Teilhabe am Berliner Kulturbetrieb - "Man kann hier ganz klar von sozialer Ungleichheit sprechen"

Sa 23.03.24 | 10:24 Uhr | Von Lukas Haas und Marie Kaiser
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Staatsoper Unter den Linden: Hinter der Nachhallgalerie. (Quelle: Staatsoper/Gordon Welters)
Video: rbb24 Abendschau | 23.03.2024 | Lukas Haas | Bild: Staatsoper/Gordon Welters

Wer in Berlin lebt, zahlt rechnerisch 43 Euro im Jahr allein für die Förderung der Oper. Doch weniger als drei von zehn Berlinerinnen und Berlinern gehen auch hin. Damit sich daran etwas ändert, lässt Berlin das Publikum systematisch erforschen. Von Lukas Haas und Marie Kaiser

Gesine Karls war noch nie in der Oper. Dabei hört die 59-jährige Berliner Erzieherin gerne klassische Musik. "Aber wenn ich mir im Fernsehen Bilder angeguckt habe, wo die Leute in die Oper gehen, habe ich mir gedacht, es ist nicht meine Welt", sagt sie. Doch nun will sie über ihren Schatten springen: "Die Walküre", fünf Stunden Wagner in der Staatsoper Unter den Linden stehen auf ihrem Programm.

Warum es in der Kultur sozial ungerecht zugeht. (Quelle: rbb)
Gesine Karls (li) beim Opernbesuch | Bild: rbb

160 Millionen Euro allein für die Opern und das Staatsballett

Mit Ihrer grundlegenden Skepsis der Oper gegenüber fällt Gesine Karls nicht aus der Reihe. Nur drei von zehn Berliner:innen gaben in einer Umfrage des Instituts für kulturelle Teilhabeforschung vor der Corona-Flaute an, innerhalb eines Jahres Opern, Ballett oder Tanztheater besucht zu haben. 2023 waren es sogar noch weniger. Ein niedriger Wert, angesichts des breiten Angebots an Kultur und Hochkultur.

590 Millionen Euro hat Berlin im vergangenen Jahr insgesamt für Kulturförderung ausgegeben. Etwa 160 Millionen Euro davon allein für die Opern und das Staatsballett. Das sind umgerechnet rund 43 Euro, die jeder Berliner und jede Berlinerin im Jahr dafür beisteuert. Doch profitieren vor allem die finanziell Bessergestellten davon - denn sie sind im klassischen Hochkulturpublikum überrepräsentiert.

Das Problem der niedrigen kulturellen Teilhabe ist auch der Berliner Politik bekannt. Schon vor Jahren hat der Senat das sozialpolitische Ziel ausgegeben, ein breiteres Publikum mit den öffentlich-geförderten Kulturangeboten anzusprechen. Die Senatsverwaltung hat deshalb 2008 das sogenannte Kulturmonitoring ins Leben gerufen, um Menschen zu befragen, warum sie der Kultur fernbleiben, und was sie vielleicht doch in die Oper oder ins Ballett locken könnte.

Kein anderes Bundesland vermisst das Publikum so systematisch

Das Kulturmonitoring in Berlin, das seit 2020 vom Institut für kulturelle Teilhabeforschung (IKTf) durchgeführt wird, ist deutschlandweit ein Vorreiterprojekt. Das IKTf befragt im Monat im Schnitt 6.000 Menschen bei Kulturveranstaltungen. Um jene zu erreichen, die der Kultur fernbleiben, werden alle zwei Jahre auch postalische Befragungen durchgeführt. So bekommt das Institut Informationen über die sozio-ökonomischen Hintergründe des Publikums, den Lebensstil und die Besuchsmotivation. Das Land Berlin übernimmt für die Kulturbetriebe die Kosten dafür und stellt ihnen die Ergebnisse zur Verfügung.

Kulturangebote richten sich an privilegierte Berliner:innen

Eines der weniger überraschenden, aber doch eindeutigen Ergebnisse: Der Kulturbetrieb hat ein Diversitätsproblem. Sein Berliner Publikum ist überdurchschnittlich hoch gebildet. Nur 15 Prozent des Berliner Kulturpublikums hatte 2023 kein Abitur oder keinen Hochschulabschluss. In den Opern sind es sogar nur 13 Prozent. Zum Vergleich: In der Gesamtbevölkerung haben etwa 64 Prozent dieses Bildungsniveau.

Außerdem erreichen Hochkulturangebote vor allem ältere und wohlhabende Menschen. So sind beispielsweise 60 Prozent der Opernbesucher:innen über 50 Jahre alt und 70 Prozent werden als sozial und finanziell gut ausgestattet gewertet.

Menschen mit Migrationshintergrund, die einen Wohnsitz in Deutschland haben, machen nur 16 Prozent des Kulturpublikums in Berlin aus. In der Berliner Gesamtbevölkerung liegt ihr Anteil hingegen bei etwa 40 Prozent.

"Man kann hier ganz klar von sozialer Ungleichheit sprechen"

Die Daten aus der Publikumsforschung haben schon dabei geholfen, sich für ein vielfältigeres Publikum zu öffnen, erklärt die Leiterin des Vertriebs der Staatsoper Julia Hanslmeier. Die Daten werden vor allem für das Marketing genutzt, um die Kundenansprache zu verfeinern. Seit 2019 habe der Anteil der Besucher:innen mit Migrationshintergrund zugenommen, sagt sie. "Da sind wir aktuell über 15 Prozent. Damit sind wir jetzt über dem Branchendurchschnitt." Laut Kulturmonitoring ein Anstieg um sechs Prozentpunkte binnen vier Jahren.

Insgesamt stagniert bei den Berliner Kultureinrichtungen jedoch die Diversität. Thomas Renz, Wissenschaftler am Institut für kulturelle Teilhabeforschung, ist für das Kulturmonitoring mitverantwortlich. "Wenn man sich anschaut, wer kommt und wer nicht kommt, dann kann man hier ganz klar von sozialer Ungleichheit sprechen." Besonders besorgt schaut das IKTf auf die "fortschreitenden Überalterung" beim klassischen Kulturpublikum. Diese werde zur Herausforderung, weil die ältesten Besuchergruppen irgendwann wegbrechen, aber momentan keine jüngeren nachrücken.

