Traditionsgaststätte - Stadt Königs Wusterhausen soll Rückkauf von "Riedels Gasthof" prüfen

Di 27.08.24 | 16:21 Uhr
Riedels Gasthof in Königs Wusterhausen im Landkreis Dahme-Spreewald in Brandenburg. (Quelle: rbb)
Bild: rbb

Die Stadt Königs Wusterhausen (Dahme-Spreewald) soll Schritte zum Rückkauf der Traditiongastsätte "Riedesls Gasthof" prüfen. Eine entsprechende Vorlage der Frakionen CDU und SPD/FDP hat die Stadtverordnetenversammlung am Montagabend beschlossen.

Geprüft werden soll demnach, inwiefern die Stadt oder mehrere städtische Gesellschaften das Grundstück im Tausch oder Kauf erwerben kann, um es zu entwickeln. Außerdem wurde die Bürgermeisterin Michaela Wiezorek (Bündnis21) damit beauftragt, Denkmalschutz für einzelne Gebäudekomplexe zu beantragen.

Proteste gegen Schließung

Zuvor hatte der Eigentümer des Grundstücks, die PSD-Bank Berlin-Brandenburg, der Stadt den Rückkauf angeboten. Vor zwei Jahren hatte die Bank das Grundstück gekauft.

Sie will den Gasthof abreißen und Wohnungen bauen. Deshalb hatte sie den aktuellen Pächtern zum Ende des Jahres 2024 gekündigt.

Von den Abrissplänen und vor allem davon, dass den derzeitigen Betreibern zum Jahresende gekündigt worden ist, erfuhren die meisten Menschen in Königs Wusterhausen Mitte Juli. Es formierte sich Protest, der darin gipfelte, dass kurz darauf zu einem Dreh für rbb24 Brandenburg aktuell um die 1.000 Menschen zu "Riedels Gasthof" kamen, um für den Erhalt zu demonstrieren.

Die Ursprünge des Gasthofs im Ortsteil Neue Mühle reichen laut der Website von "Riedels Gasthof" bis ins Jahr 1720 zum Bauern-Lokal "Krug" zurück. Zum Ausflugslokal – vor allem für Berliner – wurde das "Riedels" unter dem gleichnamigen Pächter ab dem Jahr 1901. In der Folge entstanden ein Musikpavillon, eine Glasveranda, ein Bootshaus, Uferanlagen für Schiffsanleger und Platz für mehrere Tausend Gäste in den Räumen und im Biergarten.

Weil der Gasthof mehrfach umgebaut wurde, steht er trotz seiner langen Geschichte nicht unter Denkmalschutz. Dennoch hatte sich zuletzt auch das Landesamt für Denkmalpflege zu Wort gemeldet und einen Erhalt des Geäudeensembles gefordert.

 

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