Denkmalschutz für 80er-Jahre-Häuser - Schutz für Plattenbauten der Spandauer Vorstadt - "Zeugnisse ihrer Zeit"

Mi 23.10.24 | 19:50 Uhr
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Archivbild: 19.04.2009, Berlin, Deutschland - Plattenbauten an der Kreuzung Weinmeisterstrasse Ecke Alte Schoenhauser Strasse in der Spandauer Vorstadt. (Quelle: dpa/Muhs)
dpa/Muhs
Video: rbb|24 | 23.10.2024 | Stefan Oberwalleney | Bild: dpa/Muhs

In den 80ern entdeckten Städteplaner im Osten die historische Substanz der Innenstädte wieder. In Bau- und Kriegslücken wurden Plattenbauten gesetzt. Sie werden jetzt geschützt. Berlins Landeskonservator nennt sie eine "politische Aussage der damaligen Zeit".

Das Berliner Landesdenkmalamt hat in den 1980er Jahren errichtete Plattenbauten in der Spandauer Vorstadt in Berlin-Mitte unter Denkmalschutz gestellt.

In dieser Zeit sei die behutsame Erneuerung der historischen Teile von Städten international zum Leitbild einer neuen Bau- und Planungspraxis geworden, erklärte der Direktor des Landesdenkmalamts Berlin, Christoph Rauhut, am Montag: "Nur in Berlin haben wir das
große Glück, dass sich herausragende Bauprojekte aus Ost und West an einem Ort erhalten haben." Dieses gemeinsame Erbe zu erhalten und zu vermitteln, sei eine besondere Aufgabe und Verantwortung.

Diese Bauten sind gewissermaßen auch eine politische Aussage der damaligen Zeit.

Christoph Rauhut, Landeskonservator und Direktor des Landesdenkmalamts Berlin

Neubauten aus Platten, aber: "Sie nehmen Rücksicht auf den Bestand"

Dem rbb sagte Rauhut: "Die 80er Jahre: Damals entdeckte man die Geschichte der Stadt wieder, auch in der DDR war das programmatisch, man entdeckte auch die Spandauer Vorstadt wieder." Die Plattenbauten, die dort dann errichtet wurden, seien nicht etwa monoton, sondern eben sehr unterschiedlich, erklärt der Landeskonservator.

Mit diesen Bauten hätten die Städteplaner versucht, sich "ins Historische einzufügen": "Mit Erkern, mit Vor- und Rücksprüngen, mit Giebeln." Dies dokumentiere auch die Leistungen, die hier damals aufgebracht worden seinen. "Diese Bauten sind gewissermaßen auch eine politische Aussage der damaligen Zeit." Die Vielfalt dieser Plattenbauten füge sich - das sei die Besonderheit dieser Bauten - in das historische Gefüge ein. "Sie nehmen Rücksicht auf den Bestand. Diese Bauten sind ein Zeugnis ihrer Zeit."

Plattenbauten füllten die Baulücken aus der Kriegszeit

Die nun durch den Denkmalschutz mit besonderer städtebaulicher Bedeutung gewürdigten Plattenbauten wurden nicht wie in Hellersdorf oder Marzahn großflächig auf der "grünen Wiese" errichtet, sondern schlossen zwischen 1984 und 1989 zahlreiche Baulücken in der Spandauer Vorstadt mit neuen Wohn- und Geschäftshäusern. Die Baulücken stammten meist noch aus dem Zweiten Weltkrieg.

Ausgeführt wurden die von vielen so genannten "Altstadtplatten" durch Planungskollektive, Baukombinate und oft auch mit Baumaterialien aus den DDR-Bezirken, die zum Auf- und Ausbau Ost-Berlins verpflichtet waren. Ähnliche Lücken-Plattenbauten wurden auch in anderen Innenstädten der DDR, wie in Halle, Leipzig oder Suhl errichtet.

Unterschiede in der Bauweise der 80er zwischen Ost- und Westberlin

Die Plattenbauten entstanden dabei auf dem historischen Gebäudegrundriss und dienten dazu, dass die Jahrzehnte zuvor bereits geschlossenen Straßenräume in weiten Teilen wiederhergestellt wurden. Viele dieser Neubauten in Ostberlin erhielten auch Ladengeschäfte, Serviceeinrichtungen oder Restaurants im Erdgeschoss, also Angebote, die in den neuen Gebäuden der gleichzeitig stattfindenden Internationale Bauausstellung im damaligen Westteil der Stadt weitgehend fehlten.

Berlin Mitte, ehemalige Spandauer Vorstadt, Linienstraße. (Quelle: IMAGO/Jürgen Ritter)
Bild: IMAGO/Jürgen Ritter

Die Neubauten in der Spandauer Vorstadt vermitteln bis heute anschaulich die in den Bezirken erarbeiteten Lösungen und zeigen dabei unterschiedliche Entwurfshaltungen und Konstruktionsweisen. In ihrer Gesamtheit belegen sie anschaulich den neuen gesellschaftlichen, politischen und planerischen Stellenwert der Innenstadt als historisch, kulturell und sozial geprägtem Raum. Diese Häuser wurden etwa nur in der Berliner Traufhöhe (also die Höhe der Regenrinnen als Grenze zwischen Giebel und Dach) von 22 Metern errichtet und fügten sich so in die Nachbargebäude ein.

Archivbild: Neubauten in der Linienstraße am 26.06.1991. (Quelle: dpa/Rolf Zöllner)
Bild: dpa/Rolf Zöllner

Die nun mit dem Denkmalschutzsiegel versehenen insgesamt 28 Gebäude befinden sich in

  • der Münzstraße,
  • der Torstraße,
  • der Linienstraße,
  • der Neuen Schönhauser Straße
  • der Alten Schönhauser Straße und
  • der Dircksenstraße
Karte Denkmalgeschützte Plattenbauten Spandauer Vorstadt.(Quelle:rbb)
Bild: rbb

Sendung: radioeins vom rbb, 21.10.2024, 21:00 Uhr

96 Kommentare

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  1. 96.

    Mal ganz unter uns: meinen Sie nicht auch, dass immer mehr Sichtbares aus und von unserem ehemaligen Leben verschwindet? Der Palast ist ja nur ein Beispiel, aber eben vieles Andere auch. Jetzt erhält man ein paar runtergekommene Plattenbauten per Denkmalschutz... Fühlt sich merkwürdig an.
    Gute Nacht. ;-

  2. 95.

