Seit Herbst im Krankenhaus - Zehnjähriger Junge aus dem Havelland an Diphtherie gestorben
![Symbolbild:Ein Stethoskop hängt auf einer Kinder-Intensivstation an einem Bett.(Quelle:picture alliance/dpa/R.Vennenbernd) Symbolbild:Ein Stethoskop hängt auf einer Kinder-Intensivstation an einem Bett.(Quelle:picture alliance/dpa/R.Vennenbernd)](/content/dam/rbb/rbb/rbb24/2025/2025_01/dpa-account/stethoskop-kinderkrankenhaus.jpg.jpg/size=708x398.jpg)
Auch monatelange Behandlungen in Kliniken konnten nicht helfen: Ein zehnjähriges Kind ist in Berlin an Diphtherie gestorben. Das Kind aus dem Havelland war nach früheren Angaben des Brandenburger Gesundheitsministeriums nicht geimpft.
Ein Junge, der an Diphtherie erkrankt war, ist nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in Berlin gestorben. Zuvor berichtete der "Tagesspiegel" darüber. Das Kind aus dem Havelland in Brandenburg war nach früheren Angaben des Brandenburger Gesundheitsministeriums nicht geimpft.
Das damals zehn Jahre alte Schulkind war im September wegen einer akuten Entzündung der Rachenmandeln in die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin in Potsdam gekommen. Später wurde Diphtherie diagnostiziert. Aufgrund des Gesundheitszustandes war das Kind in eine Berliner Klinik verlegt und dort invasiv beatmet worden.
Durch Kontaktnachverfolgung des Gesundheitsamts war bei einem weiteren Menschen aus dem familiären Umkreis des Kindes Diphtherie festgestellt worden. Aufgrund eines Impfschutzes habe die Person allerdings nur einen leichten Erkrankungsverlauf gehabt, teilte der Landkreis Havelland damals mit.
Der Zehnjährige besuchte die Waldorfschule Havelhöhe in Berlin-Kladow. Laut "Tagesspiegel" wurde der Tod des Jungen offenbar am Mittwoch an die Elternschaft kommuniziert worden. Weitere Diphtherie-Fälle hatte es an der Schule nicht gegeben.
In Deutschland sind Todesfälle sehr selten
Erkrankte Menschen können im Fall einer Hautdiphtherie Wunden auf der Haut oder, im Fall einer Rachendiphtherie, einen entzündeten Nasen-Rachen-Raum haben. Symptome einer Rachendiphtherie umfassen laut Robert Koch-Institut (RKI) unter anderem Halsschmerzen, Fieber, pfeifende Geräusche beim Einatmen, Schwellungen der Halslymphknoten. Später kann eine Mandelentzündung auftreten.
Diphtherie-Todesfälle sind in Deutschland nach RKI-Angaben sehr selten. 2023 wurde dem RKI ein Todesfall aufgrund einer Hautdiphtherie bei einer erwachsenen Person übermittelt. 2024 war es bislang ein Todesfall aufgrund einer respiratorischen Diphtherie bei einem Erwachsenen. Die Erkrankung ist meldepflichtig. Insgesamt gab es laut RKI im vergangenen Jahr 51 bestätigte Erkrankungen, 2025 bislang zwei.
Bevor eine Impfung existierte, war die Diphtherie als "Würgeengel der Kinder" bekannt. 1892 erlagen der Infektion in Deutschland mehr als 50.000 meist junge Menschen. 1913 wurde die Impfung eingeführt, wodurch die Zahl der Infektionen deutlich sank.
Die Impfung bietet laut RKI einen zuverlässigen Schutz gegen die Symptome der Diphtherie, nicht aber vor der Infektion mit dem Erreger. Die Ständige Impfkommission (Stiko) rät allen zur Diphtherieimpfung. Normalerweise erhalten Säuglinge zur Grundimmunisierung drei Dosen im Alter von zwei, vier und elf Monaten. Eine erste Auffrischungsimpfung empfiehlt die Stiko bei fünf- bis sechsjährigen Kindern, eine zweite im Alter von neun bis 17 Jahren. Erwachsene sollten den Impfschutz alle zehn Jahre auffrischen lassen.
Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 29.01.2025, 19:30 Uhr
Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.