Wintereinbruch in der Region - Glatte Straßen führen zu "Unfällen im Minutentakt"

Di 28.11.23 | 16:51 Uhr
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28.11.2023, Berlin: Schnee liegt auf einem parkenden Auto am Straßenrand. (Quelle: dpa/Sebastian Gollnow)
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 28.11.2023 | Material: Diana Azzam | Bild: dpa/Sebastian Gollnow

Der Wintereinbruch hat den Straßenverkehr in Berlin und Brandenburg am Dienstagmorgen stark beeinträchtigt. Es kam zu Unfällen und langen Staus. Auf den Schienen gab es nur vereinzelt Probleme.

  • Hunderte Unfälle in der Region wegen glatter Straßen - vor allem Südbrandenburg betroffen
  • Nur vereinzelt Ausfälle im Bahnverkehr
  • Bislang keine Einschränkungen am Flughafen BER
  • Es bleibt winterlich kalt - weiterhin Gefahr durch überfrierende Nässe

Glätte und Schnee haben am Dienstag auf den Straßen in Berlin und Brandenburg zu zahlreichen Unfällen geführt.

Laut Berliner Polizei war seit dem frühen Morgen vor allem der Bereich rund um das Berliner Stadtgebiet betroffen. Zwischen 5 und 12 Uhr habe es 328 Einsätze zu Verkehrsunfällen gegeben. Am Montag waren es im gleichen Zeitraum lediglich 179. Ob dies mit der Witterung zusammenhänge, werde nun ermittelt, so eine Sprecherin. Die Verkehrsinformationszentrale VIZ teilte am Dienstagmorgen auf der Plattform X (vormals Twitter) mit, dass "im Minutentakt Meldungen zu neuen Unfällen auf den Autobahnen" gemeldet wurden.

So kam es auf der südlichen und östlichen A10 zu mehreren Unfällen. Auf dem südlichen Berliner Ring war in Richtung Dreieck Werder nur noch eine Spur frei. Größere Probleme gab es außerdem am Dreieck Spreewald: Hier stand ein LKW quer, es gab Rückstau aus Richtung Berlin und Dresden. Zudem versuchten einige LKW auf der Autobahn zu wenden, so die Polizei.

Straßen nicht überall geräumt - viele noch mit Sommerreifen unterwegs

Die Polizei in Brandenburg teilte mit, dass einige Unfälle bei passender Bereifung vermutlich hätten verhindert werden können. So seien einige Fahrzeuge noch mit Sommerreifen unterwegs gewesen.

Eine Sprecherin der Polizei in Potsdam sagte, es seien bis zum Mittag etwa 250 Unfälle im Land gemeldet worden. Rund die Hälfte sei witterungsbedingt. Größere Personenschäden blieben nach Polizeiangaben aus. "Meist blieb es bei Sachschäden."

Vor allem Südbrandenburg betroffen

Vor allem der Süden des Landes war demnach betroffen. Bis in den Mittag hinein mussten Polizei und Feuerwehr weit über 100-mal ausrücken – und im morgendlichen Berufsverkehr teilweise bis zu 70 Einsätze zeitgleich abarbeiten, wie die Leitstelle Lausitz mitteilte.

Größtenteils waren bei den Unfällen in der Region Autos von der Fahrbahn abgekommen, in Gräben gerutscht oder gegen Bäume und Zäune geschliddert. 12 Menschen wurden dabei verletzt, viele von ihnen nur leicht. Oft blieb es aber bei Blechschäden.

Bei Schönborn (Landkreis Elbe-Elster) kam ein Schulbus laut Polizei von der Straße ab und geriet so in Schieflage. "Stabilisiert wurde er dadurch, dass der Fahrer alle Kinder auf die linke Busseite geschickt hatte. Damit kamen sie allerdings nicht mehr zu den Türen auf der Beifahrerseite", hieß es in einer Polizeimeldung. Die Feuerwehr stabilisierte den Bus und holte die Kinder und Erwachsenen unverletzt aus dem Bus.