    Indes: Es gibt weder ein Schloss in Potsdam, noch ein Schloss in Berlin. Aber es gibt Gebäude - hier der Landtag, dort das Humboldt-Forum mit einem recht weitgespannten, für alle offenen Programm - die die Proportionen und die Gestaltung der früheren Schlösser, die mit der jeweiligen Stadtgeschichte untrennbar verbunden sind, aufnehmen.

    Kein Venedig ohne Rialtobrücke und Markusturm, kein Budapest ohne Kettenbrücke und Parlament, kein Lissabon ohne Se-Kathedrale und Commercio, kein Potsdam oder Berlin ohne den Ausgangspunkt bedeutender historischer Gestaltung.

  3. 93.

    Haben Sie denn die von Hunderttausenden besuchten Großdemonstrationen zum Erhalt des vom Abriss bedrohten Fernsehturms nicht mitbekommen? Deshalb steht dieser Turm immer noch da. Jetzt geht es noch darum, dass die Berlin-(Touristik / Veranstaltungs-)Zeitschriften ihn nicht weiter boykottieren und immer nur den Westberliner Funkturm als Berlin-Symbol abbilden.

    ;-

    (Abseits der Ironie: Ich kenne keine einzige Forderung, den Fernsehturm oder maßgebliche Bauten der DDR-Zeiten abzureißen; sei es nun das Kino International, die Karl-Marx- und Frankfurter Allee, seinerzeit Stalinallee oder die großen Wohnbaukomplexe Marzahn-Hellersdorf, Hohenschönhausen bis hin zum Allende-Viertel in Köpenick. Die Abrisse konzentrieren sich auf Dasjenige, was im Zuge gewandelter Auffassung von Stadt systemübergreifend abgerissen worden wäre. D. h. gleich, wer es gebaut hat oder hätte.)

  4. 91.

    Deswegen „nach allgemeinen Sprachgebrauch“. Und ja ,es ist kompliziert…….

  5. 90.

    Ach der Fernsehturm ist auch schon weg?, Siehste, wusst ich gar nicht, war lange nicht da...

  6. 88.

    Ich würd mir wünschen, dass generell mehr DDR-Architektur erhalten bleibt. S. auch Abriss des Generalshotels in Schönefeld. EInfach, um ein authentisch historisch gewachsenes Stadtbild zu kultivieren und keine ganze Ära "wegzuwischen".

  7. 87.

    Na ja, mir fällt hier als Gegenbeispiel "Manne" ein, über den vor zwei Tagen oder so berichtet wurde und der keine Sanierung für sein Geburtshaus WOLLTE. Heißt natürlich bei weitem NICHT, dass es nicht auch andere Meinungen/Haltungen gibt, hab auch totales Verständnis für IHRE Einstellung!!

  8. 86.

    Toll, noch mehr Häuser die nie mehr energetisch saniert werden können.

  9. 85.

    Auf'm Stadtplan ist Norden eigentlich immer oben. Ganz einfach zu merken, die Buchstaben stehen nicht auf dem Kopf. Einfach mal umdrehen. Aber von mir aus gesehen, ist es tatsächlich so. Spandau liegt im Osten, die Spandauer Vorstadt aber noch weiter östwärtig. Verflixt ist das kompliziert.

  10. 84.

    Das haben Sie sehr schön gesagt und die durchaus angedachte Komponente, dass so ein Wohngebiet so angeordnet wird, dass sich geschlossene 'Räume ' ergeben, in denen "soziale Folgeeinrichtungen platziert" wurden, knüpft an die schon vorbildliche Wirkungen der Werkssiedlungen an, die man aus dem 1. Jahrzehnt des 20.Jh. kennt. Von diesen Werkssiedlungen erreichten die in Lauta (heute Sachsen) und die Gartenstadt 'Marga' in Südbrandenburg aufgrund ihrer Geschlossenheit und für das in höheren Zahlen benötigte mittlere Personal in den sich entwickelnden größer werdenden Tagebauen(weil man inzw. positive Erfahr. mit der Filterbrunnenentwäss. machte), den Denkmalschutzstatus. 15890 ('Hütte') war dann sozialist. Planstadt. So ist das eben. Und der Klimaschutz kommt heute noch dazu. Also ganz so däml. waren unsere Vorfahren Architekten dann doch nicht. Nicht selten f. jüdische Auftraggeber! Siehe Eisenwerkssiedlung Finow-Eberswalde. Heute gefragte Wohngebiete. WB 64 war gefragter als P II,

  11. 83.

    Wußte bis zu Ihrem Einwurf nicht, daß Spandau nach allgemeinen Sprachgebrauch im Osten liegt. Wieder was dazu gelernt.

  12. 82.

    >"Nichts ist an solchen Gebäuden besonders."
    Doch schon. Weil diese so unterschiedlich die Möglichkeiten des sozialistischen Typenbaus in die Zeitgeschichte einordnen. Ich frage mich auch immer, was an denkmalgeschützten Häusern der Gründerzeit so besonders ist. Davon gibts auch überall in Deutschland Tausende. Und diese stehen auch unter Denkmalschutz.

  13. 81.

    >"Erstens ist die Architektur der DDR nicht die der Gesellschaft gewesen"
    Doch. So unverständlich dies für Sie ist: Die DDR war eben auch eine Gesellschaft in sich. Mit vielen Millionen Menschen, die dort gelebt und in Häusern gebaut in dieser Zeit gewohnt haben und heute noch in diesen Häusern leben. Und richtig leben! Nicht nur einfach wohnen! Leben oder nur wohnen ist ein Unterschied im Empfinden der Bewohner. Das ist auch deutsche Geschichte. Wollen Sie vielen Millionen Menschen ihr zuhause absprechen oder entwerten?
    Ich mag meine 22 cm Stahlbeton IW64 hier im Wohnkomplex der kurzen Wege: 500 Meter bis zum Kindergarten, 500 Meter bis zur Schule, 300 Meter bis 500 Meter zu den 4 Supermärkten, Ärztehäuser um die Ecke 300 bis 500 Meter, Kinokomplex 400 Meter, Kneipe/Clubs bis 600 Meter, ÖPNV mittendurch, Arbeit 800 Meter. Und das nicht in Berlin, sondern einer Kreisstadt als Mittelzentrum im Land Brandenburg. So geht ökologisches und ökonomisches Leben heute.

