Interview | Landwirt - "Je mehr kleine Betriebe verschwinden, desto mehr Flächen gehen an Großkonzerne"

Sa 20.01.24 | 08:08 Uhr
  23
Landwirt Valentin Kätzl betreibt in Zechin (Märkisch-Oderland) die Solidarische Landwirtschaft "Ackerbande". (Quelle: rbb)
Audio: rbb24 Inforadio | 19.01.2024 | Michel Nowak | Bild: rbb

Tausende Menschen werden am Samstag bei der "Wir haben es satt"-Demo in Berlin erwartet. Auch Landwirt Valentin Kätzl, der im Oderbruch Gemüse anbaut, wird teilnehmen. Er hat das Gefühl, bei seiner Arbeit zunehmend überwacht zu werden.

Seit 13 Jahren baut Valentin Kätzl im Oderbruch Gemüse an. Sein Betrieb "Ackerbande" in Zechin (Märkisch-Oderland) beruht auf dem Prinzip der Solidarischen Landwirtschaft. Seine Kundschaft bekommt für einen monatlichen Beitrag einmal die Woche eine Kiste mit frischem Gemüse. Damit finanziert sich Kätzl zu 100 Prozent.

Aber auch ihn belaste und überfordere die zunehmende Bürokratie. Auch deshalb will er sich am kommenden Samstag bei der Demo "Wir haben es satt" in Berlin beteiligen, um seinem Frust gegen die Bundesregierung Luft machen.

rbb|24: Herr Kätzl, wo sehen Sie aktuell die größten Herausforderungen für die Landwirtschaft?

Valentin Kätzl: Unsere Landwirtschaftspolitik in Europa und im Speziellen auch in Deutschland wird immer komplizierter. Es werden immer mehr Auflagen geschaffen. Es kostet mich in meiner Arbeitskraft zu viel Zeit. Ich soll eine App auf meinem Handy installieren, wo mir angeordnet wird, auf welches Feld ich zu gehen habe, um dort eine Fotodokumentation zu machen. Ob ich dies, das oder jenes auch gemacht habe. Es ist quasi eine Unterstellung, dass wir alle betrügen.

Und so wird das immer mehr. Ich muss permanent all das beachten. Ich habe schon genug zu tun. Ich möchte, dass es dem Boden gut geht. Ich gehe auf meine Felder, und gucke, wie viele Regenwürmer ich habe, ob der Boden in Ordnung ist. Ich gucke, dass es meinen Tieren gut geht, dass das Futter eine gute Qualität hat, dass sie ausreichend haben, dass das Wasser funktioniert und dass wir Menschen vernünftige Lebensmittel haben.

Es gibt immer mehr Bürokratie, immer mehr Überwachung von Menschen, die davon eigentlich gar keine Ahnung haben. Und man hat auch den Eindruck, dass deren Berater auch keine Ahnung haben. Da muss man einfach mit Politik, Gesellschaft und den Bauern zusammen eine Lösung finden, die sinnvoll und nachhaltig ist, damit wir alle und die Natur etwas davon haben und damit es halt irgendwie weitergeht und zukunftsfähig ist.

Für eine bessere Agrarpolitik haben tausende Landwirte in der vergangenen Woche in Deutschland mit ihren Traktoren demonstriert. Höhepunkt war die Kundgebung am Montag in Berlin. Dort versprach Finanzminister Christian Lindner (FDP) den Bauern einen Abbau der Bürokratie. Ein Lichtblick?

Das ist alles Blabla. Das hören wir schon seit 20 Jahren, dass die Bürokratie abgebaut werden soll. Ich weiß, dass viele Bauern und mittelständische Unternehmen die Karten auf die FDP gesetzt haben, weil sie dachten, die bewirken was. Die CDU hat es nicht geschafft, obwohl sie es versprochen hat. Die FDP, eigentlich eine klassische Mittelstand-Partei, hat gesagt, sie macht das. Und was dabei rausgekommen ist, ist eigentlich genau das Gegenteil.

Also Sie glauben nicht mehr dran?

Nein. Wer daran glaubt, ist meiner Meinung nach äußerst naiv.

Ihr Betrieb funktioniert nach dem Prinzip der Solidarischen Landwirtschaft (Solawi). Welche Vorteile bringt dieses Konzept mit sich?