Vereinzelte Ausfälle im Bahnverkehr

Der Bahnverkehr rollte hingegen weitgehend nach Plan. Im Fernverkehr meldete die Deutsche Bahn am Nachmittag witterungsbedingte Beeinträchtigungen im Raum Göttingen. Bei Regional- und S-Bahn in Berlin und Brandenburg sprach die Bahn von wenigen und "kaum gravierenden Einschränkungen". Störungen an Signal und Weichen seien die Ausnahmen gewesen. Die Bahn sei gut auf den Winter vorbereitet, betonte der Sprecher. Es werde dennoch mit Sicherheit Störungen geben. Das sei kaum zu vermeiden.

Am Morgen war es lediglich im Bereich der Stadtbahn RE7 zwischen Beelitz und Potsdam-Berlin nach einem wetterbedingten Ausfall streckenweise zu einzelnen Beeinträchtigungen gekommen.

Bei den Berliner Verkehrsbetrieben (Bus, Tram und U-Bahn) gab es bis zum Mittag keine Meldungen zu wetterbedingten Störungen. Auch der Flughafen BER meldete keine Ausfälle oder Verzögerungen aufgrund von Schnee und Glätte.

Gefrierende Nässe bleibt ein Problem

In der Nacht zum Mittwoch rechnen die Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) wieder mit Minusgraden. Im Laufe des Vormittags sei dann mit einem sich rasch ausbreitenden Schneefall zu rechnen, führte ein Sprecher des DWD aus.

Es sei weiterhin auch tagsüber Glätte zu erwarten bei Höchstwerten um 0 Grad Celsius. "Die winterliche Witterung wird anhalten", betonte der Sprecher. Das gelte mindestens bis Freitag - vermutlich darüber hinaus. "Jeder sollte sich weiter auf Winter einstellen."

In der Nacht zum Mittwoch können die Schneefälle dann wieder bis zu fünf Zentimeter dick liegen bleiben, im Fläming und der Prignitz sind sogar bis zu zehn Zentimeter Schnee möglich.

Die Polizei rät, wenn notwendig das Auto stehenzulassen, früher loszufahren und die eigene Fahrweise an Witterung und Sichtverhältnisse anzupassen.

 

Glätteunfälle in weiteren Teilen Deutschlands

Auch in anderen Bundesländern kam es in der Nacht zu Dienstag zu witterungsbedingten Unfällen, dabei starben mindestens zwei Menschen.

Im Landkreis Schwäbisch Hall in Baden-Württemberg kam ein 71 Jahre alter Mann am Montagabend bei einem Frontalzusammenstoß auf schneeglatter Straße ums Leben. Eine 54-jährige Autofahrerin starb bei Denzerheide in Rheinland-Pfalz bei einem Glatteisunfall.

Auch in Hessen kam es zu Unfällen, dort sind zudem Bäume aufgrund der Schneelast umgestürzt, Straßen wurden gesperrt. Im Schwarzwald und in Thüringen könnte es aufgrund weiteren Schneefalls ebenfalls zu Einschränkungen kommen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 28.11.2023, 07:08 Uhr

70 Kommentare

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  1. 70.

    Dass Sie mal, bevor Sie auf irgendwas antworten, auf die Inhalte von Beiträgen achten, die Sie in Ihren Repliken regelmäßig außer Acht lassen oder nicht zu verstehen scheinen.

  2. 69.

    Keine Ahnung, welche App - die war vorinstalliert. War auch nich gestern, sondern zwei Tage vorher. Spielt aber auch keine Rolle - bei -2°C vor extremer Kälte warnen, halte ich für Panikmache.

  3. 66.

    Unangepasste Fahrweise führt zu "Unfällen im Minutentakt"

  4. 65.

    Heut morgen durch die gesamte Hauptverkehrsstraßenlinie gefahren. Keine Räumung und alles glatt. Hat mich jetzt nicht gejuckt aber angesichts dessen, dass noch vor Wochen die großen Töne des Winterdienstes gespuckt wurden, wie toll man vorbereitet sei, war das schon recht amüsant zusehen, wie hier mit Ansage versagt wurde.