  14. 79.

    Solche Gebäude gibt es zu Hauf, besonders schützenswert finde ich sie nicht. Im Zweifel schadet es sogar, weil Sanierungen oder energetische Instandsetzungen unrentabel werden und die Gebäude verfallen. Wer entscheidet sowas?

  15. 78.

    In meinen Augen eine unglaubliche Ossi-liebt-DDR Aktion. Nichts ist an solchen Gebäuden besonders.

  16. 76.

    Solange in Berlin(West) noch jede Menge Nazibauten mit Reichsadler unter Denkmalschutz stehen, sollte man sich als "Westler" mit der politischen Beurteilung jedweden Baustils in dieser Stadt einfach mal einbremsen.
    Beispiele?
    Finanzamt Charlottenburg - in den Fängen des Adlers ist nun die Hausnummer, man sagt, aufgeschraubt. Dann war da noch die Postbank am Hindenburgdamm Nr.1, das Silo am Westhafen, im schönen Westend, eingerahmt mit den Jahreszahlen 1941 und 1942 an einem Haus, nochmal in Westend vor dem Haus des deutschen Sports (Adlerplatz)
    Vor diesem Hintergrund sind die unter Denkmalschutz gestellten Plattenbauten nur ein architektionisches Zeugnis ihrer Zeit. Zeugnisse müssen nicht immer gut ausfallen und ein "Einser-Schüler" war keine der beiden Seiten.
    Meine Meinung.

  17. 75.

    Muss ich jetzt befürchten, dass meine Gartenlaube von 1978 unter Denkmalschutz gestellt wird? Oder die Gropiusstadt oder die Gropiuspassagen?
    Jetzt wundert es mich auch nicht, dass an bestimmten Details der Schlosssimulation rumgemäkelt wird.

  18. 74.

    Nun, das ist schriftlich zu formulieren. Es geht um die Einmaligkeit (Aissehen / Bauweise /Novum der Baugeschichte/gesellschaftl. Entwickl. oder in der Konstruktion/Konszruktivität, die immanente Ästhetik und die Geschlossenheit eines Ensembles.) Hier scheint mir Mehreres zusammenzukommen. Also so abwegig finde ich die ausgewählten Wohnhäuser nicht. Denn das innerstädtische Bauen erfolgte ja auf die Reaktion der Bürger in der ehm. DDR, weil historische Stadtviertel en masse "zusammengeschoben" wurden u.historische Ortsbezeichnungen in der Stadt(An der Bleiche/An den Fleischerbänken/Zur Münze etc.)aufgehoben werden sollten. Das war ein Kampf der Stadtplaner u.man sieht v.a. in Erfurt, wie berechtigt das war. Das nämlich brachte das dringend nötige Heimatgefühl, "die Schau", Bäckergässchen usw. Es waren vorgefertigte Bauelemente im Verbund. -- Na. ja, klein, aber mein! Ist schon i.O.

  19. 73.

    Alle bisher gelesenen und abgegebenen von "JoHannes" (Gegen-) Kommentare/Auffassungen/Beurteilungen sind pervers!!!
    Notwendigkeiten zu Abriß und Neubau waren in Ost wie West aus heutiger Sicht fragwürdig.
    Und komm bitte nicht daher und sag das war richtig, das war falsch.
    Aber toll das man das im Osten mit "diktatorisch" betiteln kann.
    Wünsche ein unzufriedenes Wohnen und unbequeme Nachbarschaft.

  20. 72.

    Habe gerade Mieterhöhung von 48, 41 Euro bekommen und bin am Brechen. Vergleichsmiete ? Wohin soll es noch gehen ?

  21. 71.

    Du mußt hier nicht herkommen? Ich meide ästhetisch, grausame Gebäude, bei Euch im Westen, auch.

  22. 70.

    In meinen Augen stören sie auch das Gesamtbild dieser Straßen, aber wie ich sehe hängen auch einige Mitmenschen ausdrücklich an diesen Bauten. Sollte man dann auch mit einbeziehen.

  23. 69.

    Wenn Wohnhäuser unter Denkmalschutz gestellt werden, hat das für die Mieter nur negative Konsequenzen. Nichst wird mehr saniert und verbessert. Alles muß so bleiben wie zu der Zeit als es gebaut wurde. Wir in der High-Deck-Siedlung machen diese Erfahrung seit fast 3 Jahren. Es gibt keine Zuschüsse für Entstandsetzungen. Alles muss von der Denkmalschutz Behörde genehmigt werden. Keine neuen Fenster, nichts. Die Behörde führt sich auf, wie der liebe Gott.

  24. 68.

    „Jede Gesellschaft nach ihrem eigenen Gutdünken und Zukunftsplänen. Deshalb Stadtplanung und Architektur vorheriger Generationen zu verurteilen wie Sie es tun, ist nicht zielführend für die Geschichtsbewertung unserer Generationen heute.“

    Sie sind mal wieder auf dem Holzweg. Erstens ist die Architektur der DDR nicht die der Gesellschaft gewesen, sondern die eines autoritären Staates ohne Mitspracherecht der Gesellschaft und zweitens verurteile ich niemanden, für die Architektur, sehr wohl aber für die Zerstörung erhaltenswerten Kulturgutes. Zudem halte ich die Plattenbauten für nicht besonders ästhetisch und beliebig austauschbar. Mit Hass hat das erstmal gar nichts zu tun!

  25. 67.

    Markus2 hat übrigens angefangen...!

    BTW: ich fahre sehr oft mit dem Fahrrad durch die Linienstraße, Rosenthaler Straße und Umgebung und muss zwangsläufig an diesen nun denkmalgeschützen Bauten entlang fahren. Genuss ist anders, kann ich Ihnen sagen, der Anblick ist schon fast Körperverletzung, Strafe für die Augen.

  26. 66.

    Ich habe nichts anderes behauptet.

    Wenn ich das Paradigma oder auch Dogma von der Sozialistischen Stadt erwähnte, so habe ich in einem Atemzug auch Bezug genommen auf dessen systemübergreifende Varianten: In der DDR mitsamt des Militärischen, im vorherigen Bundesdeutschland ohne die militärische Begründung (dafür aber dem Autoverkehr), in der NS-Zeit mit der ausdrücklichsten mililtärischen Begründung, die denkbar ist.

