DFB-Pokal - Union Berlin müht sich beim Viertligisten Greifswald in die zweite Runde

Sa 17.08.24 | 19:07 Uhr
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Union-Spieler jubeln über das Führungstor gegen Greifswald (Quelle: picture alliance/dpa | Andreas Gora)
Video: ARD Sportschau | 17.08.2024 | Bild: picture alliance/dpa | Andreas Gora

Lange biss sich der 1. FC Union in der ersten Runde des DFB-Pokals am Greifswalder FC die Zähne aus. In der zweiten Hälfte erlöste Joker Vertessen die Eisernen, sorgte für den 1:0-Endstand und bescherte Trainer Svensson einen gelungenen Einstand.

  • Bo Svensson setzt in der Startelf auf die Neuzugänge Leopold Querfeld und Laszlo Benes
  • Yorbe Vertessen kommt in der zweiten Hälfte von der Bank und sorgt mit dem ersten Köpenicker Schuss, der auf das Tor geht, für die Entscheidung
  • Der 1. FC Union gewinnt bei Svenssons Pflichtspieldebüt und zieht in die zweite Runde des DFB-Pokals ein

Pflichtaufgabe erfüllt: Der 1. FC Union Berlin hat in der ersten Runde des DFB-Pokals am Samstag mit 1:0 (0:0) beim viertklassigen Greifswalder FC gewonnen. Die Köpenicker taten sich an der Ostsee lange Zeit schwer. Joker Yorbe Vertessen gelang unmittelbar nach seiner Einwechslung der goldene Treffer des Tages für den Fußball-Bundesligisten.

Bei seinem Pflichtspieldebüt als Cheftrainer des 1. FC Union schenkte Bo Svensson den beiden Neuzugängen Laszlo Benes und Leopold Querfeld von Beginn an das Vertrauen. Querfeld ersetzte den kurzfristig ausgefallenen Diogo Leite als linken Innenverteidiger in der Dreierkette.

Mit kurzer Verzögerung, weil eines der beiden Tore noch geflickt werden musste, starteten die Hausherren mutig in die Begegnung. Johannes Manske konnte auf dem rechten Flügel ungestört flanken und fand Soufian Benyamina, der nach 39 Sekunden über das Tor köpfte. Ein missglückter Ausflug des Union-Keepers Frederik Rönnow blieb kurz darauf ohne Folgen, weil Manske den Ball nicht voll erwischte und Danilho Doekhi noch zu Hilfe eilte (3. Minute).

Pyro im Gästeblock des eisernen Anhangs in Greifswald (Quelle: IMAGO / Contrast)
Rauchentwicklung in Greifswald: Die Fans des 1. FC Union beim ersten Pflichtspiel der neuen Saison. | Bild: IMAGO / Contrast

Union mit Startschwierigkeiten - Greifswald gefährlicher

Der Berliner Bundesligist übernahm die Kontrolle, hatte zumindest statistisch ein leichtes Übergewicht, schaffte es jedoch vorerst nicht, gefährlich vor den Kasten des GFC-Torhüters Jakub Jakubov zu kommen. Der Regionalligist, trainiert von Lars Fuchs, zog sich immer tiefer in die eigene Hälfte zurück und ließ den Eisernen kaum Räume.

Den Köpenickern fehlte im Spiel nach vorne das Tempo. Auch die Standardsituationen (drei Eckbälle allein in den ersten 25 Minuten) waren zu ungefährlich. Stattdessen meldete sich Greifswald in der 25. Minute mal wieder vor dem Unioner Tor an: Kapitän Niklas Brandt brachte eine Ecke gefährlich ins Zentrum, doch Rönnow entschärfte Mike Eglseders Kopfball.

Die erste Torannäherung der Eisernen verbuchte Benes, der seinen Schuss mit viel Effet aus halbrechter Position etwas zu hoch ansetzte (30.). Doekhi kam nach einem Benes-Eckball nicht richtig zum Abschluss (44.) – und so blieb es nach den ersten 45 Minuten, die insgesamt wenig Pokal-Spektakel boten, beim Stand von 0:0.

Vertessen erlöst bemühte Berliner

Mit Beginn des zweiten Durchgangs blieb es beim gewohnten Bild: Union rannte an und hatte knapp 70 Prozent Ballbesitz, der GFC stand kompakt und verteidigte den eigenen Sechzehner ohne größere Probleme. Erst in der 67. Minute erlöste ein Joker die Eisernen: Yorbe Vertessen, nur zwei Minuten zuvor für Andras Schäfer in die Partie gekommen, drang nach Doppelpass mit Benedict Hollerbach in den Sechzehner ein und setzte das Leder links oben in die Maschen.

Auf der Gegenseite war es ebenfalls ein Einwechselspieler, der für Gefahr sorgte: Lukas Griebsch zog im Anschluss an einen Eckball aus zweiter Reihe ab und verfehlte das Tor nur knapp (72.). Der GFC blieb dran – und in der 77. Minute zitterte die Latte des Köpenicker Kastens. Benyamina hatte sich aus der Drehung ein Herz gefasst, doch der Querbalken bewahrte die Führung des FCU. In der 82. Minute hatten gleich mehrere Unioner die Chance zur Entscheidung, doch die Greifswalder wehrten sich im Kollektiv gegen die Vorentscheidung, zwei Zeigerumdrehungen später parierte Jakubov gegen Hollerbach (84.).

