Gesprächsangebot - Bildungssenatorin will mit Verdi über Situation in kommunalen Kitas sprechen

Mo 30.09.24 | 10:55 Uhr
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Symbolbild: Katharina Günther-Wünsch (CDU), Berliner Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, unterhält sich am 23.08.2024 bei einem Besuch der Kita "Staakenbär" im Rahmen ihrer Kitatour im Berliner Ortsteil Staaken. (Quelle: Picture Alliance/Christoph Soeder)
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Audio: rbb 88,8 | 30.09.2024 | OT: Günther-Wünsch | Bild: Picture Alliance/Christoph Soeder

Der für Montag angekündigte Streik in den Kitas ist vom Berliner Arbeitsgericht untersagt worden. Wie es nun weitergeht, ist unklar. Berlins Bildungssenatorin hat die Gewerkschaft Verdi aufgerufen, die Situation in den Kitas inhaltlich zu besprechen.

Berlins Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) hat die Gewerkschaft Verdi aufgerufen, mit ihr inhaltlich über die Situation in den kommunalen Kitas zu sprechen.

Sie erkenne an, dass es für die Erzieherinnen und Erzieher belastende Situationen gibt, sagte die Senatorin am Montagmorgen dem rbb. Die Forderung der Gewerkschaft nach mehr Mitarbeitenden müsse aber mit den freien Kita-Plätzen in der Stadt abgeglichen werden.

Mehr Erzieherinnen und Erzieher über Nacht könne es wegen des Fachkräftemangels nicht geben, so die Senatorin weiter.

Außerdem könne für mehr Entlastung gesorgt werden, indem Aufgaben von anderen Professionen übernommen würden, wie es bereits in den Schulen der Fall sei.

Auch der Landeselternausschuss Kita Berlin (LEAK) hat beide Seiten aufgefordert, weiter zu verhandeln. Die Eltern würden zwar grundsätzlich anerkennen, dass es Handlungsbedarf bei den Kitas gibt, sagte die stellvertretende Vorsitzende Alexandra Bunar-Leyke am Montag dem rbb. Dennoch sei man erleichtert, dass der unbefristete Streik vom Arbeitsgericht zunächst verboten worden ist.

Bunar-Leyke appellierte sowohl an den Senat als auch an Verdi, eine Einigung zu finden, die am Ende eine Verbesserung der Situation in den Kitas darstellt.

Arbeitsgericht untersagt unbefristeten Kita-Streik

Am Montag sollte an den städtischen Kitas in Berlin eigentlich ein unbefristeter Streik starten. Doch der Senat wehrte sich juristisch gegen die Pläne - mit Erfolg: Das Arbeitsgericht hat den unbefristeten Streik untersagt. Die Gewerkschaft Verdi muss ihren Aufruf zu Arbeitsniederlegungen zurücknehmen, entschieden die Richter am Freitagnachmittag.

Als Begründung führte das Gericht unter anderem eine noch gültige Friedenspflicht nach der letzten Tarifvereinbarung 2023 an. Damals wurden Zulagen für Erzieherinnen und Erzieher festgeschrieben. Verdi kündigte daraufhin an, vor dem Landesarbeitsgericht in Berufung gehen zu wollen. Mit einer Entscheidung wird im Laufe dieser Woche gerechnet.

Konflikt schwelt schon lange

Der Konflikt schwelt schon lange, mehrfach gab es Warnstreiks. Beide Seiten ringen um eine Verständigung, auf welchem Weg man zu Lösungen kommt. Während für Verdi verbindliche und einklagbare Regelungen essenziell sind, ist dem Senat wichtig, dass das Ganze nicht als Tarifverhandlung tituliert wird. Anderenfalls wäre die Mitgliedschaft in der Tarifgemeinschaft der Länder gefährdet.