    Eher "im Schatten" davon liegen die Bauten, die innerhalb der Systeme errichtet wurden, nicht aber als Bauten DER Systeme gelten können. Dazu gehören dann auch die im Beitrag abgebildeten.

  27. 65.

    >"Und die Geschichte entwickelt sich weiter und man tut persönlich gut daran, sich auch von altem zu lösen oder es zumindest einzuordnen."
    Eben das wurde West wie Ost beim Neuaufbau nach dem 2. WK gemacht. Jede Gesellschaft nach ihrem eigenen Gutdünken und Zukunftsplänen. Deshalb Stadtplanung und Architektur vorheriger Generationen zu verurteilen wie Sie es tun, ist nicht zielführend für die Geschichtsbewertung unserer Generationen heute. Fragen Sie mal die Menschen, die heute in diesen Lücken-Plattenbauten leben, ob sie dort mit Hass auf Vorgenerationen leben, weil dort mal ein Gründerzeithaus stand, dass im Krieg bis auf die Außenmauern ausgebrannt war und abgerissen wurde.

  28. 64.

    Danke, immer gern.
    Ach, äh, haben Sie auch schon die Petition gegen die Humboldt-Forum-Fassade ("Fake-Schloss") unterschrieben? Könnse noch bis zum 7. November.

  29. 62.

    Sie haben einen, sagen wir, bemerkenswerten Geschmack, der wohl sehr politisch geleitet ist.
    Das Schloss finden Sie gut? Interessant.

  30. 61.

    "So wie Fertigteilwohnungen auch das zu Hause und Teil der Heimat vieler Millionen Menschen waren und noch heute sind."
    Kann ich verstehen und auch, dass man nostalgisch damit verbunden ist.

    "Was da vorher stand, war und ist den Bewohnern heute sowas von wumpe."
    Das glaube ich nicht. Wenn man sich etwas mit der Stadtgeschichte auseinandersetzt, dann kann einem das kaum egal sein.

    "Das was jetzt dort steht, ist Teil unserer Lebensgeschichte jetzt. Und es ist auch ein Teil der deutschen Geschichte."
    Und die Geschichte entwickelt sich weiter und man tut persönlich gut daran, sich auch von altem zu lösen oder es zumindest einzuordnen. Natürlich nicht von allem und vor allem nicht von allem auf einmal.

  31. 60.

    Immer das Geheule, dass alles aus dem Osten platt gemacht wird. Ich komme aus dem Osten und finde viele Bauten aus der DDR-Zeit besch…. eiden. Den Palast der Republik hab ich als Machtzeichen der DDR immer gehasst; eine museale Erinnerung reicht vollkommen. Das neue“Stadtschloss“ finde ich sehr schön; bis auf die berüchtigte moderne Seite. Ich würde mir noch mehr solcher Bauten wünschen; die heutigen Lego-Bauten gehen mir auch maximal auf den Sehnerv.

  32. 59.

    >"Alles argumentieren hilft nichts, wenn das Gegenüber sich die Dinge hindreht"
    Eigentlich nicht, wenn man sich nicht über das Gestrige, sondern das Heutige unterhält. Sie haben einen eigenen Lebenshintergrund und ich auch. Das ist Geschichte. So wie Fertigteilwohnungen auch das zu Hause und Teil der Heimat vieler Millionen Menschen waren und noch heute sind. Was da vorher stand, war und ist den Bewohnern heute sowas von wumpe. Die Häuser, die dort vorher standen, haben wir nie gesehen. Das was jetzt dort steht, ist Teil unserer Lebensgeschichte jetzt. Und es ist auch ein Teil der deutschen Geschichte.

  33. 58.

    Alles argumentieren hilft nichts, wenn das Gegenüber sich die Dinge hindreht, wie er es halt gerne hätte. Suchen sie im Internet nach Bildern vom Stadtschloss oder vom Fischerkiez nach dem Krieg und vom Hansaviertel und beurteilen Sie Zustand und Wert der jeweiligen Bauten. Wenn sie wollen, werden sie den Unterschied erkennen.
    Die Umbauten zur autogerechten Stadt in beiden Teilen Deutschlands hat niemand angezweifelt und sie tun so, als müssten sie dagegen andiskutieren. Es ging um das Zerstören wertvollster, stadtprägener Bausubstanz im Herzen, also Mitte - Mitte von Berlin! Was wollen Sie eigentlich beschützen?

  34. 57.

    Erwähnen Sie ruhig auch, dass in Berlin West, in Hannover, in Karlsruhe und anderen zerbomten West-Städten die Stadtplaner sehr schnell dabei waren, Schnellstraßen und Autobahnen durch die Städte zu legen. Sind das nicht auch breite Straßen nur für einen bestimmten Zweck? Es gibts sich hüben wir drüben alles nichts mit den Bausünden. Der Zeitgeist war auf beiden Seiten gleich.

  35. 56.

    Zum Denkmalschutz: Eine Augenweide sind diese Bauten ja nicht. Ein, zwei Exemplare unter Schutz gestellt, reicht m. E. aus, um diesem Versuch Geltung zu verschaffen.

    Ansonsten "warte" ich ja noch darauf, dass sich der Denkmalschutz selbst die Beine wegschlägt, durch Unterschutzstellung einer achtspurigen Autoverkehrskreuzung inmitten der Altstadt, als authentischer Ausdruck der verkehrspolitischen Vorstellungen der 1960er und 70er. ;-

  36. 55.

    So wie das Hansaviertel nur noch Außenmauern waren sah das Stadtschloss nach dem Krieg auch aus.
    Nun ist die Entwicklung der Städte überall aber so gewesen mit der Nachkriegsmoderne. Das zu akzeptieren und mit dem jetzigen zu leben, fällt mir persönlich nicht schwer. Ich trauere nichts nach, was ich persönlich nicht gesehen und erlebt habe. Für mich gabs bzw. gibt es nur dieses Berlin ab den 1960er Jahren. So wie es auch nur meine Stadt hier mit diesem Stadtgesicht und meinen Wohnkomplex schon immer gab und nichts vor meiner Geburt, das ich vermisst hätte oder vermissen würde.

  37. 54.

