb|24: Herr Küßner, warum steigen die monatlichen Kosten für die Pflege in Ihrer Einrichtung um 400 Euro?

Matthias Küßner: Da spielen viele Aspekte eine Rolle. Die Inflation ist gestiegen, die Lebensmittelpreise sind für uns ein wichtiger Posten in den vergangenen Monaten geworden. Hinzu kommen die gestiegenen Kosten für die Instandhaltungen, alle Firmen haben die Preise angezogen.

Zum 1. Januar dieses Jahres haben wir bereits um 500 Euro erhöht, wegen der Einführung des sogenannten Tariftreuegesetzes. Dadurch haben unsere Mitarbeiter in der Pflege eine anständige Lohnerhöhung bekommen. Das gab allerdings auch sofort Probleme im Haus. Denn alle, die nicht pflegen, von mir angefangen, über Verwaltung, Sozialdienste, Reinigung und Küche haben nichts bekommen. Die meisten von denen laufen auf Mindestlohn.

Wenn die auch irgendwann mit in die Tariftreue reinfallen, wird das noch ein weiterer großer Batzen, den die Bewohner aufbringen müssen.

Zur Person

Matthias Küßner in seinem Büro.(Quelle:rbb)
rbb

Heimleiter - Matthias Küßner

Matthias Küßner leitet seit acht Jahren die ProCurand-Seniorenresidenz Bölschestraße in Berlin-Friedrichshagen. In der stationären Pflegeeinrichtung leben etwas mehr als 100 Bewohner und Bewohnerinnen. ProCurand ist ein privater Träger.

Von den öffentlichen Pflegekassen bekommen Sie trotz der gestiegenen Kosten nicht mehr Geld?

Nein. Es gibt eine ganz klare Summe, die wir pro Pflegegrad bekommen. Diese Summe ist weder im vergangenen Jahr gestiegen, noch soll sie meines Wissens im nächsten Jahr steigen. Die extrem steigenden Kosten bekommen wir also nicht erstattet.

Und man darf auch mal sagen: Wir müssen noch ganz viel Geld von der Corona-Zeit zurückbezahlen. Der Senat hat uns damals Tests und Masken zur Verfügung gestellt. Anderthalb Jahre später haben wir eine Rechnung von 9.000 Euro erhalten. Das Geld muss irgendwo herkommen. Wir sehen ganz viele Pflegeheime, die jetzt Probleme bekommen. Wir müssen jetzt bei jeder Anschaffung und Instandsetzung ganz genau überlegen.

An welcher Stelle können und müssen Sie sparen?

Bereits abgeschafft haben wir die Wasserflaschen, früher hatten wir Wasserkästen. Jetzt regeln wir das über die Trinkwasserleitung, mit einem Sprudelautomaten.

Wir bieten unseren Bewohnern dieses Jahr eine Lichterfahrt mit einem Busunternehmen in Berlin an. Ob wir uns das nächstes Jahr erlauben können, ist die große Frage. Außerdem sind wir eine Einrichtung, und darauf bin ich sehr stolz, die immer noch frisch kocht. Ob wir das bei den Preissteigerungen lange durchhalten, kann ich auch nicht garantieren.

Wie geht es Ihren Bewohnern mit der Situation?

Das ist schon heftig. Einige werden jetzt zusätzlich abhängig von der Sozialhilfe, weil sie den Eigenanteil für das Pflegeheim nicht mehr zahlen können. Unsere Bewohner haben ihr ganzes Leben gearbeitet, manche länger als 45 Jahre, auch in hohen Jobs, die haben nicht schlecht verdient. Jetzt müssen sie zum Sozialamt.

Wir haben inzwischen einen Bewohner, das ist mir gestern erst bekannt geworden, bei dem die Kinder überlegen, den alten Herrn hier rauszunehmen, weil die Sozialhilfebeantragung zu lange dauert und die einfach die finanziellen Mittel nicht haben, um das jetzt zu überbrücken.

Die Kinder eines Bewohners überlegen, den alten Herrn hier aus dem Heim zu nehmen, weil die Sozialhilfebeantragung zu lange dauert und sie nicht die finanziellen Mittel haben.

Heimleiter Matthias Küßner

Wie viele Bewohner:innen bekommen inzwischen bei Ihnen Sozialhilfe?

Insgesamt haben wir 106 Bewohner. 14 Prozent davon bekommen nun Sozialhilfe, seitdem die Preise erhöht wurden. Eingezogen sind sie noch als Selbstzahler. Aber diese 14 Prozent sind bei uns im Verhältnis wenige. Das hat auch damit zu tun, dass wir keine Sozialhilfeempfänger einziehen lassen. Das ist ganz schlimm, menschlich ist das ein Wahnsinn, was wir da machen.

Aber das Sozialamt zahlt an uns pro Bewohner und Tag 4,50 Euro weniger als Selbstzahler. Und wenn man das aufrechnet, dann ist das eine immense Summe, die ich mir einfach nicht erlauben kann. Hinzu kommt, dass bei uns 15 Menschen auf der Warteliste stehen. In Berlin gibt es einfach viel zu wenig Pflegeplätze.

Wir haben auch absurde Fälle erlebt, dass Menschen so viel Rente bekommen, dass sie nicht mehr in die Sozialhilfe fallen. Aber die Rente reicht nicht, um diese 4,50 Euro pro Tag extra zu zahlen. Das heißt, für uns wären sie wieder Sozialhilfeempfänger. Das Sozialamt sagt nein und wir als Betreiber bleiben auf dem Geld sitzen.

Was bedeutet das für den Alltag der Pflegebedürftigen?

Erst einmal ist es eine ganz lange Odyssee, Sozialhilfe zu beantragen. Solange der Antrag nicht durch ist, bleiben wir im Minus. Im Moment schuldet uns das Sozialamt noch 35.000 Euro von den letzten Monaten. Das müssen wir erst einmal als Firma selbst aufbringen.

Für die Bewohner heißt Sozialhilfe, dass sie nur ein kleines Taschengeld haben, von bis zu 150 Euro. Von diesem Geld müssen sie den Friseur bezahlen, die Fußpflege, oder auch mal die Vitaminchen, die sie schon ihr ganzes Leben nehmen, sowie eigene Kosmetik. Das heißt, der Enkel, der eigentlich ein Geschenk zu Weihnachten haben könnte, geht oft leer aus, weil das Geld nicht da ist.