Nicht nur das Marketing, auch die Inhalte müssen sich ändern

Die geförderten Einrichtungen müssten mehr tun. Da reiche besseres Marketing nicht aus: “In der Oper, aber auch in anderen Kultureinrichtungen muss man wirklich an den Kern des Angebots. Das sind die künstlerischen Inhalte, aber auch die Formate. Gerade die Oper ist schon ein sehr starres Format”, erklärt Renz. Doch zum ganzen Bild gehört auch: Jeder Kulturbereich hat sein eigenes Publikum. Die Besucher:innen des Technikmuseums seien etwa deutlich diverser als in den Berliner Opern, sagt Renz. Insgesamt stehe der klassische Kulturbereich vor den größten Herausforderungen.

Nur wenig Entwicklung in den Daten zu erkennen

Die Opern, so wirkt es, haben das Problem erkannt. Sie machen viele Angebote, um das Publikum diverser zu machen, etwa Aktionen wie "Oper für alle" mit Aufführungen unter freiem Himmel, Sozialtickets ab drei Euro oder Kooperationen mit Schulen. Dennoch gelingt es den Opern nur selten, sich für ein breiteres Publikum zu öffnen. Im Gegenteil: Der Anteil der Menschen ohne Abitur in Kultureinrichtungen ist sogar leicht zurückgegangen zwischen 2019 und 2023. Auch ein Nachrücken eines jüngeren Publikums ist in den Daten nicht erkennbar.

Gesine Karls jedenfalls hat die Oper gepackt. Der Besuch war ein positives Erlebnis, aber manches stört sie doch: "Es ist mitten in der Woche, ab 16 Uhr. Das ist eigentlich kaum möglich, es sei denn man ist Rentner, Privatier oder muss sich nicht sonst großartig tagsüber beschäftigen", sagt sie. Trotzdem kann sich gut vorstellen, öfter zu kommen - wenn auch nicht unbedingt für Wagner.

Sendung: rbb24 Abendschau, 23.03.2024, 19:30 Uhr

Beitrag von Lukas Haas und Marie Kaiser

94 Kommentare

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  1. 94.

    Wie sie lesen können, interessiert sich urplötzlich ganz Berlin für die Oper.

  2. 93.

    "soziale Ungleichheit" wird es nie geben - auch gut so. Jeder ist seines Glückes Schmied!

  3. 92.

    Und deswegen sind unsere Steuern so hoch, weil wir alles subventionieren. Ein Zirkus oder Musical wird ja auch nicht durch Steuern unterstützt. Vielleicht sollte man auch nicht überdimensioniert Theater errichten und die Gehälter der Nachfrage anpassen, Marktwirtschaft lässt grüßen. So würden das erschwinglicher werden.

  4. 91.

    Auch ein Aspekt - Kulturgenuss! Es ist eine Anfahrt erforderlich, entweder mit dem Auto oder mit den Öffis. Hinzukommt, dass mehrheitlich viele Leute arbeiten gehen. Da ist dann pünktlicher Arbeitsschluss, nach Hause kommen "Hinein"-'hoppeln' in die Sachen schon eine der extra- Herausforderung.
    Ich stelle mir da jetzt gerade mit dem "Abendprogramm" - Kinder vor.
    Nicht jeder wohnt um die nächste Straßenecke!
    In meiner Zeit als Jugendliche gab es so eine Art "Kulturbus" -Fahrt. Das möchte ich mir preislich heute auch nicht mehr vorstellen.

  5. 90.

    Marianne Sonntag, 24.03.2024 | 12:27 Uhr
    "Soziale Ungleichheit"
    "Ein schwammiger Kampfbegriff. Es wird immer Ungleichheit geben. Und das ist auch gut so.
    Nicht jeder muss Opern, klassische Musik etc. gut finden."

    Soziale - gemeint ist eigentlich: ökonomische Ungleichheit,
    ist kein "Kampfbegriff" sondern eine messbare, menschengemachte Realität.
    Zum Kampfbegriff wird er von denen relativiert, die daraus eine "Neid"Debatte machen wollen, oder mit dem Unsinn aufwarten. mit sozialer, ökonomischer Gleichheit sei die Gleichschaltung zu einem Einheitsmenschen gemeint. Das sind Argumente um sich mit den eigentlichen Sachverhalten nicht auseinanderzusetzen.
    Richtig ist - der Besuch öffentlich getragener oder hochsubventionierter Kultur, Bildung- Unterhaltungseinrichtungen ist teuer. Privatwirtschaftliche meist noch teurer.
    Frage ist wer real Zugang hat. Und welche Kultur Budget bekommt.

  6. 89.

    Ergänzend: Firmen die Freie beschäftigen, zahlen auch in die KSK ein, richtig geraten, für den Arbeitgeberanteil.

  7. 88.

    Antwort auf "Andreas G." vom Sonntag, 24.03.2024 | 13:25 Uhr
    "Und als Erzieherin noch niemals solche Häuser besucht?" Aber "Hut ab", als Premiere 5 Stunden Wagner!
    "Wo bleibt Erziehung und Weitergabe von Wissen an unsere Kinder?" Dafür wird sie im Beruf keine Zeitfenster haben, da müssen die Eltern ran.

  8. 87.

    Antwort auf "Panne" vom Sonntag, 24.03.2024 | 11:41 Uhr
    "Erwartet nicht von der Allgemeinheit, das sie mit Freude alles mitfinanzieren möchte und wer sich die Oper anschauen möchte sollte auch den entsprechenden Preis zahlen. " Das tun ja die meisten, aber wenn sich die Häuser allein aus den Eintrittspreisen finanzieren müssten, wären die Preise noch höher und für noch mehr Menschen nicht bezahlbar. Jede:r finanziert über die Steuern Dinge mit, die er nicht nutzt; die, die ich nutze sind auch von anderen mitfinanziert.

  9. 86.

    Nun interessieren sich vielleicht auch nicht alle für Oper?

  10. 85.

    Ich sehe es genauso. Und als Erzieherin noch niemals solche Häuser besucht? Wo bleibt Erziehung und Weitergabe von Wissen an unsere Kinder? Nicht alles ist eine Frage des Geldes sondern der Einstellung. Aber wenn’s nicht umsonst oder billig ist, geht man nicht hin. Traurig, wenn man auch bedenkt, wieviel Menschen allein auf und hinter der Bühne stehen!

  11. 84.

    Guten Tag! Wir würden uns über einen vergleichenden Artikel über die Situation von Kinder- und Jugendtheatern in der Stadt freuen.
    Mit freundlchen Grüßen & bestem Dank

  12. 83.