    Wenn ich mal da - erlaubterweise - einmischen darf:
    Angesichts des zitierten alten Witzes fällt mir die intern dokumentierte Stellungnahme des NS-Stadtplaners von Hamburg ein, wie er sie nach dem brit. Bombenangriff verfasste. Nicht etwa eine Betroffenheit ob der Zerstörung, sondern ein Jubeln, dass er jetzt endlich freie Hand in der Planung hätte.

    Gleich auch, welche Partei in einer Stadt nachher die Vorherrschaft errang, so sind viele Grundsätze der NS-Planung in die Nachkriegszeit eingeflossen: da, wo im einen eine Stadt sehr schnell Finanzen hatte und da, wo sie zur sozialistischen Bezirkshauptstadt ernannt wurde. "Kennzeichen der Sozialistischen Stadt sind gewaltige Straßen und Plätze, für Aufmärsche, Gedenkkundgebungen und Militärparaden." Abzüglich des Militärischen bzw. bei Verdoppelung des Militärischen galt das dann auch abseits eines erklärten Sozialismus.

    Selber unterscheide ich zw. Bauten des ... und Bauten während ... Hier geht es m. E. um das Zweite.

  38. 53.

    Also eine Augenweide sind diese Gebäude ja nun wirklich nicht. Wirkt so als möchte ein paar ewig gestrige aus der Verwaltung schnell noch ein paar Gebäude schützen, die eigentlich von Grund auf saniert oder abgerissen gehören. Ich wohne selbst in der Münzstraße in der Platte. Alleine wie hellhörig die Wohnungen sind (was ja vom DDR Regime so gewollt war, dass man weiß das andere mithören können) mindert die Lebens- und Wohnqualität enorm!

  39. 52.

    Habe mir grad mal Bilder vom Hansaviertel nach dem Krieg angesehen, damit ich nichts falsches schreibe. Aber die verbliebende Bausubstanz war da tatsächlich nur noch sehr gering. Zudem deutlich weniger alt und damit weniger bedeutend für die Stadtgeschichte Berlins als der mittelalterliche Stadtkern. Dies ist auch mein eigentlicher Kritikpunkt gewesen, der rücksichtslose Umgang mit historisch wertvoller Bausubstanz um die austauschbaren Hochhäuser auf der Fischerinsel oder den Palast der Republik zu bauen. Schon der Name deutet ja die Ideologie an, erst recht jedoch der Abriss des kaiserlichen Schlosses, das ja nun gar nicht ins Konzept passte.
    Heutige Konzepte für einen modernen Wohnungsbau zu finden und aus Fehlern dieser Zeit (Ost wie West) zu lernen ist wieder eine andere Frage. So sehr unterschieden sich die grundsätzlichen Gedanken für neue Wohnviertel nicht und wenn der Abriss nicht wäre tritt auch das Konzept der „sozialistischen Stadt“ in den Hintergrund.

  40. 51.

    >"Hier jwd ist es fast schlimmer, es wurden viele Wohnungen beseitigt."
    Sie meinen den Abriss ganzer Neubausiedlungen aus DDR Zeiten? Das war politisch gewollt. Die kommunalen Wohnungsgesellschaften mussten 10% ihres Bestandes verkaufen oder abreißen, um ein Teil der DDR Altschulden erlassen zu bekommen. So wollte man das westdeutsche Immobilienmarktsystem mit mehr privaten Immobilien als kommunalen durchdrücken. Einige Kommunen haben sich nicht drücken lassen und ihre kommunalen Wohnungsgesellschaften in eigener Hand behalten. Diesen Städten gehts vom Wohnungsmarkt her jetzt gut, weil die kommunalen Wohnungen auch ein Steuerelement für den regioalen Immobilienmarkt sind. Die geben nämlich den regioalen Mietpreise vor als preiswerte Konkurrenz zu Privatvermietern.

  41. 50.

    Habe mir grad mal Bilder vom Hansaviertel nach dem Krieg angesehen, damit ich nichts falsches schreibe. Aber die verbliebende Bausubstanz war da tatsächlich nur noch sehr gering. Zudem deutlich weniger alt und damit weniger bedeutend für die Stadtgeschichte Berlins als der mittelalterliche Stadtkern. Dies ist auch mein eigentlicher Kritikpunkt gewesen, der rücksichtslose Umgang mit historisch wertvoller Bausubstanz um die austauschbaren Hochhäuser auf der Fischerinsel oder den Palast der Republik zu bauen. Schon der Name deutet ja die Ideologie an, erst recht jedoch der Abriss des kaiserlichen Schlosses, das ja nun gar nicht ins Konzept passte.
    Heutige Konzepte für einen modernen Wohnungsbau zu finden und aus Fehlern dieser Zeit (Ost wie West) zu lernen ist wieder eine andere Frage. So sehr unterschieden sich die grundsätzlichen Gedanken für neue Wohnviertel nicht und wenn der Abriss nicht wäre tritt auch das Konzept der „sozialistischen Stadt“ in den Hintergrund.

  42. 49.

    Hier jwd ist es fast schlimmer, es wurden viele Wohnungen beseitigt.

    Jetzt heißt es, Wohnraum wird knapp, wohl nach der Motto:
    Wir bauen auf, reißen nieder, haben Arbeit immer wieder.

    Teuere Unsinn!

  43. 48.

    >"Hat halt nicht ins Konzept der "sozialistischen Stadt" gepasst."
    Passte im Westen auch nicht in die Stadtplanungen einer modernen autogerechten Stadt. Da ist auch vieles weggerissen worden, was den Krieg eigentlich ganz gut überstanden hatte. Das Hansaviertel z.B. war nicht mehr oder weniger geschädigt wie das Stadtschloss und wurde im Westberlin der Moderne auch nicht mehr gebraucht. Wenn typisch "sozialistische Stadt", dann passt dies eher in das Konzept der Wohnkomplexe am Rande der Städte als in sich eigene kleine Viertel mit allem drum und dran inkl. Poyklinik, Kindergärten, Schulen, Einkaufszentren, Kultur, Unterhaltung. Die moderne Stadt der kurzen Wege. Wäre heute im Sinne der Wegeeinsparung und Autoreduzierung wieder zeitgemäß. Aber halt... solche Konzepte sind ja "sozialistisch" und damit für Menschen wie Sie sicher tabu.