Was müsste Ihrer Meinung nach passieren?

Ich denke, wir brauchen ganz dringend eine Reform. Erst einmal verstehe ich überhaupt nicht, warum wir den Bewohnern einen so hohen Betrag abnehmen müssen. Zum Beispiel: Unsere Bewohner bezahlten täglich 6,60 Euro für einen Ausbildungsfonds. Egal, ob ich Auszubildende habe. Das wäre in keiner anderen Firma so.

Und die Pflege, so wie sie jetzt läuft, ist nicht mehr finanzierbar. Hier muss ganz deutlich Steuergeld mitbenutzt werden, denn die Leute können es sich nicht mehr leisten. Dabei reden wir von einer Generation, die noch eine gute Rente bekommt. Wir alle, auch ich, werden das nicht mehr bezahlen können. Und dann brauchen alle Sozialhilfe, dann bezahlt der Staat ja auch. Das ist wie so ein Ball, den können wir immer weiter rollen, es kommt doch kein Ende. Es muss reformiert werden. Punkt.

Vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview führten Jenny Barke und Anja Herr.

Sendung: rbb24 Abendschau, 28.10.2024, 19:30 Uhr

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107 Kommentare

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  1. 106.

    Das ist zu teuer...
    Es gibt aber einen Vorteil: Man erkennt leicht, aus welcher politischen Richtung das kommt und was einem blühen könnte...

  2. 105.

    @Würde.... oder, auch live gesehen, Senior wird stundenlang auf dem Klo sitzengelassen. Der klammert sich an einen Griff und schreit, weil er alleine da nicht weg kann und Angst hat, runterzukippen.

  3. 103.

    Meiner (ich wette, es ist derselbe) leider (noch) nicht...

    Der rbb sollte endlich mal die Nicknamen mit den Mailadressen verknüpfen, damit sowas nicht mehr möglich ist.

  4. 102.

    Viele der heutigen Rentner, egal ob aus den alten BL o. den neuen BL, haben Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg unter Entbehrungen wieder aufgebaut. Sie machten Deutschland zum G7-Staat.
    Aber Alt- + Krankwerden darf einem nicht in Deutschland passieren. Schon gar nicht pflegebedürftig werden oder gebrechlich sein.
    Das APH ist bereits für den normalen Rentner unbezahlbar.
    Da nützt auch eine private Altersvorsorge, wie Immobilien nichts mehr. Lt. Gesetz muss Privatvermögen verwertet werden

  5. 101.

    Was passiert mit den Abgelehnten? Was, wenn man Pflege BRAUCHT, aber "kein Platz in der Herberge" (Wie es in de rWeihnachtsgeschichte so schön heißt...) ist? Man vegetiert im eigenen Kot zu Hause? Oder wie?

  6. 100.

    Sie haben die Manipulation der Diskussion nicht erkannt?

    P.S. Vielen Dank an die Redaktion, das der Nickdieb gelöscht wurde... Die Debattenkultur ist wichtig.

  7. 99.

    So einfach ist das mit den Auszubildenen in der Pflege nicht.
    Es reicht hier nicht eine Fachkraft zu sein um ausbilden zu dürfen sondern, auch hier ist eine Zusatzqualifikation nötig.
    Und oft ist es das wenn man jemand diese Zusatzqualifikation ermöglicht, beginnt der Wettkampf untereinander. Abwerben von Pflegekräften durch andere Einrichtungen.
    Und ein Blick in die Richtung von Leasingfirmrn zeigt deutlich welche Kosten teilweise Pflegeinrichtungen zahlen müssen, um Personalengpässe tragen müssen.

  8. 98.

    Doch, Ihre Bemerkung ist sehr zynisch. Möchten Sie denn eines Tages nur noch mit Quarkstulle verköstigt werden? Außerdem zeugt das von viel Unwissen. Das größte Problem ist im Alter nämlich die Mangelernährung. Und gerade, weil besonders Hochbetagte eine verlangsamte Verdauung haben und nur ein geringes Nahrungsvolumen bewältigen können, muss ihr Essen ausgewogen sein und eine hohe Nährstoffdichte aufweisen. Gut ausgebildete und entsprechend geschulte Köche bekommen das auch bei der Gemeinschaftsverpflegung hin. Natürlich hat alles seinen Preis. Aber diese Köche wissen auch, dass man dann eben nicht sklavisch den vorgeschriebenen Portionsgrößen folgt. Da gibt es dann mal statt 125 g Billigfisch 80 g hochwertigere Ware, gleicht die Portion mit preisgünstigem Gemüse aus und kommt insgesamt billiger weg. Man kann sehr viel Geld sparen, wenn man dafür sorgt, dass möglichst wenig Essen entsorgt wird und trotzdem alle gesund und sattmachend ernährt werden.

  9. 97.

    Vielen Dank. Sie beschreiben den Horror, der seit Jahren beschrieben wird. Die Konsequenz, die sich strafrechtlich ergeben müsste, findet niemals statt. Ein bekanntes Verbrechen, dass weiter unter staatlicher Obhut betrieben wird. Und dann wird hier in den Kommentaren auch noch das Recht auf Suizid aus Geldmangel heraus diskutiert. Für mich lässt das unter solchen Bedingungen nur noch den Schluss zu, dass das Grundgesetz zur Makulatur verkommen ist.

  10. 96.
    Antwort auf [Blick Winkel] vom 28.10.2024 um 19:12

    Nö, die Meinung hatte ich schon, solange darüber gesprochen wird. Aber anscheinend sind wir die beiden einzigen, die das Wort Bedingungslos verstanden haben.

  11. 95.

    Das ist furchtbar! Man könnte fast, statt von ,,Insassen'' von Häftlingen sprechen, bei den Zuständen! Der Fisch stinkt vom Kopf her!

  12. 94.

    Im Gegensatz zu Ihnen, habe ich Zivildienst in einem geleistet, und die Bedingunen waren Katastrophal! Warum sie die hohen Kosten mit 1-3 stinkenden Extraräumen begründen wollen, die gar nicht von allen genutzt werden können, erschliesst sich mir nicht!

