Nach 68 Jahren - Stiftung Preußischer Kulturbesitz wird reformiert

Fr 31.01.25 | 13:29 Uhr
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Hermann Parzinger (l-r), Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK), Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen), Staatsministerin für Kultur und Medien, und Marion Ackermann, Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und zukünftige SPK-Präsidentin, äußern sich am 31.01.2025bbei einer Pressekonferenz im Neuen Museum zur geplanten Reform der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK). (Quelle: Picture Alliance/Bernd von Jutrczenka)
Audio: rbb24 Inforadio | 31.01.2025 | Barbara Kostolnik | Bild: Picture Alliance/Bernd von Jutrczenka

Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) wird umfassend reformiert. Das hat der Bundestag in der Nacht auf Freitag mit den Stimmen von SPD, Union, Grünen und FDP beschlossen. Demnach kann die Stiftung, die als bedeutendste Kultureinrichtung Deutschlands gilt, künftig von einem kollegialen Vorstand aus bis zu sieben Personen geleitet werden.

Der Präsident oder die Präsidentin wird nur noch zeitlich befristet berufen. Gleichzeitig wird der Stiftungsrat von 20 auf neun Mitglieder verkleinert.

Die Verabschiedung des neuen Stiftungsgesetzes sei ein entscheidender Schritt in eine gute Zukunft, erklärte Stiftungspräsident Hermann Parzinger in Berlin: "Wir werden moderner, effizienter, synergetischer und schneller."

Parzinger scheidet im Mai aus dem Amt. Seine Nachfolgerin an der Spitze der Stiftung ist die bisherige Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Marion Ackermann.

Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) sprach von einem wichtigen Signal für die Zukunft der rund 2.000 Mitarbeiter der SPK. Roth betonte: "Wir stellen die Weichen für eine moderne, schlanke und flexible SPK."

Gesetz tritt am 1. Dezember 2025 in Kraft

Der Name "Stiftung Preußischer Kulturbesitz" bleibt als Markenzeichen erhalten, zudem soll es die Möglichkeit geben, weitere Zustiftungen aufzunehmen. Auch die finanzielle Steuerung wird reformiert. Die Stiftung soll ihre Mittel künftig flexibler und eigenverantwortlicher verwenden können, um besser auf aktuelle Herausforderungen reagieren zu können.

Die einzelnen Einrichtungen der Stiftung sollen darüber hinaus stärker in die Entscheidungsprozesse eingebunden werden. Durch die Reform soll die SPK effizienter und international konkurrenzfähiger werden.

Das Gesetz tritt am 1. Dezember 2025 in Kraft und löst das bisherige Gesetz aus dem Jahr 1957 ab.

Zu der vom Bund und allen Ländern getragenen Stiftung mit rund 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gehören neben der Staatsbibliothek Berlin und mehreren Instituten auch die Staatlichen Museen zu Berlin mit 15 Sammlungen und 4,7 Millionen Objekten an 19 Standorten. Darunter sind weltweit bekannte Museen wie die Gemäldegalerie, die Neue Nationalgalerie oder das Pergamonmuseum.

Sendung: rbb24 Inforadio, 31.01.2025, 06.54 Uhr

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5 Kommentare

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  1. 5.

    Danke für Ihre Antwort. Das Problem bei Frau Roth ist, dass unter ihrer Ägide der Antisemitismus in der organisierten Hochkultur durch diese Staatsministerin unsanktioniert erblüht ist. Ich nenne hier vor allem die Documenta 15 und die letztjährige Berlinale. Es gibt reaktionäre Tendenzen leider auch in der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Herr Parzinger gilt im Allgemeinen nicht gerade als progressiv. Frau Roth hat auch hier keine, enttäuschender Weise als Grüne wohlgemerkt, so viel sei mir gestattet zu erwähnen, ausgleichende oder regulative Position einnehmen können oder wollen.
    So viel zu "unanständig und dummdreist". Es tut mir sehr Leid, dass Sie nicht über genügend Hintergrundwissen verfügen, meine satirische Bemerkung ohne weitere Erklärung zu verstehen. Dies habe ich hiermit hoffentlich korrigiert. Danke für's Lesen.

  2. 4.

    Ich les wohl nicht richtig? Sie wollen einer Politikerin das Wort verbieten? Das ist, mit Verlaub unanständig und auch dummdreist. Sie besitzt immerhin das nötige Vertrauen und die Kompetenz für diese Arbeit. Gehen Die lieber mal ins Museum, als billigen Wahlpopulismus zu betreiben!

  3. 2.

    Geboren in München und Göttingen ... alles klar.

  4. 1.

    Parzinger geht. Gut. Ackermann kommt. Auch gut. Die Reform sollte aber ein Claudia-Roth-Mitspracheverbot enthalten. Nur so meine Meinung.