Streit um Deutschlandticket -
Er bekommt mehrere Hundert Euro für seine Semestertickets zurück: Ein Student der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) und die Studierendenschaft haben sich am Donnerstag vor Gericht auf einen Vergleich geeinigt, wonach dem Studenten gezahlte Entgelte für die Semestertickets erstattet werden.
Der 27-jährige Jurastudent hält die Beitragsordnungen der Viadrina für rechtswidrig, weil es seit der Einführung des Deutschlandstickets keine Rechtfertigung mehr für ein verpflichtendes Semesterticket gebe. Er forderte deshalb die Rückzahlung des Teils seines Semesterbeitrags, der für das verpflichtende Semesterticket erhoben wird.
Die Klage wurde in zwei Verfahren – eines aus dem Jahr 2023, das andere aus 2024 – verhandelt. Der Student bekommt insgesamt 400 Euro zurück.
Semesterticket seit 2024 deutschlandweit nutzbar
Der Semesterbeitrag für Studierende der Viadrina beläuft sich aktuell auf 346,40 Euro. 176,40 Euro davon entfallen auf das Semesterticket. Früher war das dieses sogar teurer und kostete 200 Euro. Seit April vergangenen Jahres ist das Semesterticket auch deutschlandweit nutzbar – zuvor konnten Studierende mit ihrem Ticket nur im Netz des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg fahren. Seitdem ist das Semesterticket für die gleiche Leistung deutlich günstiger.
Vom Semesterticket können sich in der Regel nur wenige Studierende befreien: Wer bereits an einer anderen Universität ein Semesterticket bezahlt, aufgrund einer Behinderung den öffentlichen Nahverkehr nicht nutzen kann oder ein Auslandssemester- bzw. -praktikum absolviert, kann sich auf Antrag die Kosten sparen.
Ob der Vergleich andere Studierende zu weiteren Klagen ermutigen wird und ob diese erfolgreich sein könnten, dazu wollte sich ein Gerichtssprecher am Freitag nicht äußern.
Sendung: Antenne Brandenburg, 19.03.2025, 8:30 Uhr