Wir sind nicht von den üblichen Marktpreisen abhängig, sondern haben unsere festen Mitglieder, die sich die Betriebskosten teilen, die dann entsprechend natürlich ein bisschen teurer werden. Aber das ist ja nicht nur Agrardiesel. Das sind Transporte oder die CO2-Steuer, die draufkommen.

Das kalkulieren wir und legen das dann auf jeden Einzelnen um. Darüber wird dann solidarisch entschieden. Egal, ob ich jetzt 1.000 Euro im Monat verdiene oder 10.000 Euro. Dann haben wir diese Abstimmung über die Beiträge, dass die Menschen, die weniger zur Verfügung haben, weniger bezahlen können und die, die mehr haben, einfach mehr bezahlen. Das ist ein eigenverantwortliches Abstimmungsverhalten, das die Leute dort haben, was ziemlich gut funktioniert.

Es gibt natürlich immer Leute, die sich da raushalten und den Regelbeitrag zahlen. Aber eigentlich kann jeder bei uns mit dabei sein. Also wir haben Beiträge zwischen zwischen 45 und und 90 Euro für ein und dieselbe Menge an Gemüse. So funktioniert Gesellschaft. Aber es braucht ein Stück weit Eigenverantwortlichkeit und Bewusstsein für die Sache.

Sie wollen bei der "Wie haben es satt"-Demo in Berlin teilnehmen. Bei den Trecker-Protesten der Landwirte waren Sie allerdings nicht dabei. Warum?

Das hat verschiedene Ursachen. Zum einen verfüge ich nicht über moderne Trecker, wo immer die Heizung funktioniert. Und ich hatte auch nicht die Zeit. Es gibt bei uns in der Gemeinschaft - in der Ackerbande - denen ich ja Rechenschaft schuldig bin, natürlich auch sehr kontroverse Meinungen dazu. Es gibt Bedenken, dass das von rechts unterwandert wird. Ich habe dann einfach gesagt: Leute, wir müssen uns das anders überlegen. Ich respektiere das, was die Bauern machen. Ich finde es auch gut. Ich glaube, man hat gesehen, dass alles mit rechten Dingen zuging. Wenn man dem Chef der Polizeigewerkschaft, der Feuerwehr und den Rettungskräften glaubt, dann ist das alles in der Größenordnung echt super abgelaufen. Ich sehe meine Aufgabe eher darin, den Menschen zu vermitteln, um was es denn eigentlich geht. Sie wachzurütteln und zu sagen: Leute, wir haben alle eine Verantwortung unseren Mitmenschen gegenüber.

Wie meinen Sie das?

Wir leben hier in unserer Solawi-Blase. Wir sind quasi auf einer gewissen sicheren Seite. Aber es gibt viele andere Betriebe, die das nicht haben und die das auch nicht können, weil der Markt dafür nicht da ist. Wir arbeiten alle mindestens 50 bis 60 Stunden in der Woche und auch am Sonntag, wenn es kalt ist. Das sehen wir ja jetzt. Wir haben Minusgrade und müssen trotzdem arbeiten.

Da beschwert sich auch keiner. Wir machen das alles gerne. Wir haben uns das ausgesucht. Aber je mehr kleine Betriebe aufgeben und verschwinden, desto mehr Flächen - die größtenteils ja Pachtflächen sind - gehen dann an Großkonzerne. Oftmals sind das Agrarholdings, wo die Finanzindustrie dahintersteckt. Investoren, die Lebensmittel produzieren.

Das heißt, es konzentriert sich alles auf immer weniger Betriebe, die immer mehr Anteil an der Lebensmittelproduktion haben. Und da können wir als Bürger dann kaum Einfluss darauf nehmen. Und der Gesellschaft schadet das meiner Meinung nach eher. Klar, man braucht gewisse große Betriebe. Klar, man braucht manchmal Kapital, um irgendetwas umzusetzen, was kleinen Landwirten nicht einfach so möglich ist mit ihren Mitteln. Aber da gibt es auch andere Wege das zu lösen.

Also haben Sie Verständnis für die Proteste Ihrer Kollegen?

