Nach 68 Jahren -

Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) wird umfassend reformiert. Das hat der Bundestag in der Nacht auf Freitag mit den Stimmen von SPD, Union, Grünen und FDP beschlossen. Demnach kann die Stiftung, die als bedeutendste Kultureinrichtung Deutschlands gilt, künftig von einem kollegialen Vorstand aus bis zu sieben Personen geleitet werden.
Der Präsident oder die Präsidentin wird nur noch zeitlich befristet berufen. Gleichzeitig wird der Stiftungsrat von 20 auf neun Mitglieder verkleinert.
Die Verabschiedung des neuen Stiftungsgesetzes sei ein entscheidender Schritt in eine gute Zukunft, erklärte Stiftungspräsident Hermann Parzinger in Berlin: "Wir werden moderner, effizienter, synergetischer und schneller."
Parzinger scheidet im Mai aus dem Amt. Seine Nachfolgerin an der Spitze der Stiftung ist die bisherige Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Marion Ackermann.
Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) sprach von einem wichtigen Signal für die Zukunft der rund 2.000 Mitarbeiter der SPK. Roth betonte: "Wir stellen die Weichen für eine moderne, schlanke und flexible SPK."
Gesetz tritt am 1. Dezember 2025 in Kraft
Der Name "Stiftung Preußischer Kulturbesitz" bleibt als Markenzeichen erhalten, zudem soll es die Möglichkeit geben, weitere Zustiftungen aufzunehmen. Auch die finanzielle Steuerung wird reformiert. Die Stiftung soll ihre Mittel künftig flexibler und eigenverantwortlicher verwenden können, um besser auf aktuelle Herausforderungen reagieren zu können.
Die einzelnen Einrichtungen der Stiftung sollen darüber hinaus stärker in die Entscheidungsprozesse eingebunden werden. Durch die Reform soll die SPK effizienter und international konkurrenzfähiger werden.
Das Gesetz tritt am 1. Dezember 2025 in Kraft und löst das bisherige Gesetz aus dem Jahr 1957 ab.
Zu der vom Bund und allen Ländern getragenen Stiftung mit rund 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gehören neben der Staatsbibliothek Berlin und mehreren Instituten auch die Staatlichen Museen zu Berlin mit 15 Sammlungen und 4,7 Millionen Objekten an 19 Standorten. Darunter sind weltweit bekannte Museen wie die Gemäldegalerie, die Neue Nationalgalerie oder das Pergamonmuseum.
Sendung: rbb24 Inforadio, 31.01.2025, 06.54 Uhr