Fußball - So könnte Turbine Potsdam vorzeitig den Erstliga-Aufstieg klarmachen
Bleibt es für Turbine Potsdam beim Abstecher in die 2. Liga? Drei Spieltage vor Saisonende sind die Brandenburgerinnen Tabellenerste und könnten den Aufstieg mit etwas Hilfe sogar schon am Wochenende sichern. Von Lynn Kraemer
Eigentlich kann gar nicht mehr viel schief gehen. Eigentlich. Die Fußballerinnen von Turbine Potsdam thronen drei Spiele vor Saisonende auf dem ersten Platz der 2. Frauen-Bundesliga. Die beiden erstplatzierten Teams steigen auf.
Trainer Dirk Heinrichs macht beim Training unter der Woche die selbstbewusste Ansage: "Wir haben es selbst in der Hand. Los geht’s!" Jeder Gegner, der noch komme, müsse ihnen etwas wegnehmen.
Fokus auf die eigenen Spiele
Vom 1:1 gegen den HSV am vergangenen Wochenende will sich Turbine nicht groß beeinflussen lassen. "Das Eigentor ist natürlich unglücklich, aber sowas kann immer passieren. Wir sind immer noch mit dem Punkt zufrieden", sagt Torhüterin Vanessa Fischer. Durch das Unentschieden riss zwar die Siegesserie von sieben Spielen, aber: "Wir können nicht davon ausgehen, dass wir jeden Gegner schlagen und drei Punkte mitnehmen."
Neun Punkte aus den verbleibenden drei Spielen wären trotzdem die bevorzugte Variante. "Dann müssen wir nicht auf andere schauen. Wir stehen oben auf Platz eins und wir wollen Platz eins verteidigen mit allem, was geht", sagt Trainer Heinrichs.
Die Potsdamerinnen verbuchen aktuell 48 Punkte auf ihrem Konto. Die Verfolgerinnen aus Jena und Andernach kommen jeweils auf 45 Punkte. Dahinter lauert Meppen mit 44 Punkten. Für die Frauen des HSV ist der Aufstieg als Fünftplatzierte mit 41 Punkten zwar noch theoretisch möglich, aber schon etwas aus der Reichweite geraten. Da Andernach schon angekündigt hat, nicht aufsteigen zu wollen, könnte am Ende auch der dritte Platz für den Gang in die 1. Liga reichen.
Turbine hat das schwerere Restprogramm
Der Saison-Endspurt von Turbine gestaltet sich wie folgt: Die Brandenburgerinnen spielen am Sonntag (12. Mai, 11 Uhr) bei den Tabellendritten aus Andernach. Am 25. Spieltag empfangen sie Borussia Mönchengladbach, die aktuell auf dem zehnten Tabellenplatz stehen. Zum Saisonfinale spielt Turbine beim derzeit neuntplatzierten FC Ingolstadt 04.
Für die Potsdamerinnen liegt das Schwierigkeits-Level nach dem durchschnittlichen Tabellenplatz der verbleibenden Gegnerinnen also bei 7,34. Schwerer hat es nur Andernach mit einem Wert von 5,34. Die Konkurrenz aus Jena (11,34) und Meppen (13) spielt vor allem gegen Mannschaften im Tabellenkeller.
Sollte Turbine Potsdam am Sonntag ein Sieg in Andernach gelingen und parallel Meppen gegen Weinberg verlieren, hätten die Brandenburgerinnen den Aufstiegsplatz mit sieben Punkten Vorsprung schon sicher. Turbine geht allerdings nicht davon aus, dass sich Andernach kampflos geschlagen gibt.
Die Drittplatzierten haben zwar keine Aufstiegs-, aber immer noch Meisterschaftsambitionen. "Sicherlich ist es für sie eine besondere Situation, aber das kennen sie aus den letzten Jahren", sagt Torhüterin Vanessa Fischer. "Wir wissen aber auch, dass sie die letzten zwei Spiele verloren haben und dementsprechend auch schlagbar sind."
Sollte sich der Aufstieg um einen Spieltag verzögern, wäre das für Fischer kein Weltuntergang: "Schön wäre es natürlich, wenn im Heimspiel schon irgendwas gefeiert werden kann."
Sendung: DER TAG, 08.05.2024, 19:15 Uhr