    Bezüglich der Stromkosten: Pflegefälle haben i.d.R Beleuchtung und manchmal auch einen TV… (Cpmputer, 1000W-Heimkino, Kühlschrank, Waschmaschiene, Mikrowelle, Toaster, Friteuse, etc haben die wenigsten. Auch Durchlauferhitzer dürften eher selten sein, und täglich gebadet oder geduscht werden auch die wenigsten! Meist kommt eine Schüssel mit Warmwasser zum Einsatz!

    Da sowohl die Wäsche, als auch das Essen nicht individuell zubereitet werden, sollte der Stromverbrauch pro Kopf vergleichsweise gering sein! Das mag in einem Luxuspflegeheim, mit Reinraumatmosphäre, 100% Tageslichtlampen, Sauna und Whirpool anders sein, aber davon kenne ich keines!

  13. 93.
    Antwort auf [Blick Winkel] vom 28.10.2024 um 18:08

    So sehe ich das auch. Ich will aber noch ein bisschen Provozieren. Stellt man das Wort "Bedingungslos "in den Mittelpunkt, würde es ja bedeuten, dass jeder Bürger oder Einwohner, vom Neugeborenen bis zum Greiß, ob arm oder Milliardär das BGE erhalten würde.

  14. 92.

    Ab Pflegegrad 3 ist jeder Normalrentner ein Sozialfall. Die Pflegekasse ist nur eine Entlastung für die Erben von reichen Leuten und bietet faktisch keinen Versicherungsschutz. Die Beiträge, die man in die Pflegekasse zahlt sind so gesehen faktisch Steuern.

  15. 90.

    Danke für die Antwort, ich hätte aber doch gerne gewusst wieviel BGE ich zu meiner Rente dazu bekommen würde.

  16. 89.

    „Wen interessiert schon ihre rechtsbraune Gesinnung“
    Und damit sind Sie raus. Ganz raus...

  17. 86.

    wir reden und reden und reden, jedem dürfte klar sein das schon unter Norbert Blühm aber auch Kanzler Schmidt die Kassen leer waren weil. unter Adenauer und Wirtschaftswunder Emil schon scheiße gebaut worden ist, irgend wer muss irgend wann wie auch immer die Rechnung zahlen. Das nennt sich Generationsvertrag

  18. 85.

    "Linksgrüne Verteilungsideen sind genauso veraltet wie das Anhäufen von Pflegegeldern in den Händen Weniger. "

    Wen interessiert schon ihre rechtsbraune Gesinnung, die sie uns als "Meinung" verkaufen wollen?

  19. 84.

    "Das Problem ist die Bürokratie in Deutschland."

    Das Problem ist, dass wir immer mehr gesellschaftliche Aufgaben gierige Abzocker überlassen.

  20. 83.

    „Das hieße ja, die Privatwirtschaft als übergeordnetes Maß zu nehmen, statt die gemeinschaftlichen Strukturen.“
    Wir nähern uns einem Bereich, der nobelpreisverdächtig ist...
    Die Balance zwischen Privatwirtschaft und Gemeinwohl zu finden ist in der Tat die hohe Schule. So schlecht machen wir es in Deutschland offenbar nicht. Eine Streitkultur kann dazu beitragen. Gerät das Pendel aus dem Gleichgewicht wird es eng...Linksgrüne Verteilungsideen sind genauso veraltet wie das Anhäufen von Pflegegeldern in den Händen Weniger. Warum es aber soviel Krankenkassen geben muss ist mir ein Rätsel. Die sinnvolle Anzahl kenne ich nicht...

  21. 82.

    Wie kommen andere Gesellschaften und Gruppen nur ohne Börse und Spekulation aus, wie machen die das nur?

  22. 81.

    Das hieße ja, die Privatwirtschaft als übergeordnetes Maß zu nehmen, statt die gemeinschaftlichen Strukturen.

    Nein, dass sich überhaupt eine Privatwirtschaft entwickelte und abkoppelte, nun aber ALLES bis ins Intimste bestimmt, das ist der Fehler.

  23. 80.

    BGE würde alljährlich oder allmonatlich nach einem standardisierten Berechnungsverfahren zentral berechnet werden (je nach Ausgestaltung z. B. je nach Inflation, Lebenshaltungskosten etc.) und auch ausbezahlt. In der Steuer dann ggf. als Steuerfreibetrag verrechnet.

    Abdecken muss es menschenwürdige Lebenshaltungskosten.

    Ob nun das med. System via BGE beitragsweise ausgezahlt würde oder, wie auch ÖPNV-Kosten, zentralisiert direkt an die Erbringer wie Praxen, KH, Pflege usw., das bliebe dem Parlament überlassen.

  24. 79.

    Wie wird dieser Befreiungsschlag denn begründet? Und wer zaahlt dann am Ende die Pflegekosten des befreiten Beamten?

    Webseite der DRV-Bund: "Pflegeversicherungspflicht besteht, sofern der Beamte oder beamtenähnlich Beschäftigte in der gesetzlichen Krankenversicherung freiwillig krankenversichert ist. Für diesen Personenkreis besteht jedoch unter bestimmten Voraussetzungen die Möglichkeit, sich von der Pflegeversicherungspflicht befreien zu lassen."

  25. 78.

    Nun ist mir noch immer nicht klar, was der PKV-Systembeitrag sein soll, z. B. zur KH-Reform und allgemein …

    "die Rechnung die ein privat Versicherter bekommt ist 2,3 mal so hoch wie die eines gesetzlich Versicherten.... für die gleiche Behandlung."

  26. 76.

    „oder sind Sie verbeamtet und hätten Angst um Ihre geile Pensionhöhe??“
    Nein, aber ich kann gönnen. Die Pension (wenn man sie erreicht) ist der Bonbon für ein Arbeitsleben in moderner „Sklaverei“ und einer Bezahlung die durchaus besser hätte sein können, wenn man in der Privatwirtschaft mit ähnlicher Ausbildung gearbeitet hätte. Soll heißen: Die Steuerzahler mussten weniger Gehalt an ihre Verwaltungen bezahlen als es wo anders üblich ist...Die Steuerzahler sind nicht der lukrativste Arbeitgeber. Also SIE auch!

  27. 75.