  44. 47.

    "Ihr" ist lustig. Der Zuzug nach Berlin und die heutige städtebauliche Entwicklung sehe ich z.T. auch kritsisch. Zum Teil lebendige Stadt und zum anderen unkontrolliert und ästhetisch fragwürdig.

  45. 46.

    Es geht ja gerade um Dinge die nicht durch den Krieg zerstört wurden. Hat halt nicht ins Konzept der "sozialistischen Stadt" gepasst. Aus den Fehlern braucht man auch nicht lernen, da die heutige Stadtplanung diesen einseitigen ideologischen Balast nicht hat (und im Westen nicht hatte), sondern eher die wirtschaftlichen Interessen in gesunde Bahnen gelenkt werden müssen.
    Eins zwei Häuser in der Innenstadt als abschreckendes architektonisches Beispiel, wie einer der vorherigen Schreiber vorschlug, würden für den Denkmalschutz völlig ausreichen.

  46. 44.

    Ja ja... das gute alte... was wäre, wenn. Bei Geschichte ist was wäre wenn eher philosophisch und dient allenfalls zum aus Fehlern lernen. Das war damals Zeitgeist, in Ost wie West. Das alte Hansaviertel war dann mal auch weg.
    Kenn Sie diesen alten Witz?
    Ein Architekt und ein Stadtplaner stehen nach dem 2. Weltkrieg auf dem Kirchturm und schauen auf ihre zerstörte Stadt.
    Der Architekt: "Schau nur, die schöne alte Stadt, alles Ruinen. Nichts mehr da."
    Darauf der Stadtplaner: "Ist das das nicht wunderbar...!"
    Und schon gings los. Weg mit alten, her mit dem neuen. Hüben wie drüben.

  47. 43.

    Aber erst durch die Massenflucht westdeutscher Gutbetuchter nach Ostberlin, wurden die vielen Bausünden, ästhetisch gesehen, verübt! Diese häßlichen Neubauten können sich nur wenige leisten und Ihr habt be Menge Mensche aus Ostberlin vertrieben, wie mich!

  48. 42.

    Es scheint, als würde sich der Landeskonservator nach der ICC-Entscheidung weiterhin auf nicht sanierungsfähige Gebäude fokussieren, deren städtebaulicher Wert allenfalls als abschreckendes Mahnmal interpretiert werden kann.

  49. 41.

    Hallo, Peter,
    sorry und danke für die Erläuterung.
    Wieder etwas dazugelernt. Bis ins 17./18.Jhd. bin ich bei der Entwicklung des Bezirks Mitte danklich nicht zurückgegangen und wusste nicht, dass diese Bezeichnung heutzutage noch relevant ist.

  50. 40.

    Die Zerstörung auch noch der Reste des alten Berlins, bzw. Cöllns, diesen Verlust nehme ich persönlich übel. Berlin könnte noch eine historische Stadtmitte haben. Diese wäre zwar auch lückig gewesen, da ein Teil der Gebäude zerstört war, aber ein Wiederaufbau auf der Fischerinsel wäre möglich gewesen. Beim Stadtschloss wäre ein Aufbau ebenfalls sehr gut möglich gewesen. Die gewachsenen Innenstädte sind ein Teil der Identität eines Landes. Diese wurden bewusst ersetzt, teils aus ideologischen Gründen, teils als Folge der Mangelwirtschaft. Da ist es mir egal , wer dieses getan hat, ob NS, DDR oder Bundesrepublik. Die Tat zählt. Dies aber nachträglich zu hochwertiger Stadtplanung und qualatitativ hochwertigen Wohnungsbau zu verklären, da passt dann was nicht zusammen!

  51. 39.

    >"Viele alte Gebäude im Zentrum Berlins sind dem zum Opfer gefallen"
    Ach komm Sie... was soll denn dieses ewig gestrige... dort alles schlecht... und Vergleiche. In der alten Bundesrepublik wurden auch ganze Innenstädte planiert für eine autogerechte Stadt und Trabantensiedlungen in Großplattenbauweise gibts da auch. Welches Gesellschaftssystem war hier besser oder schlechter? Keins! Es war eben damals Zeitmode der Nachkriegs-Stadtplanung in allen kriegsgebeutelten Ländern und beim Wohnungsbau eben eine Zeit- und Kostenfrage.

  52. 38.

    Wikipedia sagt: "Die Spandauer Vorstadt (früher auch Spandauer Viertel genannt) ist ein historischer Stadtteil im heutigen Berliner Ortsteil Mitte des gleichnamigen Bezirks."

    Ich verstehe nicht, was an den Angaben im Artikel irreführend und geografisch unmöglich sein soll?

  53. 37.

    Klingt wohl eher hier in den Kommentaren durch, die DDR-Nostalgie. In der DDR war fast alles politisch, auch der Wohnungsbau. Bestimmt war er von Mangelwirtschaft. Es wurde nicht erster Linie effizient sondern in meinen Augen austauschbar, unästhetisch und eben billig gebaut. Viele alte Gebäude im Zentrum Berlins sind dem zum Opfer gefallen, da das restaurieren zu teuer war. So auch auf der Fischerinsel. Selbst in der Gropiusstadt wurde mehr auf Grünanlagen und Durchmischung unterschiedlicher Höhen geachtet und Versorgungseinrichtungen mit eingeplant.
    Spandauer Vorstadt ist ein historischer Ortsteil in Mitte.

  54. 36.

    >"Oder wollten Sie sich hier nur mal ideologisch übergeben, ausko...?"
    Ja wollte [Lorenz Kostakordalis ] vom 22.10.2024 um 05:05 wohl. Vor dem Ausko... hat er nur vergessen, dass auch Gebäude anderer Zeitgeschichte unter Denkmalschutz stehen: Die Paläste der adeligen Herrscher, Nazibauten, aber auch einfache Bauernkaten und Bürgerhäuser der vergangenen Jahrhunderte. Dass jetzt nicht jeder Plattenbau unter Denkmalschutz gestellt werden muss, ist schon logisch. Ein repräsentatives Beispiel seiner Art genügt da. Der allererste WBS70 Plattenbau steht auch schon längst unter Denkmalschutz in Neubrandenburg.

  55. 35.