    "Soziale Ungleichheit"
    Ein schwammiger Kampfbegriff. Es wird immer Ungleichheit geben. Und das ist auch gut so.
    Nicht jeder muss Opern, klassische Musik etc. gut finden.

  13. 82.

    Wenn die Armen arm sind, zahlen sie gar nix, weil sie keine Einkommensteuer zahlen. Dafür bekommen sie aber vielleicht Sozialleistungen und überall Vergünstigungen. Ich glaub es könnte schlimmer sein....

  14. 81.

    "Was ich mir nicht leisten... ."
    Das sehe ich genauso, aber wenn man sich das genauer anschaut, liegt dort genau das Problem. Warum muss für alles der kleine Steuerzahler mit aufkommen? Erwartet nicht von der Allgemeinheit, das sie mit Freude alles mitfinanzieren möchte und wer sich die Oper anschauen möchte sollte auch den entsprechenden Preis zahlen. Das wurde oft genug zu Recht in den letzten Jahren kritisiert. Versteckten Vergünstigungen ist da auch nur eine Ausrede.

  15. 80.

    Sie fragen ernsthaft, warum bei Musicals gesungen wird?

  16. 79.

    Warum betrachten Sie nicht einfach konkret die Ticketpreise der Staatsoper UdL? Für eine der derzeit aufgeführten Wagner-Opern Kosten die Tickets zwischen 277 und 127 € , vorausgesetzt, Sie wollen die Bühne sehen und alles gut hören, was sicher nicht zuviel an Anspruch sein dürfte. Für weniger sind nur sicht- oder höreingeschränkte Plätze zu bekommen. Fragen Sie doch bitte die Verkäuferin oder den Busfahrer, die vielleicht auch opernbegeistert sind, wie oft sie in die Oper gehen können? Tja..

  17. 78.

    Hallo zurück!
    Danke, ich habe heute alle Stream-Abos gekündigt. ist wirklich Zeit+Geldverschwenung. Werd dafür öfter ins Theater und Kino gehen!

  18. 77.

    Moin Martin! Schönen Palmsontag erstmal. Ich arbeite ca. 75 Stunden die Woche und verdiene nicht soviel, aber geh trotzdem auch ins Theater. Braucht meine Seele!

  19. 76.

    Vielen dank Claudia für Deine Worte! ich wünsch allen (auch dem RBB24-Mitleser) auch noch einen schönen Palmsonntag!

  20. 75.

    Die KSK bezahlt Selbstständigen lediglich den Arbeitgeberanteil, den bei Festangestellten eben der Arbeitgeber bezahlt. Es handelt sich also nur um eine Gleichstellung mit Festangestellten. Von den Privilegien anderer Gruppen (beispielsweise Beamter, die aus unerklärlichen Gründen überhaupt nicht in die Rentenkasse einzahlen) ist das meilenweit entfernt.

  21. 74.

    Viele Kommentatoren kennen sich offenbar nicht aus. Bei den Generationsvorstellungen kostet die Karte für Senioren 25 € - egal welcher Platz, ob erste Reihe oder Loge oder sonst wo. Teilweise gibt es diese Vorstellung auch nachmittags. Also nicht immer nur meckern.

  22. 73.

    Man muss nicht reich sein, um in der deutschen Oper Plätze ganz vorne zu buchen. Man muss nur über 65 sein und in die Generationsvorstellung gehen. Dann zahlt man auch für die teuersten Plätze nur 25 €.

  23. 72.

    Antwort auf "Sabine" vom Samstag, 23.03.2024 | 22:09 Uhr
    "Weitere Ermäßigungen siehe ..... Man muss sich einfach mal informieren." Richtig: Ich habe schon oft sehr preiswerte Karten über Kleinanzeigen gekauft, von Menschen, die verhindert waren und die Tickets nicht verfallen lassen wollten. Dazu nutze ich gern die Tage der offenen Tür und die Webseite "gratis in Berlin".
    Ausgegrenzt fühle ich mich nicht; was ich mir nicht leisten kann, kann ich nicht kaufen, ist so.

  24. 71.

    ....dann haben Sie sich ja ihre Prioritäten gesetzt; 70 EUR im Monat für streaming - da bleibt bestimmt keine Zeit noch in die Oper oder ins Theater zu gehen. Jeder ganz wie er möchte, aber für 70 EUR sitzen schon 2 bis 3 Tickets drin - wohlgermerkt im Monat!

  25. 70.

    ....ich bedanke mich bei allen Bürgern dafür, dass Sie dafür bezahlen, dass Kultur überhaupt möglich ist. Kultur ist aus meiner Sicht, nicht eine Frage des Geldbeutels (wie viele Menschen nutzen das 3 Euro-Ticket wirklich?), sondern eine Frage des "Interesses".

  26. 69.

    Das könnte vielleicht daran liegen, dass eine Oper mit Orchester, Gesang- und Tanzensemble viel mehr Personalkosten stemmen muss als ein Museum mit einem je nach Haus vielleicht 10-30köpfigem akademischen Leitungsgremium plus Kassen- und Wachpersonal? Nur damit keine Missverständnisse aufkommen: Obwohl ich beides sehr schätze, bin ich selbst eher der Museums- als der Bühnenmensch, aber ich verstehe sehr gut, dass die Bühnen mehr Geld brauchen und dafür auch meine Steuergelder verwendet werden.

  27. 68.

    In meiner Studentenzeit ging ich oft genug in Jeans und Parka in Oper und Sprechtheater, und wurde meiner Erinnerung nach niemals auch nur schief angeschaut. Und die Zuschüsse aus der Landeskasse dienen zu erheblichen Teilen ja gerade dazu, günstige Tickets für weniger gut Verdienende zu subventionieren. Es sollte nicht darum gehen, dass möglichst ein genauer Querschnitt der Bevölkerung in Oper und Theater GEHT, sondern dass es jeder tun KANN. Das ist dank der Zuschüsse gewährleistet.

  28. 67.

    In meinem sehr subjektiven Beispiel kann ich nur sagen, dass bei mir weder Zeit noch Geld übrig bleibt. Aktuell habe ich 2 Jobs, meinen regulären Hauptjob, dann noch meinen Minijob. Damit arbeite ich 55 Stunden pro Woche, hane insgesamt vielleicht 1-2 Abende pro Woche für mich, die ich dann lieber für Entspannung daheim nutze.