    Als einrichtungsleiter denke ich das System ist viel besser als es dargestellt wird. Den Bericht hier vom rbb finde ich negativ. Ich denke nicht, dass unser Sozialstaat schlecht ist. Eher das Geschimpfe von allen geht auf die Nerven. Politilker möchte ich bei der Bevölkerung nicht sein. Natürlich gibt es auch schlechte Pflege usw, es wird bei uns aber viel geboten für pflegebedürftige. Schade in unserer Gesellschaft ist, dass sich krass wenig Angehörige um ihre Eltern kümmern oder kümmern können.

  28. 74.

    Irgendwann habe ich Sie schon mal gefragt wie hoch, Ihrer Meinung nach, das BGE sein soll und was es alles abdecken soll.
    Eine Antwort habe ich nie bekommen.

  29. 73.

    Eine Diskriminierung liegt hier nicht vor. In Deutschland gilt das Prinzip der Vertragsfreiheit. Kein Heim ist gezwungen, einen bestimmten Bewerber aufzunehmen. Daher dürfen auch Bewerber oder Bewerbergruppen abgelehnt werden.

    Letztlich ist es so, dass die Träger der Sozialhilfe deutlich weniger bezahlen, als der Platz regulär kostet.

  30. 72.

    An dieser aufgestellter "Rechnung" sieht man, dass kein Schimmer von einem Pflegeheim vorhanden ist.
    Als Zugabe zur willentlichen Ignoranz der Tatsachen wird lediglich ein kleines Zimmer erwähnt, aber die Gemeinschafts - und andere Räumlichkeiten als nicht vorhanden eingestuft, und als Kirsche auf dieser zusammengeschusterter Torte sollen die angeblich geringe Stromkosten des Pflegeheims dienen.

  31. 71.

    Erstaunt bin ich über das Argument der gestiegenen Lebensmittelpreise. Gerade Hochbetagte zeichnen sich nicht durch einen immensen Appetit aus. Da reicht oft schon eine Stulle und etwas Quark.
    (Nein, keine freche Behauptung, sondern Wissen.)

  32. 70.

    Tja - in meinem Bekanntenkreis haben sich alle Verbeamtete von der PV-Pflicht befreien lassen. Naja.......soviel dazu....

  33. 69.

    Und daran glauben Sie also? Nun denn.... für die GKV-pflichtigen ja - bei den PKV-Leuten gibts ja die berühmten Ausnahmen: Zitat von der Webseite der DRV-Bund: "Pflegeversicherungspflicht besteht, sofern der Beamte oder beamtenähnlich Beschäftigte in der gesetzlichen Krankenversicherung freiwillig krankenversichert ist. Für diesen Personenkreis besteht jedoch unter bestimmten Voraussetzungen die Möglichkeit, sich von der Pflegeversicherungspflicht befreien zu lassen."

  34. 68.

    "Wenn sie einzahlen.....abgesehen von der PKV."
    Naja...
    "Seitdem (1995)gilt zudem eine umfassende Versicherungspflicht für alle gesetzlich oder privat versicherten Personen."

  35. 67.

    "Und wie co-finanzieren diese z. B. die KH-Reform?"
    Sagen wir mal so... die Rechnung die ein privat Versicherter bekommt ist 2,3 mal so hoch wie die eines gesetzlich Versicherten.... für die gleiche Behandlung.
    Nun wird ihnen klar, warum alle so gerne privat Versicherte wollen.
    Als Bonbon oben drauf... die PKV zahlt alles was sich der Arzt so als notwendige Behandlung und Untersuchung so einfallen lässt.
    Mal böse gesagt... würde die GKV diese Kosten bezahlen bräuchte es keine Krankenhausreform, nur dann würden einige bei der nächsten Betragsrechnung Schnappatmung bekommen.
    Und klar würde das nicht funktionieren... dazu sind die Löhne/Gehälter zu unterschiedlich und es besteht eine Solidargemeinschaft... aber man sollte beim nächsten mal "schimpfen" auf die PKV sich auch das mal vor Augen halten.

  36. 66.

    Zur Inflation:
    Kann sich ja jeder ausrechnen, was er/sie an Rente bräuchte, wenn Miete und Warenkorb jedes Jahr 3% (mit Zinseszins) steigen!

    Zu den Kosten:
    Oftmals liegt der Personalschlüssel Nachts bei 30:1, und Tags bei 10-15:1, was m.E. bedeutet, das 30 Insassen maximal das Gehalt von 3 Pflegern zahlen.

    Das macht je nach Pflegegrad zwischen 271-652€ pro Nase, dazu kommt i.d.R. ein winziges Zimmer 10-20m², für das m.E. (da keine Küche) auch keine hohe Miete verlangt werden kann, dazu "Services" wie Wäsche waschen und Essen (fürs Essen bekommen Großküchen i.d.R. wenige €/Tag, was zu entsprechend mieser Qualität führt!), sowie Verwaltung, Strom (wird minimal sein), Nebenkosten, und Material (Windeln u.ä.) was in der Summe aber die hohen Kosten niemals Rechtfertigen kann, und auch 1x im Jahr ne Butterfahrt, sollte es nicht so teuer machen.

    Vorstandsgehälter, Mercedes SL Firmenwagen, etc machen den Braten Fett!!!

  37. 65.

    PS: Warnung vor einer "Reform" statt Von-Grund-auf-Neustrukturierung.
    Refprm würde alles noch bürokratischer, kleinteiliger (länder- statt bundesregelungen) machen, schlicht teurer, unwürdiger.

    Schaffen wir den Bürokratieapparat ab! BGE ist nicht teurer.
    Gemeinsam war und ist nicht teurer als privatisiert.

  38. 64.

    Ich kenne speziell dieses Haus sehr gut. Meine Eltern haben zusammen erst im ServiceWohnen gewohnt. Mein Vater ist dann mit 94 noch für 4 Monate in die vollstationäre Pflege, während meine Mutter im ServiceWohnen geblieben ist und ambulante Pflege im Haus in Anspruch genommen hat. Durch einen plötzlichen Herzinfarkt ist ihr mit 94 Jahren die spätere stationäre Pflege erspart geblieben. ProCurand ist ein Familienunternehmen, das aus einer Stiftung hervorgegangen ist. Sowohl das ServiceWohnen (Betreutes Wohnen), als auch die ambulante und vollstationäre Pflege haben ein sehr hohes Niveau. Da fühlt sich wohl keiner "abgeschoben". Die Überschrift des Artikels ist zumindest missverständlich. Ich glaube kaum, dass irgendwann dort Sozialhilfeempfänger "eingezogen" sind. Dass einige (und jetzt wohl immer mehr) Bewohner von Selbstzahlung in Sozialhilfe rutschen, weil Rente und eigenes Vermögen nicht mehr ausreichen, glaube ich hingegen sofort. Das Problem ist die Bürokratie in Deutschland.