Ja natürlich. Ich finde es grundsätzlich gut, wenn Menschen auf die Straße gehen, um ihrer Meinung nach auf Missstände aufmerksam zu machen. Das macht eine Demokratie aus, weil Regierungen Fehler machen können. Man kann über Sachen reden. Aber es muss auch alles eine Konsequenz haben. Es muss zum Wohle aller geschehen. Darum geht es ja. Wenn eine Berufsgruppe, wie momentan die Landwirte, einfach das Gefühl hat, es geht nicht mehr und sich etwas ändern muss, dann ist das ein ganz legitimer Protest, der natürlich im Rahmen der Rechtsstaatlichkeit und demokratischen Werten stattzufinden hat.

Es ist so ein großes, komplexes Thema, die Landwirtschaft im Zusammenhang mit unserer Gesellschaft zu betrachten. Da gehört viel, viel mehr dazu. Also wir müssen diese Diskussionen wesentlich breiter aufstellen, dass ein größeres Verständnis für die Funktion von Landwirtschaft und Wirtschaft im Allgemeinen stattfindet, die für jeden nachvollziehbar ist. Da werden wir immer verschiedene Meinungen haben. Das macht eine Gesellschaft aus. Das macht eine Demokratie aus. Und trotzdem müssen wir gucken, dass wir für die Zukunft auf sicheren Beinen stehen und dass Landwirtschaft auch immer ein Teil der Gesellschaft und Teil der ländlichen Region bleibt.

Haben Sie das Gefühl, dass ihre Arbeit als Landwirt von der Gesellschaft wertgeschätzt wird?

Ich persönlich habe das schon. Ich lebe aber auch auf dem Land. Ich habe Kontakt mit den Menschen. Das wird wertgeschätzt, auch als Teil der Gesellschaft. Wenn mal irgendjemand mit einem Auto in den Graben fährt, dann geht er zum Bauern und fragt, ob er ihn wieder rauszieht. Hier in den neuen Bundesländern wurden ja sehr viele Lebensmittel produziert. Damals gab es noch keine Biogasanlage, keine Photovoltaik oder Windkraft auf den Feldern. Die Leute, mit denen ich spreche, sagen, ich finde es super, dass du nicht nur Mais für die Biogasanlage oder irgendein Zeug anbaust, das sonst keiner braucht.

Dass sagen Ihre Kunden?

Ja, aber auch in der Nachbarschaft und in den Dörfern. Die Leute, mit denen man spricht, die sagen, dass wir Bauern brauchen. Das ist wichtig.

Vielen Dank für das Gespräch!

Das Gespräch führte Marie Stumpf für rbb24 Brandenburg Aktuell. Das Interview ist eine gekürzte und redigierte Fassung.

Sendung: rbb24 Inforadio, 19.01.2024, 18:20 Uhr

23 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 23.

    Das Problem sind die Preise, nicht die für Lebensmittel, sondern die für Landkauf und Pacht.
    Wenn ich verpachte, handelt es sich um langfristige Verträge und ich habe keinen Einfluss darauf, ob der Pächter von Bio zu konventionell wechselt oder umgekehrt oder Flächen mit anderen Landwirten tauscht. Ich verteufele konventionelle Landwirtschaft nicht. Ich bin kein Gegner von Gentechnik, weil Pflanzenkrankheiten auf dem Vormarsch sind und auch vor Biobetrieben nicht Halt machen - ganz im Gegenteil.
    Jede Gensequenz die rausgeschnitten wird, kann den Einsatz von Mitteln gegen die Krankheit verhindern. Es geht dabei ja nicht humane Ethik, sondern um weniger Chemie durch die Forschung in der Biologie. Wenn der Erreger im Boden sitzt, geht der nicht weg, aber man die Pflanze schützen.

  2. 21.

    Können nicht auch industrielle Agragenossenschaften ökologisch, umweltbewusst und nachhaltig wirtschaften?
    Ist Klein Klein die bessere und einzige Alternative?

  3. 20.

    Ehrlich gesagt verstehe ich Ihre Frage nicht ganz, denn als ich geschrieben habe "Diese Art der Landwirtschaft bekommt von mir die volle Unterstützung." dachte ich eigentlich, dass es völlig klar ist, wie ich als Verbraucher und Konsument diese am besten unterstützen kann oder nicht?

  4. 19.