Schon am vergangenen Mittwoch hatten sich Bildungssenatorin Günther-Wünsch und Vertreter von Verdi getroffen. Dabei gab es keine Einigung über den Umfang einer Notbetreuung während des Streiks. Wie Günther-Wünsch am Donnerstag dem rbb sagte, habe Verdi bei dem Treffen keine inhaltlichen Vorschläge gemacht und ohne Begründung das Treffen abgebrochen. In einem weiteren Gespräch sollte es nach Ansicht der Senatorin nun um genau diese inhaltlichen Dinge gehen.

Sendung: rbb 88,8, 30.9.2024, 11 Uhr

Kommentar

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24 Kommentare

  1. 24.

    "Man kann doch nicht eine Berufsgruppe, nur weil es gerade populär ist, puschen und alle anderen dabei außer Acht lassen."

    Würden sie das auch behaupten wenn es dauernd brennt und man Feuerwehrleute braucht? In den Kitas brennt die Hütte und zwar lichterloh.

    Wie oft wurde versprochen und nicht gehalten?

  2. 23.

    Das ist völliger Unsinn. Es gibt kein qualifiziertes Personal, dass die freien Stellen besetzen könnte, auch nicht, wenn man noch einmal mehr Geld zahlt. Die Bezahlung muss ja auch immer noch verhältnismäßig bleiben. Man kann doch nicht eine Berufsgruppe, nur weil es gerade populär ist, puschen und alle anderen dabei außer Acht lassen.

  3. 22.

    Personaldienstleister können/bringen nichts, kosten nur! Da muß der Personalschlüssel der Kitas verändert werden, zu Gunsten unserer ,,Erzieherinnen''! Und mehr Geld auf die Hand natürlich, dann kommen neue ,,Erzieherinnen'' in Scharen!

  4. 21.

    "Wie Günther-Wünsch am Donnerstag dem rbb sagte, habe Verdi bei dem Treffen keine inhaltlichen Vorschläge gemacht und ohne Begründung das Treffen abgebrochen."

    Warum berichtet man so einseitig, warum hat Ver.di die Gespräche abgebrochen? Warum lässt man nicht auch Ver.di zu Wort kommen?

    Zumal Günther-Wünsch ständig ihre Inkompetenz für diesen Job als Senatorin beweist. Die Besetzungscouch ist halt nicht geeignet verantwortungsvolle Posten zu besetzen.

  5. 20.

    Vielleicht hätte Verdi das Thema auch schon einmal in den letzten Tarifverhandlungen ansprechen sollen. Das Personalproblem besteht ja nicht erst seit gestern. Der Fachkraftemangel Bestand auch schon vor 10 Jahren. Nicht umsonst sind verstärkt Personaldienstleister eingesetzt worden und die Ausbildung von einem Studium zu einer berufsbegleitenden Ausbildung degradiert worden.

  6. 19.

    1.) Frau Senatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) hat sich selbst zuzuschreiben, erst Senatorin geworden zu sein um dann darüber zu informieren mit dem Mann frisch, Herzchenemoji, fliegende Küsse...liiert zu sein, der im Zweifelsfall im Amt direkt und konkret ihr gegenüber Weisungsgebunden ist.
    Sowas macht nicht einmal eine anständig aufgestellte Firma in der Privatwirtschaft.
    Aber die CDU ist halt an diesem Punkt gemeinsam mit der AfD immer bereit Grenzen auszuloten.

    2.) Nun musste das Arbeitsgericht der Bildungssenatorin mitteilen, dass sie mit den Belegschaften der städtischen Kitas in ernsthaften Austausch treten muss. Statt die Gewerkschaft durch Ignoranz dazu zu zwingen einen Streik anzudrohen, von dem das Arbeitsgericht sagt der Verstosse gegen die Friedenspflicht im Tarifrecht.
    Während es politisch und verfassungsrechtlich nicht zulässig ist, in den Kitas Katastrophe als Normalzustand zu regieren.

  7. 18.

    Herr Sascha,
    Ver:di muss nicht beantworten woher die benötigte Anzahl von Fachkräften kommt. Haben aber dennoch dazu Vorschläge.
    Die Regierung offenbar nicht.