  39. 63.

    -> BGE:
    "Die Leute können es sich nicht mehr leisten. Dabei reden wir von einer Generation, die noch eine gute Rente bekommt. Wir alle, auch ich, werden das nicht mehr bezahlen können. Und dann brauchen alle Sozialhilfe, dann bezahlt der Staat ja auch. Das ist wie so ein Ball, den können wir immer weiter rollen, es kommt doch kein Ende. Es muss reformiert werden. Punkt."
    -> BGE.

  40. 62.

    Unsere Bewohner haben ihr ganzes Leben gearbeitet, manche länger als 45 Jahre, auch in hohen Jobs, die haben nicht schlecht verdient. Jetzt müssen sie zum Sozialamt.

    nicht schlecht verdient. Jetzt müssen sie zum Sozialamt.

  41. 61.

    Wie der aussähe wird nicht verraten und dafür liebe ich mein Leben noch zu sehr, dass ich mir darüber jetzt schon Gedanken machen würde, jedoch ist die Vorstellung dazu vorhanden ;-) Und ja - rechtfertigen muss ich mich nicht, habe ich auch nicht wollen, meine Würde nimmt mir niemand - lieber im Stehen mit Würde sterben als auf Knien leben.

  42. 59.

    Und wie co-finanzieren diese z. B. die KH-Reform? "in die Pflegekasse (private) einzahlen ?" M. W. gar nicht.

  43. 58.

    Das Gesundheitswesen in all seinen Facetten gehört vergesellschaftet? Es hätte nie aus der Gesellschaft gerissen und wenigen Privatiers angeschachert werden dürfen.

  44. 57.

    So zynisch das klingen mag, aber es ist wirklich so: ich habe als Kleinsparer auch ein paarAktien, also ETF, die sehr breit gestreut sind und auch einen kleinen Teil Immobilien beinhalten. Die Gewinne - die allerdings sehr überschaubar sind - gehen in der Tat direkt in meine Altersvorsorge.
    Isso.

  45. 56.

    Der "Generationenvertrag" ist schlicht von vorgestern und hat mit heute nichts mehr zu tun außer in der Altherrenpolitik: Nach uns die Sintflut.

  46. 55.

    Uiuiui, das klingt mir sehr nach CDU-Vorstands-Blackrock-Wörterbuch, "es ist nicht leicht und schwer zu verstehen". Ja, das muss man den Bürgern erklären, vor allem im Osten, wo es die billigen Immos gibt. Danke, Meister, dass Sie uns das mal vorrechnen, und so schlicht!

    >Das Problem sind Minderleister. Ich rechne Ihnen das mal vor: Es müssen immer mehr einzahlen als entnommen wird...
    Ich gebe zu, es ist nicht leicht und schwer zu verstehen.<

    Die "Minderleister", wie Mütter, Pflegende, Unterfinanzierte (Pflegekräfte, Erzieher usw., ty. "Frauenberufe", gelt?) sind an sich DAS Problem und sollten … was, weg? So wie in den 1940ern? Oder/und ersetzt durch "helfende Hände" aus aller Welt, die ihre Rechte nicht kennen, nicht einfordern?

  47. 54.

    Die Leistungen für die vollstationäre Pflege erhöhen sich zum 1.1.2025 um 4,5%, also ca. 30-90 Euro (je nach Pflegegrad). Dass der Leiter eines Pflegeheims so etwas 2 Monate vorher noch nicht mitbekommen hat ("Diese Summe ist weder im vergangenen Jahr gestiegen, noch soll sie meines Wissens im nächsten Jahr steigen"), obwohl es bereits vor fast anderthalb Jahren beschlossen wurde (Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetz, BGBl. 2023 I Nr. 155 vom 23.06.2023), ist kein besonderer Kompetenzausweis.

  48. 53.

    Unwahr. GG Art. 1 i. V. m. Art 20, vgl. auch BVerfG 2010, 2012 dazu. Sie wie Sie denken, ist die BRD zum Glück nicht aufgebaut. Die USA eher.

  49. 52.

    Moin, tja, immer demokratisch gewählt diese Regierung, - so wie die nächsten...

  50. 51.

    Sie wissen aber schon, dass Beamte, Richter, Selbständige ebenfalls in die Pflegekasse (private) einzahlen ?

  51. 50.

    besserer Kandidat: BGE.

    Korrekt: Ein System, welches ausschließlich profitorientiert arbeitet - dazu gehört nicht nur der Pflegebereich, sondern auch Gesundheitswesen, Wohnungsmarkt, Bildungswesen und ziemlich die gesamte Wirtschaft - wird nie human sein können.

  52. 49.

    "Investieren Sie in Pflegeimmobilien! Lohnt sich, ...." – das ist dann wohl als private Aktien-Altersvorsorge gemeint. Ein perfekter Zirkel.

  53. 48.

    Außer "Job-Center", mit dem Unterschied, dass in Dänemark 80% des alten Einkommens weitergezahlt wird und echte Vermittlung in neue gleichwertige Anstellungen erfolgt, ohne Schikane, Entrechtung und Niedriglohnsklaverei.

    zu "Das hat halt noch keine Deutsche Regierung geschafft, sich im europäischen Ausland, im Besonderen Skandinavien, positiv laufende Sozialbelange abzuschauen."

  54. 47.

    Bob, wer hat die Privatisierer und Lobbymen ins Amt der Volksvertreter gewählt?

    "So ist das, wenn man bestimmte Bereiche privatisiert."

  55. 46.

    "Das ist Deutschland. Lebensleistung zählt hier leider nicht."
    >
    Das ist Deutschland. Würde zählt hier leider nicht.

    Aber Floskeln (sorry, Conny) wie "Lebensleistung/Leistung" werden bis aufs Blut verteidigt – selbst wenn man bestätigt, dass es nur eine Floskel ist und nichts zählt.

