Erster Sieg seit August - Union gelingt Befreiungsschlag bei Bjelicas Bundesligadebüt
Erstmals seit Ende August geht Union Berlin als Sieger vom Feld. Mit dem 3:1-Erfolg gegen Borussia Mönchengladbach belohnen sich die Köpenicker für einen engagierten und spielfreudigen Auftritt und verlassen die Abstiegsplätze.
- Nach 105 Tagen gelang Union Berlin wieder ein Sieg
- Nenad Bjelica feierte ein erfolgreiches Debüt als Bundesligatrainer
- Hollerbach und Kaufmann erzielten jeweils ihren ersten Treffer für Union
- Union hat mit diesem Sieg die Abstiegsplätze verlassen
Das Bundesligadebüt von Union-Coach Nenad Bjelica ist geglückt. Mit dem 3:1-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach gewinnen die Köpenicker erstmals seit mehr als drei Monaten und springen in der Tabelle auf den 15. Platz. In der ersten Hälfte brachte Kevin Volland sein Team mit einem Handelfmeter in Führung, im zweiten Durchgang erhöhten der überzeugende Benedict Hollerbach und Mikkel Kaufmann. Gladbachs Alassane Plea konnte nur noch verkürzen.
Union startete druckvoll in die Partie und brachte den Ball schon in der ersten Spielminute im Gladbacher Kasten unter. Allerdings stand Volland deutlich im Abseits, sodass Schiedsrichter Martin Pedersen dem Treffer zurecht die Anerkennung verweigerte. In der zwölften Minute setzte sich der quirlige Hollerbach stark über die rechte Seite durch, verpasste mit seiner Hereingabe allerdings einen Abnehmer.
Per Handelfmeter zur Führung
Nach rund 15 Minuten traten dann auch die Gäste erstmals offensiv in Erscheinung, der Schuss von Alassane Plea verfehlte das Tor allerdings um rund einen Meter. Die größere Gefahr ging allerdings weiterhin von Union aus. Doch zunächst schlug Kevin Behrens aus aussichtsreicher Position über den Ball, kurz darauf landete sein Lupfer nur auf dem Tor.
Doch Union blieb dran und belohnte sich in der 23. Minute für den Aufwand. Nach einer Flanke von Robin Gosens köpfte Volland den Ball an den Arm von Gladbachs Linksverteidiger Luca Netz. Schiri Petersen blieb keine andere Wahl, als auf den Punkt zu zeigen. Den fälligen Elfmeter verwandelte Volland sicher. Eine etwas schmerzhaftere Erfahrung machte der Angreifer wenige Minuten später, als er sich bei einem Zusammenprall mit Maximilian Wöber eine Platzwunde zuzog und fortan mit einem roten Turban spielte.
Danach tat sich wenig, erst in der Nachspielzeit der ersten Hälfte kam wieder etwas Schwung ins Spiel. Zunächst vergab Plea per Kopf die bis dahin beste Chance der Gäste, ehe Jerome Roussillon auf der Gegenseite einen präzisen Flankenwechsel Hollerbachs direkt nahm. Doch Gästekeeper Moritz Nicolas konnte Rousillons strammen Abschluss zur Ecke klären.
Hollerbach krönt seine Leistung
Auch nach dem Seitenwechsel blieb Union die aktivere Mannschaft und hatte umgehend die Chance auf den zweiten Treffer. Doch der von Gosens freigespielte Volland scheiterte mit seinem Abschluss an Nicolas. Besser machte es Hollerbach in der 50. Minute. Nach einem Eckball von Josip Juranovic landet der Ball vor den Füßen des Neuzugangs, der aus rund 18 Metern direkt ins linke untere Eck des Gladbacher Kastens abzog und seinen starken Auftritt mit diesem Treffer krönte. Es war Hollerbachs erstes Tor im Union-Trikot.
Auch danach hatte Union die Gäste weitgehend im Griff und war dem dritten Treffer näher als die Gäste dem Anschluss. Nachdem Behrens (68.) und Juranovic (73.) aus jeweils aussichtsreicher Position scheiterten, war es der kurz zuvor eingewechselte Mikkel Kaufmann, der in der 75. Minuten einen Fehler von Nico Elvedi eiskalt ausnutzte und zum 3:0 traf. Auch für Kaufmann war es der erste Treffer als Unioner. In den Jubel hinein meldeten sich die Gäste noch einmal zurück, als Plea per Kopf verkürzte (77.). Der Sieg des 1. FC Union geriet allerdings nicht mehr in Gefahr.
Die Reaktionen
Benedict Hollerbach: "Es ist eine riesige Erleichterung. Vor allem, dass jetzt alles geklappt hat: Sieg, Startelf und Tor. Das ist natürlich ein Träumchen. Ich bin großer Hoffnung und Zuversicht, dass es so weitergeht und wir unseren Ansprüchen gerecht werden."
Rani Khedira: "Wir müssen trotzdem auf dem Boden bleiben und dürfen nicht glauben, dass es jetzt von alleine geht. Das war eine erste Befreiung. Darauf müssen wir aufbauen und jeden Tag konsequent trainieren."
Nenad Bjelica: "Danke an die Fans, die uns unterstützt haben. Es war eine sehr gute Atmosphäre. Wer in einer solchen Atmosphäre nicht kämpft, hat in diesem Job nichts zu suchen. Es war ein guter Einstand für mich, aber das wird dem ganzen Verein, den Spielern und den Fans guttun. Wir können jetzt mit breiter Brust ins nächste Spiel gehen."
Das Spiel im Liveticker
Sendung: rbb24 Inforadio, 09.12.2023, 15:00 Uhr