    Die Verwaltung muß umsetzen, was an Verordnungen aus Brüssel kommt. Dabei interessiert die Damen und Herren und alles dazwischenin Brüssel weder die Durchführbarkeit im Allgemeinen, noch wo das Personal dafür herkommen soll.

  5. 18.

    Dieser Bauer sollte Agrarminister sein.
    Ist tatsächlich alles so gemeint, weil ja redigiert und gekürzt wurde?
    Wenn Brüssel keine zukunftsfähigen Regelungen schafft, dann ist es nur noch ein sich selbstbeschäftigendes Bürokratiemonster mit einem starken Hang zum Erleichtern von landscrabbing durch Heuschrecken.

  6. 17.

    Da Umweltamt sollte flächendeckend Sensoren aufstellen, auf Äckern, in Wäldern, Flüssen etc, die Automatisiert Daten erheben, am besten Entwickelt/Begleitet von Hochschulen, anstatt von Privaten anbietern via Ausschreibung! (Das mit den Ausschreibungen funktioniert nicht, weil die günstigsten Anbieter nur Kohle abgreifen, um dann Pleite zu gehen, und die anderen Nachfordern und Staat i.d.R. draufzahlt!)

    Das gute ist, das das Amt dann direkt "Warnungen" erhält, sobald irgendein Wert, Grenzwerte überschreitet! - Warum man das nicht schon seit Jahren macht, ist mir schleierhaft, aber klar ist, man kann von SPD/CDU/CSU/FDP/AFD nichts vernüftiges erwarten, was irgendwie im SInne aller wäre!

  7. 16.

    Hat es denn im Sozialismus anders funktioniert? So weit ich eruhr, sind die größten Flächen in den Bundesländern, die wir mal die neuen nannten.

  8. 15.

    Die Verwaltungen selbst erhöhen den Aufwand an Bürokratie, die Digitalisierung vervilefacht ihn. Da frage ich mich auch in meinen Bereichen, was das soll? Dahinter steht auch eine vollkommene Bürgerferne, Menschenferne. Wer will denn ständig auf 6 x 10 cm oder bißchen größer herumtickern? Und das ist ja nur ein Detail. Die Verwaltung ist eine kuriose Sache geworden und Jede(r) schiebt den Schwarzen Peter immer weiter.

  9. 12.

    Und die Überschrift lautete:
    "EU-Agrarsubventionen: Millionen für Aldi-Töchter und Großbetriebe in Mitteldeutschland"

    So sieht die Realität in Deutschland aus.

  10. 11.

    Dann lesen Sie sich mal den Artikel vom MDR von vor genau einem Jahr durch und schauen Sie nach, wie die EU Subventionen vor allem für Mitteldeutschland verteilt waren. Diese Art der Subventionen muss verändert werden.
    "In Mitteldeutschland sind die Zahlungen aus den Agrarfördertöpfen der EU ungleicher verteilt als im Rest von Deutschland. Wie eine MDR-Datenanalyse zeigt, erhalten relativ wenige Top-Empfänger den Hauptanteil der Fördermittel - darunter auch Betriebe, die Investoren wie Aldi-Nord gehören. Die andere Hälfte der Empfänger bekommt dagegen nur zwei Prozent der Gesamtmittel."
    Das ist alles andere als gerecht und das ganze System der Subventionen sowohl in der EU als auch in Deutschland muss verändert werden, sonst haben wir in ein paar Jahren noch viel weniger kleine Bauern.

  11. 10.

    Es gibt einen Gleichbehandlungsgrundsatz. Staatliche Entlastungen oder Subventionen dürfen gar nicht so gestaltet sein, dass sie bestimmte Betriebe bevorteilen und andere damit benachteiligen. Jegliche Bedingungen müssen gerichtsfest so ausgestattet sein, dass eine potenzielle Ungleichbehandlung begründet ist und zwar so, dass diese Begründung vor Gericht Bestand hat. Daher gibt es die Subventionen üblicherweise pro Fläche und viele kleine Bauern bekommen eben etwa gleich viel wie ein großer mit in Summe gleicher Fläche.

  12. 9.

    Ist ja auch vollkommen logisch. Wenn der Aufwand für einen kleinen Betrieb nicht mehr lohnt, übernimmt ein größerer mit besserer Kostenstruktur. Alle beklagen das Hofsterben unter den Bauern, sind aber letztlich oft gar nicht bereit, dafür zu zahlen, dass sich das wieder ändert.