    ?!?????

  56. 45.

    Da haben Sie auch gleich die Antwort: "Heim für z.B. PFG 4: 1775,- Euro bekommt und wenn ich meine Mutter zu Hause pflege nur 765,- Euro bezahlt"

    Es ist eine polit./parlamentar./Wähler-Frage.

  57. 44.

    Und dann müssten Sie nur noch sehen, wie der Pflegeschaum und Handtücher zur Reinigung der Klienten dienen. Klartext, statt Wasser und Seife Pflegeschaum über das Gesäß und mit Handtüchern alles abgewischt, geht viel schneller und spart Zeit. Berge von Handtüchern, mit Fäkalien, kommen so wie sie sind in Waschmaschinen und kommen nach dem Trocknen meist verklebt heraus. Dazwischen verklebte Laken usw.. Sediert, weil nachts gerufen wird, danach den halben Tag müde, wegen der Halbwertzeit der Medis, Klient stellt durch die Medis die Bewegung ein, kommt in den Rollstuhl. So ist er den ganzen Tag ruhig und müde und macht wenig Arbeit. Somit wird er dann immer herumgefahren und läuft nicht mehr, bekommt Inkontinenzmaterial und wird inkontinent, weil niemand mehr mit ihm zur Toilette gehen muss.
    Grausam.

  58. 43.

    Das BVerfG hat selbstbestimmtes Leben und Sterben (auch ohne "Anlass" wie Krankheit) bestätigt. Einzig die Volksvertreter weigern sich, Regelungen zur würdevollen Hilfe zu gestalten. vs. Man soll selbstbestimmt leben, darf aber nicht selbstbestimmt sterben.

    Das ist Aufgabe des Parlaments:
    Nicht jeder hat den Mut, die Kraft und die Möglichkeit selbst aus dem Leben zu scheiden. Da braucht es Hilfe. Die würde ich mir wünschen, wenn es für mich soweit ist

  59. 42.

    "Freitod", wie frei wäre der? Und, Cleo: Sie müssen sich finanziell für nichts rechtfertigen! Sie sind ein Mensch mit Menschenwürde und menschl. Bedürfnissen. Punkt.

  60. 41.

    "Tariftreue" ist eine Farce, wenn das nicht auch für das Mindest-Entgelt aka Mindestlohn gilt!
    Vgl.:
    Sozialdienste, Reinigung und Küche haben nichts bekommen. Die meisten von denen laufen auf Mindestlohn.

  61. 40.

    Also in die Pflegeversicherung zahlen doch alle ein, egal ob Gesetzlich- oder Privatversichert, ist ja eine Pflichtversicherung. Da muss doch genug im Topf sein. Oder wird damit noch was anderes finanziert?

  62. 39.

    Hr. Steffen lernen sie erst einmal einen Artikel richtig zu lesen. Und hier ist der keine Ahnung von Mieterhöhungen versteht. Ich teile ihnen mal mit, das ich gegen einen ----- Positiven------ Bewilligungsbescheid im Zuge der Karenzzeit erneut auf Staatshaftung / Amtshaftung Klage. Auch diesmal erfolgreich. wenn man den Kausalen Zusammenhang zwischen Sozialrecht und Mietrecht sowie umgekehrt nicht verstehen will, dann Frage ich mich; Wieso im Reichstag etwa 200 Abgeordnete mit Juristischer Ausbildung das nicht verstanden haben oder absichtlich nicht sehen / verstehen wollen.

  63. 38.

    Der Herr "Heimleiter", aber auch die beiden Autorinnen haben unterschlagen, dass es sich bei ProCurant um ein grosses Unternehmen handelt, das für die Rendite ihrer Investoren arbeitet; folglich in der Jahresbilanz Gewinne Pflicht sind!
    Da stören Löhne und Gehälter auf einem vernünftigen Niveau erheblich...
    Das Gesundheitswesen in all seinen Facetten gehört vergesellschaftet; dann noch erwirtschaftet plus sollte der Verbesserung der Strukturen dienen und nicht den Investoren!

  64. 37.

    Also ich kann Ihren wirren Einlassungen, die vor allem jedem Relitätsbezug entbehren, nicht folgen. Da kann ich den Blick sonstwo hinwinkeln. Aber gerne nochmal: würden Verbeamtete, Freiberufler und Richterschaft in die Sozialkassen einzahlen, gäbe es diese Schieflage nicht. Ist ganz einfach zu verstehen. Das hat auch null und nichts mit Steuererhöhungen zu tun, wenn sich angeblichm Beamtenbezüge verringern würden - oder sind Sie verbeamtet und hätten Angst um Ihre geile Pensionhöhe??

  65. 36.

    >"Es gibt seit den 50er Jahren keine Unterhaltspflicht der Kinder gegenüber den Eltern."
    Das Sozialsystem und besonders auch das Rentensystem ist ein anderes als in Deutschland! Insofern kann man beide Länder nicht vergleichen. In Deutschland gibt es den sogen. Generationenvertrag, dass die aktuell arbeitenden Generationen für die Renten der aktuellen Rentnerjahrgänge zuständig sind. Denn die jetztigen Rentner haben zu ihrer Arbeitnehmerzeit die damaligen Renten gestützt und auch noch die Kinder groß bekommen in ein Leben, dass denen hoffentlich ein gutes Arbeitsleben ermöglichte. In Schweden ist die Rente ein Anlage- und Ansparsystem. Jeder Arbeitnehmer ackert für seine eigene Rente. Das aber auch nicht freiwillig, sondern mit vorgeschriebenen Mindesteinzahlungen in Rentenfonds. Aus dem Sozialsystem, das dort viel über die hohen Steuern finanziert wird, kommen dann evtl. notwendige Ausgleiche.

  66. 35.

    Denken Sie mal ernsthaft (!) umgedreht nach: Um wieviel müssten Sie persönlich mehr Steuern zahlen, wenn die Nettoeinkommen, von den auch von Ihnen bezahlten Berufsgruppen, nicht sinken sollen? Denn das die Feuerwehrleute, Polizisten, Pfleger, Lehrer, Sachbearbeiter usw. , also Landesbeamte den Großteil ausmachen, ist doch klar... und mit einer vergleichbaren Ausbildung(sanstrengungen) in der Privatwirtschaft viel mehr verdienen könnten. Denn damit konkurriert die (IHRE) Verwaltung.