    Ach du Sch...e! Kann ja wohl nicht wahr sein! Jetzt bist du nicht mal mehr mit 'nem Plattenbau vor dem Denkmalschutz sicher. Diese Behörde ist einfach nur übergriffig. Wenn der Denkmal-Kuckuck an der Bude dran ist, ist das eine Quasi-Enteignung. Dann darf man gerade mal noch drin wohnen. Und das soll man dann wohl noch als Gnadenakt verstehen. Toll.:-(

  56. 34.

    >"Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass die Bauweise bei den aktuell dringend benötigten Wohnungen wieder eingesetzt wird."
    Gibts schon lange wieder. Heißt nur jetzt modulare Bauweise oder serielle Bauweise. Vor 2 Jahren hat unsere kommunale Wohnungsgesellschaft in unserem Wohnkomplex als Bebauungsverdichtung ein Block hochgezogen, bei denen die Wände auch als Betonfertigkeile angeliefert wurden. So wie Anfang der 1970er, als unsere IW64 Blöcke hier zusammengebaut wurden. Aber: Trotz des preiswerten Bauens auf eigenem Grund und Boden gibts in diesem Block keine Neubaumiete unter 11 EUR kalt / qm. Und unsere kommunale Wohnungsgesellschaft ist kein Aktien-Profitunternehmen, die die Mieter auspressen müssen. Geht halt in Deutschland nicht preiswerter.

  57. 33.

    Hallo, Lorenz Kostakordalis (28),
    was hat die DDR-Diktatur jetzt mit dem Entschluss zu un, bestimmte Häusergruppen unter Denkmalschutz zu stellen? Zwei verschiedene Paar Schuhe...Oder wollten Sie sich hier nur mal ideologisch übergeben, ausko...?

  58. 32.

    Diese Plattenbauten im Ostteil der Stadt waren nicht schlechter gebaut, als die im Westteil Berlins. Das Märkische Viertel in Reinickendorf ist ein gutes Bsp. dafür. Selbst im Wetsteil hatte man erkannt, dass mit dieser Modulbauweise schneller, effizienter u. daher kostengünstiger Wohnungen gebaut werden konnten. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass die Bauweise bei den aktuell dringend benötigten Wohnungen wieder eingesetzt wird.

  59. 31.

    Was hat die "Spandauer-Vorstadt" mit den nun denkmalgeschützten Häusern in den genannten Straßen in Berlin-Mitte zu tun? Geographisch unmöglich und daher irreführend. Vielleicht kann das Simone Augustine, die als verantwortlich für den Artikel genannt wird, bitte erläutern.
    Ansonsten finde ich es gut, dass Gebäude dieser Art auch denkmalgeschützt werden, um auch zukünftig ihren Charakter und damit auch als Zeitzeugen erhalten bleiben.

  60. 30.

    Blödsinn, Ihre tendenziöse ,,Meinung“. Das ist ein schlnes Wohnhäuserareal, ähnlich Amsterdam! Viele Touristen kommen deswegen aus aller Welt, weil sie Angst haben, daß diese DDR-Bauten auch vernichtet werden.

  61. 29.

    Berlin-Mitte? Klingt nach Bezirksamt. Im Text dann Landesdenkmalamt. Wer denn nun? Und für die Bewohner hoffe ich, die Häuser wurden vorher schon saniert bzw. modernisiert. Ansonsten, es klingt mehr nach Ensembleschutz. Fragen über Fragen … Hm. Vielleicht kann jemand helfen ;-)

  62. 28.

    Diese DDR-Verklärung nimmt mittlerweile groteske Züge an. Der ganze Artikel strotzt nur so von der Verherrlichung eines gesamten Staatsapparats. Da fällt mir ein … Die Partei, die Partei, und niemand hat vor, eine Mauer zu bauen. Solche Artikel sind eine schallende Ohrfeige für alle diejenigen, die durch das Regime der DDR und deren Organe verfolgt wurden.

  63. 27.

    Schon ihre Sprache zeigt die Entfremdung dieser Leute von der Bevölkerung. Und ich glaube, die Entscheidungsträger beim Denkmalschutz hätten wohl im Gegensatz zu übergroßen Mehrheit auch die Berliner Mauer in ganzer Länge für erhaltenswert erachtet. Beim Nazi-Bau am ehemaligen Flughafen Tempelhof haben sie das jedenfalls getan und damit unserer Stadt die Möglichkeit genommen, dort etwas Sinnvolles zu machen. Gerade sind sie betrebt, den gleichen Unsinn beim ICC durchzuziehen. Und der Steglitzer Kreisel als Bauruine ab Entstehenung bietet sich wahrscheinlich auch noch an.

    Ist es für demokratisch gewählte Volksvertreter wirklich so schwer, diesen architektonischen Amtsschimmel in seinem freien Galopp zu stoppen?

  64. 26.

    Ich habe einen Teil meiner Kindheit in der "Platte-West" verbracht und später als Handwerker dort gutes Geld verdient. Kein Wunder bei dem Schnellbaumurks der heute noch bzw. schon wieder vor sich hin gammelt. Bei späteren Aufträgen in der "Platte-Ost" kam die Hilti jedenfalls öfters zum Einsatz als im Westen (dort reichte die "blaue Bosch" nahezu immer aus) So schlecht scheint die Substanz grundsätzlich nicht zu sein. Auch waren die Preise dort nicht dicker wie Wände.

  65. 25.

    Muss man gleich 28 (!) Gebäude dieser Art gleichzeitig unter Denkmalschutz stellen ?! Die Denkmalbeamten spielen wohl "Wünsch dir was". Ist natürlich leicht, wenn andere die Zeche dafür zahlen sollen. Bis in alle Ewigkeiten. Nicht zu glauben.

  66. 24.

    Richtig.
    Hilft nicht mal ne Sonnenbrille. Auch keine mit rosa Gläsern.
    Ich hätte dafür anderes stehen lassen...

  67. 21.

    Dann kann man ja froh sein, dass wir uns der DDR anschließen konnten und dann endlich unsere Wohnungen auf den hochwertigen DDR-Standard gebracht wurde. Auch die westdeutschen Altstädte wären wohl abgerissen worden, wenn sie nicht kurz vor knapp durch die Wiedervereinigung gerettet worden wären. Danke!

  68. 20.

    Schön ist anders...

  69. 19.

