Seit Herbst im Krankenhaus - Zehnjähriger Junge aus dem Havelland an Diphtherie gestorben

Mi 29.01.25 | 14:12 Uhr
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Symbolbild:Ein Stethoskop hängt auf einer Kinder-Intensivstation an einem Bett.(Quelle:picture alliance/dpa/R.Vennenbernd)
Audio: rbb24 Brandenburg aktuell | 29.01.2025 | Carsten Krippahl | Bild: picture alliance/dpa/R.Vennenbernd

Auch monatelange Behandlungen in Kliniken konnten nicht helfen: Ein zehnjähriges Kind ist in Berlin an Diphtherie gestorben. Das Kind aus dem Havelland war nach früheren Angaben des Brandenburger Gesundheitsministeriums nicht geimpft.

Ein Junge, der an Diphtherie erkrankt war, ist nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in Berlin gestorben. Zuvor berichtete der "Tagesspiegel" darüber. Das Kind aus dem Havelland in Brandenburg war nach früheren Angaben des Brandenburger Gesundheitsministeriums nicht geimpft.

Das damals zehn Jahre alte Schulkind war im September wegen einer akuten Entzündung der Rachenmandeln in die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin in Potsdam gekommen. Später wurde Diphtherie diagnostiziert. Aufgrund des Gesundheitszustandes war das Kind in eine Berliner Klinik verlegt und dort invasiv beatmet worden.

Durch Kontaktnachverfolgung des Gesundheitsamts war bei einem weiteren Menschen aus dem familiären Umkreis des Kindes Diphtherie festgestellt worden. Aufgrund eines Impfschutzes habe die Person allerdings nur einen leichten Erkrankungsverlauf gehabt, teilte der Landkreis Havelland damals mit.

Der Zehnjährige besuchte die Waldorfschule Havelhöhe in Berlin-Kladow. Laut "Tagesspiegel" wurde der Tod des Jungen offenbar am Mittwoch an die Elternschaft kommuniziert worden. Weitere Diphtherie-Fälle hatte es an der Schule nicht gegeben.

In Deutschland sind Todesfälle sehr selten

Erkrankte Menschen können im Fall einer Hautdiphtherie Wunden auf der Haut oder, im Fall einer Rachendiphtherie, einen entzündeten Nasen-Rachen-Raum haben. Symptome einer Rachendiphtherie umfassen laut Robert Koch-Institut (RKI) unter anderem Halsschmerzen, Fieber, pfeifende Geräusche beim Einatmen, Schwellungen der Halslymphknoten. Später kann eine Mandelentzündung auftreten.

Diphtherie-Todesfälle sind in Deutschland nach RKI-Angaben sehr selten. 2023 wurde dem RKI ein Todesfall aufgrund einer Hautdiphtherie bei einer erwachsenen Person übermittelt. 2024 war es bislang ein Todesfall aufgrund einer respiratorischen Diphtherie bei einem Erwachsenen. Die Erkrankung ist meldepflichtig. Insgesamt gab es laut RKI im vergangenen Jahr 51 bestätigte Erkrankungen, 2025 bislang zwei.

Bevor eine Impfung existierte, war die Diphtherie als "Würgeengel der Kinder" bekannt. 1892 erlagen der Infektion in Deutschland mehr als 50.000 meist junge Menschen. 1913 wurde die Impfung eingeführt, wodurch die Zahl der Infektionen deutlich sank.

Die Impfung bietet laut RKI einen zuverlässigen Schutz gegen die Symptome der Diphtherie, nicht aber vor der Infektion mit dem Erreger. Die Ständige Impfkommission (Stiko) rät allen zur Diphtherieimpfung. Normalerweise erhalten Säuglinge zur Grundimmunisierung drei Dosen im Alter von zwei, vier und elf Monaten. Eine erste Auffrischungsimpfung empfiehlt die Stiko bei fünf- bis sechsjährigen Kindern, eine zweite im Alter von neun bis 17 Jahren. Erwachsene sollten den Impfschutz alle zehn Jahre auffrischen lassen.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 29.01.2025, 19:30 Uhr

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63 Kommentare

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  1. 63.