  13. 8.

    Was ist denn aus dem brandenburger Bestreben geworden, Land den Ansässigen vorrangig einzuräumen? Tu Gutes und rede darüber... oder doch zu vollmundig?

  14. 7.

    Diese Art der Landwirtschaft bekommt von mir die volle Unterstützung.

    "Das hat verschiedene Ursachen. Zum einen verfüge ich nicht über moderne Trecker, wo immer die Heizung funktioniert. Und ich hatte auch nicht die Zeit."
    Schon interessant so etwas zu lesen und das mit anderen Bauern zu vergleichen.

    "Aber je mehr kleine Betriebe aufgeben und verschwinden, desto mehr Flächen - die größtenteils ja Pachtflächen sind - gehen dann an Großkonzerne."
    Und genau das ist das eigentliche Problem.

  15. 6.

    Warum sollen Großbetriebe eigentlich die gleichen Subventionen bekommen wie kleine Betriebe. Meiner Meinung nach wäre es sinnvoll die Subventionen, die schließlich aus Steuergeldern bezahlt werden, genutzt werden um klein- und mittelständische Betriebe zu unterstützen und nicht Großbetriebe die entweder der Lebensmittelindustrie oder gleich irgendwelchen Fondsgesellschaften gehören. Wenn dann noch der Umbau auf ökologischer Produktion mitfinanziert wird, wäre es gut für Mensch und Natur.

  16. 5.

    Der Herr hat eine angenehm objektive Sicht auf die Problematik.
    Was leider gern über sehen wird: Die meisten Vorschriften kommen heute aus Brüssel. Und zwar als Verordnung der Kommission, und diese sind von den Mitgliedsstaaten unmittelbar umzusetzen. Da hat die deutsche Politik kaum Handlungsspielraum. Uns wird die EU ja immer als ganz toll verkauft, so mit freiem Reisen und so, aber tatsächlich ist das ein unsägliches Bürokratiemonster, dass dringend umgebaut werden müsste.

  17. 4.

    Die Konzentration der Produktion ist eine normale Gesetzmäßigkeit der ökonomischen Entwicklung einer kapitalistischen Gesellschaft. In der Industrie ist sie längst selbstverständlich, nun erreicht sie die Landwirtschaft.
    Es geht eben primär keineswegs um Öko oder nachhaltig, das ist Ideologie.
    Die Großkonzerne werden sich durchsetzen, genau wie in der Industrie.

  18. 3.

    Ein interessantes Interview. Vielleicht werden ja jetzt mal einige, die bei anderen Berichten über die Demos gegen die Bauern gesprochen haben, mal wach. Oder es regt sie zumindestens zum Nachddnken an. Wäre sehr schön.

  19. 2.

    *die Funktion von Landwirtschaft und Wirtschaft im Allgemeinen"... "dass wir für die Zukunft auf sicheren Beinen stehen und dass Landwirtschaft auch immer ein Teil der Gesellschaft und Teil der ländlichen Region bleibt"
    Danke, wir brauchen die Landwirtschaft für unser gesamtes soziales und gesellschaftliches Gefüge. Das ist viel mehr als Tomaten und Fleisch. Ich sag's gerne nochmals: die Hälfte Deutschlands gehört den Landwirten. Wenn davon die Hälfte aufgeben muss, ist das eine Katastrophe. Wenn dieses Land dann an ausländische "Investoren"(Heuschrecken) fällt, brauchen wir uns keine Gedanken mehr machen über Ökologie, Preise, Artenvielfalt, Monokultur. Und das geilste ist: DIE müssen dann vom Staat subventioniert werden! Für die gelten ja die gleichen Regeln...

    Ich dachte, wir hätten das verstanden, mit der Privatisierung und Großkonzernen. Bei der Wohnungswirtschaft, der Bahn, den Gas und Wasserbetrieben, Karstadt, etc. Dass Deutschland immer wieder die gleichen Fehler macht...

  20. 1.

    Das Interessante an all den Vorschriften ist ja, daß sie von Büromenschen im warmen Zimmer ersonnen werden, die noch nie einen Traktor von innen gesehen haben, aber 10 Begründungen haben, warum diese Vorschrift jetzt unbedingt sein muß.

Nächster Artikel