Es blieb beim Stand von 1:0, der 1. FC Union buchte das Ticket für die zweite Runde des DFB-Pokals und schenkte Trainer Bo Svensson einen - wenn auch wenig glanzvollen - Sieg zum Einstand.

Die Stimmen zum Spiel

Rani Khedira (1. FC Union Berlin): "Ich bin erleichtert. Das war eine Pflichtaufgabe, die wir noch besser annehmen wollten. Wir sind nicht gut reingekommen, hätten in Rückstand liegen können. Unter dem Strich haben wir das aber verdient nach Hause gefahren."

Lars Fuchs (Trainer des Greifswalder FC): "Ich bin Fußballer, ich will Spiele gewinnen - egal, gegen wen ich spiele. Von daher bin ich innerlich wütend, dass wir unsere Chancen nicht genutzt haben. Andererseits bin ich stolz, gegen einen Bundesligisten in der ersten Hälfte die bessere Mannschaft gewesen zu sein und auch fußballerisch mitgehalten zu haben."

Soufian Benyamina (Greifswalder FC): "Es ist schon bitter. Man nimmt sich in so einem Spiel einiges vor, dass es so gut aufgegangen ist, ist natürlich umso besser. Leider hat uns das Quäntchen Glück gefehlt, gerade in der Anfangsphase, um ein Tor zu machen - dann auch noch mit meinem Schuss an die Latte. Wir waren knapp dran und können uns nichts vorwerfen. Im Gegenteil: Es hat Spaß gemacht!"

Das Spiel im Liveticker

Sendung: rbb UM6, 17.08.2024, 18 Uhr

18 Kommentare

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  1. 15.

    Tja, wie immer sind Ihre Vorhersagen nichts wert. Glückwunsch an Hertha BSC und Union Berlin für das Erreichen der zweiten Runde ...

  2. 14.

    „ Aufgebote der …. 3. Liga ansieht… mannomann, tolle Namen, ….“ Welche denn? Außer den 60ern ist da nix besonderes.

  3. 12.

    Zustimmung! Wenn man sich so die Aufgebote der 2. und 3. Liga ansieht… mannomann, tolle Namen, Tradition pur! Aber gestern setzte sich halt duselmäßig der höhere Etat durch. Bis auf Hannover noch kein Favoritentod - also Glückwunsch, Union! Erste Spiele sind immer dünne, wird schon werden mit dem neuen Trainer! Mal sehen, was die jungen Neuen für Schwung bringen, und im Ernst: Bundesliga ohne Europapokal ist schon erste Sahne für Union, bleiben m.E. locker drin: Abgänge sind Pauli, Kiel und Bochum!

  4. 11.

    Oh man, sind die Trikots unschön

  5. 10.

    Für jeden normal denkenden Unioner ist jede Saison ein Erfolg, ,wenn man in der 1. Liga weiter bleiben darf. Es gibt große Vereine, die gerne mit Union tauschen würden. Die turnen nämlich in der 2.Liga oder sogar noch tiefer rum.

  6. 9.

    Schade eigentlich, hätte ein guter Saisonstart werden können für Union. Niederlage gegen Viertligisten.

  7. 8.

    Nochmal Glück gehabt. Da ist überhaupt noch nichts eingespielt. Nach zwei Trainingslagern hätte ich da mehr erwartet.
    Ständige Positionswechsel in der Formation, Benis Rechts , Benis links, Benis Mitte, Haberer Mitte , dann wieder Rechts, Gosens auch Rechts oder Links. Auch Hollerbach und Vertessen wissen noch nicht,wo sie spielen. Noch ne Menge Arbeit.
    Aber auch Hut ab vorm Gegner, da hätten auch andere ihre Schwierigkeiten gehabt. Trotzdem, wichtig ist, weiter.
    EISERN

  8. 6.

    So,vielleicht jetzt.Also nochmal.Pokal 1.Runde.Viel Krampf,ein bißchen Glück gehabt.Aber das wichtigste, wir sind weiter.Greifswald: tolle Leistung,tolles Wetter,tolle Fans.

  9. 5.

    Das wird diese Saison wieder nix ,Union wird wieder am Tabellenende rumdümpeln .

  10. 4.

    Haarscharf an einer Klatsche von einem Viertligisten vorbei geschrammt.
    Hoffendlich macht das Rostock besser.

  11. 3.

    Schade, ich hätte es Greifswald gegönnt, sie waren die bessere Mannschaft!

  12. 2.

    Die Greifswalder hätten mehr verdient. Die Eisernen müssen noch weiter geschmiedet werden. Aber wer fragt noch bei der nächsten Verlosung? Aber gerade das macht den Pokal aus, und hat nichts mit der Meisterschaft zu tun!
    Eisern Berlin

  13. 1.

    Was tun sich die Erstligisten schwer gegen unterklassige Vereine im Pokal, gestern Hoffenheim, Pauli, Mainz, heute Union. Das wird ein Abstiegskampf werden wieder.

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