    Denkmal...
    Wenn es bedeutet, dass nachkommende Generationen es als abschreckende Beispiel nehmen... meinetwegen!

  70. 18.

    Ja, kann ich bestätigen, das viele Westberliner in Wohnungen leben mussten, die den Namen Wohnung nicht verdient haben. Was haben wir in den 90er Jahren für runtergekommene Altbauten gesehen, in allen Stadtbezirken Westberlins. Die Großsiedlungen Wittenau und Gropiusstadt- Wohnen zum abgewöhnen, zum Gruseln, hellhöriger wie jeder Plattenbau.....

  71. 17.

    Da hätten man in den letzten Jahren/Jahrzehnten besser viele andere Gebäude stehen lassen und unter Denkmalschutz stellen sollen, als diese...

  72. 15.

    Dem stimme ich zu,auch wenn nach meinem Eindruck entschieden mehr aus der DDR-Zeit denkmalgeschützt wird als Westbauten. WIeso eigrntlich? Oder gibt's dagegen eine statistische Erhebung? Die Ostplatten waren durchweg schlecht isoliert. Ich habe in einer unsanierten gewohnt und ab November quasi für draußen geheizt. Dieser Minderwert kann es doch nicht sein. Den Denkmalschutz nehme ich daher hinsichtlich seiner Entscheidungen auch immer weniger ernst, zumal er auch aus meiner Sicht zu klimafeindlichen Entscheidungen führt. Denn er macht mE derartige Sanierungen noch teurer und zieht Modernisierungsprojekte in die Länge. Schade, denn Denkmalschutz war mal eine gute Sache.

  73. 14.

    Ich verstehe nicht, nach welchen Kriterien diese Denkmalschützer entscheiden. Oft scheint mir das unpraktisch und lebensfremd und nicht an den Bedürfnissen der heutigen Stadtbewohner und -nutzer orientiert.
    Gleichzeitig haben solche Entscheidungen enorme Auswirkungen, z.B. auf Sanierungskosten und Quartiersgestaltung.
    Mir ist das zu abgehoben! Gerade, wenn gleich so viele Gebäude im Palet unter "Schutz" gestellt werden.

  74. 13.

    "Realist" (und auch dem Jan)- in den "Plattenbau"- Projekten (OST) gab es sicher eine bessere Wohnkultur wie in vielen Westberliner Gebieten in Kreuzberg/Neukölln/Wedding, meist in Grenznähe, Ende der 70iger/80iger!
    Aber ne, nur im Ost-Teil gab es Kohleöfen, nur Kalt-Wasser aus der Wand, Einfachverglasung der Fenster, Klo auf halber Treppe, graue Fassaden!
    Mal abwarten wann die Plattenbau-, heute ja gerne Modulbau-weise, den Wohnungsbau wieder beschleunigt.
    Aber dann ist es ja sicher wieder was ganz ganz Neues.
    Aber es sei ein unzufriedenes Wohnen gewünscht für 1. und 2.!!!

  75. 12.

    Kann man das Landesdenkmalamt nicht unter Denkmaschutz stellen?

  76. 11.

    Dass alle Bauten auf dem Boden kriegszerstörter Häuser errichtet wurden, ist mir neu. Ich hoffe, die Information stimmt wirklich. Herr Rauhut kennt die Stadtgeschichte nicht.

  77. 10.

    Na endlich! Nachdem viele und architektonisch wertvolle Bauten aus der DDR-Zeit zerstört wurden (Palast usw.) würde mal ne richtige Entscheidung getroffen! Diese Bauten sind auch Geschichtsdenkmäler und in ihrer bauart, quadratisch, praktisch gut, auch ästhetisch. Sie habem mehr Charme als die vielen neuen Schießscharten-Bauten in der Stadt! Und ihre Bewohner werden auch erleichtert sein - Danke Berlin!

  78. 8.

    Gefühlt steht in Berlin bald alles unter Denkmalschutz. Ich kann ja verstehen, dass man exemplarisch 3-5 Häuser einer bestimmten Epoche oder Baustils originalgetreu erhalten sollte, Aber es sind inzwischen so viele Häuser, dass Sanierungen, altersgerechter Umbau oder Modernisierungen zum Uwelt/Klimaschutz nicht mehr möglich sind. So kann man eine Stadt nicht zeitgemäß weiterentwickeln. Außerdem verfällt so manches „geschützte“ Haus bis es nur noch abgerissen werden kann, weil die Auflage so teuer sind, dass der Eigentümer sich die Instandhaltung einfach nicht mehr leisten kann. Die Mehrkosten trägt ja nicht das Amt.

  79. 7.

    Unglaublich dreist diese Aktion! Die armen Eigentümer, die armen Mieter... Alles wird ab jetzt teurer...

  80. 6.

    Worauf basiert Ihre Aussage, dass die Substanz nicht gut sei? Die Bausubstanz dieser Gebäude ist im Schnitt ungemein besser als die vergleichbarer Gebäude anderer (West-) Länder - bspw. NL, FR, UK...

  81. 5.

    So werden die Bausünden, die das Erscheinungsbild des Berliner Stadtkerns nachhaltig schädigen, also für die Zukunft gesichert. Nicht etwa Einzelne zur Dokumentation, sondern gleich als Paket von 28 Gebäuden. Schönen Dank

  82. 4.

    Irre, so werden Sanierungen u.ä. teurer und im Ergebnis gammeln die Platten vor sich hin...

  83. 3.

    Na so ein Quatsch!
    Nur gut, dass unsere Vorfahren aus der Steinzeit das noch nicht kannten. Dann würden wir heute noch in Höhlen wohnen.

  84. 2.

    Für mich vollkommen unverständlich.

    Meintewegen mit viel Aufwand dokumentieren, aber auf Mangelwirtschaft basierende Fehlentwicklungen unter Denkmalschutz zu stellen halte ich für einen Fehler historischer Größenordnung.

    Plattenbauten dieser Art finde ich nicht "auferstanden aus Ruinen", sondern erbaut als Bauruinen zweiter Klasse. Schon zur Zeit ihrer Errichtung waren sie ncht mehr state-of-the-art.

  85. 1.

    Wieso macht man sowas ? Die Substanz ist nachweislich nicht gut. Das ganze macht die Sanierung, egal ob Instandhaltung oder Modernisierung noch teurer. Und schön ist auch anders.

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