    Und dann noch das Geldproblem. Ich verdiene gerade so viel Geld, dass ich mir mein Leben leisten kann. Am Ende des Monats ist das Geld alle. An Urlaub, Oper oder einen neuen Fernseher brauche ich gar nicht zu denken.

    Also werde ich Teil des Diversitätsproblems bleiben, da ich schlicht weder Zeit noch Geld habe.

  29. 66.

    Ob man es als sozial ungerecht bezeichnen kann? Ob es wirklich nur an den Eintrittspreisen liegt? Ich glaube beides nicht. Es interessieren sich schlicht und einfach verhältnismäßig wenige für Oper, Ballett etc. Das hat mit fehlender Teilhabe nichts zu tun.

  30. 65.

    Ich finde es schon Witzig den Artikel zu lesen. Oh ja man braucht wieder Studien - klar die Politik verblödet.

    Wissen Sie eigentlich wie viele der .... Menschen die Opern - Konzerte etc. gern besuchen würden - aber mit Ihren 1000 Euro Renten in der Grundsicherung stecken. Ich habe mir seit 10 Jahren nicht mal eine Kinokarte leisten können. Der Beste Freund der mich immer wieder zu den grossen Häusern eingeladen hat, ist nun auch verstorben.
    Also .... Noch Frage.?

  31. 64.

    Ehrlich, die meisten haben auf „Kultur“ keinen Bock. Kultur trägt sich in den seltensten Fällen daher selbst und muss unnormal subventioniert werden. Schafft die Subventionen ab. Losgelöst von anderen Subventionen. Auch das Privileg der Vorteile einer Künstlersozialkasse sind frech! Warum zahle ich mit meinen Steuern die Krankenversicherung eines „Künstlers“. Nein, das geht so nicht mehr weiter.

  32. 62.

    Also ich wäre schon sehr interessiert, am kulturellen Leben in Berlin teilzunehmen, nur leider ist fast alles zu teuer. Meine Freundin hat mich vor Kurzem ins Theater eingeladen, eine Karte 80€, selbst die Hälfte des Preises könnte ich mir nicht leisten (trotz Berufsausbildung und Studium).

  33. 61.

    Ich gehöre ganz bestimmt nicht zu den Besserverdienern - trotzdem bin ich einmal, manchmal auch zweimal im Jahr in der Oper. Meine Karten in der Komischen Oper haben dabei nie mehr als 30 EUR gekostet und ich habe deswegen auch kein schlechtes Gewissen. Soviel mal zu den Gedanken einiger hier, dass schon wieder eine Umschichtung von unten nach oben erfolgt. Einfach dreimal den Kaffee bei Starbucks weglassen und schon kann man in die Oper gehen. Und Frackzwang soll es auch nicht mehr geben.

  34. 60.

    Ich habe den rbb-Bericht nicht gesehen aber das stimmt einfach nicht, dass alle günstigen Karten erst ab 100 Euro anfangen. Und wenn man wie ich ein TanzTicket hat, das IM JAHR 35 Euro kostet, bekommt man auf Ballettaufführungen 20% Rabatt. Jugendliche unter 18 Jahren (U18) erhalten in der Staatsoper 50% Rabatt auf jedes Ticket. Weitere Ermäßigungen siehe classicard oder auf den Webseiten der Theater/Opern. Man muss sich einfach mal informieren.

  35. 59.

    Welche Verantwortung hat der Arbeitgeber?
    Man kann jeden Euro nur 1x ausgeben. Die Prioritäten setzt jede*r selbst: der eine streamt, die andere geht ins Fußballstadion, dritte lieber zu Rockkonzerten und andere ins Restaurant. (Ja, es gibt auch Leute, die sich alles davon leisten können). Dann gibt es viele, deren Herkunftskultur kennt Genre wie Oper und Operette nicht. Diese Leute kann man kaum dorthinzwingen. Fragwürdig ist jedoch der extrem hohe Zuschuss aus der Landeskasse.

  36. 58.

    So eine Millionenstadt ist mit ihrer Größe schon eine Qual.
    Es gibt nach Vorstellungsende jedenfalls noch ÖPNV. Wer im Umland wohnt, kommt mit Bus und Bahn oft gar nicht mehr nach Hause. (Aber für den "sponsort" Berlin due Kultur ja eigentlich nicht.)

  37. 57.

    Entweder willst Du nicht verstehen oder...Es gibt Leute die wollen gern mal in die POper oder ins Theater, aber können sich das aufgrund fehlender Penunzen nicht leisten, Capito? Du kannst ja zuhause weiter in die Glotze gucken, das ist auch billig.

  38. 56.

    Gibt es alles: Konzerte und Oper als Übertragung im Kino, Konzerte in Museen (oft privatwirtschaftl. Veranstalter) und Kultur außerhalb des S-Bahnrings (wird oft von den Bezirken und Senatseinrichtungen wie Grün Berlin organisiert). Diese Veranstaltungen sind oft hochqualitativ und doch niedrigschwelliger als Staatsoper &Co., wo m.E. Stücke oft bis zur Unkenntlichkeit uminterpretiert werden. Es findet sich 'was (oft sogar tagsüber o. am Wochende) wenn man sucht.

  39. 55.

    Ich bin Kulturmensch, gehe icht in die Oper, aber viel ins Museum, und wundere mich schon lange, daß Berlin immer noch mehrere Opern bespielt. Die Museen, durchaus alle, sind nur ein Beispiel. Sie erhalten pro Gast sehr, sehr viel weniger Geld als die Bühnen. Schade.
    Es wird aber immer kulturferne Menschen geben, wenn wir unter Kultur die Bereiche Kunst, Wissenschaft, Philosophie und Wohlfahrt zusammenfassen. Das ist in Berlin entsprechend der hiesigen Bevölkerungsstruktur stärker als anderswo. Wir sollten schauen, was sich Menschen zur Erholung, zur Freude in der erwerbsfrreien Zeit wünschen und der Oper ein Drittel nehmen und diesen Wünschen zuteilen.

  40. 54.

    Was habt Ihr? Fürs Volk bleibt der Fußball.

  41. 53.

    Verstehe das ganze Palaver nicht. Es müssen nicht alle in die Oper gehen, genauso wie nicht alle ins Stadion gehen müssen sondern nur die gerne Fussball schauen. Und meine Steuergelder werden für ne Menge Dinge rausgehauen von denen ich nicht persönlich profitiere...wo ist das Problem?

  42. 52.