  67. 33.

    „Sie sind ahnungslos...! Also lassen Die Ihre blödsinnigen Sprüche!“
    Das Problem sind Minderleister. Ich rechne Ihnen das mal vor: Es müssen immer mehr einzahlen als entnommen wird...
    Ich gebe zu, es ist nicht leicht und schwer zu verstehen.

  68. 32.

    Doch klar! Dieser Boss nennt das Heim ja Firma und ne Firme wird gegründet um Kohle zu machen! Der Typ ist einfach auf Profit aus, auf Kosten der alten Menschen!

  69. 31.

    Danke für die Aufklärung! Völlig richtig, die Privaten werden immer teurer!

  70. 30.

    Sie sind ahnungslos und waren noch nie dort! Seit Jahren steigen da die Kosten, mit fadenscheinigen Gründen. Trotzdem ist die Qualität miserabel, weil zu wenig Pfleger! Alte Menschen werden allein gelassen oder rihog gestellt! Also lassen Die Ihre blödsinnigen Sprüche!

  71. 29.

    Das ist Diskriminierung und zu verbieten!

  72. 27.

    Kinder und alte Menschen - an denen kann egal welche Regierung auch immer hierzulande ja immer sparen. Eine Schande mit wie wenig Respekt man angesehen bzw. behandelt wird. Aber janz wichtig: die Rente auch noch besteuern, während Beamte und Regierungsfraggle gepudert werden.

  73. 26.

    Frage: Wer macht's dann wie besser? Dummschwätzer gibt's genug.

  74. 25.

    Entnehmen (!) wollen viele, einzahlen aber nicht so... Als wenn der Staat jemand wäre, der die eigene Verpflichtung zur Vorsorge, ohne genug eigene Vorleistungen, zu bezahlen hat... also „ich“ dann. So kann es nichts werden.
    Wettbewerb der Heime sorgt für geringere Kosten als Planwirtschaft. Das ist erwiesen. Eine Mischform gibt es noch nicht. Wer die erfindet, hat den Nobelpreis verdient.

  75. 24.

    Diesen Gedanken hatte ich auch schon öfters - bei jedem Besuch meiner Mutter im Pflegeheim. Es gab dort viele Dinge, die man hätte ändern können bzgl. Kosteneinsparungen. Die Zimmer waren überheizt, aber die Fenster permanent gekippt - die Heizenergie wurde somit zum Fenster rausgeblasen. Anstatt waschbarer Betteinlagen wurden Einmal-Artikel verwendet - also immer neu gekauft - das ist nicht nachhaltig und auch viel zu teuer. Das Essen - jeder Bewohner hat einen vollen Teller mit Essen bekommen - die meisten Bewohner haben fast immer die Hälfte auf ihren Tellern liegen lassen, weil die Portionen einfach viel zu groß waren - somit wurde immer sehr viel Essen weggeworfen. Mülltrennung hat nicht stattgefunden - alles in einen Sack als Restmüll. Usw, usw... Es hätte unzählige Möglichkeiten gegeben, zu sparen und Kosten zu senken. Die Leitung und die Angestellten sind einfach zu ahnungslos...

  76. 22.

    So sehe ich das auch! Und im übrigen, der Herr nennt ein Pflegeheim seine Firma! Ich bin erschüttert. Hoffentlich muss man nie dahin!

  77. 21.

    hier sage ich das alle die hier Kommentare abliefern sich Fragen sollten, ob sie nicht selbst der/ die Verursacher der Probleme die Dt. beschäftigt mit verursacht haben.( Steigende Kosten) was treibt also; die Streiks ( Lohnerhöhung) die Kosten( Miete ,Strom, Versorgungspreise), oder sind es die Kostensteigerung ( Personalkosten ) die immer wieder zu weiteren Streiks ( Tariflaufzeit Ende) führen.

  78. 20.

    Das Interview ist gut und lässt wenigstens einen kleinen Hauch von Blick hinter die Kulissen zu
    Es ist der Wahnsinn. Wenn der Staat leisten soll, lässt er sich ewig Zeit (Beispiel auch Wohngeldantrag: dauerte 12 Monate bis zum Bescheid).
    Soll der Unterta..., ähm, Bürger leisten, dann sofort und auch sofort Sanktionen, wenn das nicht klappt.
    Das Dilemma der Altenversorgung und Pflege wird wohl eher noch zunehmen als Abnehmen.
    Was für Reformen schweben dem Heimleiter vor?

  79. 19.

    Es ist beschämend wie in diesem Staat mit Alten und Pflegebedürftigen Menschen umgegangen wird, man ist nur noch eine Zahlende Nummer.
    Habe heute in der BZ gelesen für wieviel Geld Umbaumassnahmen im Regierungsviertel plus Sitz des Bundespräsidenten durchgeführt werden sollen man spricht zur Zeit davon für etwa 7 Milliarden Euro dieses Geld sollte man doch in die Pflege und anderen wichtigen Aufgaben in diesem Land geben.

  80. 18.

    So traurig und doch so wahr.
    Falls ich nicht mehr in der Lage sein sollte zu widersprechen, steht auf meiner Brust, in unauslöschlichen Lettern, Finger weg das ist mein Körper.

  81. 17.

    Ihr Vorschlag läuft mangels besserer Kandidaten ins Leere. Ein System, welches ausschließlich profitorientiert arbeitet - dazu gehört nicht nur der Pflegebereich, sondern auch Gesundheitswesen, Wohnungsmarkt, Bildungswesen und ziemlich die gesamte Wirtschaft - wird nie human sein können.

  82. 16.

    Hm, und das ist jetzt die Lösung des Problems für die zahlreichen Betroffenen?
    Nicht, dass man das nicht selber wüsste, aber hoffentlich gehören Sie nicht zu denen, die sich für "Investieren Sie in Pflegeimmobilien! Lohnt sich, ...." entschieden haben und eine gute Rendite einfahren. Derart Anzeigen ploppen ja bei diversen Gelegenheiten auf.... Wie war das mit dem Geld? Egal woher, wenn man es hat, hat man's ....Mehr will ich dazu gar nicht sagen.

