ADAC-Staubilanz 2023 - 23 Prozent mehr Staustunden in Berlin und Brandenburg

Di 06.02.24 | 12:11 Uhr
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Archivbild: Autostau an der Ausfahrt Sachsendamm. (Quelle: dpa / Paul Zinken)
dpa / Paul Zinken
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 06.02.2024 | Carsten Krippahl | Bild: dpa / Paul Zinken

Trotz Einführung des Deutschlandtickets fahren nicht weniger Menschen mit dem Auto. Und auch wenn Berliner und Brandenburger deutlich länger im Stau stehen als voriges Jahr, liegt das Niveau immer noch unter dem vor der Pandemie, bilanziert der ADAC.

Im vergangenen Jahr haben Autofahrer in Berlin und Brandenburg länger im Stau gestanden als ein Jahr zuvor.

Das geht aus einer Bilanz hervor, die der ADAC am Dienstag veröffentlicht hat. Danach mussten Autofahrer in der Region rund 34.000 Stunden in Staus warten - umgerechnet knapp vier Jahre (Berlin: 16.623 / Brandenburg: 17.381). Das waren 22,9 Prozent mehr als im Vorjahr.

Berlin ist Stau-Spitze unter Bundesländern

Allerdings sank die Anzahl der gemeldeten Staus von rund 41.000 im Jahr 2022 auf etwa 32.500 im vergangenen Jahr. Dabei entfielen auf einen Berliner Autobahnkilometer laut ADAC 228 Staustunden - das ist der erste Platz im Bundesländer-Vergleich vor Hamburg mit 159 Staustunden pro Autobahnkilometer.

In Brandenburg nahm vor allem die Wartezeit in den Staus zu. Die Zahl der Staustunden stieg hier um mehr als 38 Prozent auf 17.381 (2022: 12.534). Außerdem wurden die Staus auch knapp 22 Prozent länger.

Deutschlandweiter Spitzenreiter mit den meisten Staustunden je Kilometer Autobahn war die A10, der Berliner Ring. Allein auf dem Abschnitt zwischen Kreuz Schönefeld und dem Dreieck Spreeau wurden 240 Staustunden gemessen. Damit liegt der Abschnitt vor der A3 Oberhausen-Köln mit 155 Stunden.

Effekt von Deutschlandticket nicht erkennbar

"Dass das Deutschlandticket – wie von vielen erhofft – möglichst viele Pendler und Pendlerinnen zum Umstieg auf den ÖPNV bewegt und Staus reduziert, findet sich in der Staubilanz nicht wieder", sagte Jürgen Berlitz vom ADAC. Ein positiver Effekt auf das Verkehrsaufkommen und die Stauentwicklung sei nicht erkennbar.

Ein Grund dafür sei, dass viele Deutschlandticket-Nutzer schon vorher den ÖPNV in Anspruch genommen hätten. Um weitere Personenkreise zu erreichen, müsse das Angebot und die Qualität des ÖPNV verbessert werden, so der ADAC.

Mehr Stau, da weniger Home-Office

Einen stärkeren Einfluss auf Verkehrs- und Stauentwicklung als das Deutschlandticket scheinen andere Entwicklungen zu haben. "Immer mehr Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen arbeiteten 2023 offenbar wieder mehr in Präsenz und weniger im Home-Office", sagte ADAC-Verkehrsdaten-Spezialistin Susanne Hessel. Darauf deute der Anstieg der morgendlichen und nachmittäglichen Stau-Spitzen an den Wochentagen hin. "Die Stau-Spitze im Berufsverkehr von 6 bis 9 Uhr war 2023 deutlich ausgeprägter als noch 2022", so Hessel.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 06.02.2024, 19:30 Uhr

6 Kommentare

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  1. 6.

    Da sind bestimmt wieder die Fahrradfahrer daran schuld...auf die Idee zu kommen, das liege an der Menge der Autos, kommen hier ja verschiedene Teilnehmer nicht...

  2. 5.

    Das sind Folgen des Kaputtsparens, der verfehlten Verkehrswendepolitik, Versäumnissen beim Ausbau des ÖPNV, Klimaklebens und des vermeintlich so benötigtens unbegrenzten Wachstums begrenzter Innenstadtbereiche. Ich hab immer warme Decken, genügend Trinkwasser und Obst dabei, wenn ich mal auf ne Fahrt gehe. Man kann ja nie wissen.....

  3. 4.

    Sind die Stau Zeiten um die Blockade der LG bereits bereinigt?

  4. 3.

    30 auf Hauptstraßen! Sehr viele Familien haben sich auch inzwischen zusätzlich ein Elektro-Fahrzeug angeschafft. Das füllt auch die Straßen.

  5. 2.

    Bei der Politik der Ampel bricht die Wirtschaft sowieso demnächst zusammen, dann wird auch der Verkehr nachlassen...
    ENDLICH weniger Staus und weniger CO², wir werden umweltfreundlich ... feuchte Träume der Grünen werden wahr!

  6. 1.

    Es waren natürlich alle auf ihr Auto angewiesen, ganz klar.

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