    Ha, ha, sehe/höre gerade die Abendschau: Weit über 100 EUR für eines der preiswerteren Tickets.... Nun, dass 20 EUR nicht reichen werden, das ist wohl klar, aber mehr als 100 EUR, das kann man sich als kl. Rentner nicht leisten. Gar nicht dran zu denken. Dann muss wohl doch eher die CD herhalten.

  43. 51.

    In dem Film „Mozart“ wurde so schön gezeigt, wie Opernveranstaltung sein kann bzw. damals vielleicht war.Jeder hatte dort einen Platz. Die Ränge frei fürs Volk!

  44. 50.

    Die Armenm bezahlen die Kultur die Se sich niemals leisten können.

  45. 49.

    Der Artikel nennt nur die Ausgaben, jedoch nicht die Einnahmen, die durch Investitionen in Kultur erzielt werden. Jeder investierte Euro in Kultur bringt zwei Euro Steuereinnahmen. Wegen der Oper, Theater etc. kommen nämlich auch viele Touristen, die in Berlin übernachten, Essen gehen, Shoppen, Parkgebühren zahlen etc. Die Investition in kulturelle Highlites, auch wenn nicht jeder Berliner hingeht, macht die Stadt attraktiver und reicher!

  46. 48.

    Vielleicht auch ein online- Benachrichtigungssystem( z.B. über WhatsApp): bis 2 h vor Vorstellung werden dort Restkarten zu einem sehr günstigen Preis gelistet und zwar ständig, wenn was übrig ist. Hat man Zeit und Lust auf Oper, schaut man schon sehr spontan auf die online- Listen und 2 Stunden später ..der Genuss . .

  47. 47.

    Es gibt, wenn Sie hier die Diskussion ohne Vorurteile verfolgt haben, mehrere Gründe, warum sich die die Sparte "Oper" etwas schwertut. Obwohl man sie mehr schätzen müsste, gibt es doch hervorrag. Schöpfungen u. noch berühmtere Arien für hochbrisante Ereignisse zur Zeit der Komponisten oder den reichen Stoff aus der Geschichte, immer wieder bewährte moralische Haltungen aufzeigend oder wie sich Negatives entwickeln kann. Ich denke schon, dass die Familien u.frühkindl. Bildung /Schulbildung viel dazu beitragen können, was dann für Später bleibt. Das Konnten/können Benjamin Britten, Sergej Prokovjev, Henry Purcell oder auch die bezaubernden Musiken vom Nussknacker (Ballett)oder der Märchenoper Hänsel& Gretel von E. Humperdinck, um nur einigezu nennen, selbst das Ballett Romeo& Julia. Aber derart muss vermittelt werden, muss in die Unterrichtsstunden. Bei mir war es - sieh an, ein einfaches Elternhaus.
    Und trotzdem müssen i.d.R. schon beachtl. Ticketpreise "erlebt" werden können.

  48. 46.

    Vielleicht mal Aufführungen am späten Nachmittag beginnen, für manche ohne Auto ist ein Hindernis der gruselige oder mangelnde ÖPNV in der Nacht! Vielleicht auch wie die Museen Veranstaltungen an Feiertagen und in Ferienzeiten legen ,also dann, wenn die arbeitende Bevölkerung endlich Zeit hat! Dann mehr Barrierefreiheit bei der Ticketbuchung... vielleicht durch ein Kartensystem wie Amazon? Es ist sehr aufwendig, Karten zu bestellen! Dann sind die Preise zu hoch. Vielleicht gäbe es die Möglichkeit mit beispielsweise Kinos zu kooperieren...ein kurzes Konzert mit einem Film verbinden und dadurch die immensen Kosten für den Eintritt senken...z.B. auch Konzerttage in Museen.
    Sehr auffällig ist die Verteilung der Institutionen auf der Stadtkarte: keine Kultur außerhalb des Rings : Wie wäre es mit Konzerten Sonntagmittag im Sommer auf schönen Plätzen in ganz Berlin...damit die alte, inkontinente, asthmageplagte, total nette alte Nachbarin glückselig wird.

  49. 45.

    Was hat diese Statistik jetzt nochmal mit meinem Kommentar zu tun?
    Und mit dem Kulturangebot in Berlin?

  50. 44.

    Mich stört, dass ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln hin und zurück fahren muss. Ein Taxi ist einfach zu teuer

  51. 43.

    Ich bin Erzieherin und habe 3 Kinder. Natürlich habe ich meinen Kindern schon Ballett und Theater gezeigt.... aber manches muss man sehr zeitig buchen, was mir meist nicht gelingt. Da ich im Sommer nicht an den Nussknacker denke. Und was mich so ein Abend kostet! Da habe ich leider andere große Posten im Alltag. zB Mittagessen an der Ganztagsschule oder die Kosten für den Musikunterricht... von Miete will ich gar nicht sprechen. Wir verfügen leider nicht über den Berlinpass

  52. 42.

    Im Jahr 2022 war etwa jede siebte Person (14,7 % der Bevölkerung oder 12,2 Millionen Menschen) in Deutschland armutsgefährdet. Im Jahr 2021 hatte die Armutsgefährdungsquote 16,0 % betragen. Nach EU-SILC gilt eine Person als armutsgefährdet, wenn sie über weniger als 60 % des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung verfügt. 2022 lag dieser Schwellenwert für eine alleinlebende Person in Deutschland netto (nach Steuern und Sozialabgaben) bei 1 250 Euro im Monat, für zwei Erwachsene mit zwei Kindern unter 14 Jahren lag der Schwellenwert bei 2 625 Euro im Monat. Um das Einkommen vollständig zu erfassen, wird das Jahreseinkommen erfragt. Dadurch beziehen sich die Fragen zum Einkommen auf das Vorjahr der Erhebung, in diesem Fall also auf das Jahr 2021.
    Statistisches Bundesamt

  53. 41.

    ich würde ja auch gern mal in sone richtige Oper und ins Theater oder Museum geh, but ist halt viel zu teuer. hab im Monat ca. 70,-E Ausgaben für Streaming. Gutscheine wären gut.

  54. 40.

    ich würde ja auch gern mal in sone richtige Oper und ins Theater oder Museum geh, but ist halt viel zu teuer. hab im Monat ca. 70,-E Ausgaben für Streaming. Gutscheine wären gut.

  55. 39.