    @3 und @9 kann man nur zustimmen, weil man mit ansehen(muss), was so an kranken oder geschwächten Körpern noch so verdient werden kann/will.

  83. 15.

    Das hat halt noch keine Deutsche Regierung geschafft, sich im europäischen Ausland, im Besonderen Skandinavien, positiv laufende Sozialbelange abzuschauen.
    Nunja, die meisten haben eben auch noch Königsfamilien, selbst die Niederlande.
    Aber vielleicht kommt die Zeit wo unsere Senioren allgemein Richtung EU-Ost-Staaten abgeschoben werden, egal ob Pflegebedürftig oder nicht, spart alles Geld!

  84. 14.

    Genau den gleichen Gedanken hatte ich auch, als ich das Interview las. Der Heimbetreiber hat bei seiner Argumentation offenbar übersehen, daß es Menschen gibt, die nicht in Heimen leben, die sich aber ausgewogen, nähr- und ballaststoffreich ernähren, Leitungswasser vermeiden und trotzdem im Monat nicht auf eine Summe von 400.- € kommen und dabei noch nicht einmal die Privilegien eines Großeinkaufs nutzen können, aber von der Inflation genau so gebeutelt werden, wie alle anderen auch. Erfreulich finde ich die vielen Kommentare, die zeigen, daß sich die meisten Menschen nicht für dumm verkaufen lassen.

  85. 12.

    Dann mal Butter bei die Fische: Wie würden Sie die Pflege organisieren? Wo kommt das Geld her? Sie scheinen es ja besser zu wissen als die "Schwachköpfe".

  86. 11.

    Offenbar ist er noch stolz darauf, dass er keinen Auszubildenden hat, das soll freilich der Steuerzahler erbringen und er will später die Fachkraft einstellen.

    Möge er doch mal seine gesamte Finanzierung offen legen, will er - bzw. der Eigentümer freilich nicht.

  87. 10.

    Entschuldigung, nur weil Pflegeheime als GBR, GmbH bezeichnet werden sind sie noch lange keine Privaten Gesellschaften. Selbstverständlich sind diese Einrichtungen Staatlich, sie werden nur Privatwirtschaftlich / Gewinnorientiert als Auflage des Staates geleitet Und Fragen sie sich nicht wieso dies in der Verwaltungshoheit der Caritas, AWO, ASB die Täglich nach Spenden aufrufen wohin diese Gelder abfließen.

  88. 8.

    Denk doch auch an die Investoren, die wollen doch auch Geld verdienen. So ist das, wenn man bestimmte Bereiche privatisiert.

  89. 7.

    wählt die schwachköpfe endlich weg! dann geht's bergauf.

  90. 6.

    Das ist Deutschland. Lebensleistung zählt hier leider nicht.
    Ich denke auch, dass Pflegeheime in die öffentliche Hand gehören.
    Skandinavien macht es besser:
    Die Unterbringung von älteren Menschen in Altenheime ist in Schweden die Aufgabe des Staates und durch moderaten Kostenbeitrag für die Rentner zu verkraften. Es gibt seit den 50er Jahren keine Unterhaltspflicht der Kinder gegenüber den Eltern.

  91. 5.

    Ich finde den Umstand fragwürdig, das ein Heim für z.B. PFG 4: 1775,- Euro bekommt und wenn ich meine Mutter zu Hause pflege nur 765,- Euro bezahlt werden. Ich würde (wenn es mal so weit ist) meine Mutter gern selber pflegen, dazu bräuchte es aber eine finanzielle Unterstützung, da man nur noch begrenzt arbeiten gehen könnte.
    Das würde auch den Pflegepersonalmangel entschärfen.

  92. 4.

    Wenn werfen nur einen Blick auf die Firmierung des Betreibers.
    Bei vielen Heimen ist es eine AG oder eine GmbH. Sprich es geht nur um's Geld verdienen für Anteilseigner.
    Die wenigstes sind als e.v., gGmbH oder "Anstalt des öffentlichen Rechtes" geführt.

  93. 3.

    Ich würde mir wünschen, dass, wenn ich im Alter aus dem Leben scheiden möchte, auch Hilfe bekomme. Aus meinem Berufsleben weiß ich, dass viele alte Menschen lieber sterben würden, als elendig im Heim auf ihren Tod zu warten. Aber das dürfen sie nicht. Man soll selbstbestimmt leben, darf aber nicht selbstbestimmt sterben. Nicht jeder hat den Mut, die Kraft und die Möglichkeit selbst aus dem Leben zu scheiden. Da braucht es Hilfe. Die würde ich mir wünschen, wenn es für mich soweit ist, oder sollte ich dement werden, ich es vorher festgelegt habe. Es traut sich immer nur niemand das klar anzusprechen. In Würde altern ist Quatsch. Das kann nur jemand sagen, der noch nie in der Pflege gearbeitet hat. In Würde sterben könnte man ermöglichen.

  94. 2.

    Also irgend etwas stimmt doch da nicht ganz. Wegen ein bissel Inflation, eine Busfahrt und Lebensmittel ist es doch nicht gerechtfertigt 900 Euro pro Bewohner mehr zu nehmen, da haut doch vorne und hinten was nicht hin. Auch die Energiepreise sind jetzt nicht so viel teurer als vor ein paar Jahren. Ich kennen nun schon einige Heime durch meine Familie, aber wie diese Kosten zustande kommen, zu dem was in dem Heimen geboten bzw. nicht geboten wird, ist mir unerklärlich. Vielleicht sollte man mal Profis in die Heime schicken um dort mal einiges zu prüfen.

  95. 1.

    Na dann weiß ich mit zukünftig knapp 1900 Bruttorente (und das ist noch einigermaßen), dass ich irgendwann, wenn es garnicht mehr gehen sollte und auf einen Seniorenwohnheimplatz angewiesen wäre, lieber vorher den Freitod wähle, als von dem Staat, für den ich jehrzehntelang meine Beiträge bezahlt habe, verarscht zu werden, was ein würdevolles Leben in der letzten Phase der irdischen Existenz betrifft. Und an die Klugscheißer, warum ich keine Altersvorsorge getroffen habe: dank der Mutter meines Sohnes, die immer versucht hat, mir finanziell das letzte Hemd auszuziehen......

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