    Sagen Sie das mal den Eltern und z.B. Hepatitis-Patienten.

  2. 61.

    Ich fühle mit den Eltern und der Familie. Nur Gehetze gegen sie wegen ihrer Entscheidung. Sie haben ihren Sohn verloren.

    Es gibt ja Familien mit starker Allergiereaktions-Neigung, allerg. Schock, der tödlich enden kann und einfach schrecklich ist. Niemand hier kennt die Beweggründe der Eltern.

    Es ist auch eine Tatsache, dass Kinder an Impfungen sterben oder schlimme Folgen entwickeln. Oft liegt das an der Gier der Pharmakonzerne, die immer billigere Begleitstoffe in den Impfstoffen nutzen statt sie hochwertig herzustellen.

    Auch der Zwang, Doppelt- bis Sechsfachimpfungen "akzeptieren" zu müssen, weil auch diese renditeträchtiger sind statt reine Einfachdosen, mag Grund für manche Ablehnung sein.

  3. 60.

    Vielleicht leben wir auch nur gesünder und hygienischer und bekommen diese Krankheiten einfach sowieso nicht mehr.

  4. 59.

    >“Über 95 Prozent impfen nach den Empfehlungen der Stiko.“
    Es müssen auch nicht alle Kinder geimpft sein. Bei einigen geht das aus medizinischen Gründen vielleicht nicht. Die 5% ohne Impfung sind durch die geschützte Herde der 95% quasi mit geschützt. Die 5% sollten wirklich die Ausnahme sein. Für alle anderen sind die Jahrzehnte lang erprobten Schutzimpfung eigentlich ein Muss im Sinne der Kinder.

  5. 58.

    Es weiß tatsächlich niemand von uns, da es keinen Beweis gibt, was wäre wenn und wenn nicht. Hätte ich die Krankheit bekommen oder nicht usw. Wir haben nur das Hörensagen. Es wurde uns erzählt, daß ... usw. usf. Darauf muß man sich verlassen oder eben auch nicht. Und wir geben die Verantwortung für unsere Gesundheit einfach an die Impfung ab. Und niemand maße sich an, die Eltern in diesem Fall zu verurteilen. Niemand hat das Recht dazu.

  6. 57.

    Mein Beileid an die Familie. Ob die Verschwörungstheoretiker ein schlechtes Gefühl haben, dass sie dieses Kind auf dem Gewissen haben? Die Eltern wollten sicher alles richtig machen. Ähnlich wie die aktuelle Tendenz Krankheiten mit auf nahezu 0% verdünnten Giften zu behandeln.

  7. 56.

    Na ja.
    Es gibt in Berlin eine Handvoll "alternativ oder eben nicht impfender " Kinderärzte: innen.
    Über 95 Prozent impfen nach den Empfehlungen der Stiko.

  8. 55.

    Zitat: "Niemand von Euch kennt die nahen Umstände und niemand von Euch weiß, ob je eine Impfung half."

    Bei allem Verständnis für Ihr persönliches Erleben bei der von Ihnen nicht genannten Erkrankung Ihres Kindes, bei dem Sie anscheinend szn. dem Mutterinstinkt folgend richtig reagiert haben; aber in diesem Fall geht es doch ganz offensichtlich nicht um einen "Behandlungsfehler". Das Kind wurde mit bestimmten Symptomen ins KH gebracht und die Ärzte diagnostizierten eine Diphtherie-Erkrankung und ließen es daraufhin intensivmedizinisch betreuen. Leider war dieser kleine Mensch aber wohl schon so dermaßen von der Krankheit ergriffen, dass auch die beste Technik nicht mehr ausreichte, um es zu retten.

    Und wenn ich das noch anmerken darf: Ja, Impfungen haben unzählig vielen Menschen geholfen, Krankheiten zu überleben, die zuvor sehr lange als unheilbar galten. Wie Sie zu der Aussage kommen, dass niemand weiss, ob je eine Impfung geholfen hat, ist mehr als fragwürdig, Karina.