    Das sehe ich genauso wie Sie! Dieser Reinfall damals an der komischen Oper Berlin war so eine Sache. Auch das sog. Schauspiel/Sprech-theater ist davor nicht gefeit. Während eine "Xerxes"-Aufführung mit intelligentem sparsamen Bühnenbild daherher-/auskam, wurde eine andere kl. Aufführung derart verdeht/u. verwandelt, dass eine Nachbarin, sich als Deutschlehrerin outete und die Frage stelte, bei aller Verfremdung hat mich leider nur beschäftigt, was für ein Stück es denn gewesen sollte. Damit könnte ich meiner Klasse nicht kommen! .Und so geht es weiter-selbst "Die Fledermaus", in der Komischen Oper einst, musste sich als Fahrstuhl-Aufführung 'bemühen'. So etwas muss sich für sein hart erarbeitetes Geld nicht antun. Was selbst diese Operette noch für die Gegenwart "zu sagen hat" ist eben intelligenter als so transferieren. Die Gratwanderung zw. wirklicher Kunst(aussage) und Klamauk muss halt ausgelotet werden. Das ist die Kunst!

  56. 38.

    Ich habe trotzdem ich ein Instrument gelernt habe, meine Mutter Tänzerin war, erst mit Mitte 50 Oper und Ballett entdeckt für mich. War auch immer etwas zu teuer, lediglich Dienstags in die Philharmonie ging schon lange. Seit der Schwerbehinderung ist es erschwinglich und ich nutze das viel und gerne

  57. 37.

    Es wird doch bereits staatlich subventioniert. Die Theater und Konzerthäuser trifft wohl keine Schuld, wenn ein (bildungsfernes?) Klientel kein Interesse zeigt.
    Wenn es trotzdem am Geld liegen sollte, sind die Arbeitgeber hier am Zuge.
    Und es betrifft die einzelnen Menschen konkret und direkt.
    Ein bißchen Initiative und Interesse gehört eben auch dazu.
    Warum muss immer der Staat Schuld sein? Was ist das denn für ein Menschenbild?

  58. 36.

    Mit der Entwicklung der Musikkultur ist auch das Bedürfnis nach einer modernen Ausrichtung der Opernmusik gewachsen. Immer mehr Theater eröffnen auf der ganzen Welt, die sich auf die Organisation von Konzerten mit Popoper, moderner Oper und sogar elektronischer Cluboper spezialisiert haben. Die größten Opernhäuser der Welt versuchen, ihre Einnahmen zu steigern, indem sie die Nachfrage nach Klassikern steigern. In den letzten Jahrzehnten sind viele Theater zu Kunden und Regisseuren der modernen Oper geworden, und Liebhaber klassischer Kunst planen Reisen zu Opernfestspielen, Premieren und modernen Opernaufführungen für ein Jahr im Voraus. Dies deutet darauf hin, dass der klassische Crossover seine musikalische Nische eingenommen hat und vom anspruchsvollen Publikum geliebt wird.

  59. 35.

    Die Oper wird mit Tanz, Musical und Operette unter dem Begriff Musiktheater zusammengefasst. Die Grenzen zu verwandten Kunstwerken sind fließend und definieren sich in jeder Epoche, meist auch im Hinblick auf bestimmte nationale Vorlieben, immer wieder neu. Auf diese Art bleibt die Oper als Gattung lebendig und erhält immer wieder neue Anregungen aus den verschiedensten Bereichen des Theaters.
    Keine Nische, eher zeitlos und international.

  60. 34.

    Nicht selten werden klassische Opern und Theaterstücke derart gnadenlos in die Gegenwart gezerrt, und die Sichtweise des Regisseurs, wie das Stück gefälligst zu interpretieren ist, so plakativ aufs Auge gedrückt, dass es mir nur noch wenig Spaß macht, ins Theater zu gehen, wenn einem nicht schon die Preise die Laune verdorben haben. Da lobe ich mir doch Konzertaufführungen. Über Qualität und Vielfalt gibt es da in Berlin wirklich absolut nichts zu meckern.

  61. 33.

    Kulturelle Bildung befähigt zum schöpferischen Arbeiten und ebenso zur aktiven Rezeption von Kunst und Kultur. Sie ist sowohl Teil der Persönlichkeitsbildung wie auch der beruflichen Aus- und Weiterbildung. Sie verbindet neben kognitiven auch emotionale und gestalterische Handlungsprozesse. Zugleich wird der gesellschaftliche Zusammenhalt ganz wesentlich durch ein gemeinsames kulturelles Verständnis gefestigt.
    BM für Bildung und Forschung

    Niemand muss Bildung annehmen, man kann diese durchaus verweigern, das steht Ihnen frei.

  62. 32.

    Ich lese, 3 von 10 gehen in die Oper. Völlige Selbstüberschätzung dieses Kulturbereichs, ich denke eher 3 von 1000 maximal, also warum soll da was gefördert werden, absolutes Nischenprodukt.

  63. 31.

    Nun, ich halte es mehr als bedenkenswert, wenn die Aufführung von Opern eines nachweislich antisemitisch eingestellten Komponisten wie Richard Wagner mit öffentlichen Geldern gesponsert wird.

  64. 30.

    Ich versuchs noch mal: Herr Dr. Renz hat doch schon etl. Richtiges herausgefunden. Ich persönl. habe schon einmal ein wirklich teures Ticket in der Komischen Oper in den Wind gesetzt. Eine schreckl. Aufführ., die man mit dem entsetzl. langen Warten dann in der Pause verlassen durfte.Wenn an mit sehr viel Kunstblut, breitgeschmiert an nackte Körperpartie/Stoffen, die maßgeschneidert in der Kostümabteilung entstehen, Toben/Gekreische auf der Bühne die oft schönen Melodien der zweifellos polit. Reaktion auf ungewöhnl. Vorfälle im Öfftl. Leben der Schöpfer derart entstellt u. sich ein Publikum sichern will, dann bitte!Alles dort war derart künstleri.überperformt, dass man gar nicht wusste, worum es eigentl. ging. Ja, sorry nicht mein Niveau. Ich stehe lieber auf preisgekrönte Inszenierungen wie etwa die Doppelaufführung Sizilianische Vesper/Der Bajazzo, die wirkl. intelligent/spöttisch daherkam, ohne die wirkl. tolle Musik/Stimmen der Aufführ. nicht zu beschädigen!

  65. 29.