    Das ist aber die Aufgabe der Politik im Mandat. Der Verwaltung. Der Staatssekretärinnen und Leitungsfunktionen, der Arbeitgeber. Ich muss der Hotelleitung auch nicht beantworten, woher das Personal fürs Kloputzen kommt.

    Was arbeiten denn Sie beim Senat? Offenbar völlig fehlplaziert. So Sie noch nicht einmalig Stellenbeschreibung, die Anforderungen an die poltische Aufsicht im Mandat kennen.
    Demnächst erklärt die noch, die Kinder sollen ihnen doch mal erklären, woher das Personal kommen soll. Sie, die Erwachsenen, die dafür fett Kohle bekommen dass das klappt hätten gar keine Ahnung woher das kommen soll.


  8. 17.

    Dem Grundschullehramt gleichstellen. Das ist der richtige Weg. Dann allerdings auch Abitur und Masterstudiengang Kleinkinderziehung. Dann wird ein Schuh drauss und die Qualität steigt. Nur: dannwird es im nächsten Jahrzehnt noch weniger Kleinkindpädagogen geben. Selbst an den Erzieherfachschulen werden ja zu wrnige ausgebildet bzw. schaffen die Anforderungen.

  9. 15.

    Diese Senatorin, wie auch schon diverse Vorgänger*innen in diesem Ressort, ist ebenfalls eine Vollkatastrophe. Jetzt stellt Sie sich ernsthaft hin und bittet in FeldherrInnen Manier zum Gespräch, obwohl Sie die Kita Krise zuvor geleugnet hat!? Wie oft denn noch, die Vorschläge liegen bereits auf dem Tisch!!! Sie passen Frau Senatorin nur nicht...unfassbar. Wie wäre es wohl, wenn sich öffentliche und freie Träger zusammen täten und gemeinsam für ihre Interessen einstünden? Was wäre wohl, wenn man etwa fordern würde, sowohl was das berufliche Ansehen als auch das Gehalt angeht, den Beruf aufzuwerten und ihn etwa dem Grundschullehramt gleichzustellen!? Die Relevanz dieses komplexen Berufes sollte endlich entsprechend wertgeschätzt werden, sowohl monetär als auch gesellschaftlich. Und Frau Günther-Wünsch sollte den Posten räumen.

  10. 14.

    Ein Hoch auf die Gewerkschaften! Wir sind froh und stolz, daß es diese gibt. Und die brauchenwir im Kampf für gerechte Löhne und gegen die Ausbeutung unsrerer Beschäftigten/Arbeiterinnen!

  11. 13.

    Ihr Kommentar strotzt vor Unwissenheit und Diskreditierung! Nur weil Sie beim Senat arbeiten, heißt das nicht, daß Sie gegen die Interessen der Arbeitnehmerinnen intrigieren dürfen! das ist strafbar. Sollten Sie eigentlich wissen, als Senatsmitarbeiter!

  12. 12.

    Wieder einmal der Verdihasser unterwegs. Sie arbeiten beim Senat und machen Stimmung gegen die ErzieherInnen!? Schade, daß dies nicht strafbar ist, oder doch? Sie sind als Senatsmitglied zur Neutralität verpflichtet! Also machen Sie sich strafbar!

  13. 11.

    "Berlins Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) hat die Gewerkschaft Verdi aufgerufen, mit ihr inhaltlich über die Situation in den kommunalen Kitas zu sprechen."

    Nein. Das hat die Bildungssenatorin nicht. Auch wenn man die Erzählrichtung natürlich aus Gründen des Marketings, der Machtbehauptung, der autoritären Macherinnen-Geste versteht. So als Zusschauerin.


    Aufgefordert hat die Gewerkschaft. Seit Monaten. Und nun hoffentlich mit der Streikandrohung erreicht, dass es auch zu ernsthaften Gesprächen in der Sache kommt. Danke also an die Gewerkschaft.