  9. 54.

    Zitat: "und welcher Impfarzt muss sich für die vielen Todesfälle nach erfolgter Impfung verantworten???"

    Meinen Sie einen bestimmten "Impfarzt" oder eben ganz allgemein Ärzte, die Impfungen jeglicher Art verabreichen und für angebl. viele Todesfälle verantwortlich sein sollen, dafür aber nicht zur Rechenschaft gezogen wurden, Ugi? (???)

  10. 53.

    Bewiesen ist nichts? Das sind stereotype dumpfe Behauptungen. In Bezug auf die Diphterie ist seit Ende der 1900-Jahre eine ganze Menge bewiesen und das sollten Sie wissen, bevor Sie solche Sätze loslassen.

  11. 52.

    Fragt sich überhaupt jemand mal, ob das Kind vielleicht die medizinische Behandlung nicht vertragen hat? Ich habe da eigene Erfahrungen mit meinem jüngsten Kind. Hätte ich damals alles brav nach ärztlicher Anordnung gemacht ohne meinen eigenen gesunden Mensschenverstand walten zu lassen, wäre meins ins KH gekommen und hätte noch mehr Medikamente bekommen.

    Niemand von Euch kennt die nahen Umstände und niemand von Euch weiß, ob je eine Impfung half.

  12. 51.

    Weiß nicht, in welchem Land Sie wohnen, ich habe alle 3 Kinder problemlos zu Untersuchungen/Impfungen gebracht und wurde medizinisch sehr gut versorgt und beraten. Wo ? Im Schlaraffenland Brandenburg !

  13. 50.

    Ich kann nur hoffen, dass die Eltern wegen Kindswohlgefährdung vor Gericht kommen und ihre restlichen Kinder nun geimpft werden.
    Manche möchten wirklich wieder zurück ins Mittelalter, wo ein Kindsleben nicht gezählt hat, weil man eh jedes Jahr eins bekam. Impfungen sind so eine gute Errungenschaft. Viele Länder beneiden uns darum, gerade jetzt wo die WHO nur noch eingeschränkt helfen kann. Was geht nur in den Köpfen dieser Menschen vor?

  14. 49.

    Schwacher Versuch! Die Letalität der Diphtherie ist wesentlich höher, als die Letalität der Diphterieimpfung.

  15. 48.

    Bevor in Deutschland irgendein Impfstoff zugelassen und zur Verimpfung empfohlen wird, muss der Nutzen das Risko sehr weit übersteigen. Die Impfstoffe werden zudem in Deutschland ständig und streng überwacht.
    Gerade bei den klassischen Kinderkrankheiten ist das Nutzen/Risiko-Verhältnis sehr hoch und da reden wir beim Risko noch nicht vom Todesfall.
    Bei allem Respekt, aber das sind im 21. Jahrhundert die typischen ALU-Hut-Diskussionen von selbsternannten Medizinern, die bei einigen Menschen den Zweifel säen und damit immer wieder auf fruchtbaren Boden stoßen.
    Das Erebnis, wenn sich ein ungeimpftes Kind mit Diphtherie infiziert ist der sichere Tot.

    Und eins steht wissenschaftlich fest, es gibt für die Eltern keine Entschuldigung und keine Wägung, die den Tot ihres Kindes an Diphtherie rechtfertigen würde; keinen einzigen!

  16. 46.

    Wie sieht es mit den RKI files oder RKI leaks aus ?
    Kennen Sie den Inhalt nicht, oder verstehen die ihn nicht ?

  17. 45.

    und welcher Impfarzt muss sich für die vielen Todesfälle nach erfolgter Impfung verantworten???

  18. 44.

    Ja das ist wirklich schlimm mit diesen Desinformationen bzgl. Forschung und Medizin im Internet und es nimmt immer mehr zu. In unserer Welt sollte Impfschutz selbstverständlich sein. Denn wer verliert schon gern ein Familienmitglied.