    Die Überschrift wirkt wie eine falsche Feststellung der Autoren (und nicht der Autor:innen). Denn was ist sozial gerecht in diesem Besucherzusammenhang (und nicht „Besucher:innenzusammenhang)? Natürliche Selektion wird es immer geben müssen, in der Oper und auf dem Fußballplatz. Sind das nicht auch Diversitätsveranstaltungsangebote? Was wäre das für ein Aufschrei, wenn es die Unterschiede nicht geben würde? Zusätzliches Publikum anzulocken ist etwas anderes und eine mühevolle Daueraufgabe, will man das Stammpublikum halten statt vergraulen. So wie überall. Ganz ohne Monitoring und Institut, wo man nicht weiß, was da jeden Tag 8 Stunden lang getan wird? Wirkliche soziale Probleme sind das nicht.

  66. 28.

    Haben Sie überhaupt gelesen, was ich geschrieben habe? Ich habe ja gerade betont, dass die staatliche Bezuschussung es ermöglicht, dass auch finanzschwache Menschen für 3 Euro in die Oper gehen können, also kulturelle Teilhabe wollen in den wenigsten Bereichen so einfach ist wie hier. Für 3 Euro kriegt man woanders nicht so viel.

  67. 27.

    Oper,Kunst und Bücher lesen ist noch niemals meins gewesen, Lach.
    Man kann wohl keinen zwingen.

  68. 26.

    Jedes Haus hat wahrscheinlich etwas andere Regeln. 3 Euro-Tickets gibt es meistens für Bürgergeldempfänger oder Geflüchtete. Studenten, Schüler sind aber bei den meisten Häusern auch schon mit 9 Euro dabei. Steht aber alles auf den jeweiligen Wesites.

  69. 25.

    Oper ist so gar nicht meins, der schrille Gesang, bei dem man außerdem kein Wort versteht, geht mir total auf die Nerven.
    Theater ist was anderes. selbst Musicals mag ich nicht. Warum muss da immer gesungen werden? Das bereichert ein Stück meiner Meinung nach überhaupt nicht.

  70. 24.

    Dass wir überhaupt ein Kulturmonitoring haben finde ich prima. Und ich finde kulturelle Förderung grundsätzlich wichtig, auch für Minderheiten.
    Dass wir alle 43€/Jahr allein für die Subvention der Kulturinstitution der alten Gutbetuchten ausgeben, während hier Menschen auf der Straße leben müssen, finde ich allerdings völlig inakzeptabel.

  71. 22.

    Klar, die Armen sind alle selbst schuld, wenn sie nicht die vielen Angebote nutzen. Besser konnte man es doch gar nicht ausdrücken. Da trennt sich dann der Reiche von dem Armen. Sieh her, ich kann mir das leisten und vielleicht jener, der arm ist und viel mehr von Kultur versteht als der Neureiche, der kann sich das eben nicht leisten.
    Kultur muss tatsächlich real für jeden zugänglich sein. Wenn sich da etwas verschiebt, stimmt was mit der Gesellschaft und der Verteilung nicht mehr.
    Glaube nicht, dass einer von den Mindestlöhnern, 6,6 Millionen Menschen im Land, sich die Oper mehrmals im Jahr leisten kann.

  72. 21.

    Man geht heute nicht mehr aufgebretzelt in die Oper. Man trägt solide Kleidung, querbeet, jeder trägt, was ihm gefällt.
    Einfach mal wieder in die Oper gehen.

  73. 20.

    Ja ne ist klar, Reiche sollten sich das leisten können, Sie haben vollkommen recht, warum sollte jeder Zugang zur Kultur haben, wäre ja ausverschämt, diese Gleichmacherei, schließlich muss man sich je nach Status doch noch irgendwie abgrenzen können. Stellen Sie sich vor, da würden tatsächlich gewöhnliche Leute Kultur genießen wollen, unerhört. Was würde diese Menschen denn dann von anderen noch unterscheiden. Wenn der rumänische Paketbote auf einmal Kultur genießen will, der chinesische Koch und der iranische Flüchtling. Kultur fördert Integration und gesellschaftliche Teilhabe. Kunst und Kultur sind elementare Bausteine der offenen und demokratischen Gesellschaft.

  74. 19.

    Gleichstellung von Schwerbehinderten ist also Bevormundung, Egon? Netter Versuch.

  75. 18.

    Gibt nur Menschen. Bin als Mensch aufgewachsen, identifiziere niemanden über eine Ideologie. Erst kommt der Mensch und dann kommt, was ihn ausmacht, welche Kompetenzen hat er. Was soll ein Atheist denn sein? Eine Abgrenzung zu anderen Menschen, die es nicht gäbe, gäbe es keine Ideologien. Also grenzen Ideologien andere wieder aus. Gruppenzugehörigkeit.
    Ich gehöre zu der Gruppe der Menschen und das ist der Weg zur Erkenntnis.

  76. 17.

    Wenn es um die Oper geht, egal wie einer angezogen ist, Hauptsache man ist anwesend? Mit Jeans und T- Shirt in die Oper zugehen würdigt sie nicht. Es ist ein Ereignis, was man nicht täglich erlebt. Etwas aufbrezeln beim Outfit untermalt eine Oper zu was Besonderen. Was würden die Opernbesucher sagen, wenn die Sänger ihre normale Bekleidung auf der Bühne tragen würden? Ich glaube, viele Menschen schreckt es ab in die Oper zu gehen, weil sie sich manche Extras nicht leisten können. Ich weiß, heutzutage denkt die Generation zum Teil anders. Eine Oper zu besuchen ist kein Discobesuch. Man mag von sozialer Ungleichheit sprechen, wenn sich viele nicht daran beteiligen. Eine Oper nicht zu besuchen, bedeutet nicht, dass klassische Musikliebhaber ungebildet sind. Einige Kulturbanausen kommen in anderen Kulturbereichen auch vor.


  77. 16.

    Schon allein den Begriff " Hochkultur" halte ich für abgehoben und elitär. Nach welchen Kriterien und von wem wird hier differenziert ?
    Wenn bestimmte Bevölkerungsgruppen weniger kulturelle Angebote wahrnehmen, sollte mehr geschaut bzw.überprüft werden, inwieweit die Inhalte zeitgemäß und ansprechend sind. Dieses und natürlich die Besucher - Resonanz könnte bei den Subventionierungen berücksichtigt werden.


  78. 15.

    Was heißt hier "sozial ungerecht"? Allen stehen - und zwar ohne Ansehen der Person - die Kulturangebote gleichermaßen offen. Wenn die Mehrheit indes kein Interesse an Oper oder klassischen Konzerten hat, könnte es allenfalls an der Bildungspolitik liegen, das Interesse (wieder) zu fördern.