    Ich kann gar nicht sagen, wie mir diese hohl-autoritären Machtgesten der CDU auf den Senkel gehen.
    Für wie blöde werde ich gehalten, dass ich das nicht durchschauen können soll? Das ist beleidigend.

  14. 9.

    Es ist unerträglich,dass die Senatorin persönlich diffamiert wird. Vermutlich von den gleichen Männern, die auch die vorige Senatorin in Kommentaren beleidigt haben. Es geht denen nicht um die Sache....wäre das so, würde "mann" über Tarifverträge, TdL und die Pflichten daraus sprechen. Männliche Gewerkschafter werden nicht beleidigt undüberihre privaten Beziehungen definiert, egal was sie erzählen. Die Verhandlungskompetenz von Frau G.- W. Ist mir 100mal lieber als das Verhalten von Gewerkschaftssprechern, die nur die Methode "hau drauf " können. Und das hat nichts mit Parteivorlieben zu tun.
    Und auch der rbb sollte abwertende themenferne Kommentare gegenüber Frauen kritischer betrachten.

  15. 8.

    Wo kommen den die von Ihnen nicht das erste Mal genannten 40 % her? Verkennen Sie und der Senat, dass vielleicht der Weg zum Ziel ein Stufenplan sein kann? Inwieweit sind die derzeit unbelegten Kitaplätze aufgrund des Geburtenrückganges und die damit möglicherweise vorhandenen freien Erzieher berücksichtigt?

  16. 7.

    Ver.di soll bei dem Treffen keine inhaltlichen Vorschläge gemacht und ohne Begründung das Treffen abgebrochen haben?
    Kann der @rbb dies bitte noch einmal näher beleuchten?
    Das klingt nicht wirklich glaubhaft. Frau Senatorin möchte ich keine Lügen unterstellen. Und seitens ver.di, warum sollten sie sich denn nicht inhaltlich geäußert haben?

    Ziemlich wirr alles!

  17. 6.

    Vielleicht sollte man aber auch darüber nachdenken, den garantierten Anspruch auf einen kostenlosen Kitaplatz, der Personalsituation anzupassen. Will heißen: Man kann so ein Angebot halt nicht ohne die Voraussetzungen dafür zu haben, machen und umsetzen.

  18. 5.

    Der Bürgermeister hat eben frühzeitig erkannt, dass die Qualitäten wahrscheinlich woanders liegen.

  19. 3.

    Zeigt sich hier nun, dass Günther-Wünsch (CDU) möglicherweise nicht die beste Besetzung für den Senatsposten ist? Wie ist sie nochmal zu diesem gekommen? Ach ja, Bürgermeister Wegner (CDU) hat seine vermutlich bereits zu damaligen Zeitpunkt Geliebte zur Senatorin bestellt. Bis heute ist die mögliche Korruption nicht aufgeklärt. Sollte nicht die Expertise sondern die private Beziehung den Ausschlag für die Besetzung gegeben haben, zeigt sich nun womöglich, welchen Schaden Korruption anrichten kann: Gespräche mit Verdi und den Kitas hätten schon viel früher aufgenommen werden müssen und nicht erst, wenn die Mitarbeitenden und Verdi so verärgert sind, dass sie in den Streik treten wollen. Der CDU-Senat scheint hier inkompetent zu sein.

  20. 2.

    Peinliche Nummer für Verdi.

    Hat Verdi denn mittlerweile die Frage beantwortet, woher die 40% mehr an Erzieher kommen sollen?
    Oder schweigt man sich da weiterhin dazu aus?

    Das ist doch reine Profilierungssucht von Verdi, auf den Rücken der Kinder und Eltern.

    Wir lassen uns jedenfalls nicht erpressen von Verdi!
    Die Kitaleitungen hatten ja längst Notpläne entwickelt, dafür volle Unterstützung.

  21. 1.

    Bin mal gespannt, wie lange es ncoh dauert, bis sich die Situation in den Kitas endlich ändert. Auch was Katharina die Große an neuen Vorschlägen bringt.

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