  5. 64.

    Kein Wort im Beitrag über Fußgänger ... Die haben wohl kein Problem mit Glatteis. Schade, RBB, ich hatte mehr erwartet.

  6. 63.

    Es soll Autofahrer geben, die Winterreifen mit Schneeketten verwechseln. Die Werbung macht es vor und die Kurve belehrt dann eines besseren. Bei Eis sind sie so untauglich wie Sommerreifen, daher ist es für viele Unfälle egal, welche Reifen das Fahrzeug hatte!

  7. 62.

    Aaaargh , 0 bis -1 Grad. Waaahnsinn. 3cm Pappschnee. Berlin versinkt im Polarchaos. Wo ist das THW, welches Berlin aus dem eisigen Griff dieser Katastrophe befreit. Irre , das Klima spielt verrückt. Wieviel Tote wird das jetzt kosten?

  8. 60.

    Mein Arbeitsplatz befindet sich direkt neben einer Straßenmeisterei. Nein, die Männer sind nicht im Sommermodus, sie räumen und streuen seit morgens um 4.
    Vielleicht können sie nicht gleichzeitig überall sein und Straßen und Wege streuen.
    Warum tun viele so, als wäre es der erste kalte Tag mit Glätte in ihrem Leben? Auch ich muss meinen Arbeitsplatz erreichen und mir ist schon vor 'ner Weile aufgefallen, dass die Sommerferien vorbei sind. Ich war eiskalt überrascht, wirklich! :-)

  9. 59.

    Haben Sie den Rest des Beitrags, auf den Sie sich beziehen, auch gelesen (und verstanden)?
    Dann hätten Sie sich Ihren Beitrag nämlich sparen können...und ich uns meinen auch...:-)

  10. 58.

    Hach es ist Winter! Es schneit, eine Überraschung. The same Procdure as every Year!

  11. 57.

    Wie überraschend. Zeigt aber, dass manch ein Kraftwagenfahrer nicht viel Intelligenz aufzuweisen hat. ".. Geschwindigkeit den Verhältnissen anpassen.."
    Freue mich über die Winteransichten und jedes stinkende Fahrzeug, was nicht mehr fahren kann.

  12. 56.

    Diese Erfahrung kann ich leider nicht teilen, das einzige, was wirklich vorbildlich geräumt war, war der Mieterparkplatz der Degewo. Auf meinem Weg von Köpenick nach Königs Wusterhausen war nicht ein Fleckchen geräumt oder gestreut, die Innenstadt von KW war auch nach 8:30 Uhr eine einzigartige Eisfläche.

  13. 55.

    In Berlin scheint der Winterdienst immer wieder vom Winter überrascht zu werden.
    Kaum war die Landesgrenze zu BRB erreicht waren die Hauptstraßen geräumt und gesalzen.
    Da es ja schon gestern Abend anfing, hätte man die eigentlich schon in der Nacht losschicken können. (Sofern überhaupt Personal da ist)

  14. 54.

    ... jaa, aber nur zwei bis dreimal pro Woche, an den anderen Tagen Home-Office. Aber Mo und Fr sind fix, da gibt's keine Chance, wettertechnisch umzuplanen.
    Ich bin froh drüber, erhält es doch Kondition und der ein oder andere Keks wird auch "abgearbeitet" ;-)

  15. 53.

    1 Tag Schnee und hier wird schon wieder ein Drama draus gemacht :-)))

  16. 52.

    Hui,Wintereinbruch,1.Tag und schon klappt vieles nicht mehr und man ist erstaunt das es Schnee gibt.Also wirklich.

  17. 51.

    Korrekt, die letzten schönen Winter waren in 2009 und 2010 und das war sehr schön und Januar 2016.
    Nicht meckern, die gute Luft genießen vor und nach der Arbeit oder am WE. Auto auch mal stehen lassen( wenn machbar), früher los gehen mit einem Lächeln.

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