    Dass sich z. B. die Mehrheit nicht für Fußball- oder andere Sportveranstaltungen interessiert und deshalb keine Stadien besucht, gilt ja im Übrigen auch nicht als "sozial ungerecht".

  79. 14.

    Ich empfehle Musicals.
    Das ist etwas leichtere Kost.
    Klassische Musik höre ich nur zu Hause.
    Da kommen einige schöne Sachen auf 3sat.
    Wenn es um die Musik geht.

  80. 13.

    „Das Kulturmonitoring in Berlin, das seit 2020 vom Institut für kulturelle Teilhabeforschung (IKTf) durchgeführt wird, ist deutschlandweit“ KEIN Vorreiterprojekt. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen... um dann dafür Geld übrig zu haben. Es gibt kein Ranking diesbezüglich, wo man „Vorreiter“ sein kann. Und, wenn man schon Die Kunden aller Schichten ( auch die zum Fußball gehen?) ansprechen will, sollte diese „verfeinerte Ansprache“ im richtigen Deutsch erfolgen. Gerade wenn man auf Kunden angewiesen ist. Die Gebildeteren will man doch nicht vergraulen, mit dem falschen Plural?

  81. 12.

    Wann gilt man in der Berliner Kulturszene als sozial schwach?
    Wurde die Bemessungsgrenze aufgrund der massiven Teuerungsraten im unteren Lohnsegment angepasst?
    Oder muss ich an der Kasse erst ein Schreiben vom JobCenter vorzeigen?
    Offenbar ist da nichts mit niedrigschwelligem Zugang.
    Für mich ist das alles Show.
    Künstler und Immobiliem wollen gut bezahlt werden, und dafür holt man sich auch zahlungskräftiges Publikum rein.
    Da wird keine Vielfalt einziehen, in denen es Platzkontingente für Obdachlose, Armutsrentner und Niedriglöhner gibt.
    Und morgen schmücken die sich dann wieder alle damit, gegen Diskriminierung zu sein.

  82. 11.

    Danke, das trifft genau den Punkt.
    Wir müssen nicht zwangsweise alle gleich sein und das gleiche mögen und machen. Jeder wie er möchte .
    Diese Gleichmacherei nervt. Wir haben Gleichberechtigung, das ist gut. Gleichstellung kommt häufig Bevormundung gleich.

  83. 10.

    Ein Perspektivenwechsel könnte zu der Frage leiten, wie Elternhäuser und Schulen Kultur schmackhaft machen. Auch wäre zu fragen, wie konservative religiöse Einstellungen Menschen hindern, am kulturellen Leben teilzuhaben und, natürlich, wie eine offene, liberale Gesellschaft dies ändern kann.

  84. 9.

    Heute ist "World Atheist Day" . Der einzige kulturell sinnvolle und angemessene Feiertag. Leider kein gesetzlicher Feiertag.

  85. 8.

    Am besten lässt man einfach das Publikum entscheiden, welches Angebot es wahrnehmen und dafür auch bezahlen will. Die staatliche Förderung kann dann komplett gestrichen werden - auch für die unsinnige „Teilhabeforschung“.

  86. 7.

    Mir fehlen da aber noch einige Informationen bzw. Bewertungen.
    Wenn im Durchschnitt von jedem in Berlin lebenden Menschen 43,- Euro aufgebracht werden, wäre doch hier auch interessant, wie es sich tatsächlich verteilt. Vermutlich tragen die Menschen mit dem höheren Bildungsniveau aufgrund ihrer steuerlichen Abgaben durchschnittlich auch wesentlich mehr zum Kulturbetrieb bei.

  87. 6.

    Warum ist es „sozial ungerecht“, wenn das Publikum nicht so divers ist, wie sich das Soziologen wünschen? Entscheidend ist doch, dass jeder Zugang hat, der kommen will. Und Berliner Opernhäuser bieten 3 Euro-Tickets für finanziell Schwache an, das kann sich wirklich jeder leisten. Taylor Swift-Tickets für 400 Euro sind hingegen elitär (und das Publikum auch nicht diverser, nur jünger). Für echte Diversität muss auch nicht jedes Angebot jedem gefallen, sondern es sollte für jeden etwas geben.

  88. 5.

    Viele wenig Vermögende fördern den Reichtum.
    Völlig überraschend.

    Tax the rich!

  89. 4.

    Inhalte müssen sich ändern? Was soll das bedeuten?
    Soll die Hochkultur weg? So einfach ist das?

    Warum wird mangelnde Bildung nicht als Ursache für das Phänomen gesucht und erkannt, was dafür verantwortlich ist, daß bestimmte Schichten weniger zu Konzerten oder Ausstellungen gehen?
    Das ist Aufgabe der Schulen!

  90. 3.

    Wenn Gesine Karls noch nie in einer Oper war, obwohl sie gerne klassische Musik hört, dann war ihre Wahl vom Programm „"Die Walküre", fünf Stunden lang Wagner nicht gut gewählt. Verstehe, da kann „Die Walküre von Wagner für jeden ein harter Brocken werden. Sollte sie weiter in die Oper gehen, ich bin überzeugt sie wird sich eine andere klassische Musik aussuchen. Warum es in der Berliner Kultur sozial ungerecht zugeht? Ja, Besserverdiener können sich die Oper leisten, für sie gehört es dazu regelmäßig in die Oper zu gehen. Da wird sich kaum sozial was ändern lassen, dass einer mit wenig Einkommen in die Oper geht. Es gibt Menschen die keine klassische Musik hören. Von sozial ungerecht zu reden, dazu gehört mehr als nur zu reden, warum nur drei von zehn Berlinern in die Oper gehen.

  91. 2.

    Interessant wäre auch, zusätzlich die politischen Einstellungen zu erforschen. Opernpublikum wurd vermutlich sehr sehr konservativ sein, während klassische Konzerte und Theater wahrscheinlich auch progressive und liberale anspricht. Somit wäre es bei der Opernförderung umso mehr eine verzerrte Minigruppe, die profitiert ohne es nötig zu haben.

  92. 1.

    Ich höre auch gerne Klassik, aber war auch noch nie in der Oper oder im Konzerthaus. Warum muss gerade jetzt dieses „erforscht“ werden? Wir haben größere Probleme, als die Zusammensetzung des Publikums!
    Berlin erhält zudem über den Hauptstadtvertrag Gelder für die Oper und die Konzerthäuser. Wollen die etwa noch mehr Gelder?

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